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Wesens, zusammen, die er den galiz. Ständen ver- machte und, mit bedeutenden Einkünften versehen, in Lemberg aufstellen ließ (s. Ossolinskisches Insti- tut). Er starb erblindet 17. März 1826. O.s be- deutendstes Werk ist «^Viaäomoäci bistoi-xosno- kr^t^ns äo ä2iH0^ litsratur^ MäkiH» (3 Bde., Krak. 1819; der 4. Band hg. von Bielowski, Lemb. 1852). Während seiner Erblindung verfaßte er «No^mMkmia. 8i6p6Zo» («Betrachtungen eines Erblindeten»). Erst 1852 erschienen in Krakau seine «'HViscöoi^daä6n8ki6» («BadenerAbende»), Geister- und Gespenstergeschichten. Ossolinskisches Institut, eine 1817 vom Gra- fen Iozef Maximilian Ossolinski (s. d.) in Lemberg gegründete und 1826 eröffnete Anstalt, die neben einer großen Bibliothek polnischer und auf Polen bezügllcher Werke (gegen 100000) eine Bildergalerie, Münz-, Waffensammlung u. s. w. umfaßt. Das Ostalpen I. besitzt eine eigene Buchdruckerei und gab 1828 -32 und 1862-69 eine wissenschaftliche Zeitschrift («02k80pi8M0 nauko^s», später «Lidliowka») her: aus. Kuratoren sind (1894) Fürst G. Lubomirski und A. Malecki, Direktor: A. von Kxtrzynski, der einen Katalog der Handschriften des Ostalpen I. yeraus- giebt (Lemb. 1883 fg.). ^s. Gonionds. Ofsöwez, poln. OLmvisc, russ. Ort und Festung, Offuna, span. Stadt, s. Osuna. Ost (Osten), s. Himmelsgegenden. Ostade, Adriaen van, Holland. Maler und Ra- dierer, geb. 10. Dez. 1620 zu Haarlem, hatte Frans Hals und Rembrandt zu Lehrern und Vrouwer zum Freund und Ratgeber. Er arbeitete in Haarlem, wo er 2. Mai 1685 begraben wurde. Ländliche Tanz- plätze, Bauernhöfe und Ställe sowie das Innere von Bauernhütten und Schenken sind die Schauplätze der von ihm dargestellten Scenen. Seine Personeil sind größtenteils derbe Bauern, betrunkene Tabak- raucher oder mit ländlichen Arbeiten beschäftigte Bäuerinnen. An Originalität und Energie hat er zwar Brouwer nicht erreicht, auch ist er nicht frei von Trivialität und Wiederholungen; aber feine Ausführung ist sorgfältiger, sein Kolorit oft von höchster Feinheit und seine Komik in der Erfindung oft vyn unwiderstehlichem Reiz. Seine Bilder, meist tleinen Formats, sind fast in allen Galerien der Niedertande, Deutschlands, Frankreichs und Eng- lands zu finden. Zu feinen Hauptwerken zählen: Der Geiger (Haag, Museum), Vlämisches Trio (Brüssel, Museum), Der Maler in seinem Atelier (1663; Dresdener Galerie), Lustige Gesellschaft in einem Bauernhause (München, Alte Pinakothek), Inneres einer Hütte und Holländische Fischhändler (Paris, Louvre), Tanz vor dem Wirtshaus (Peters- burg, Eremitage). Sie sind vielfach, am besten von Vischer und Suyderhoef, gestochen worden; auch lieferte Ostalpen selbst viele geistreich in Kupfer ra- dierte Blätter. - Vgl. Gaedertz, Adriaen van Ostalpen. Sein Leben und feine Kunst (Lüb. 1869); Vode, Adriaen van Ostalpen als Zeichner und Maler (Wien 1880); Faucheux, OataloFus rai8onn6 äs tout68 Iss 68ta,ini)68 Hui lormsiit I'wuvre Arg,v6 ä'^ärisn van 0. (Par. 1862); M. van de Wiele, 1.68 ti-6l68 van 0. (in «1^68 arti8t68 eel6dl68», Par. 1894).
Ifaak vanO., Bruder des vorigen, geb. 1621 zu Haarlem, gest. 16. Okt. 1649 daselbst, eben- falls Maler, dem Adriaen freilich in der Fein- heit des Helldunkels und in der Art des Vortrags nachstehend, dagegen ihn öfters in der Zeichnung übertreffend, malte besonders Dorfansichten und Wirtshausscenen. Eine große Winterlandschaft von ihm befindet sich in der Eremitage zu Petersburg. Oftafrika, s. Deutsch-Ostafrika und Englisch- Ostafrika. Ostafrikanische Gesellschaft, s. Deutsch Ost afrikanische Gesellschaft und Englisch-Ostafrika. Ostafritanische Misfionsgesellschaft, Evangelische, Missionsgesellschaft mit dem Sitz in Berlin, arbeitet seit 1887 von der Misstonsstation Immanuelskap bei Dar es-Salaam aus in Deutsch- Ostafrika. 1895 hatte sie 5 Hauptstationen, 18 Pre- digtplätze, 10 Missionare, 5 Diakonen, 2 Diakonissen und 1 eingeborenen Gehilfen. Der Jahresaufwand belief sich auf etwa 110000 M. Oftafrikanifche Plantagengefellfchaft, Deutsche, Aktiengesellschaft, gegründet 24. Nov. 1886 mit einem Kapital von 130000 M., das auf 2 Mill. M. Aktien 5.1000 M. erhöht wurde. Sitz ist Berlin. Zweck des Unternehmens ist Anbau von Tabak, Kaffee und andern tropischen Pflanzen. Die Plantagen der Gesellschaft, Lewa, Magila und Bu- schirihof, liegen in der Landschaft Usambara; als Arbeitskräste werden chines. und malaiische Kulis neben Negern verwandt. Dividende hat die Gesell- schaft noch nicht verteilt. Ostalgie (grch.), Knochenschmerz. Ostalpen, die Teile der Alpen östlich von der Linie Vodensee, Rheinthal, Splügenpaß, Comer See, Luganer See, Lago Maggiore, eine Fläche von 104000 qkm. Sie sind dadurch vor den Westalpcn (s. d.) ausgezeichnet, daß die krystallinische Central- zone nicht nur im N., sondern auch im S. von einer sedimentären Kalkzone begleitet wird. Hier stimmt dic orographische Grenzlinie mit der geologischen ziem- lich gut überein, und nur im Engadin und in den Nadstädter Tauern findet ein Übergreifen sedimen- tärer Gebilde auf das Grundgebirge statt, während umgekehrt in den Vergamaster Alpen die krystalli- nischen Gesteine der Gneisalpen in das Gebiet der Kalkalpen hinüberreichen. Außer Gneis- und Kalk- alpen ist aber in den Ostalpen auch noch ein schmaler Zug von Schieferalpen zu unterscheiden, da Hierselbst zwischen den Nördlichen Kalkalpen und den Gneis- alpen eine Zone paläozoischer Schiefergesteine auf- tritt, dic an drei Orten, im Vündnenschen, im Salz- burgischen und im Steierischen orographische Selb- ständigkeiterlangt. Es sind also in den Ostalpen von N. nach S. folgende Gebirgszüge zu unterscheiden: Nerb- liche Kalkalp en, Schiefer alpen, Gneis alpen und Südliche Kalkalpen, über die Grenzen des Alpengebietes und den geolog. Bau f. Alpen. Hierzu Karte: Ostalpen. S. auch die Karte: Kärnten, Krain u. s. w., beim Artikel Kärnten, sowie Tirol und Vorarlberg und Salzburg. Die Eintei- lung zeigt die Karte beim Artikel Alpen. ^. Gueisalpen. 1) Adula-Alpen, vom Lago Maggiore, dem Tessin, der Val Blegno und der Greina im W. bis zum Val San Giacomo, dem Splügen und Hinterrhein im O., und von Luino am Lago Maggiore, dem Luganer See und Menaggio im S. bis zum Vorderrhein im N. Sie bilden einen nordsüdlich streichenden, quer gegen die allgemeine Streichrichtung der Alpen gerichteten Gebirgs- komplex, welcher, an der Scheide von West- und Ostalpen gelegen, auf 60 kiu Entfernung den Ver- kehr zwischen dem Westen und Osten abbricht. Durch das Val Mcsocco, den Vernhardin und das Hinter- rheinthal zerfallen sie in zwei Abschnitte, das Rhein- waldgebirge im W. und N. und die