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von 70000 E., ist gegenwärtig verfallen und zählt ! nur 6844 E. Oruft (Oroust), die größte Insel an der schwed. Westküste, nn Skagerrak, zum Län Göteborg [* 2] und Vohus gehörig, hat auf 336 ^m 21000 E., in den zwischen kahlen Vergeshöhen liegenden fruchtbaren Thälern hoch entwickelten Ackerbau, besonders aber Seefahrt und Seefischerei. Orvieto, Hauptstadt des Kreises Os (48844 E.) in der ital. Provinz Perugia, nicht weit von der Pa- glia, 6 km oberhalb ihrer Mündung in den Tiber und gegenüber der Mündung der Chiana, an der Linie Florenz-Rom des Adriatischen Netzes, 220 m über der Station, auf einem freistehenden Tufffelsen (355 m), auf den eine Drahtseilbahn sührt, Bischofssitz, hat (1881) 7304, als Gemeinde 15 931 E., berühmten Weinbau und Handel mit Wem, Trauben, Getreide, [* 3] Oliven, Seide [* 4] und Vieh.
Der got. Dom (s. Tafel: Italienische Kunst I, [* 1] Fig. 4), aus Marmor, wurde im Wiederaufbau 1290 begonnen und Ende des 16. Jahrh, vollendet. Lo- renzo Maitani aus Siena schuf 1310-30 die an Reliefs und Mosaiken überreiche Facade. Das drei- schiffige Innere (104 m lang, 32 in b'reit, im Mittel- schiff 34 m hoch) enthält viele Kostbarkeiten. Am Querschiff ist rechts die Cappella nuova mit der Madonna di San Vrizio und den Fresken von Fra Angelico da Fiesole (1547) und Luca Siguorelli (1499; Detail s. Tafel: Italienische Kunst VII, [* 1] Fig. 2). Links am Querschiff die Cappella del Cor- porale, mit marmornem Tabernakel und silbernem Reliquienschrein, [* 5] ein Kunstwerk von Ugolino di Vieri aus Siena (1338). Andere Bauwerke sind: die Kirchen San Giovenale (11. Jahrh.), San An- drea mit zwölfeckigem Turm [* 6] (11. Jahrh.), San Do- menico mit Denkmal des Kardinals de Braye, von Arnolfo di Cambio (1282), die Opera del Duomo unt dem Museum (mittelalterliche Kunstwerke und etrusk. Altertümer), die Paläste Vescovile (12. und 13. Jahrh.), dei Papi (1294 gegründet), Marsciano (von Ant. da Sangallo dem Jüngern), del Popolo oder del Capitano (12. und 13. Jahrh.), del Comune (12. und 14. Jahrh., Facade von Scalza 1585, aber unvollendet).
Die 1364 von Kardinal Albornoz angelegte Festung [* 7] ist in einen öffentlichen Garten [* 8] mit Amphitheater umgewandelt; der berühmte, 1527 von A. da Sangallo begonnene, 1540 von Mosca vollendete Brunnen [* 9] il Pozzo di San Pa- trizio (61 m tief, 13 m breit) hat Zwei spiralförmige Treppen [* 10] mit 248 Stufen; ein von Vespianani ge- bautes, mit Fresken von Fracassini geschmücktes Theater. [* 11] Am Nordwestabhang des Felsens wurde 1876 ein etrusk. Begräbnisplatz Msei-oMi 6tru8c^) entdeckt mit vielen Altertümern des 5. Jahrh. v. Chr. - Os, bev Prokop Urdidkntum, im 7. Jahrh. Ui-ds vetuZ (alte Stadt), späterllrdevewmund H6i'dllnum genannt, steht auf der Stelle des etrusk. Velsuna oderVolsinii. Dieses, 280 v. Chr. erobert, ist von Neuvolsinii verschieden, das 13 km südwestlich an Stelle des jetzigen Bolsena (s. d.) lag. Os wurde 509 Bischofssitz, von Velisar 538 den Ostgoten ent- rissen und war wiederholt Residenz der Päpste. -
Vgl. Della Valle, 8wri3. äki cwomo äi 0. (Rom [* 12] 1791); Grüner, Die Vasreliefs an der Vorderseite des Doms zu Os (mit 83 Kupfertafeln, Lpz. 1858); Fumi, Ooäic" äipiomatico äßiia, cittü äi ().:
äocn- menti 6 r6F63ti aal secolo XI 3.1 XV (Flor. 1885). Or^otsropus, s. Erdferkel. O5?"ts3, s. Nashornkäfer. [* 13] Oryktognösie (grch.), Mineralogie (s. d.) im engsten Sinne, soweit dieselbe die Klassifizierung und Beschreibung der einfachen Mineralien [* 14] enthält. Oryktogräphie (grch.), veraltete Bezeichnung für Petrographie (s. d.). Orzfx, s. Beisa und Säbelantilope. Or^xa. ^., Pflanzengattung, s. Reis. Orzegow, Dorf im Kreis [* 15] Beuthen [* 16] des preuß. Reg.-Bez.Oppeln, an der Dampfstraßenbahn Glei- witz-Königshütte-Veuthen, hatte 1890: 2945 E., darunter 42 Evangelische, 1895: 3397 E., elektrische Beleuchtung; [* 17]
Zinkhütten Godulla und Gutehofs- nungshütte, Steinkohlengruben Paulus und Hohen- zollern, Gotthardschacht und den Vabnhof Morgen- roth (s. d.).
DerGutsbezirkO. hat (1895) 4237 E., darunter etwa 300 Katholiken. Orzefche, Dorf mit Rittergut im Kreis Pleh des preuh. Reg.-Vez. Oppeln, [* 18] an der Linie Ratibor- Kattowitz [* 19] und der Nebenlinie Gleiwitz-Sohrau der Preuß. Staatsbahnen, [* 20] hatte 1890: 450, als Ge- meinde 2255, 1895: 2397 meist poln. E., darunter 218 Evangelische und 33 Israeliten, Post, Tele- graph; Glashütten, Steinkohlen- und Thoneisen- steingruben und die Iosephinenzinthütte. Orzefzkowa (spr. orschesckk-), Eliza, deutsch Elise Orzeszko, geborene Pawtowska, poln. Romanschriftstellerin, geb. 1842 bei Grodno, heiratete 1858 Peter von Orzeszko, der wegen Teilnahme am Ausstand von 1863 nach Sibirien verbannt wurde.
Sie selbst kehrte auf ihr väterliches Gut zurück, leitete dann 1880 eine Buchhandlung in Wilna, [* 21] die jedoch bald von der russ. Regierung unterdrückt wurde, und lebt seitdem in Grodno. Os ist die fruchtbarste und bedeutendste poln. Schriftstellerin; ihre ge- sammelten Werke (Warsch. 1884-88) umfassen 44 Bünde. Die Romane und Novellen behandelten früher die Stellung der Frau in der Gesellschaft und das Leben und Treiben der Juden in Litauen, später die Zustände der bäuerlichen und kleinadligen Bevölkerung. [* 22]
Sie zeichnen sich aus durch eine humane, fortschrittliche Tendenz und durch Wahr- haftigkeit der Darstellung. Zu den bekanntesten ge- boren «Herr Graba» (Lemb. 1872; deutsch von Blumberg, 3 Bde., Verl. 1888),
«Verlorene Seelen» (Novellen; deutsch von Erlich, Vresl. 1887),
«Zwei Erzählungen» (darunter «Der starke Simson», ein treffliches Genrebild aus dem jüd. Leben; deutsch Berl. 1889),
«Eli Makower» (Warsch. 1875),
«Meir Ezofowicz» (ebd. 1878; deutsch von Briren, 2 Bde., Dresd. 1885 u. ö.),
«Am Niemen» (3 Bde., Warsck. 1888-89) u. a. Dazu aus der röm. Kaiserzeit «Mirtala» (deutsch von Blumberg, Stuttg. 1890), «Die Vestalin» (Warsch. 1891). Os (lat., Mehrzahl 0333.), der Knochen [* 23] (s. d.)- 0. Hnoiivmum 8. innomiiiÄtum, der Hüftknochen ls. Becken ^anatomische und Hüfte), Os coco^is/das Steißbein (s. 0.), 0. 00x^6, das Hüftbein (s. Becken), 0. oi-idröLum 8. otiimoiäöum, das Sieb- oder Riechbein (s. d.), 0. lemöi-iZ, der Oberschenkel- knochen (s. Bein), (). trontiZ, das Stirnbein (s. Stirn), 0. k^oidkum, das Zungenbein (s. Zunge), 0. ilsi, das Darmbein (s. Becken), 0. i8okli, das Sitzbein (s. Becken), 0. nl^vieuläro 8. Zcapiwiäöum, das Kahnbein (s. d.), 0. occipltiZ, das Hinterhauptsbein (s. Hinterhaupt), 0"i)udi8, das Schambein (s. Becken), (). 8acrum, das Kreuzbein (s. Becken),
(). 36iM" (s. Sepia),
0. ^kenoiäöum, das Keilbein (s. d.), (). tkmpöi'um, das Schläfenbein (s. Schläfe). (S. auch O" (lat., Genitiv 01-13), der Mund. ^083a.) ¶