ein in tafelförmigen oder langgestrecktstengligen monoklinen Individuen krystallisierendes Mineral, isomorph
mit
Epidot,
[* 2] von pechschwarzer, rabenschwarzer und dunkelgrauer
Farbe, der Härte 5,5-6 und dem spec. Gewicht 3,3-3,8, das namentlich
in alten Graniten und
Syeniten eingewachsen vorkommt, im Plauenschen
Grunde bei
Dresden,
[* 3] bei
Brotterode und Schmiedefeld im
ThüringerWalde, vielerorten in
Norwegen
[* 4] und
Schweden, dem
Ural, Grönland. Mikroskopisch scheint er in sehr verschiedenen
Gesteinen weit, wenn auch recht unregelmäßig verbreitet zu sein. Der Orthit ist ein Silikat von
Thonerde, den beiden
Oxyden des
Eisens, den Sesquioxyden von
Cerium, Lanthan und
Yttrium, nach der allgemeinen Formel H2R4(R2)3Si6O26 zusammengesetzt,
worin R = Fe,
Ca, (R2) = Al2, Ce2, La2, Y2. Ein
Teil der Orthit verhält sich, optisch völlig
einfach brechend, wie ein amorpher Körper.
Beim Erhitzen zeigen manche
Varietäten eine dem Verglimmen ähnliche Feuererscheinung.
H3BO3, die gewöhnliche dreibasische
Borsäure (s. d.). ^[= Acidum boricum, Sal sedativum Hombergii, als normale Säure B(OH)3, als Anhydrid B2O5, kommt ...]
Geradhörner, eine Gruppe fossiler Nautiliden (s. d.),
Kopffüßer, deren bis zu mehrern Metern lange Schale eine langgestreckte, stabförmige gekammerte konische
Röhre darstellt.
Sie sind im Silur zahlreich (etwa 850
Arten), vermindern sich aber in den nächst jüngern Schichten sehr rasch an Zahl und
sind für die paläozoischen Schichtensysteme bezeichnend, besonders für das Silur (s.
Tafel: Petrefakten
[* 5] der
Paläozoischen Formationsgruppe I,
[* 1]
Fig. 5, beim
ArtikelPaläozoische Formationsgruppe), wie die nahe
verwandten bogenförmig oder spiralig gekrümmten, auch sackförmigen Schalen von Phragmoceras
[* 1]
(Fig.
12), Cyrtoceras, Lituites (s. Lituiten) und Gomphoceras. Den Orthoceratiten ganz ähnlich
und früher teilweise zu ihnen gezählt sind aus derselben
Klasse die zu den
Goniatiten (s. d.) gehörigen
Baktriten, die zu den Belemnitentieren den Übergang bildenden
Arten von
Aulacoceras der alpinen
Trias und Juragebilde, und
die Bakuliten unter den echten
Ammonshörnern.
im monoklinen
Krystallsystem die auf der Vertikalachse senkrecht stehende horizontale
Querachse, zugleich auch die einzige Symmetrieachse. (S. auch Klinodiagonale.)
(grch.), Rechtgläubigkeit, im Gegensatz zur Heterodoxie (s.
Heterodox) und zur
Häresie oder Ketzerei das strenge Festhalten an dem überlieferten kirchlichen Lehrbegriff. Die Orthodoxie beruht
immer auf der
Voraussetzung einer unfehlbaren äußern Lehrautorität, mag man diese letztere nun in der
Lehre
[* 6] einer bestimmten
Kirche oder in dem Bibelbuchstaben
finden. Die griech.
Kirche nennt sich orthodox im Gegensatz zu den
andern christl.
Kirchen, weil sie den
Anspruch erhebt, die echte
Tradition der Urkirche unversehrt bewahrt zu haben. In der
prot.
Kirche heißen Orthodoxe diejenigen, die den Lehrbegriff der
Bekenntnisschriften der
Reformation gegenüber
der Kritik des modernen
Denkens als unfehlbare göttliche Wahrheit festhalten.
(grch., von orthós, rechtwinklig, und kláein, spalten), der im monoklinen
System krystallisierende Kalifeldspat, bei dem die beiden besten
Spaltungsflächen, die
Basis und das Klinopinakoid,
einen Winkel
[* 10] von 90° miteinander bilden; eine dritte, dem Prisma
[* 11] von 118° 47' folgende
Spaltbarkeit ist meist nur undeutlich
entwickelt. Die
Krystalle des Orthoklas sind teils kurz säulenförmig nach dem Prisma, teils dick tafelartig durch Vorwalten
des Klinopinakoids, teils rechtwinklig säulenförmig durch Streckung nach der Klinodiagonale.
Der Orthoklas zeigt eine große Neigung zur
Bildung von Zwillingskrystallen, namentlich nach dem sog. Karlsbader,
dem
Bavenoer und dem Manebacher Gesetz. Eine Verzwillingung nach der Längsfläche, wodurch bei den Plagioklasen die Streifung
auf der
Basis hervorgerufen wird, kann aber hier in charakteristischer
Weise nicht vorkommen. Die Härte beträgt 6, das spec.
Gewicht der reinsten
Substanz 2,571. Das Mineral ist
an sich farblos und bisweilen wasserhell
(Adular, s. d.),
häufiger gefärbt, namentlich in rötlichen und gelblichen
Tönen, glasglänzend, auf der besten
Spaltungsfläche, der
Basis,
oft perlmutterglänzend.
Chemisch besteht er aus 64,72 Proz.
Kieselsäure, 18,35
Thonerde, 16,93
Kali und besitzt die Formel K2Al2Si6O16,
doch wird oft etwas
Kali durch Natron vertreten. Vor dem Lötrohr
[* 12] schmilzt er schwierig; von heißer Salzsäure
wird er nicht merklich angegriffen, durch
Flußsäure aber sehr leicht zersetzt. Der außerordentlich weit verbreitete Orthoklas ist
ein wesentlicher Gemengteil der Granite,
Syenite, Porphyre, Gneise und anderer Felsarten, in seiner rissigen und spröden
Varietät des Sanidins (s. d.) auch der Rhyolithe, Phonolithe
und
Trachyte. Die üblichste
Richtung, welche die
Zersetzung des Orthoklas einschlägt, ist die Herausbildung von
Kaolin oder
Thon, indem
dabei die
Kieselsäure teilweise, das
Kali gänzlich fortgeführt und Wasser aufgenommen wird.
(grch.), derjenige
Teil der
Medizin, welcher sich mit den Verunstaltungen und Verkrümmungen
des menschlichen Körpers und mit deren Behandlung beschäftigt.
Die Verkrümmungen (curvaturae) haben ihren Sitz im
Bewegungs-,
insbesondere im Knochensystem und können doppelter
¶