lassung zu seinem
Tode wird verschieden erzählt. Nach
Homer erlegte ihn
Artemis
[* 2] mit ihren Pfeilen, weil ihn
Eos
[* 3] seiner Schönheit
wegen entführt hatte. Nach einer andern Sage fand er seinen
Tod durch den
Stich eines Skorpions, den nach der einen Überlieferung
die Erdgöttin gegen ihn sandte,
weil er sich gerühmt hatte, kein
Tier auf der Erde könne seinen Pfeilen
entgehen, nach einer andern
Artemis,
weil er in Liebe zu ihr entbrannte.
Asklepios
[* 4] wollte ihn von den
Toten erwecken, wurde aber
selbst von Zeus
[* 5] durch einen Blitzstrahl getötet. Nach seinem
Tode ward Orientkrieg nebst seinem
Hunde
[* 6] Sirios an den Himmel
[* 7] versetzt,
wo eins der glänzendsten
Sternbilder zwischen den von ihm gejagten Plejaden (s. d.) und dem Hasen
seinen
Namen führt. Es ist besonders leicht kenntlich an drei
Sternen zweiter
Größe, die am Gürtel
[* 8] in gerader Linie nahe
beisammenstehen und als Jakobsstab
[* 9] (s. d.) bekannt sind.
der große, schon dem bloßen
Auge
[* 10] als solcher erkennbare Nebelfleck im Sternbild des
Orion. Er gehört auch seinem
Spektrum nach zu den nicht auflösbaren Nebeln.
(Urissa), im Sanskrit Ordra, Division der indobrit. Präsidentschaft
Bengalen, an der Nordostecke der vorderind.
Halbinsel, zwischen dem
Bengalischen Golf im O., dem eigentlichen
Bengalen im
NO. und N., dem
StaateRewa
und den
Centralprovinzen im W. und dem Küstengebiet der nördl. Sarkar im S., mit 62780 qkm und
(1881) 5199877 E., wovon 23447 qkm mit 3730735 E. (fast nur
Hindu) unmittelbarer brit.
Besitz sind. Die
Küste ist größtenteils
flach und sumpfig.
Dahinter erhebt sich (als Fortsetzung der
Ostghat) eine granitische Gebirgskette, deren Gipfel 900 m Seehöhe
erreichen, und ununterbrochene
Wälder ziehen sich von der Godawari- bis zur Gangesebene, gegen 960 km weit. Hauptstrom ist
die Mahanadi (s. d.); andere wichtige
Flüsse,
[* 11] deren Mündungsarm mit denen der Mahanadi ein fruchtbares Delta
[* 12] bilden, sind:
Brahmani, Baitarni, Salandi und Subarnarekha. Der Hauptreichtum des
Landes besteht in Holz
[* 13] sowie in
Gold,
[* 14] Diamanten und Rubinen an der mittlern Mahanadi.
Der
Boden ist fruchtbar und gut bewässert, aber dessenungeachtet arm an
Ansiedelungen, weil
das Klima zu den feuchtesten und
ungesundesten in
Indien gehört. Die Haupterzeugnisse sind
Reis, Weizen, Hülsenfrüchte, Ölsamen (besonders Senf), Hanf,
Tabak,
[* 15]
Baumwolle,
[* 16]
Zuckerrohr, Betelstrauch und Gemüse. Im
Frühjahr steigt die Hitze im Schatten
[* 17] auf 46°
C. Auch ist das Land
Orkanen und
Überschwemmungen ausgesetzt.
In den Waldeinöden sind
Tiger und große Schlangen,
[* 18] in der untern
Mahanadi
Krokodile
[* 19] äußerst häufig.
Die Bevölkerung besteht aus Ordra oder
Uria in den Ebenen und
Thälern, aus halbwilden Kol im N., Gond
(32100) in der Mitte, Santal, Bhuija, Bhumidsch und Kharwar im S. Die letztern Rassen (zusammen 130000 Seelen) gelten als
Urbewohner, die Ordra sind
Hindu. Die Division Orissa besteht aus den drei Distrikten
Balasor (s. d.),
Katak (s. d.) und
Puri (s. d.)
mit dem berühmten Dschagannathtempel in der Stadt
Puri; dazu kommen 17 kleine tributäre,
Katak-Mehal
(s. d.) genannte Schutzstaaten. Hauptstadt ist
Katak, Haupthafen
Balasor. - Orissa war einst ein Hindureich, welches mit dem 1532 erfolgten
Tode des Radscha Pertal Rudra Deo in
Verfall kam, 1592 unter die mohammed. Beherrscher von
Bengalen, 1751 größtenteils unter
die Herrschaft der Mahratten von Nagpur geriet. Der Großmogul Schah-Alam trat
das Land 1765 an die
Ostindische
Compagnie ab, außer
Katak, welches man erst 1803 den Mahratten entriß.
Hauptstadt des Kreises Oristano (125110 E.) in der ital.
ProvinzCagliari, 6 km vom Golf von Oristano, an der Westküste
der
InselSardinien,
[* 20] links am
Tirso (oderOristano), an der
EisenbahnlinieCagliari-Oristano-Golfo degli Aranci, Sitz
eines Erzbischofs, hat (1881) 7031 E.,
Türme der mittelalterlichen Befestigungen, eine
Kathedrale (17. Jahrh.), Marmorstatue
der Richterin Eleonora von
Arborea, Überreste eines
Palastes der
Richter von
Arborea, ein
Theater;
[* 21] Thunfischfang, Salzsiederei,
Getreidehandel, Fabrikation von Naschwerk (amaretti) und in der Umgebung
Weinbau (Vernaccia) und eine
Quecksilbermine. 13 km westlich auf dem
KapSan Marco die Abteikirche
San Giovanni de
Sinis an
Stelle der alten Stadt Tharros,
deren Bewohner im 11. Jahrh. Oristano (Arestanum) erbauten. Die Gräberstadt von Oristano ist
im
Süden am
Meer; über ihr stehen auf der Höhe mehr als zwanzig Nuraghi, alte, kegelförmige, 12 - 20 m
hohe Steintürme.
Stadt im mexik.
StaatVeracruz, an der Eisenbahn von Mexiko
[* 23] nach
Veracruz, in der Ostcordillera 1280 m über
dem
Meere gelegen, hat zahlreiche
Kirchen und Kapellen, eine höhere Lehranstalt (Colegio nacional) und 20000 E. Unter den
industriellen Etablissements ist namentlich
Baumwollspinnerei wichtig. Etwa 10 km im NW. der Stadt erhebt
sich der erloschene Trachytvulkan Pico de Orizaba oder
Volcan de San Andres (aztekisch Citlaltepetl, d. h.
Sternberg), durch Höhe,
Form und Umgebung einer der imposantesten
Berge der Erde, 5582 m hoch, der höchste
Berg von ganz
Centralamerika, zum
erstenmal 1848 von zwei amerik. Offizieren, Reynolds und Maynard, bestiegen; sein letzter
Ausbruch dauerte von 1545 - 66 fort;
sein höchster
Paß,
[* 24] Cuchilla, liegt in 4418 m Seehöhe, die Schneegrenze 4292 m, der tiefste
Gletscher,
El Corte, 4015 m hoch.
(spr. ohrknĕ),Orkadische Inseln, schott.
Grafschaft, mit Shetland,
Caithneß undSutherland
die
Northern Division bildend. Sie werden vom nördl.
Schottland durch den 16 km breiten Pentland-Firth getrennt und erstrecken
sich in einer Länge von 84 km von N. nach S. Die Orkney-Inseln, 67 an Zahl (abgesehen von zahlreichen nackten Felsen,
Skerries oder
Schären genannt), haben einen Gesamtflächeninhalt von 973 qkm, wovon 341 qkm angebaut
sind, mit (1891) 30453 E. Nur 28
Inseln sind bewohnt.
Die übrigen,
Holme genannt, werden zu Weideplätzen, zum
Vogel- und Fischfang benutzt. Die
Inseln sind im ganzen flach.
Das Klima
ist dank dem Einflusse des Golfstroms mild, obwohl sehr feucht; heftige
Stürme sind auch im
Sommer häufig
und machen mit den starken Gezeiten und reißenden Strömungen die Schiffahrt gefährlich. Im Winter ist Nordlicht häufig.
Auf der Höhe ist der
Boden morastig und im
Thale Torfmoor.
Bäume wachsen nur in geschützten Gärten.
Ackerbau und Fischfang
¶
mehr
sind die Haupterwerbszweige. Die Güter sind im ganzen klein. Man baut Hafer,
[* 26] dann Gerste,
[* 27] Kartoffeln und Rüben. Es gab (1888) 25726 Stück
Rindvieh, 33017 Schafe,
[* 28] 4985 Schweine
[* 29] und 6166 Pferde
[* 30] (ponies). Heringe, Kabeljau und Hummern werden in großer Menge gefangen.
Rindvieh, Pferde, Geflügel, Eier,
[* 31] Wolle, Hummern, gesalzene Fische
[* 32] (am meisten nach Hamburg)
[* 33] sowie Federn
und Dunen (vom Vogelfang) werden ausgeführt. Gewirkte Waren (Strümpfe, Shawls) werden ebenfalls hergestellt und ausgeführt.
Hauptstadt und Mittelpunkt des Handeis ist Kirkwall (s. d.) auf Mainland (s. d.).
Die wichtigsten Inseln sind außerdem Hoy (136,8 qkm, 1380 E.), Sanday (66,7 qkm, 2082 E.), Westray (62,8 qkm, 2200 E.), South-Ronaldsbay
(53 qkm, 2557 E.), Rowsay (48,3 qkm, 873 E.), Stronsay (39,6 qkm, 1274 E.), Eday (29,5, qkm, 730 E.), Shapinsbay (29 qkm, 974 E.)
und Burray. Die Ureinwohner waren brit.-kelt. Stammes, gingen aber im Laufe des Mittelalters in den eingewanderten Skandinaviern
auf. Die gegenwärtige Bevölkerung
[* 34] zeigt noch Spuren ihrer skandinav. Herkunft; sie sprechen englisch
(nicht gälisch) mit vielen norweg. Ausdrücken. Eine Eigentümlichkeit sind die sog. Udallers oder Odallers, kleine Landeigentümer,
die ihr Land erbeigen besitzen. -
Vgl. Tudor, The Orkneys and Shetland (Lond. 1883).