Orĭente, östl. und größte
Provinz von
Ecuador,
[* 2] umfaßt die Llanos und Vorberge der
Anden,
d. i. etwa 200000 qkm
mit 80000 E., darunter viele wilde Indianer, die Jivaro und Saparos, welche in den ungeheuren Wäldern umherziehen.
(sich), seine
Stellung in
Bezug auf die Weltgegenden (zunächst nach
Ost,
Orient) bestimmen, im weitern
Sinne
soviel wie sich zurechtfinden. Einen
Himmelsglobus u.s.w. orientieren heißt, demselben seine richtige
Lage gegen die Weltgegenden geben. Im christl.
Kirchenbau nennt man Orientieren das
Anlegen der
Kirche mit dem
Chor nach
Osten, wie dies
im kath. Ritus vorgeschrieben ist. Es findet sich schon im 12. Jahrh.
die ausdrückliche Vorschrift, daß gegen
Osten gebaut werden solle. Es sind jedoch große
Kirchen auch
nach Nordosten orientiert, z.B. die Agia
Sophia in
Konstantinopel,
[* 4] die
Dome zu Basel,
[* 5] Meißen,
[* 6]
Trier
[* 7] u.a.m. Die ersten prot.
Kirchen,
z.B. die Schloßkapelle zu
Torgau,
[* 8] sind absichtlich gegen Westen orientiert; später war man gleichgültig gegen die
Lage,
auch bei kath.
Kirchen, während man ihr jetzt wieder erhöhte
Aufmerksamkeit schenkt.
Dieser
Vertrag wurde abgelehnt und ein russ.
Ultimatum, im Vertrauen auf die Hilfe der Westmächte, deren
Flotte schon 14. Juni vor
Tenedos erschien, verworfen. Darauf besetzte ein russ. Korps unter Fürst Gortschakow die
Donaufürstentümer, worauf die
Pforte an
Rußland den
Krieg erklärte. Nachdem Gortschakow die
Aufforderung zur Räumung der
Fürstentümer abgelehnt hatte, ließ Omer Pascha 23. Okt. ein Korps beiCalafatu über die Donau gehen.
Die vereinigte Flotte der Verbündeten lief in den
Bosporus
[* 11] ein; ein türk.
Geschwader wurde 30. Nov. vom russ.
Admiral
Nachimow im
Hafen von
Sinope überraschend angegriffen und vernichtet.
Dies veranlaßte die Westmächte, ihre Flotten in das
SchwarzeMeer zu senden und an
Rußland
ein
Ultimatum zu stellen. Als
Nikolaus jede Antwort verschmähte, erklärten die Verbündeten 28. März den
Krieg. An derDonau
hatten die
Türken6. Jan. ein günstiges
Gefecht bei Tschetate bestanden. Am 23. März überschritten die
Russen unter
Paskewitsch
die Donau an drei Punkten und rückten im April durch die Dobrudscha bis an den
Trajanswall vor, konnten
aber die glänzend verteidigte Festung
[* 12] Silistria nicht einnehmen.
Österreich
[* 13] hatte inzwischen ein
Beobachtungskorps an der Grenze
Serbiens aufgestellt und Heeresmassen in
Ungarn
[* 14] und Galizien
versammelt. Dies bewog
Nikolaus, die Donaufürstentümer räumen und eine versöhnliche Erklärung auf der Konferenz zu
Wien
[* 15] abgeben zu lassen. Die Westmächte formulierten ihre
Bedingungen in vier
Artikeln, die
Rußland als mit
seiner Ehre unverträglich zurückwies. Ein franz.
Heer (40000 Mann) unter Marschall
Saint-Arnaud und ein englisches (15000
Mann) unter Lord Raglan hatten sich bei Gallipoli gesammelt und waren schon Ende Juni zu dem türk.
Heere beiVarna gestoßen; doch hinderten die schwierige
Verpflegung, der
Mangel an Transportmitteln und
der
Ausbruch der
Cholera bis Ende Juli alle
Operationen.
Endlich wurde die Expedition nach der Krim
[* 16] beschlossen, um Sewastopol
[* 17] zu erobern und die russ. Flotte des schwarzen
Meers zu vernichten.
Am landeten die Verbündeten bei Eupatoria auf der Krim, schlugen 20. Sept. die
Russen unter
Menschikow
an der
Alma und langten 28. Sept., von
Canrobert und Lord Raglan geführt, vor Sewastopol (s. d.) an. Am 9. Okt. begann
die eigentliche
Belagerung, in deren Verlaufe
Menschikow zweimal Entsatzversuche, bei
Balaklawa (25. Okt.) und bei Inkerman
(5. Nov.), unternahm, die Beschießung der Stadt, die 9. Sept. von den
Russen, nachdem sie alles Artilleriematerial
vernichtet und ihre Schiffe
[* 18] versenkt hatten, geräumt und 10. von den Verbündeten, die durch sardin. Hilfstruppen unter
La Marmora verstärkt waren, besetzt wurde. Damit nahm der
Krieg in der Krim nach einem Zuge gegen
Kinburn
mit einigen unbedeutenden
Gefechten bei Eupatoria ein Ende. Inzwischen war auch, Nikolaus gestorben; doch setzte
Alexander II. die Unternehmungen fort.
Eine engl. Flotte von 39 Schiffen mit 2000
Geschützen unter
Sir Charles Napier und eine franz. Flotte unter dem
Admiral Perseval-Deschènes
fuhren im
Frühjahr 1854 in die Ostsee, vereinigten sich 13. Juni Sicht von
Sweaborg im Barösund und richteten
nun ihren
Angriff gegen
Bomarsund, das sich erst, als franz. Landungstruppen unter
Baraguay d'Hilliers bei der Flotte eingetroffen
waren, nach sechstägiger
Belagerung16. Aug. ergab. Die
Truppen kehrten sogleich nach der
Heimat zurück; die Flotten folgten,
nachdem sie bis zum Winter die russ. Häfen blockiert hatten. 1855 übernahm
Admiral Dundas das Kommando.
Dieser lief im April mit 62 Schiffen aus, warf 16. Mai vor Reval
[* 19]
Anker
[* 20] und ging nach Kronstadt,
[* 21] wo sich ein franz.
Geschwader
von 4 Schiffen unter Pénaud mit ihm vereinigte. Die russ. Flotte blieb aber
in ihrer gesicherten
Stellung, und die Verbündeten nahmen wieder ihre
Station vor Reval bei der
InselNargen, von wo die Küstenverheerung
fortgesetzt wurde.
Endlich trafen im Juli und Aug. 1855 die kleinern Fahrzeuge und die Reserveabteilung ein, und die
Admirale
griffen nun mit 75 Schiffen
Sweaborg an. Die Beschießung wurde 9. Aug. eröffnet, blieb aber ohne Wirkung
und wurde deshalb 11. Aug. eingestellt.
Schon im September lichteten die Flotten zur Heimkehr die
Anker. Ebenso fruchtlos waren
kleinere Expeditionen 1854 und 1855 im
Weißen und
StillenMeere verlaufen.
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