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Aktiva einzustellen. Das ist durch das Reichsgesetz vom Art. 239a (jetzt Art. 1859. und 239a des Handelsgesetzbuchs, neuer Entwurf §. 238), der Gesellschaft mit beschränkter Haftung durch Ge- setz vom z. 43, verboten. Organisch, f. Organ.
In der Chemie nannte man so die dem Pflanzen- und Tierreich entstammen- den Stoffe, indem man glaubte, dieselben könnten nur unter Mitwirkung der sog. Lebenskraft ent- stehen.
Seitdem sich diese Ansicht als unhaltbar er- wiesen hat, werden organische Verbindungen alle Verbindungen des Kohlenstoffs mit andern Elementen genannt.
Die organische Chemie ist demnach jetzt nur noch die Chemie der Kohlenstoff- verbindungen. (S. Kohlenstoff.) Organische Artikel, die gleichzeitig mit dem franz. Konkordat vom Jahre IX unterm 18. Ger- minal des Jahres X als Gesetz ver- kündeten Bestimmungen über die Rechtsverhältnisse der kath. Kirche und der prot.
Bekenntnisse in Frank- reich. (S. Konkordat.) Organische Belastung, ein hauptsächlich in der Psychiatrie viel verwerteter, von Griesinger einge- führter Begriff.
Bei Personen, die erblich zu Nerven- oder Geistesstörung veranlagt sind oder die selbst an irgend einer Nervenkrankheit leiden, steht die Seelen- thätigkeit unter dem Druck schädlicher körperlicher Einflüsse, deren wahre Natur sicb gegenwärtig viel- fach nicht erkennen läsit und die man nur aus ihren Wirkungen (ungewöhnliche Art zu denken, zu fühlen, Entschlüsse zu fassen) erschließen kann.
Be- lastete Individuen handeln oft wie Geisteskranke, ohne es eigentlich zu sein;
vom ärztlichen Stand- punkt aus sind demnach auch z. B. verbrecherische Handlungen Belasteter anders zu beurteilen als die völlig Gesunder.
Die höhern Grade der Organische V. gehen ohne scharfe Grenze in die eigentlichen Geisteskrank- heiten über. sstoff. Organische Ehemie, f. Chemie und Kohlen- Organische Farbstoffe.
Die Organische F. wurden bis zur Mitte dieses Jahrhunderts ausschließlich aus Pflanzen und aus wenigen Tieren (wie Cochenille) gewonnen.
Unter diesen zahlreichen natürlichen Farbstoffen sind die Farbstoffe des Not-, Blau- und Gelbholzes, des Safflors, der Orseille, des Lack- mus, Krapps und Indigos hervorzuheben. (S. Farbe- pflanzen.) Dieselben sind aber seit der Entdeckung des Anilinvioletts 1856 mehr und mehr von den künstlichen Organische F. verdrängt worden, welche nahezu ausschließlich aus Stoffen des Steinkohlenteers gewonnen werden und deshalb auch unter dem Namen Teerfarben zusammengefaßt werden. Die erste bekannte Gruppe von Teerfarben waren die Anilinfarben (s.d.), welche sich vom Rosanilin ableiten und durch Oxydation eines Gemisches voll Anilin mit Toluidinen entstehen. In neuerer Zeit teilt man die Teerfarbstoffe nach ihrer chem. Kon- stitution in folgende Gruppen ein: Nitroso- und Nitrofarbstoffe (wie Naphtholgrim, Pikrin- säure), Azo- und Azoxyfarbstoffe, Hydra- zonfarbstoffe (z. B. Phenanthrenrot);
Di-und Triphenylmethanfarbstoffe (die sog. Anilin- farben);
Anthracenfarbftoffe (wie das Aliza- rin);
Indophenole, Orazine (z. B. Neublau); Thioninfarbstoffe (Metbylenblau);
Eurho- dine, Safranine, Induline und Nigrofine; Indigo, [* 2] Chinolin- und Acridinfarbstoffe.
Andere Einteilungen der Organische F. sind auf die Aus- gangsmaterialien gegründet, und man unterscheidet nach diesem Princip Benzol- (oder Anilin-) farbstoffe, Phenol-, Naphthalin- und An- thracenfarbstoffe. Je nach der Verwendung der Organische F. spricht man von Baumwollfarbstoffen, Wollfarbstoffen, Lederfarbstoffen u. s. w. Die Kenntnisse über die chem. Konstitution der Organische F. sind durch zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten so sehr gefördert worden, daß man im stände ist, zahlreiche gesetzmäßige Beziehungen zwischen der Konstitution und dem Farbenton oder dem Färbe- vermögen der Farbstoffe zu erkennen.
Die hohe praktische Bedeutung dieser wissenschaftlichen Er- folge liegt darin, daß man infolge davon besähigt ist, neue Farbstoffe zu erzeugen, welche ganz be- stimmte und von vornherein gewünschte Eigen- schaften besitzen. So weiß man z. B., daß Azofarb- stoffe, welche sich ihrer Konstitution nach vom Ben- zidin ableiten lassen, Baumwolle [* 3] direkt färben oder daß der Eintritt von Methyl- oder Phenylgruppen den Nosanilinfarbstoffen eine violette oder blaue Schattierung erteilt. Über die chem. Konstitution sind folgende allge- meine Beziehungen bekannt.
Gewisse Atomgruppen, z. B. die Nitro- und die Azogruppe (X02 und -X:X-), welche man auch chromophore Gruppen nennt, machen eine chem. Verbindung zu einer chromogenen Verbindung, d. h. zu einer Verbindung, welche im stände ist, wirkliche Farbstoffe zu geben. Damit das letztere der Fall ist, müssen in der Ver- bindung noch salzbildende Gruppen (vorzugsweise die Amido- oder Phenolhydroxylgruppe, ^H^ und Oll) vorhanden sein. So ist das Azobenzol, (^.Hz - ^: ^' - (^ll.., zwar ein gefärbter Körper, aber erst das Amidoazobenzol, (^5 -^: n - 0^4 - ^1^, ein Farbstoff, welcher sich auf der Faser von Ge- spinsten fixieren läßt. Die Organische F. werden in der Garn- und Zengfärberei, im Zeugdruck, dann auch zum Färben von Holz, [* 4] Stroh, Papier, Leder, Federn, Steinnußknöpfen, Spirituslacken, Säften, zur Darstellung von Erd- farben, Tinten, farbigen Stiften, Kerzen u. s. w. benutzt; wegen ihrer Unbeständigkeit in der Hitze da- gegen können sie zur Vemalung von Glas- und Thonwaren [* 5] u. s. w. nicht gebraucht werden. - Vql. G. Schultz, Die Chemie des Steinkohlenteers, Bd. 2 (Braunschw. 1887-90);
ders. und P. Julius, Tabel- larische Übersicht der künstlichen Organische F. (2. Aufl., Verl. 1891);
Nietzki, Chemie der Organische F. (2. Aufl., ebd. 1894); Möhlau, Organische F. (Dresd. 1890);
Lehne, Tabellarische Übersicht über die künstlichen Organische F. und ihre Anwen- dung in Färberei und Zeugdruck, mit Ausfärbungen und Zeugdruckmustern (Berl. 1894);
für die ana- lytische Untersuchung der Organische F. vgl. die betreffenden Kapitel in Vöckmann, Chemisch-technische Unter- suchungsmethoden (ebd. 1893), und in Post, Che- misch-technische Analyse (2. Aufl., Braunschw. 1891). Organische Radikale, gewisse, nur einen ein- zigen Kohlenstoffkern enthaltende Atomkomplere, die bei Umsetzungen organischer Verbindungen in die Produkte unverändert übergehen.
Erscheinen sie bei zahlreichen Umsetzungen immer wieder, so werden sie mit besondern Namen belegt. So wer- den z. B. als Radikale des Äthylalkohols, (^«o, das Äthyl, O2H5, und Hydroxyl, OH, angesehen, weil derselbe besonders viele Umwandlungen erfährt, bei denen gerade diese beiden Gruppen sich in den ent- stehenden Derivaten wiederfinden. Die Namen der Organische Radikale enden oft mit der Silbe »yl», die aus dem griech. KM («Stoff») gebildet ist. ¶