610 und andern Gegensätzen gebraucht, die im öffentlichen und namentlich im parlamentarischen Leben gegen das von seiten
der Regierung festgehaltene
System hervortreten;
auch die der Regierung und Regierungspartei entgegenstehende Partei wird
Opladen genannt. – In der französischenRechtssprache wird opposition im verschiedenartigsten
Sinne gebraucht;
es bezeichnet
namentlich den Einspruch gegen ein Versäumnisurteil, den
Widerspruch gegen
Vollstreckungsbefehle der Gerichts-
und Verwaltungsbehörden, den
Arrest auf Forderungen und die
Anzeige von dem
Verlust eines Inhaberpapiers (s. d., Bd.
9, S. 602a).
eine Einrichtung in
Rußland, die von
IwanIV., dem Schrecklichen, 1564 eingeführt
wurde und darin bestand, daß er einen
Teil des
Reichs zu seiner eigenen
Verfügung abtrennte, sowie aus dem Ertrag desselben
eine besondere
Leibwache, ebenfalls Oprítschnina oder Opritschniki (Einzahl: Opritschnik) genannt, hielt, die das Werkzeug
seiner Grausamkeiten bildete. Der übrige
Teil des
Reichs, der unter der
Verwaltung der
Bojaren blieb, hieß Semschtschina. Die
Oprítschnina bestand aus 20
Städten mit ihren
Bezirken (Moshaisk, Wjasma, Koselsk,
Susdal, Schuja, Galitsch,
Staraja Russa, Kargopol u.a.);
auch gehörten dazu mehrere
StraßenMoskaus. Die Oprítschnina wurde 1572 aufgehoben und die betreffenden
Städte
und
Bezirke wieder dem
Reiche einverleibt.
eine altitalische Erdgöttin des Erntesegens, die in engerer
Beziehung zu Consus (s. d.) steht und daher auch
den
BeinamenConsiva führt; ihre beiden Hauptfeste (25. Aug. und 19. Dez.) fallen jedes vier
Tage nach den beiden Hauptfeiern des
Consus. Unter dem
NamenOpifera wurde sie als die hilfreiche
Mutter neugeborener
Kinder verehrt. Sie hatte
in
Rom
[* 3] eine Kapelle in der Regia, dem alten Königsschloß, und einen
Tempel
[* 4] auf dem
Kapitol. Später wurde sie mit der griech.
Göttin Rhea
[* 5] identifiziert und daher zur Gattin des mit Kronos gleichgesetzten
Saturnus gemacht.
Die in der deutschen
Grammatik
Konjunktiv genannte Form ist eigentlich die Optativform, die im
Gotischen noch deutlich vorliegt, z. B. bairais, «du
mögest tragen» = grch. pherois (ϕέρο-ι-ς).
Ebenso gehört der Konjunktiv des
Lateinischen zum
Teil dem ursprünglichen
Optativ an, z. B. sim, sīs (altlat. siēs), sīmus ist der Form
nach ein Optativ.
(grch., d. h. Sehkunde), die
Lehre
[* 7] vom Licht
[* 8] (s. d.). Man unterscheidet eine geometrischeOptik, die
in Dioptrik (s. d.) und
Katoptrik (s. d.) zerfällt, und eine physikalischeOptik, welche
eine Reihe von Erscheinungen
(Beugung,
[* 9] Interferenz, Polarisation,
[* 10]
Fluorescenz,
Phosphorescenz u.s.w.), die
sich mit der geometrischen Optik nicht erklären lassen, aus der Wellennatur des Lichts zu erklären sucht. Die praktische
oder angewandteOptik beschäftigt sich mit der genauern Betrachtung der Linsen (s. d.),
Linsenkombinationen (s. d.) und der aus ihnen zusammengesetzten optischen
Instrumente.
Über die Principien der
Optik und ihre
Entwicklung s. Licht.Außer der unter Licht angeführten Litteratur
vgl. Neumann, Vorlesungen über theoretische Optik (Lpz.
1885);
Pessimismus (vom lat. pessimus, der Schlechteste), im populären
Sinne die Neigung, alles von der besten oder aber von der
schlimmsten Seite zu nehmen; im philos.
Sinne die
Lehre, daß diese Welt im ganzen entweder die beste oder die schlechteste
der möglichen Welten sei. Die erstere Meinung besagt, daß alle scheinbare Unvollkommenheit im einzelnen
für den, der das Ganze übersähe, sich in Wohlordnung und
Vollkommenheit auflösen würde, und ist in vielen
Systemen alter
und neuer
Philosophen mehr oder weniger deutlich zu erkennen, besonders aber von
Leibniz ausgebildet worden, der in seiner
Theodicee
(RechtfertigungGottes) geradezu beweisen will, daß Gott unter allen möglichen Welten, die sein
unendlicher Verstand sich dachte, die beste ausgewählt und ins
Dasein gerufen haben müsse.
Eine meisterhafte Kritik dieser
Ansicht enthält Kants
Schrift:
«Über das Mißlingen aller philos. Versuche in der
Theodicee»
(1791). Die gegenteilige
Ansicht des
Pessimismus ist nicht minder weit verbreitet und z.B. im christl.
Glauben als wesentlicher
Bestandteil enthalten.
Systematisch ausgeprägt wurde sie hauptsächlich von Schopenhauer und von
Hartmann.
Bei beiden
Richtungen hat man wohl auseinander zu halten, ob es sich bloß um den Gegensatz von Wohl und Übel,
Lust und Unlust,
Glückseligkeit und Elend oder um den rein sittlichen von Gut und
Böse handelt. So ist der christl.
Pessimismus
überwiegend ethischer Natur (obwohl auch die Neigung, die Welt als ein Jammerthal anzusehen, nicht fehlt); wogegen der neuere
metaphysische
Pessimismus bei Schopenhauer und Ed. von
Hartmann, aber auch der Optimismus bei
Leibniz überwiegend auf die Frage
derGlückseligkeitBezug hat. –
legāta (lat.),
d. i. vermachte
Wahl,
Wahlvermächtnis. ^[= ein Vermächtnis, bei welchem es von einer zu treffenden Wahl abhängt, was der Bedachte erhält ...]
Wahlrecht (s. Jusoptionis), besonders der bei vertragsmäßigerAbtretung (s. d.)
eines Gebietsteils zu Gunsten der Einwohner
¶
mehr
desselben gemachte Vorbehalt, bis zu einem bestimmten Zeitpunkte für die Erhaltung ihrer bisherigen Staatsangehörigkeit zu
optieren (lat., wünschen, wählen).
Diejenigen, welche von diesem Vorbehalt Gebrauch machen, heißen Optanten. -