(grch.), das weibliche Organ zahlreicher
Algen
[* 3] und
Pilze,
[* 4] das nur aus einer Zelle
[* 5] besteht, deren
Inhalt sich
zu einer oder mehrern weiblichen Zellen, den Eierzellen oderOosphären, auswächst.
Bei der Reife öffnet
sich das Oogonium meist mittels eines kleinen Lochs in der Membran, durch das dann die männlichen Zellen, die
Spermatozoiden, zu
den
Eizellen gelangen können.
Die aus den
Eizellen infolge der
Befruchtung
[* 6] hervorgegangenen, also geschlechtlich erzeugten
Sporen nennt man Oosporen.
Ort in der Division
Klein-Namaland des
Kaplandes, nördlich von Springbockfontein, mit
Port-Nolloth am Atlantischen
Ocean durch Eisenbahn verbunden, mit 1901 E., meist
Damara und
Hottentotten, hat ein Kupferbergwerk, dessen
Ausbeute jährlich 12000 t
Erz beträgt, das bis zu 70 Proz. Kupfer
[* 8] enthält und nach England ausgeführt wird.
ein Kalkstein (s. d.), der aus vorwaltenden
rundlichen Kalkkörnern von Hirsekorn- bis Erbsengröße und von dichter oder konzentrisch-schaliger, oft auch radialfaseriger
Zusammensetzung besteht, die durch ein dichtes oder erdiges kalkiges
Cement verbunden sind. Die Kalkkörner selbst besitzen
unter dem Mikroskop
[* 9] eine sehr verschiedenartige
Struktur. Der vollkommenst ausgebildete Oolith ist der Erbsenstein (s. d.).
Durch
Thon und Mergel verunreinigte Oolith nennt man Rogenstein.
Geschichtete Oolith spielen bei dem
Aufbau mehrerer sedimentärer Formationen stellenweise eine wichtige Rolle; sie kommen schon
im engl. und norweg. Silur, auch im
Kohlenkalk vor, treten dann, z. B. massenhaft am Nordrande des Harzes, als
Glied
[* 10] der Buntsandsteinbildung
auf, finden aber ihre Hauptentwicklung im Gebiete des
Braunen Juras
(Breisgau,
Schweizer Jura,
Bourgogne,
Normandie, England), weshalb die Juraformation
[* 11] (s. d.) früher Oolithformation
hieß. –
Über das oolithische Eisenerz oder den
Eisenoolith s. d.
Jak.
van, niederländ.
Maler, geb. um 1600 zu
Brügge, gest. 1671 daselbst, bildete sich unter
Annibale
Carracci in
Rom
[* 20] aus. Er fertigte in seiner
Jugend mit solcher Geschicklichkeit
Kopien nach
Rubens und
van Dyck, daß seine
Gemälde noch jetzt die Kenner täuschen. Von eigenen Werken sind zu nennen: Ausgießung des heiligen
Geistes (in der
Kathedrale),
Madonna mit
Heiligen (1648; in der Liebfrauenkirche),Darstellung Mariä im
Tempel
[* 21] (in der Jakobskirche),
Kreuzabnahme Christi (in der Chapelle du St. Sang), sämtlich in
Brügge.
Sein Sohn,
Jakobvan Oost, der
Jüngere, geb. 1639, studierte zu
Paris
[* 22] und
Rom, lebte dann über 40 Jahre zu Lille
[* 23] und starb 1713 in
Brügge. Zeichnung sowohl als
Kolorit sind bei ihm vortrefflich. Seine Malweise ist markiger und freier
als die seines
Vaters.
Große histor. Gemälde von ihm finden sich in den
Kirchen undPalästen zu Lille.
(spr. -haut),Dorf in der niederländ.
Provinz Nordbrabant, 7 km südlich von
Gertruidenberg und 8 km nordöstlich
von
Breda, mit diesen beiden
Städten und mit
Dongen durch Dampftramway verbunden, zählt 4398, mit dem
Oostkwartier 6719, als Gemeinde 10425 E. und hat Gerberei,
Tabak-, Cigarren-,
Rübenzucker- und Billardfabriken.
(lat.) oder undurchsichtig nennt man Körper, die kein Licht
[* 27] hindurchlassen. In
sehr dünnen Schichten sind alle Körper, auch Metalle, durchsichtig, z. B. erscheint das
durch ein sehr dünnes Goldblättchen dringende
Sonnenlicht grün.
ein amorphes, der
Krystallisation unfähiges Mineral, das sich immer nur derb oder eingesprengt
findet. Der Opal hat meist vollkommen muscheligen
Bruch, einen ziemlich beträchtlichen
Glanz, zum
Teil einen hohen
Grad von Durchsichtigkeit
und zeigt häufig ein lebhaft schillerndes Farbenspiel
(Opalisieren). Er ist vor dem Lötrohr
[* 28] für sich unschmelzbar, erleidet
aber einen bedeutenden Gewichtsverlust und zerspringt in
Splitter.
Chemisch besteht er aus wasserhaltiger
Kieselsäure, wozu bei einigen
Varietäten oft wenig
Eisenoxyd und
Thonerde kommen; der nicht konstante Wassergehalt beträgt
zwischen 3 und 13 Proz. Es werden verschiedene
Varietäten unterschieden.
1) Der Perlmutteropal oder
¶
mehr
Ka.scholong (Cacholong) ist perlmutterglänzend, undurchsichtig bis durchscheinend, milchweiß mit einem Stich ins Graue, Gelbliche
und Rötliche, im Bruche flachmuschelig und der weiße mit Dendriten
[* 30] versehen. Er findet sich auf Island,
[* 31] den Färöer, in Kärnten,
der bucharischen Kalmückei. Dieser Opal nimmt eine schöne Politur an und heißt bei den Juwelieren Kalmückenachat.
2) Der Feueropal ist hyacinthrot mit einem Stich ins Gelbe, an lichten Stellen irisierend, auch karminrot und apfelgrün, stark
glasglänzend und durchsichtig. Er findet sich zu Zimapan in Mexiko
[* 32] und auf den Färöer und ist als Schmuckstein geschätzt.
3) Der edle Opal ist wasserhell, milchweiß mit einem Stich ins Wein- und Schwefelgelbe, seltener ins Blaue,
Rote oder Grüne, mit lebhaftem, wandelbarem Farbenspiel, stark glänzend, mit Glas- bis Wachsglanz, mehr oder minder halbdurchsichtig
und findet sich hauptsächlich und am schönsten als Adern und Schnüre in den Trachyttuffen bei Czerwenitza unfern Eperies
in Ungarn,
[* 33] neuerdings auch in Victoria
[* 34] (Australien).
[* 35] Man trägt ihn als Ringstein, Kopf- und Halsschmuck
[* 36] und verwendet ihn auch zu Verzierungen. Am gesuchtesten sind die rotspielenden Stücke. Bei den Alten stand er in hohem Werte;
so wurde der haselnußgroße Opal des Nonius
[* 37] auf 2400000 M. geschätzt.
5) Der häufige gemeine Opal ist milchweiß mit einem Stich ins Rötliche, Gelbliche und Grünliche, auch
gelb und grün in verschiedenen Nuancen, zuweilen baumartig gezeichnet (Moosopal), glas- bis wachsglänzend, halbdurchsichtig
und durchscheinend. Einige Abänderungen des gemeinen Opal, wie der apfelgrüne schlesische u. a.,
werden geschliffen und zu Ringsteinen und Petschaften benutzt. Der gelbe gemeine Opal hieß früher Wachsopal und Pechopal.
6) Der Holzopal ist eine Opalmasse, die als Versteinerungsmaterial von namentlich der Tertiärformation
[* 38] angehörigen Hölzern auftritt und oft noch sehr vorzüglich das Gefüge des Holzes bewahrt hat; er ist weiß, übergehend
ins Gelbe, Graue, Braune, seltener dunkel, zuweilen gestreift und geflammt und findet sich in Holzgestalt, als Ast-, Stamm- und
Wurzelstücke, und zwar von ziemlich bedeutender Größe im Siebengebirge am Rhein, in Siebenbürgen und
Ungarn. Man schneidet ihn in Platten und verarbeitet ihn zu Dosenstücken, besonders in Wien.
[* 39]
9) Der Jaspopal oder Eisenopal steht dem Halbopal sehr nahe, ist aber stark fettglänzend und schwerer, undurchsichtig
oder an den Kanten sehr schwach durchscheinend, durch Eisengehalt gelb, rot oder braun. Ferner gehört
der an heißen Quellen, z. B. auf Island, Neuseeland, Kamtschatka zum Absatz gelangende Kieselsinter (s. d.) auch zu den Opal. Sämtliche
Opal sind, worauf auch die Art ihres Vorkommens hindeutet, als eine allmählich erstarrte Kieselgallerte zu betrachten,
die durch die auf natürlichem Wege erfolgende Zersetzung von Silikaten geliefert wurde.
Der Wert des Opal ist sehr gesunken, jedoch haben sehr große und tadellose Steine noch immer einen außerordentlichen Wert,
da der Opal gewöhnlich viele Risse hat. Das Karat kostet
15‒50 M. Die Schlifform des Opal ist stets mugelig
und gewöhnlich oval. Ungarischer Opal wird im Handel sehr häufig orientalischer Opal genannt.
Künstlicher Opal kann nach einfachen Methoden erzeugt werden. Schon 1847 erhielt Ebelmen in Paris Opalmassen im Durchmesser
von 5 bis 6 cm aus dem von ihm entdeckten Kieseläther. Verflüchtigt sich derselbe an feuchter Luft, so bleibt eine gallertartige
Masse zurück, welche langsam zu opakem, farbenspielendem Opal erhärtet. Eine ähnliche,
zu durchscheinendem, Farbenwandlung zeigendem Opal erstarrende Gallerte erhielt 1856 Maschka, als er durch eine Lösung von WasserglasKohlensäure, welche ersteres zersetzt, hindurchleitete. Beide Methoden sind einfach und zu Fabrikbetrieb geeignet.