Maitder
Finanz-Junta in Lissabon,
[* 2] wo er starb. O.s viel gelesene Werke teilen sich in allgemein wissenschaftliche
und speciell portugiesische. Er schrieb: »OsLusiadas: ensaio sobreCamões» (Porto 1872; 2. Aufl. 1891),
oder
Baumöl, das aus dem Fruchtfleisch und den
Kernen der
Oliven gewonnene fette, nicht trocknende Öl, das
schon seit den ältesten
Zeiten einen wichtigen Gegenstand des
Handels und der
Industrie bildet. Die Verschiedenheit
des
Bodens, auf dem der
Ölbaum kultiviert wird, die Spielart, größere oder geringere Reife der
Früchte sowie die Art der
Gewinnung bedingen die verschiedene Güte des Öls.
[* 5] Das feinste Speiseöl, das
Jungfernöl(huile vierge surfine et fine),
wird aus sorgfältig gesammelten reifen, zerkleinerten und entkernten
Früchten durch gelinde kalte Pressung
gewonnen.
Durch Zusatz von lauwarmem Wasser und wiederholtes
Pressen gewinnt man ein minder gutes Öl, das noch als Speiseöl brauchbar
ist, während das darauf folgende
Mahlen der
Früchte mit den
Kernen, das Auskochen und die heiße Pressung Öle
[* 6] liefern, die
als
Baumöl Verwendung finden. Unreife und minder gute
Früchte werden auch mit den Preßrückständen
auf Haufen geschichtet, einer kurzen Selbstgärung überlassen und liefern dann auch
Baumöle, von denen die trüben, sauren,
aus stark gegorenem Material dargestellten als
Tournantöle (s. d.) bezeichnet werden. Den Preßrückständen entzieht man
die letzten Ölteile durch Extraktion mit Schwefelkohlenstoff und bezeichnet das gewonnene, dunkel gefärbte
und oft übelriechende Öl als
Sulfuröl.
Gewicht von 0,912 bis 0,917 und erstarrt bei niedriger
Temperatur zu einer weißen, krümlichen
Masse. Minder gute
Baumöle
sehen gelb, gelbgrünlich bis grün aus, riechen mehr
oder weniger ranzig und schmecken unangenehm. Olivenöl wird
häufig mit
Baumwollsamenöl, Erdnußöl, Sesamöl und Rüböl verfälscht. In der
Medizin dient das Olivenöl sowohl innerlich als
äußerlich, namentlich zur Bereitung von Pflastern und Salben. Als Brennöl wird es vorzüglich im südl.
Europa
[* 18] gebraucht; sehr beträchtlich ist seine Verwendung zur Seifenfabrikation und in den Fabriken zum
Schmieren von Maschinenteilen und zum Einfetten der
Wolle. Das Salböl der Alten und das
Chrisma (s. d.) der Katholiken sind
Olivenöl.
Handelsplätze für Olivenöl sind Marseille,
[* 19] Messina,
[* 20]
Triest,
[* 21] Nizza,
[* 22] Livorno,
[* 23] Genua,
[* 24]
Bari, Gallipoli, Malaga u. a. Der Versand erfolgt
meist in Fässern von 150 bis 500 kg
Inhalt. Das für technische Zwecke bestimmte Olivenöl kann durch Zusatz
von Rosmarinöl oder Nelkenöl (für Parfümeriezwecke) denaturiert werden und ist dann zollfrei.
Deutschland
[* 25] importierte
1895: 3405 t Olivenöl in Fässern im Werte von 3 Mill. M. (davon 2474
t ausItalien)
[* 26] und 7064 t denaturiertes Olivenöl im
Werte von 3,7 Mill. M. (davon 4051
t ausItalien, 1690
t aus der
Türkei).
[* 27]
(lat.
Fratreseremitae de MonteOliveti,CongregatioSanctae Mariae MontisOliveti,MönchevonMonte-OlivetoodervomÖlberg), die Mitglieder einer Benediktinerkongregation in
Italien, vom Professor der
PhilosophieGiovanniTolomei zu
Siena 1313 auf seiner Besitzung bei Siena für den Dienst der heiligen
Jungfrau gestiftet und von Papst
Johann XXII. bestätigt. Sie nahmen die Regel
Benedikts mit einigen Verschärfungen an und gründeten auf einer nahen Anhöhe,
dem MonteOliveto
(«Ölberg»),
ein
Kloster. Der
Stifter starb 1348. Auch Frauenklöster (NonnenvomÖlberg) schlossen sich an.
Peter Robert, reform. Theolog, geb. um 1500 zu
Noyon, ein Verwandter
Calvins, den er auch in die evang.
Richtung einführte, lebte 1533 als Hauslehrer in Genf,
[* 28] wurde aber wegen
Verbreitung reform. Grundsätze verbannt. Er begab sich nach Neuchâtel und fertigte hier
eine
Übersetzung der
Bibel
[* 29] (Neuchâtel 1535), welche die Grundlage aller spätern franz.-reform.
Übersetzungen bildet.
Später ging Olivetanus nach Ferrara
[* 30] und starb hier 1538.
C14H18O5+H2O, ein
Bestandteil des Olivenbaumgummis, welcher diesem durch siedenden
Alkohol entzogen
werden kann. Es schmilzt bei etwa 120° und wird durch Chamäleonlösung zu
Vanillin oxydiert.
[* 33]Peridot, ein rhombisches, meist in der umstehend abgebildeten Form
(Kombination von Prisma,
[* 34] Pyramide, den drei
Pinakoiden und den beiden
Domen) krystallisierendes glasglänzendes Mineral von olivengrüner bis spargelgrüner
Farbe, der Härte 6,5 bis 7 und dem spec. Gewicht 3,2 bis 3,5.
Chemisch besteht der Olivin aus neutralem Magnesiumsilikat mit mehr
oder weniger zugemischtem entsprechendem Eisenoxydulsilikat und besitzt die
¶
mehr
Formel (Mg, Fe)2 SiO4; vor dem Lötrohr
[* 36] ist er unschmelzbar; durch Salzsäure wird er unter Abscheidung von Kieselsäure
zersetzt. Der Olivin bildet einen wesentlichen Gemengteil mehrerer Felsarten, wie namentlich der Basalte (auch der zugehörigen
Laven) und Melaphyre, aus deren dichter dunkler Masse die Körnchen des Minerals manchmal deutlich hervortreten; auch
findet er sich in gewissen Gabbros und Diabasen, als faustgroße Knollen
[* 37] in uralischen und nordamerik.
Talkschiefern und norweg. Glimmerschiefern sowie in Meteoriten; das Pallas-Meteoreisen enthält Krystalle von Olivin, welche die irdischen
an Schönheit weit übertreffen, und der Meteorstein von Chassigny besteht fast gänzlich aus Olivin. Ferner kommen
Gesteine
[* 38] vor, die zum größten Teil aus Olivin bestehen (s. Olivingesteine). Das Mineral wandelt sich leicht
um in Serpentin und in andere an Eisenocker reiche Substanzen; auch kann filzig-faserige Hornblende
[* 39] (Pilit) daraus hervorgehen.
Eine sehr eisenreiche Abart des Olivin ist der braune Hyalosiderit von Sasbach am Kaiserstuhl,
[* 40] eine weitere der Chrysolith (s. d.).
^[Abb.]