forlaufend
571
Ceifenwasser oder Tabakslauge ist das einzige Mit- ^ tel dagegen. Jüngere Triebe bewurzeln sich leicht und sicher, wenn man sie in ein enghalsiges Glas [* 2] mit Wasser steckt und etwas warm hält. Der Indigo- oder Färber-Oleander (^lsiium tinctoiinm Xo?b., Ostindien) [* 3] liefert eine Art Indigo. [* 4] Oleanderfchtvärmer (OLilc^ilila 8. (^aero- campH U6rii ^., s. Tafel: Schmetterlinge [* 5] I, [* 1] Fig. 12), ein 115-117 mm klafternder Schwärmer (s. d.) von hauptsächlich schön grüner Färbung, Vorderflügel mit rosenroten, violetten und grau- weißen Flecken und Binden, Hinterflügel wesentlich violett.
Die bis 134 mm lang werdende Naupe lebt an Oleander und Immergrüu. Der Olette überstiegt bloß in sehr warmen trocknen Sommern von Süden kommend die Alpen [* 6] und wandert bis Südschweden, England und Livland. [* 7] Er legt dann hier auch Eier, [* 8] die Raupen verpuppen sich auch, entwickeln sich aber im Freien nicht zu Schmetterlingen. Olearius, Adam, latinisiert für Ölschlag er, Schriftsteller, geb. um 1600 zu Aschersleben, [* 9] stu- dierte in Leipzig, [* 10] ward dort Assessor der philos. Fakul- tät, zeitweilig auch Konrektor an der Nikolaischule, trat 1633 in die Dienste [* 11] des Herzogs Friedrich III. von Holstein-Gottorp und wurde als Sekretarius und Nat der ersten vom Herzog zur Anknüpfung von direkten Handelsbeziehungen mit Persien [* 12] an den Zaren Michael Feodorowitsch geschickten Gesandt- schaft zugewiesen. 1635 zurückgekehrt, schloß sich Olette, nach vorübergehender anderweitiger Verwendung, der zweiten Hauptexpedition an, an der auch Paul Fleming teilnalnn.
Auch nach der Rückkehr (1639) blieb er in Diensten des Herzogs als Mathematikus und Antiquarius. 1647 veröffentlichte er seine «Osft begehrte Beschreibung der Newen Orientalischen Reise, so durch Gelegeuheit einer Hollsteinischen Lega- tion an den König in Persien geschehen», eine inhalt- lich und formell für jene Zeit mustergültige Leistung (2. Aufl., Schlesw. 1656; 3. Aufl. 1663). 1654 gab er eine Übersetzung von Saadis «Persianischem Ro- senthal» heraus, die viel Anklang fand. Olette wurde 1651 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft; er starb in Gottorp.
Oleaster, s. Nl3.6Hßnu3 und 016a. Ole Bull, s. Bull, Ole Bornemann. OleorHnou (grch.), s. Ellbogen. Olefme, s. Alkylene. Olein, Trio lern oder Ela'in, das Glycerid der Ölsüure, 0 g II5 (00^ 11,3 0)3. Es findet sich, fast immer gemengt mit Palmitin und Stearin, in den Fetten (s. d.) und namentlich in den fetten Ölen, deren flüssigen Zustand es bedingt. Besonders reich an Olette sind Mandelöl und Olivenöl. Es ist von öliger Konsistenz und wird durch salpetrige Säure in ein festes Fett von gleicher Zusammensetzung, das Elmdin (s. d.), übergeführt.
Durch Alkalien wird es vcrseist, indem es in Glycerin und die Alkalisalze der Olsäure zerlegt wird. Beim Erhitzen zersetzt es sich. Auch die Olsäure (s. d.) selbst wird zuweilen Olette ge- Olemsäure, s. Ölsüure. ^nannt. Olekma, rechter Nebenfluß der Lena im russ.- sibir. Gebiet Iakutsk, entspringt auf dem Iablonoj- gebirge unweit der Quellen der Nertscha, stießt nordöstlich, dann nördlich und mündet nach 1131 km unterhalb Olekminsk. Sein Gebiet ist reich an Pelz- tieren, besonders Zobeln; auch finden sich Goldlager. Olekminsk.
1) Bezirk im südwestl. Teil des russ.-sibir. Gebietes Iakutsk, gebirgig, im Gebiet der Lena, des Witim, der Olekma u. a., hat 381425 ykm, darunter 735 hkm Seen, 14427 E., Jakuten und zum Teil Tungusen; Goldwäschereien, Salz- quellen, etwas Ackerbau im Lenathal, Viehzucht, [* 13] Jagd, Fischerei. [* 14] - 2) Bezirksstadt im Bezirk Olette, links an der Lena, 12 km oberhalb der Mündung der Olekma, hat (1890) 624 E., Post, Kirche, drn Kapellen; Handel und einen Jahrmarkt. Dlenberg, TrappistentlosterbeiLutterbach (s.d.).
Olenek, Fluß im nördl. Ostsibirien, entspringt auf dem Iaugkaugebirge im russ. Gouvernement Ienisseisk, geht ins Gebiet Iakutsk über und mün- det nach einem sehr gekrümmten, im allgemeinen nördöstl. Lauf von 1366 km zwischen der Lena und Anabara ins Nördliche Eismeer. Sein Flußgebiet beträgt 355 696 hkm. Oleomargarut, s. Margarine und Kunstbutter. Olöron (spr. -röng), flache Insel an der West- küste Frankreichs, gegenüber den Mündungen von Charente und Seudr'e, gehört zum Arrondissement Marennes des Depart. Charente-Inftirieure, ist im SO. durch den 2 km (zur Ebbe nur 500 m) breiten Pertuis de Maumusson vom Festlaude und im N. durch den Pertuis d'Antioche von der Insel M ge- trennt, hat im N. einen Leuchtturm und im SO. einen Hasen (Le [* 15] Chäteau) mit 1630 erbauter Cita- delle, welcher in Dampferverbindung mit Nochefort, Marennes und La Rochelle steht.
Bei einer Länge von 28 km und einer Breite [* 16] von 4 bis 10 km hat 0.171,8 ykm Fläche und zählt (1891) 17190 E., großenteils Protestanten und geschickte Seeleute. Der größere Teil ist von Dünen und Salzseen be- deckt, das übrige ist wohlbewässerter und gepflegter Kulturboden und lieferb viel Getreide, [* 17] Gemüse, Hülsenfrüchte und Wein, der hier niemals erfriert und auf dem saudigen Boden vor der Neblaus ge- schützt ist. Besouders wichtig ist die Ausbeute von Seesalz, woneben Seefischerei, Fischsalzerei, Brannt- weinbrennerei, Essig- und Weingeistbereitung u. a. betrieben werden. Olette hat zwei Kantonstädte, die Hafenstadt Le Chätcau d'O. mit Schiffswerft, Schiffbau und Faßfabrikation, Lehrerinnenseminar uud (1891) 1453, als Gemeinde 3458 E., und 11 km nordwestlich St. Pierre d'O. mit Handels- gericht und (1891) 1388, als Gemeinde 4556 E., weiterhin den Flecken St. Georges d'O. mit (1891) 604, als Gemeinde 4540 E., und einige Dörfer. - Olette hieß lat. Hiiai'ug, Olarionensis in8iila und gab einer uralten Sammlung von see- rechtlichcn Bestimmungen, den Ilöi68, ^uF6M6nt5 oder 1^018 ä'Ö. (fälschlich Idoles äs I^^i-on) den Namen.
Der älteste Teil derselben (25 Artikel) mag in der Mitte des 12. Jahrh, unter den Herzögen von Guyenne aufgestellt sein. Ein Aktenstück von 1364 bestätigt die Geltung der Nölo8 ä'0. in Frank- reich, wonach sie jahrhundertelang auch in Spanien [* 18] und den Niederlanden zur Anwendung kamen und durch Heinrich II. sogar in England zu Nate gezogen wurden. Im 16. Jahrb. war die Insel hugeuottisch, 1623 riß sie Ludwig XIII. an sich, im 18. Iahch. wurde sie von Montalembcrt befestigt, gehörte zu Aunis und wurde Verbannungsort. Olesna, Stadt in Obcrschlesien, s. Nosenberg. Olette (spr. olett), Flecken im Arrondissement Prades des südfranz. Depart. Pyren^es-Orientales, 50 km westlich von Perpignan, links an der Tet, in wildem, von Felsen umschlossenen Zochgebirgs- thale, 613 m hoch gelegen, hat 11891) 717, als Ge- meinde 983 E. und 5 km westlich, in 750 m Höhe, 42 reiche sodahaltige Schwefelquellen von 25 bis ¶