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von Olaf und Grundton begreifen, da beide in den menschlichen Stimmen vielfach so gleich klingen, daß sie von gewöhnlichen Ohren oft für Einklänge gehalten werden. Der Tonraum, welchen eine Olaf umspannt, enthält 8 diatonische Stufen (z. B. in (äur:eä6t'ssadc) und 13 chromatische oder halbe. Sämtliche Oktavenräume, ob hoch oder tief gelegen, sind einander gleich, weil sie dieselben diatoni- > schen und chromatischen Töne enthalten. Hieraus ! geht hervor, daß die Olaf die gesamten Intervallen- ! Verhältnisse der Musik einschließt und unser Ton- l system daher kurzweg als das System der Olaf be- ! zeichnet werden kann. ^ In der katholischen Kirche bezeichnet Olaf die acht Tage dauernde Feier gewisser hervorragender Feste, insbesondere deren achten Tag.
Diese Fest- dauer ist jüd. Ursprungs nach 3 Mos. 23,36. Zu- erst wurden die Olaf nur bei dem Oster-, Pfingst- und Weihnachtsfeste, seit dem 4. Jahrh, aber auch bei andern Festen angewendet. Als Versmaß istO.sovielwieOttavai-ima(s.d.). Oktavonen (span. oclHvo), die Kinder eines Weihen und einer Quarteronin. smen. Oktstt, ein Tonstück von acht selbständigen Stim- Oktillion (neulat.), die achte Potenz einer Mil- . lion (1 mit 48 Nullen). ^ Oktober (vom lat. 0cto, acht), bei den alten Römern der achte, jetzt der zehnte Monat des Jah- res, der Weinmonat, der zweite Herbstmonat. Er hat 31 Tage; während der ersten zwei Drittel des Monats steht die Sonne [* 2] im Zeichen der Wage, [* 3] während des letzten in dem des Skorpions.
Von seinen 6 Lostagen ist St. Gallus (16.) der wichtigste. Oktoberdiplom, das von dem Kaiser Franz Joseph erlassene Manifest, mit dem die Österreichisch-Ungarische Monarchie (s. d.) wieder in konstitutionelle Bahnen gelenkt wurde. Oktoberfest, ein alljährlich in München [* 4] auf der Theresienwiese stattfindendes Fest, das 1812 zur Erinnerung an die Vermählung des Kronprinzen Ludwig von Bayern [* 5] mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen geschaffen wurde.
Das Fest dauert 14 Tage (eine Woche vor und eine Woche nach dem ersten Oktobersonntag, dem Hauptfesttage) und ist mit einer landwirtschaftlichen Ausstellung sowie einem Pferderennen verbunden. Die zweite Woche des Festes ist einem Preisschießen gewidmet. Oktodez (lat.; 18"),
Buchformat, dessen Bogen [* 6] ans 18 Blättern oder 36 Seiten (Kolumnen) besteht. Oktogön (grch.), Achteck (s. d.). Oktogylttsch, s. 0ctoFMU8. j^(s. d.). Oktonarlus (lat.),
der iambische Tetrameter Oktostylos (grch.),
Gebäude, besonders Tempel, [* 7] an der Frontseite mit acht Säulen [* 8] versehen. Oktroi, s. Octroi. Oktuplieren (lat.), verachtfachen. Oktylalkohöl, (^ll^O - 0" Hi - - Oll, findet sich als Essigsäureoktylester im flüchtigen Öl von ll6raei6uni 8p1i0nä^Iii.iiii ^,., als Vuttersäureester im Öl von ?a8tinll.c3. Lativa ^. und frei im Öl von ll6i'Hol6uiu AiAHnteuiu. Er ist eine bei 192° siedende Flüssigkeit. Okular (lat.), Okularglas, Augenglas, die dem Auge [* 9] zugewendete Linse [* 10] optischer Veobach- tungsinstrumente, wie Fernrohr [* 11] und Mikroskop [* 12] Okulardiopter, s. Diopter. u. s. w. Okularinspektion, Besichtigung, insbesondere gerichtliche Besichtigung, z. B. des Thatortes eines Verbrechens.
Okularriß, eine nach Augenmaß gemachte Zeich- nung eines Gegenstandes, die nur eine ungefähre Idee von der Ausführung des Ganzen giebt. Okulieren [* 13] (lat.), s. Veredelung. Okuliermesser, s. Gartengeräte. Okulist (frz.), Augenarzt. Ökumenisch (grch.), im kirchlichen ^prachge- brauche das der Kirche der «ganzen Welt» (oikn- M6N6, zu ergänzen W, d. h. bewohnte Erde) Ge- meinsame, die gesamte Kirche allgemein Angehende. So redet man von ökumenischen Kirchenversamm- lungen (s. Konzil), ökumenischen Bekenntnissen, öku- menischem Glauben.
ÖknmenischerPatriarch, Titel des Patriarchen von Konstantinopel. [* 14] Skumenius, Bischof von Trikka in Thessalien (im 10. Jahrh.), stellte aus ältern Werken, beson- ders des Chrysostomus, Kommentare, sog.Katenen, zur Apostelgeschichte und zu den paulinischen und kath. Briefen zusammen. Sie sind griechisch und la- teinisch herausgegeben von Morell (Par. 1631), auch von Migne in seiner «Patrologie» (Bd. 118,119). Okypete, eine der Harpyien [* 15] (s. d.). 01., in der Pharmacie Abkürzung für Oleum.
O/., hinter lat.Tiernamen Abkürzung für Guil- laume AntoineOlivier (spr. -wieh),
franz. Rei- sender und Entomolog, geb. 1756 zu Fr^jus, gest. 1814 als Professor an der Veterinärschule zu Aal- fort bei Paris. [* 16] Sein Hauptwerk ist: «HntomoloZiö on distoilk Naturells äes in86ct63 colöoptörkL» (6 Bde., Par. 1789-1808). Öl, gemeinsamer Name für eine Anzahl flüssiger organischer Verbindungen, welche in Wasser unlös- lich und leichter als dieses, dagegen in Alkohol,. Äther, Benzin u. s. w. löslich sind. Man unter- scheidet fette Ö. (s. Fette), ätherische oder flüch- tige Ö. (s. Ätherische Öle) und Mineral- oder Erdöl [* 17] (s. d.). (S. auch Ölpressung.) - über das Öl der holländischen Chemiker s. Äthylen. ö. L., in der Geographie Abkürzung für östl. Länge.
Olaf, Name mehrerer Könige von Norwegen: [* 18] Olaf Trygvesson, ein Nachkomme des Königs Harald I. (s. d.) Harfagr, wurde in Schweden ge- boren, wohin seine Mutter Astrid nach der Ermor- dung ihres Gemahls, des Unterkönigs Trygve, ent- flohen war, und in Nowgorod bei den stammver- wandten Warägern erzogen. In seiner Jugend befuhr er als Wikingerhäuptling die Nordsee und suchte England, Irland, Frankreich wiederholt plün- dernd heim. Von einem Einsiedler auf den Scilly- Inseln ließ er sich taufen. 995 bemächtigte er sich der Herrschaft über Norwegen und suchte eifrig das Christentum daselbst einzuführen; aber flüchtige norweg. Große fanden Bundesgenossen an den Königen Svend Gabelbart von Dänemark [* 19] und Olof Schoßkönig von Schweden.
Als Olaf mit seiner Flotte gegen sie auszog, ward er 1000 in einer großen Seeschlacht bei Svolder besiegt und erschlagen. Olaf der Heilige, bei seinen Lebzeiten der Dicke genannt, focht als Jüngling in Schweden, dann in England auf der Seite der Gegner Knuts d. Gr. 1015 bemächtigte er sich der Herrschaft über Nor- wegen, und indem er aufs strengste gegen die hart- näckigen Anhänger des Heidentums verfuhr, wurde er der eigentliche Bekehrer des Landes. Ö. geriet in Krieg mit Knut d. Gr., weil er sich weigerte, Nor- wegen als dän. Lehn zu nehmen, und unternahm einen Kriegszug gegen Dänemark. Die Folge war, daß 1028 Knut mit Übermacht in Norwegen erschien und Olaf vertrieb. Als bald nachher Olaf versuchte, sein ¶