Gesetz, das von
Ohm theoretisch begründete und von demselben 1826 veröffentlichte Gesetz,
das bald darauf von Fechner (1831) sowie von Pouillet (1837) durch Versuche bestätigt wurde; dasselbe lautet: Die
Stärke
[* 7] des
GalvanischenStroms (s. d.) steht mit der Elektromotorischen Kraft
[* 8] (s. d.)
im geraden und mit dem Leitungswiderstande (s. d.) im umgekehrten Verhältnis.
Das ohmsches Gesetz ist in der angewandten Elektricitätslehre von großer Bedeutung, denn
es giebt Aufschluß über die beste
Kombination einer gegebenen Anzahl von galvanischen Elementen, über Stromverzweigungen,
über die Konstanten (elektromotorische Kraft und Leitungswiderstand) der galvanischen Elemente, über das Maximum der
Stromstärke,
sowie darüber, unter welchen
Bedingungen die Gewinde der Multiplikatoren das beste leisten u. s. w.
Ohm gelangte zur Kenntnis
dieses Gesetzes durch einfache Betrachtungen, die ganz jenen Fouriers über die Wärmeleitung
[* 9] nachgebildet
waren.
Man denke sich einen cylindrischen
Draht
[* 10] von der Länge l, der zur
Verbindung der beiden
Pole einer galvanischen
Batterie dient,
gerade ausgestreckt. Die
Enden desselben werden durch Berührung der Batteriepole auf den unveränderlichen verschiedenen
Elektrischen Potentialen (s. d.) u1 und u2 gehalten.
In demDraht stellt sich ein gleichmäßiger
Abfall des Potentials her, sowie sich ein gleichmäßiger
Abfall der
Temperatur in
dem gegen äußere
Verluste geschützten
Draht herstellen würde, wenn man das eine Ende desselben in siedendes Wasser, das
andere in schmelzendes
Eis
[* 11] tauchen würde.
Faßt man dann irgend ein Drahtteilchen ins
Auge,
[* 12] so liegt links ein Drahtteilchen mit höherm und rechts
ganz symmetrisch ein gleiches Drahtteilchen mit ebensoviel niederm Potential. Sind die Unterschiede der Potentiale maßgebend
für die
Geschwindigkeit des Austausches der Elektricitätsmengen, so nimmt das betrachtete Drahtteilchen ebensoviel Elektricität
von links her auf, als es nach rechts hin in derselben Zeit abgiebt. Heißt Q die durch den Querschnitt
hindurchgehende Elektricitätsmenge,
[* 13] so ist dieselbe proportional dem Potentialgefälle (u1-u2)/l, mit dessen Verdoppelung
alle Unterschiede verdoppelt werden, proportional dem Drahtquerschnitt q und der
Zeit t, endlich abhängig von einer
Größe
k, die, durch das Material bestimmt, der Wärmeleitungsfähigkeit analog ist und elektrische Leitungsfähigkeit
genannt wird. Es ist ^[img]. Dasselbe gilt
für alle Drahtquerschnitte, durch die also dieselbe Menge hindurchfließt. Die
Stromstärke, die in der Zeiteinheit durchfließende Menge, ist ^[img] oder ^[img]. Die ganze Potentialdifferenz (u1-u2)
hat nun
Ohm Elektromotorische Kraft (s. d.) mit der
Abkürzung N, den
Ausdruck l/kq Leitungswiderstand (s. d.)
oder kürzer
Widerstand mit der
Abkürzung W genannt, wodurch das ohmsches Gesetz die einfache Form annimmt J = E/W.
In diesem
Ausdruck kann man die Maßeinheiten für E und W z. B. willkürlich wählen, dann muß
aber, damit die Formel ihre einfachste Gestalt behält, jene
Stromstärke als Einheit gewählt werden, die
der Einheit der elektromotorischen Kraft und der Einheit des
Widerstandes entspricht. Denn würde denselben z. B. nicht die
Stärke 1, sondern m entsprechen, so müßte die
Gleichung lauten J = m·E/W. Die jetzt gebräuchlichen Einheiten, das
Ampere
für die
Stromstärke, das
Volt für die elektromotorische Kraft und das
Ohm für den Leitungswiderstand
stehen in der That in der einfachen
Beziehung:. 1
Ampère = (1 Volt)/(1
Ohm), d. h. 1
Volt erzeugt in dem
Widerstand von 1
Ohm
den
Strom von 1
Ampère.
(spr. oneh),Georges, franz. Romandichter und Dramatiker, geb. zu
Paris,
[* 14] studierte daselbst die
Rechte, war
Advokat, dann polit. Redacteur am «Constitutionell» und widmete
sich dann ganz belletristischen
Arbeiten. Unter dem Gesamttitel
«Batailles de la vie» veröffentlichte Ohnet eine Anzahl von
Romanen,
von denen schon der erste, «Serge Panine» (1881),
großen Erfolg hatte. Es folgten: «Le
[* 15] maître de forges» (1882),
«L'inutile
richesse» (1896) und die Novellensammlungen
«Noir et rose» (1887) und «L'àme de
Pierre» (1890). Einige hat der Dichter selbst
dramatisiert. Ohnet erörtert in seinen
Romanen in spannender
Weise gesellschaftliche Probleme; er ist einer der gelesensten Schriftsteller
Frankreichs.
(Lipopsychia,Syncope), der Zustand, bei welchem das
Bewußtsein schwindet und die von demselben abhängigen
Thätigkeiten des Körpers
(Bewegung, Sinnesempfindung) zugleich mit derAtmung und Herzthätigkeit beeinträchtigt
sind.
Wer in wirkliche Ohnmacht fällt, wird blaß, fühlt sich höchst hinfällig und schwindelig, der Körper versagt
ihm seinen Dienst, die
Sinne vergehen ihm.
Endlich sinkt er um, ist ganz bewegungs- und empfindungslos, die Respiration
¶
mehr
schwach und unregelmäßig, der Herzschlag oft kaum wahrnehmbar, der ganze Zustand ein dem Tode ähnlicher. Der schwächste
Grad der Ohnmacht ist die Ohnmachtneigung (Schwächeanwandlung, Flauwerden), bei welcher momentan Sinne und Kräfte schwinden, Schwarzwerden
vor den Augen, Schwindel und Ohrensausen eintreten, ohne daß es zum völligen Verlust des Bewußtseins und des
willkürlichen Bewegungsvermögens kommt. Die höchsten Grade der Ohnmacht nennt man Scheintod (s. d.). Die Dauer des Ohnmachtsanfalls
schwankt zwischen wenigen Minuten bis zu mehrern Stunden, ja mitunter selbst Tagen.
Das Erwachen aus der Ohnmacht erfolgt in der Regel unter tiefem Seufzen und Gähnen, Aufstoßen, leichtem Zucken im Gesicht,
[* 21] Rückkehr
der Wärme
[* 22] und der roten Lippen. Die Ohnmacht tritt ein nach heftigen Gemüts- und starken Sinneseindrücken,
körperlichen Überanstrengungen, namentlich nach langem Stehen, ferner nach raschem Temperaturwechsel, Einatmen schlechter
Luft in überfüllten Räumen, heftigen Schmerzen, Blutverlusten u. s. w., ist daher bei den zarter organisierten Individuen
(Frauen, schwächlichen Männern) häufiger als bei kräftigen Personen.
Häufig ist die Ohnmacht auch eine Teilerscheinung von Erkrankungen anderer Art (Herzkrankheiten, Hysterie, Hirnkrankheiten)
oder Vergiftungen. Manchmal geht die Ohnmacht dem Tode vorher, in den meisten Fällen ist sie aber nur ein vorübergehender Zustand,
der entweder aus einer plötzlichen Blutüberfüllung des Gehirns oder auch umgekehrt auf einer schnell eintretenden Blutarmut
desselben beruht. In den gewöhnlichen Fällen kann die Wiederkehr des Bewußtseins beschleunigt werden
durch Erleichterung der Atmung (Entfernung beengender Kleidungsstücke, frische reine Luft), horizontale Lagerung mit tief
gelagertem Kopfe, Hautreize (Bespritzen mit kaltem Wasser, Reiben der Haut,
[* 23] Senfteige) oder Sinnesreize (Riechmittel von Salmiakgeist,
Essig u. s. w.). Nur wenn der Ohnmächtige ein gerötetes Gesicht und rote Lippen zeigt, was auf Blutandrang
nach dem Kopfe deutet, soll man ihn mit dem Kopfe und Oberleib hoch lagern. Nach dem Erwachen aus der Ohnmacht trinke der Patient
etwas kaltes Wasser und verweile noch einige Zeit in horizontaler oder halb sitzender Lage.