wer-547 1770–80; neue Ausg., 4 Bde.,
mit 160
Tafeln, ebd. 1788–1806), «Entomostraca s. insectatestacea» (ebd. 1785) und «Animalcula infusoria fluviatilia et marina»
(ebd. 1786). Von der «Zoologia danica» rühren bloß die drei ersten
Bände von
Müller her, der vierte ist von P. Ch.
Abildgaard
und
Jens Rathke.
Landschaft im Innern des
Somallandes (s. d.) in Ostafrika, zwischen dem
Gebirge von
Berbera im N. und dem Mittellauf
des Webi im S., mit unbestimmten Grenzen
[* 4] in W. und Ogaden. Es ist ein gegen 900 m hoch gelegenes Steppenland, von Hügelketten
längs des
Flusses Webi durchsetzt. Die wasser- und baumlose Gegend zwischen Gan Libach und Djerlogubi (9–7° nördl.
Br.) verwandelt sich am Faf und Webi in herrliches Weideland mit ziemlich üppiger Baumvegetation an den Ufern der
Flüsse.
[* 5]
Zahlreich sind hier die Herden von Rindern und Schafen;
Antilopen giebt es in Menge, und in den
FlüssenFlußpferde,
Krokodile
[* 6] und Fische.
[* 7] Verschiedene
Stämme der
Somal, besonders Hawaijeh, ziehen entweder als Nomaden umher oder
haben, wie am Webi und Faf, feste Wohnsitze. Sie besitzen weder
Pferde
[* 8] noch Kamele.
[* 9] Ihr feindseliges Mißtrauen, ihre
Lust
zu Raub und
Mord versperren dem Europäer das Land. DemEngländerF. L. James gelang es 1885 als erstem
Weißen, von
Berbera bis Barri am Webi ganz Ogaden zu durchqueren. –
(spr. oddschóno),Marco da, ital.
Maler, geb. um 1470 zu Oggiono, gest. 1530, gehörte zu den
Schülern des
Leonardo da Vinci und lieferte tüchtige
Arbeiten im
Stile des
Meisters. Doch sind seine Staffeleibilder
höher zu stellen als die Freskogemälde, welche er in Sta. Maria della Pace zu Mailand
[* 15] ausführte
und die jetzt in der
Brera daselbst aufbewahrt werden. Seine drei Erzengel in der
Brera sind von schönem und edelm
Ausdruck und bemerkenswert in der Zeichnung. Im Louvre befindet sich von ihm eine
Heilige Familie, in Sta. Eufemia
zu Mailand ein Altarblatt, im Museum zu
Berlin
[* 16] eine
Madonna.
Besonders bekannt ist Oggiono durch die zwei freien
Kopien, die er von dem berühmten
AbendmahlLeonardos fertigte. Die eine in Originalgröße
und in Öl gehörte dem
Refektorium der Kartause zu Pavia und kam in die
LondonerAkademie. Die andere ist
al fresco ausgeführt und befand sich im
Refektorium des
Klosters zu Castellazza bei Mailand, jetzt in der
Brera. Bei der fast
gänzlichen Vernichtung des Originals (s. das Vorblatt zur
Tafel: DasheiligeAbendmahl, beim
ArtikelLeonardo da Vinci)
sind diese
Kopien von großer Wichtigkeit.
(mittelirisch ogom, ogum), bei den
IrenName einer
Schrift, die sich auf
Inschriften der beiden brit.
Inseln vorfindet.
Die ältesten
Inschriften gehen bis ins 5. Jahrh. n.Chr. zurück, die
Schrift ward aber auch später im Mittelalter in
Irland als
Geheimschrift gebraucht. Sie besteht aus einfachen
Strichen, die senkrecht oder schief zur Kante des
Steins oder zu einer gezogenen Linie stehen. Der Ursprung des Ogham ist noch nicht aufgehellt; die
Iren schrieben seine Erfindung
dem sagenhaften Ogma zu, dessen
Name an den altgallischen Gott der
Beredsamkeit Ogmios erinnert. Da die
Bedeutung der 20
Buchstaben der
Schrift mit denen des lat.
Alphabets fast identisch ist, dürfte sie als eine freie Erfindung
nach diesem anzusehen sein, um das Schreiben (Einritzen) auf
Stein und Holz
[* 17] zu erleichtern. Die
Sprache
[* 18] der alten
Inschriften
scheint durchweg dem Gälischen (s. d.) anzugehören. Sammlungen: Brash, The Ogaminscribed monumentsof Gaedhil (Lond. 1879);
Rhys, Lectures on Welsh philology (2. Aufl., ebd.1879);
Ferguson, Fasciculus of prints from photographsof castsof O. inscriptions (in den
«Transactionsof the RoyalIrishAcademy», XXVII);
ders., Ogham inscriptions in Ireland, Walesand Scotland (Edinb. 1887).
Kanal,
[* 20] nach dem Fürsten
Michael Kasimir Oginskij (1731–99), Großhetman von
Litauen (der ihn anlegte),
benannter
Kanal im
Kreis
[* 21]
Pinsk des russ. Gouvernements Minsk, verbindet die Schara (Nebenfluß
des
Njeman
[Niemen]) mit der Jazolda (durch den Pripet zum
Dnjepr gehend) und ist 55 km lang.
Der ganze dadurch hergestellte
Wasserweg von der Ostsee bis zum
SchwarzenMeer beträgt 2566 km. Den oginskijscher Kanal passierten (1892) 257
Kähne und
Barken und 12937 Flöße.
(frz., spr. oschiwál, von
Ogive, s.d.), gewöhnliche Form der
Spitze von Langgeschossen, entstehend durch Umdrehung
eines Bogenstücks
(Ogivs) um die Längsachse des
Geschosses. Meist wird das erzeugende Bogenstück durch einen Kreisabschnitt
gebildet, dessen Radius bei gewöhnlichen Granaten
[* 22] gleich 1½ , bei Panzergranaten gleich 2
Kaliber ist.
Die ogivale
Spitze ist günstig zur Überwindung des Luftwiderstandes und zum Eindringen in das Ziel; sie ist solider als
die konische
Spitze und rückt den
¶
mehr
548 Schwerpunkt
[* 24] des Geschosses mehr nach vorn als diese. Als Ogiv hat man auch die Form der Cykloide
[* 25] (s. d.) vorgeschlagen.