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David Grove in
Berlin,
[* 2] Iul. Wurmbach in
Bocken- heim und das königl. Württembergische Hüttenamt Wasseralsingen. Auch diese
O. können in leichte- ster
Weise für
Heizung
[* 3] mit Luftumlauf (Cirkulation der Zimmerluft) und für solche mit Lufterneuerung
(Zuführung frischer Luft) eingerichtet werden. Eine besondere Art der Füllösen bilden die Schachtöfen
, welche
insbesondere auch für grösiere
Näume, als Schulen,
Krankenhäuser u. s. w., ange- wendet werden und für die Beschickung
mit magerer,
[* 1]
Fig. 10. gasarmer
Kohle, Koks,
Braunkohle,
Torf eingerichtet sind.
Der schräge Füllschacht, wie in [* 1] Fig. 8, läßt das Brennmaterial allmählich nach dem Planroste rutschen, wo es zur Verbrennung gelangt. Die ge- ringe Verbrennungsschicht dort ermöglicht es, jedes ^ stückförmige Brenn- material zu verwen- den. Es gelangt hierbei die Kohle im untern Teile des Füllschachtes zur Verkokung, ihre Gase [* 4] mischen sich mit den Rauchgasen, wo- bei eine möglichst vollkommene Verbren- nung und keine Nauch- und Ruhbildung be- wirkt wird.
Die erste Konstruktion rührt von Kä'uffer her, welcher auch eine besondere Luftzuführung durch
Kanäle herbeiführte, die in den obern
Ecken des Füllhalses einge- gossen sind.
[* 1]
Fig. 11
[* 1]
Fig. ii. zeigt die
gebräuchlichste Ausführungsweise der Schachtöfen
von Käuffer &
Co. in Mainz
[* 5] für kurze und Dauerfeuer, für beliebiges
Brennmaterial und mlt regulierbarer Zuführung frischer Luft, die sich mit der fortwährend cirkulierenden
Zimmerluft mischt.
Bet einer andern Art Füllöfen
wird eine große Menge Brennmaterial in einen lotrechten
Schacht gebracht,
aus welchem die
Stücke allmählich in einen korbförmigen Feuerraum gleiten und dort abbrennen Durch den Korbrost wird das
Anliegen des
Brenn- materials an den Wandungen des Ofens verhindert. Diese Art Öfen
[* 6] ist zuerst von
Amerika
[* 7] nach
Deutsch- land unter der Bezeichnung Crownjewel gekom- men und
nur für
Anthracit- oder Koksfeuerung ein- gerichtet, was
bei Beurteilung dieser sonst recht guten Öfen
, bei welchen das
Feuer durch
Glimmer- scheiben sichtbar ist, in Betracht zu ziehen
ist. Eine neuere Konstruktion ist der
Langesche Dauerbrandofen
[* 1]
(Fig. 12) von
Wille &
Co. in
Berlin, bei dem die
Kohle durch die mit regulierbarem Luftventil ver- sehene
Thür
a in den cylindri- fchen
Schacht ein- gefüllt wird und auf dem Roste d ruht. Im In- nern des
Schach- tes sind guß- eiserne Rippen e
(s. den Grundriß) eingehängt und damit senkrechte
Kanäle gebildet, welche nach dem Kohlenraum bin feine
Spalten be- sitzen
und nach unten hin offen sind.
Zur Entlee- rung des
Aschen- kastens ä ist die
Thür 6 vorge- sehen. Schorn- steinrohr k führt die Feuergase ab. Zur bessern
Wär- meverteilung und Verminde-
[* 1]
Fig. 12. rung der Wärmestrahlung
[* 8] ist der
Füllschacht mit dem Cirkulationsmantel Z umgeben. Derselbe läßt unten freien Raum für die Lufteinströmung und ist oben
mit einer durchbrochenen Vekrönung versehen, inner- halb welcher sich ein Wassergefäß zur Luftbefeuch- tung befindet.
Das Brennmaterial wird im obern
Teile des Füllschachtes hierbei einer trocknen
Destil- lation unterworfen,
beim Niedersinken allmählich in Koks verwandelt und schließlich völlig rauchfrei ver- brannt. Die entwickelten Destillationsgase
werden von den senkrechten
Kanälen aufgenommen, mischen sich hier mit atmosphärischer Luft, welche durch a einströmt, und
gelangen hoch vorgewärmt in die auf dem Roste ruhende Koksglut, wo sie vollständig ver-
brennen. - Füllöfen
mit gußeisernem Ein- satz und
Kachel bau bei guter Ausnutzung des Brennmaterials, angenehm andauernder Wärme- abgabe und
in schöner dekorativer
Ausstattung bauen Hausleiter & Eisenbeis in
Nürnberg,
[* 9] auch G.
Wurm
[* 10] in
Frankfurt
[* 11] a. M. Einen Füllofen
mit Prehkohlen- feuerung fertigen Emil Wille &
Co. in
Berlin. Eine Lüftung der Räume kann durch Vorwär-
mung der Zuluft sehr einfach an den Mantelöfen
, aber auch ohne Mühe an jedem
Kachelofen durch
Kanäle im Ofen bewirkt werden;
im erstern Falle muß dafür
Sorge getragen werden, daß der Mantel nicht zu eng den Ofen umschließt und sich letzterer leicht
von auflagerndem
Staube reinigen läßt. Für eine regel- mäßige Lüftung ist aber auch die
Anordnung
von Abluftkanälen nötig, die am besten neben die
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treffenden Schornsteine gelegt werden. Die Abluft durch die Öfen
direkt den Schornsteinen zuzuführen, ist nicht
zu empfehlen, da Rauch und Ruh in die Zimmer treten können, auch der Zug
in dem Schorn- stein darunter leidet. Hiernach sind
die unter dem Namen Ventilationsöfen
,Gesundheitsöfen u. s. w. in Handel kommenden t)fen zu beurteilen.
Bei den O., welche gleichzeitig zum Heizen undKochen benutzt werden, ist hauptsächlich darauf zu sehen, daß die beim
Kochen erzeugten Wasser- dämpfe von einem über dem Kochherde des Ofens angebrachten Dunstmantel aufgefangen und sicher
abgeführt werden.
Einen solchen Zlmmerkochofen für Arbeiterwohnungen zeigt Tafel: Kochherde und Kochmaschinen [* 13] II, [* 12] Fig. 4. Das Leuchtgas [* 14] zur Zimmerheizung zu ver- wenden, ist in ökonomischer Beziehung bis heute noch sehr unvollkommen gelungen. Bei den Gas- kaminen brennen leuchtende, also auch starke Wärme [* 15] ausstrahlende Flammen vor einem blanken spiegelnden Reflektor. Die konzentrierende Wirkung der Reflektoren kommt indessen nur den unmittelbar vor dem Ofen stehenden Personen zu gute.
Wirkung und Nutzeffekt aleicht den gewöhnlichen Kaminen. Vei den ältern Konstruktionen wurden die Verbrcn- nungsprodukte
nicht einmal abgeführt, wie es z. B. auch bei den Natron-Carbonöfen
geschieht, was selbst
bei Ausstellung in weiten großen Räumen, Kirchen u. s. w. bedenklich, in kleinen Räumen ge- radezu gesundheitsgefährlich
ist. Vei demNieskeschen Natron-Carbonofen passieren die Verbrennungs- produkte einen Kasten mit Kalk u. a.
und sollen darin absorbiert werden, was aber nur teilweise geschieht. Es wird hierbei nicht bedacht, daß der hauptsächliche
Zweck eines Ofens die Trennung der Wärme von den durch den Schornstein abzuführenden Verbrennungs- produkten ist, was beim
Gasofen um fo nötiger ist, da z.B. zur Erzeugung von 20000 Wärmeeinheiten fast 4cdm Leuchtgas erforderlich
sind, die beim Ver- brennen 2,2 cdiii Kohlensäure entwickeln.
Die neuern Gasöfen
hat man so konstruiert, daß die Verbren- nungsprodukte vor ihrer Abführung in den Schorn- stein im
Ofen einen langen Weg zurücklegen, auf wel- chem sie ihre Wärme an die eine Seite der Wandungen abgeben,
während die andere Seite die aufgenom- mene Wärme an die Zimmerluft abgiebt. Auf diese Weise hat man es wohl erreicht, die
in den Schorn- stein gehenden Gase stark abzukühlen, aber damit den Mißstand eines zu schwachen Auftriebes im Schornstein
herbeigeführt.
Eine geringe, etwa durch den Windstoß erzeugte rückläufige Bewegung der Verbrennungsprodukte bringt ein Erlöschen der Flammen und damit Explosionsgefahr hervor. Gasheizung eignet sich deshalb nur in manchen Fällen für Küche, Badezimmer, gelegentliches Heizen kleinerer und größerer Lokale, zur Tem- perierung derselben sowie aushilfsweise oder zur Unterstützung einer andern Heizung. Erwähnens- wert sind die Strahlöfen der Deutschen Kontinental- Gasgesellschaft in Dessau, [* 16] der Ofen von Kutzscher- Zschetzschingk, der Gasofen von Cor, der Regene- rativofen von Friedrich Siemens, der Karlsruher Schulofen.
Bei diesem letztern (in der Anordnung von Wolpert und Eisele; Fabrikant: Warsteiner Hütte), [* 12] Fig. 13, durchziehen die aus einem Kranz von Leuchtbrennern entwickelten Heizgase schrau- benförmig einen engen doppelwandigen Hohlcylin- der und entweichen dann ins Abzugsrohr bei etwa 25" 0. In den Zwischenraum eines eisernen Man- [* 12] Fig. 13. tels, welcher die Strahlung bricht, wird der Heiz- cylinder von der Luft des Raums umspült, während Frischluft im innern Cylinder vorgewärmt wird.
Der Zutritt von Frischluft kann durch einen Dreh- schieber am Ofenfuß ganz abgeschlossen und mittels der seitlichen Schieber kann eine Um- laufstellung bewerk- stelligt werden. Die Krone des Ofens ist mit einem Verdun- stungsbecken versehen und die Schlitze am Ofensuß sind mit Glim- merscheiben geschlos- sen. Besonders bemer- kenswert ist die Eisele- sche Hahnsicherung. Zum Auzünden des Gases muß der Zünd- brenner durch einen Schlitz herausgedreht werden, erst dann kann der Haupthahn geöff- net werden.
In den Schulzwischenstunden und zum Beginn der Gasbeleuchtung wird der Ofen abgestellt. Eine verhältnis- mäßig billige Heizung (auch zum Kochen und Trocknen), angenehme milde Wärmeabgabe ohne das tägliche zeitraubende Feueranmachen bei spar- samem Nachtbetriebe ergiebt der Grudeofen [* 12] (Fig. 14), in welchem Grude in feinkörnigem Zu- stande verbrannt wird. Die Grude glimmt unter Luftzutritt, und es entsteht eine Temperatur bis zu 400° ^. ohne Rauchentwicklung.
Die Grude wird in einen ausziehbaren Kasten auf eine Unter- lage von Asche gebracht, welche als schlechter Wärme- leiter eine zu starke Abkühlung des Brennstoffs und damit ein Erlöschen des- selben verhindert. Das Anzünden erfolgt nach Besprengen mit Spiritus [* 17] oder mit Hilfe eines glü- hend gemachten Eisens. Durch Bedecken der glü- henden Masse mit Äsche kann sie längere Zeit, also z. B. während der Nacht, in langsamem Glimmen erhalten werden. Bei Ent- fernung der Asche kann lästige Staubentwicklung durch Benutzung der von Pauly angefertigten Schaufeln und Eimer vermie- den werden, oder es fällt die Asche bei dem Kei- delschen Ofen durch eine mittels Handgriff frei gemachte Öffnung im Glutkasten in einen Aschen- kasten. Ausführungen in verschiedener Form und Größe liefern Richard Pauly in Berlin, Aug. BeulZ- hausen in Leipzig, [* 18] Keidel & Co. in Friedenau- Verlin und G. Hoffmann in Berlin. Fig. 14 zeigt einen derartigen Ofen mit zwei Glutkästen. Über einige Preise von A. f. Heizungs- und Lüf- tungsanlagen. - Litteratur s. Heizung. ^ [* 12] Fig. 14. ¶