forlaufend
Feld-526
jägerbataillon und 3 Eskadrons des 9. Dnsaren- regiments
«Graf Nädasdy», 3 kath.
Kirchen, evang.
Kirche, 3 Klöster, evang.
Lyceum mit theol. Knrsns und einem Obergymnasium, Oberrealschule, Unter- gymnasium, böhere Mädchenschule, Handelsaka- demie,
großes Erziehungsinstitut fürOfsizierstöchtcr, schönes
Theater,
[* 2] Kasino, Sparkassengebäude; meh- rere Fabriken, bedeutende
Gewerbe und
Handel, stark besuchte Rind- und «^chweinemärkte. Dem
in der Nähe von Oder geborenen
Franz
Liszt wurde 1893 hier ein
Denkmal (Bronzebüste vonTilgner) gesetzt. Odenkirchen, Stadt
im
Kreis
[* 3]
Gladba'ch
[* 4] des preuß. Neg.-Vez. Düsseldorf,
[* 5] an der
Niers, der
Ne- benlinie
M.-Gladbach-Iülich-
Stolberg
[* 6] der
Preuß.
Staats-
bahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Düsseldorf), hatte 1890: 11667 E., darunter 4327
Evangelische
und 87Israeliten, 1895: 12 832 (6333 münnl., 6499 weibl.) E., Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 7] Fernsprech- einrichtung,
elektrische
Straßen- bahn, neue kath.
Kirche, evang.
Kirche, alte
Burg, kath. Lehrerseminar, Rektorats-, Prüparandenschule,
städtisches
Krankenhaus,
[* 8] Wasserleitung;
[* 9]
Baumwoll- und Kammgarnspinnereien,
Seiden-,
Baumwoll- und Halbwollweberei, Baumwolldruckerei,
Fabriken für Kunstwolle,
Lampendocht,
Watte, Cigarren, Asphaltpappe, ferner Färbereien, Gerbereien, Mäl-
zerei,
Dampf- und Wassermühlen und Holzhandel. Odense
, deutsch Ottensee, lat. Otlwnwm, Hauptstadt
der dän.
Insel und des
Stifts Fünen und des
Amtes Oder (1171 ykm, 136120 E.), links an der 60 km langen und für Prahme schiffbaren
Odensc-
Aa, wird durch den 7,5 km lan-
gen , 7 in breiten und 3 m tie- fen Odenfekanal mit dem Odense
fjord
oder Stcgestrand verbunden. Oder ist Knotenpunkt der Eisenbahnen Strib-Nyborg,
Oder-Svendborg und Oder-Vogense. Der Ort hat (1890) 30 268 E.,
d. i. eine Zunahme von 45 Proz. seit dem I. 1880, teilweise ältere
Straßen, ein
Standbild Fried- richs VII. (von
Bissen), ein Hospital (früheres
Fran- ziskanerkloster) und
ein Museum. In der 1300 er- bauten got. Domkirche St. Knut findet man den Schrein dieses
Heiligen (gest. 1086) sowie die Grä-
ber der Könige
Johann und
Christian II.; das schön geschnitzte Altarblatt ist von
Klaus
Berg aus Lübeck
[* 10] (um 1500).
Oder hat Stiftsbibliothek, Stiftsarchiv,
Kathedralschule, Industrieverein, litterar, und land- ökonomische Gesellschaft. Die
Indnstrie ist bedeu- tend (Vierbrauerei, Eisengießerei,
[* 11] Zuckcrraffinerie,
Tuchfabrikation); lebhaft ist der Schiffahrts-
und Handelsverkehr. Odenwald,
Gebirge, das im S. durch das romantische Neckarthal vom
Schwarzwald getrennt, im W. von der Rheinebene,
im N. vom Mainthal und im O. von der Linie Wertheim-Mosbach be- grenzt wird. Er ist 70 km lang, 40-45
km breit. Der westlichste Zug
längs der
Bergstraße gipfelt im Melibocns (s. d.), Felsberg (s. d.),
Frankcnstein (397 m) u. s. w. Dieser Zug
bestebt in seiner Hauptmasse aus
Urgebirge mit einzelnen Vergkegeln und engen
Thäl- chen.
EristetwazurHälfte mit Laubholz bedeckt, feine steilen
Böschungen und höhern Kuppen gehören dem
Waldbau
an, während an den untern
Teilen Feld-, Obst- und
Weinbau, die Sandstein-, Marmor-,
Ba- salt- und Granitbrüche einer zahlreichen
Bevölkerung
[* 12] Erwcrbszwcige darbieten. Der zweite
Gebirgszug ziebt vom Neckar nach
Wald - Michelbach und dann auf der linken
Seite der Gersprenz nach Reinheim hin. Er enthält die Seidenbacher Höhe (598 m) und die Neunkircher
Höhe (592 m) sowie in der Nähe von Reichclsheim die
Burg Nodenstein. Der dritte Zug
läuft auf der linken Seite der Mümling
bis an den Main hin. Bekannte
Höhen sind hier der Otzbcrg (367 m) und der Vreuberg (305 m). Mit diesem
Zuge steht die auf der rechten Seite der Mümling hinziehende
Kette mit der Eulbacher und der Veerfelder Höhe (397 m) und
dem Krähberg (599 m) in^erbindung. Die höchsten Kuppen des Oder. - liegen im ^üden, und zwar sein höchster, der
Katzen- buckel (627 m), bei
Eberbach auf bad. Gebiet. Der östl. Zug
gehört
zum Vuntsandsteingebirge und hat gerade, breite, ebene Rücken mit breiten
Thälern, ist zum größten
Teil bewaldet und bat
nur Feldbau und spärliche
Bevölkerung. Die Grenze zwischen ihm und dem westl. Zug
bildet eine von Heidelberg
[* 13] nach
Aschaffenburg
[* 14] gezogene Linie. -
Vgl. Wind- hans, Führer durch den Oder s5.Aufl., Darmst. 1896); Montanus, Der Oder (7. Aufl., Mainz [* 15] 1891).
Odenwaldbahn, s. Hessische Ludwigs-Eisen- Odeon, s. Odeum. ftahn. Oder (lat. Vi^äi-uL, slaw. 0är^), einer der Zauptströme Deutschlands, [* 16] entspringt in Mähren, [* 17] nnfern der Stadt Liebau, auf dem Odcrgeoirge (s. d.) am Lieselberge. Die Oder wird durch Zuflüsse rasch so stark, daß sie ßagen treiben kann, ver- läßt bei Odrau in Schlesien [* 18] das Gebirge, erreicht bei der Einmündung der Oppa die Grenze Öster- reichs, macht dann 30 km weit selbst die Grenze und tritt unterhalb Oderberg bei der Einmündung der Olsa auf das preuß. Gebiet.
Sie durchströmt 430 km weit Schlesien, dann 236 km Brandenburg, [* 19] wo sie sehr inselreich wird, in nordwestl. Richtung, zuletzt, mehrfach geteilt, 100 km in nördl. Richtung Pommern. [* 20] Ihren Oberlauf legt sie bis Oderberg in einem tief eingeschnittenen Thale zurück. Der Mittellauf geht dann bis Glogau [* 21] und zwar zunächst bis Breslau [* 22] in einem breiten, mit Gebüsch, Wiesen und Lachen erfüllten Thale. Erst von der Katzbach- mündung an werden die Thalrändcr hoch bis ober- balb Glogan, wo der Durchbruch durch die südl. Landhöbe Norddeutschlands endet.
Der Unterlauf geht meistens durch fruchtbare Niederungen in brei- tem Thale, die teilweise sumpfig und buschreich, an einigen Stellen aber hoch und bewaldet sm'd. Unter- halb Frantfnrt folgt der 64000 1^ große, 55 km lange, 15 km breite Oderbruch bis Wriezen, Freicnwalde und Oderberg, welcher wegen seines Niescnwachscs und seiner Viehzucht [* 23] bekannt ist. Diesem wie andern Niederungen ist die Oder durch Überschwemmungen sehr gefährlich, weshalb man Deiche und Dämme angelegt hat.
Dann folgt der Durchbruch durch die nördl. Landhöhe, wo die Thal- ründer, bei Schwedt, [* 24] Stettin, [* 25] 100-140 m Höhe haben und der Strom sich vielfach spaltet. Unter- halb Schwedt, bei Fiddichow, entstehen zwei Haupt- arme, von denen der östliche anfangs Kranichstrom (bis Greifenhagen), dann die Große Reglitz, auch ^ wohl Zollstrom heißt und sich unweit Stettin in ! den Dammschen See ergießt, der westliche aber den ! Namen Oder behält, die Parnitz (5 km) und den Dunzig ! (5 km), beide schiffbar, nach Osten zum Dammschen ¶