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noch Rußland und England besucht hatte, lebte er mehrereJahrein Venedig, [* 2] siedelte 1806 nach Belgrad [* 3] über und ward vom Fürsten Karageorgewitsch zum Unterrichtsdirektor ernannt. Er starb daselbst 7. April 1811. Die beste Ausgabe seiner Werke ist die von G. Vozarovic(10 Bde., Belgrad 1833 - 45).-
Vgl. Milan Oevic (Maksimovic), Dositheus Observieren, ein serb. Aufklärer des 18. Jahrh. (Neusatz 1889).
Obra
kanal, s.
Obra. Obrenowitsch,
Name der im Königreich
Serbien
[* 4] regierenden Dynastie, die dem
Namen nach von dem Landmann Obren
aus Vrusnitza im Rudniker
Kreise
[* 5] stammt, dem seine Gattin Wischnja den Sohn Milan Observieren (gest. 1810),
einen Wojwoden der Zeit Karadjordjes,geboren hatte. Die verwitwete Wischnja verheiratete sich sodann
an den
Bauern Tescha oder
Theodor in Dobrinja, im
Kreise von Uzice, dem sie drei
Söhne gebar:
Mi losch (Fürst von
Serbien, gest.
1860), Iefrem (gest. 1856) und
Iowan (gest. 1850), die jedoch nicht den
Namen ihres
Vaters, sondern den ihres allgemein bekannten
Halbbruders, des Wojwoden, beibehielten und sich Observieren nannten. Auf den
Thron
[* 6] gelangten außer
Milosch dessen
Söhne, die Fürsten
M i l a n (gest. 1839) und
M i ch a
e l (gest. 1868). Iefrem, der gebildeter war als seine
Brüder, führte
unter
Milosch die
Verwaltung der westl.
Kreise, sorgte für die Schulen daselbst und starb 1856 in der Walachei.
Dessen Sohn
Milosch (geb. 1829, gest. 1861) lebte größtenteils in
Ru- mänien, wo er Maria, die Tochter des moldauischen
GrohlogothctenKonstantinKatardzi, heiratete. Sein Sohn und folglich der Enkel Iefrems ist König Milan (s. d.),
der
Vater des jetzt regierenden Kö- nigs
Alexander (s. d.). -
Vgl. Cuniberti, I^ Zerdia 6 1a äwll8tia äß^Ii 0.1804-93 (Tur. 1893).
Obreption (lat.), Erschleichung; obrep tisch, durch Observieren erhalten, erschlichen. O'Brien (spr. öbreien), William, engl. Parla- mentarier, Mitglied der irischen Nationalpartei, Journalist und eifriger Agitator, geb. in Mallow, studierte auf dem HuEEn'ä vollesse in Cork, trat 1883 ins Unterhaus, gab die Zeitung «Huiteä IreiÄnä», das Organ der Home-Rulers, heraus und war 1886 Delegierter der Nationalliga auf dem Kongreß von Chicago. Mehrmals wurde er wegen Aufforderung der irischen Pächter zur Steuer- Verweigerung und wegen Anreizung zu öffentlichen Tumulten zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Einer neuen Anklage wegen polit. Vergehen entzog er sich Nov. 1890 gemeinsam mit Dillon durch seine Flucht nach den Vereinigten Staaten. [* 7] Als die irische Na- tionalpartei infolge der Verurteilung Parnells 1891 auseinander zu fallen drohte, suchte Observieren anfangs zu vermitteln, schloß sich aber dann, als sich seine Be- mühungen als vergeblich erwiesen, den Antiparnel- liten an. 1892-95 vertrat er die Stadt Cork im Unterhaus. Er schrieb: «^Vlien ve ners Iio^3» Obrift, s. Oberst. ^(Lond. 1890). Obrogieren, röm. Ausdruck für teilweise Um- änderung eines Gesetzes. ^pacht.
Obrok (russ.), soviel wie Pacht, und zwar Geld- Obrzyckoflutz (spr. obrschüzko-), s. Obra. Obschtschij Syrt, fälschlich gewöhnlich Ob- schtscheiSyrt, breiter Höhenzug, nach Westen zu in mehrere Arme geteilt, vom südl.Ural westsüdwest- lich bis zur Wolga gehend durch die russ. Gouverne- ments Ufa, Orenburg und Samara, beginnt im O. an der Vjelaja mit 5 - 600 in Höhe, und ist in der Mitte bis 500, im W. nicht über 100 m hoch. Er bildet die Wasserscheide zwischen der Wolga und dem Uralfluß sowie zugleich die Nordgrenze der aralo-kaspischen Niederung, hat andenSüdabhängcn Steppencharakter, an den Nord- und Ostabhängcn kräftigen Baumwuchs und ist reich an Kupfererzen, namentlich im Kreis [* 8] Orenburg längs der Großen und der Kleinen Kargalka.
Obscön (lat.), unzüchtig, schlüpfrig, zotenhaft; Obscönität, Unzüchtigkeit, Zote. Obsekrieren (lat.), beschwören, inständig bitten; Obsekration, Beschwörung, dringende Bitte. Obsequium (lat., «Gehorsam»),
in der kath. Kirche sowohl der unbedingte Gehorsam gegen die Obern, zu dem sich Mönche und Nonnen verpflichten, als das Gefängnis, worin Klosterpersonen wegen Ungehorsams eingesperrt werden. Im mittelalter- lichen Latein bedeutet Observieren soviel wie Erequien (s.d.). Observanten (lat.), strengere Partei der Fran- ziskaner (s. d.) und der Karmeliter (s. d.). Observantinermnen, s. KlaiMnnen. Observänz (lat.), Beobachtung, Aufsicht, Ge- wohnheit, Regel; Gefolgschaft. Im jurist.
Sprach- gebrauch ist Observieren oder Herkommen entweder soviel wie Gewohnheitsrecht (s.d.) überhaupt oder Gewohn- heitsrecht auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts; jetzt gewöhnlich das Gewohnheitsrecht, welches sich innerhalb eines engern Kreises von Personen, eines Standes, z. B. des Adels, oder einer Korporation oder eines örtlich begrenzten Kreises von Personen bildet, welche in einer gewissen Gemeinschaft mitein- ander stehen, namentlich solcher Personen, welche für die Regelung ihrer Rechtsverhältnisse das Recht der Autonomie (s. d.) haben. In letzterm Sinne verhält sich die Observieren zum Gewohnheitsrecht wie das Statut zum Gesetz.
Vornehmlich wird auf kirchlichem Ge- biet von Observieren bezüglich der kirchlichen Abgaben, der Vaulast u. s. w. gesprochen, dann aber auch in dem Sinne von Ordensregel. Observation (lat.), Beobachtung. Observationsarmee,Beobachtungskorps, eine von einem neutralen Staataus polit. Gründen aufgestellte Armee. Ihr Zweck kann verschieden sein:
1) direkter Schutz der Grenze, wenn ein Krieg sick) nahe der Grenze eines neutralen Staates abspielt und dieser eine nicht aktiv eingreifende Armee zur Beobachtung in denGrenzprovinzcn aufstellt.
2) Er- füllung der Neutralitätspflichten, wenn der neutrale Staat lediglich bezweckt, Überläufer festzunehmen und fremde die Grenze überschreitende Truppen- abteilungen zu entwaffnen.
3) Unterstützung einer diplomat. Aktion durch bewaffnete Drohung. Observationsposten,Veobachtungsposten, werden auf hoch gelegenen Punkten aufgestellt. Von großer Bedeutung sind sie in ausgedehnten Ein- schließungslinien, wie 1870 vor Metz [* 9] und vor Paris. [* 10] In der russ. Armee wurden bei den großen Truppen- übungen der letzten Jahre transportable Obser- vations türme angewendet (System Wildgrube). Die Höhe des zerlegbaren Observatoriums betrug 25 m/das Gewicht des ganzen Materials 1600 kF'. ein Kommando von 16 in diesem Dienst ausgebil- deten Leuten bewirkt den Aufbau in 15, den Abbruch in 10 Minuten; der Radius des Gesichtskreises von der Höhe des Turms betrug bis zu 15 1 cm. Observatorium (neulat.), jede zu Physik, (z. B. magnetischen) Beobachtungen eingerichtete Anstalt, namentlich eine Sternwarte [* 11] (s. d.). Ueber die me- teorologischen s. Meteorologische Etationen. Observieren (lat.), beobachten, bemerken. ¶