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[* 1]
Fig. 3, zeigt von ihm einen blühenden Zweig, ferner a männliches Blütchen von der Seite,
b dasselbe von unten, c weibliches Blütchen, d halbentschälte
Frucht, e Nußkern. Er ist einheimisch im südl. Europa
[* 2] in
den Gegenden um das
KaspischeMeer, ferner in
Japan
[* 3] und Nordchina, vielleicht auch im nordwestl.
Indien und
wird vorzüglich in der südl. Hälfte Europas kultiviert, in milden, geschützten
Lagen auch in Norddeutschland,
Norwegen,
[* 4] Schweden u.s.w. Im
SüdenItaliens
[* 5] liegt seine Höhengrenze erst bei 1300 m, auf der Südseite der
Alpen
[* 6] dagegen schon bei 950–1150,
auf der Nordseite bei 800–1000, in den
Vogesen bei 650 m. Stellenweise verwildert, kleine
Wälder bildend,
kommt der Nußbaum vor in
Slawonien, dem
Banat, Siebenbürgen, am Fuße des
Bihargebirges in
Ungarn
[* 7] u.s.w. Er zeichnet sich durch eine
sehr tiefgehende und weit ausstreichende Bewurzelung, eine umfangreiche, breitgewölbte
Krone aus.
Der
Baum verlangt einen humusreichen, feuchten, tiefgründigen
Boden und bei uns eine milde
Lage. Er erreicht
ein sehr hohes
Alter und wird frühestens im 20. Jahre fruchtbar. Man vermehrt den Nußbaum durch
Aussaat der
Nüsse und veredelt
die erhaltenen Wildlinge später durch Okulieren.
[* 8] Seine
Früchte (Walnüsse oder welscheNüsse) werden unreif in Zucker
[* 9] eingemacht
gegessen, sind reif und von der fleischigen Schale befreit ein beliebtes Obst. Die Samen
[* 10]
(Kerne) sind
besonders nach der Entfernung der dünnen sie bedeckenden
Haut
[* 11] wohlschmeckend und enthalten eine Menge fettes Öl
(Nußöl,
s. d.). Sonst haben alle
Teile des
Baums einen scharfen bittern
Geschmack und starken
Geruch.
Man pflegt deshalb mit den frischen
Blättern die
Pferde
[* 12] zu reiben, um sie vor
Stechfliegen zu schützen.
Die
Blätter, die als Folia Juglandis offizinell sind, geben ebenso wie die Rinde und die grüne fleischige Schale, die früher
als CortexFructusJuglandis offizinell war, eine sehr dauerhafte schwarzbraune
Farbe und werden vielfach zu
Haarfärbemitteln
benutzt. Die Art variiert sehr in der Form der
Früchte und
Blätter. Von letztern
Abarten sind diejenigen
mit ungefiederten (var. monophylla) und geschlitzten
Blättern (var. laciniata) am auffallendsten.
Bezüglich der Form der
Früchte unterscheidet man u.a. die
Riesen- oder Pferdenuß mit sehr großer, wenig schmackhafter
Frucht,
die Meisennuß mit sehr dünner, die Kriebelnuß mit sehr harter Schale, die Schlägelnuß mit langgestreckten
Früchten. Der
Stamm des
Baums liefert ein schönes, hartes, dunkelbraunes Holz,
[* 13] das zu den besten europ. Tischlerhölzern
gehört, jedoch von dem des schwarzenWalnußbaums
(JuglansnigraL.) an Schönheit und Härte übertroffen wird.
Dieser, heimisch in den östl.
Staaten Nordamerikas und in
Texas, wird in Europa viel als Parkbaum angepflanzt;
er unterscheidet sich von dem gemeinen
Walnußbaum leicht durch die unterseits behaarten, kurzgestielten und gesägten
Fiederblättchen
des
Blattes und durch schwarze Fruchtschalen, die
Frucht (Butternuß) ist länglich rund. Auch der in
Canada und in den östl.
und mittlern
Staaten Nordamerikas heimische graueWalnußbaum
(JuglanscinereaL.) wird in Europa viel als
Parkbaum angepflanzt; er hat gesägte, beiderseits behaarte Blättchen und eine längliche, zugespitzte
Steinfrucht.
das aus den Walnüssen durch
Pressen gewonnene fette Öl.
Kalt gepreßt ist es dünnflüssig, farblos oder
hellgrünlichgelb von angenehm mildem
Geschmack, warm gepreßt grünlich, scharf schmeckend. Es bleibt bis –15°
völlig klar und flüssig, verdickt sich bei –17° und erstarrt bei –27 bis 28°. Es gehört zu den trocknenden Ölen
und findet wegen dieser Eigenschaft Verwendung zur Anfertigung von Malerfarben und Firnissen, weit mehr aber als Salatöl,
besonders in Süddeutschland und
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