478 stellergesellschaft. Numismatik ist der polit. Dichter der letzten Revolution; Zweifel, Zorn und Hoffnung haben
in seinen «Gritos del combate» einen starken und edlen
Ausdruck gefunden. Die längern Gedichte «La selva oscura» (Madr.
1879),
«La vision de Fray Martin» (Martin
Luther, 1880; deutsch von Fastenrath in
«Luther im
Spiegel
[* 2] span.
Poesie», 2. Aufl., Lpz. 1881) sind allgemeinen Fragen zugewendet,
die
«Ultimalamentacion de LordByron» (1879) und besonders
«Elvertigo» (1879) dem Romanticismus; seiner letzten Zeit gehören
die Idyllen «La pesca», «Unidilio y una elegia», «Maruja» an. Unter den Schauspielen aus seinen
ersten Jahren ist nur
«Elhazde leña» zu nennen.
Die Nuntius waren als
Stellvertreter der Päpste mit weit reichenden
Vollmachten, insbesondere für Gerichtsbarkeit und Missionswesen
ausgestattet: in ersterer
Beziehung fungierten sie als oberste Instanz in direkter Unterordnung unter
den Papst;
die andere
Aufgabe war seit 1622 in der neu errichteten Kardinalskongregation de propaganda fide (kurzweg «Die
Propaganda») konzentriert, der die Nuntius unterstellt waren und von der sie ihre
Weisungen erhielten.
Nach beiden
Richtungen empfanden
die deutschen Erzbischöfe das Eingreifen der Nuntius aufs allerdrückendste. Weder die
Beschwerden der Reichsbehörden
und Erzbischöfe noch die Verordnungen, die deshalb den
Reichsabschieden und
Wahlkapitulationen beigefügt wurden, vermochten
Abhilfe zu schaffen.
Pius VI. errichtete sogar 1785 im Einverständnis mit dem Kurfürsten von
Bayern
[* 12] eine neue
Nuntiatur für
das südl.
Deutschland zu
München.
[* 13] Dagegen sprach der 1786 von den Erzbischöfen abgehaltene sog.
Emser
Kongreß sich für das gänzliche Aufhören der
Nuntiaturen in
Deutschland aus (s. Emser Punktation).
Doch ließen die Gegenwirkungen der römisch gesinnten
Bischöfe zu
Würzburg,
[* 14]
Speier
[* 15] und Hildesheim,
[* 16] die Schwäche des
Kaisers,
endlich das zielbewußte Vorgehen der
Römischen Kurie die Emser Punktationen nicht zur Ausführung kommen.
So
blieben die Nuntius im
Besitz ihrer Gewalt, bis die
Französische Revolution den
Nuntiaturen zu Köln und
Brüssel ein Ende machte.
Jetzt besteht in
Deutschland nur noch eine ständige
Nuntiatur in
München; ferner bestehen gegenwärtig solche in
Wien,
Paris,
[* 17] Madrid,
[* 18] Lissabon
[* 19] und
Brüssel, während die Luzerner 1873 von
Staats wegen aufgehoben ist.
Heute betrachtet man wohl die Nuntius in erster Linie als päpstl. Gesandte, und die kath.
Staaten gewähren ihnen sogar das besondere völkerrechtliche Privileg des Vorranges vor den
Botschaftern, während
Preußen,
[* 20] England,
Rußland dies allerdings bis jetzt abgelehnt und überdies bei sich Nuntius überhaupt nicht zugelassen haben.
Die Hauptbedeutung der Nuntius ist auch heute noch ihre
Aufgabe als oberste
Beamte der Propaganda in den einzelnen
Ländern. Das ital. Garantiegesetz hat das aktive und passive Gesandtschaftsrecht des
Papstes anerkannt und dem des ital.
Staates gleichgestellt. (S. auch Internuntius.) –
Vgl.
Moser, Geschichte der päpstlichen
Nuntius. In
Deutschland (2 Bde., Mannh.
1788);
Stadt (und
Kreis
[* 21] mit 59794 E.) in der ital.
Provinz Sassari auf
Sardinien,
[* 22] an der Sekundärbahn
Bosa-Macomer-Nuoro
(110 km), ist Bischofssitz, hat Gymnasium und Seminar und (1881) 5981, als
Gemeinde 6212 E.
unabhängiges, von Fulbefürsten regiertes, dicht bevölkertes Negerreich in Nordwestafrika,
liegt an beiden Ufern des
Niger zwischen 8 und 10° nördl.
Br., ist bedeckt mit Wäldern von
Butterbäumen und reich an
Reis-
und Baumwollkulturen. Die fleißige und intelligente
Bevölkerung
[* 25] treibt mit ihren eigenen Industrieprodukten, mit baumwollenen
schwarzen Toben,
Hemden und Lederarbeiten einen ausgedehnten
Handel. Die
Nigercompagnie schloß 1886 mit Nupe einen
Vertrag ab, welchen sie 1892 erneuerte und erweiterte. Hauptort ist das gut befestigte
Bida (50000 E.). Wichtige Handelsplätze
am
Niger sind
Eggan (s. d.) mit 25000 E., Schonga mit 5000 E., Übergangspunkt der Karawanen
aus
Joruba nach
Sokoto, und
Rabba, Endpunkt der Dampferschiffahrt stromaufwärts.
Sm., Pflanzengattung aus der Familie der Nymphäaceen (s. d.)
mit nur wenigen
Arten in der nördl. gemäßigten Zone, Wasserpflanzen
[* 26] mit ausdauerndem, fleischigem, im
Schlamme der
Gewässer steckendem Rhizom,
[* 27] großen, teils schwimmenden, teils untergetauchten
Blättern und ansehnlichen gelben
Blüten, die auf langen Stielen sich über den Wasserspiegel erheben.
Die bekannteste
Art ist die
Nixblume odergelbeTeich- oder Seerose,Nuphar luteumSm. Sie ist wie die nahe verwandte weiße Seerose (s. Nymphaea) häufig Zierpflanze.