Nossa Senhora da Victoria - Nostitz (Adelsgeschlecht)
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454 Ansarijeh oder Nossairijeh führende und als die nördl. Fortsetzung des Libanons zu betrachtende
Küstengebirge von der Mündung des Nahr Kadischa bei der Stadt
Tripolis bis zu derjenigen des Orontes. Die
Höhen von Latakia
sind als ihr nationaler Mittelpunkt anzusehen. Im ganzen werden sie auf ungefähr 75000 Seelen geschätzt.Schon
im 10. Jahrh. n.Chr. sind sie vorhanden, im übrigen ist die Geschichte ihres Ursprungs unklar.
Als ihren hervorragendsten
Lehrer nennen sie
AbuAbdallâh al-Husain ibn Hamdân al-Chussaibi, von dem eine Anzahl religiöser
Werke erhalten ist, deren
Inhalt auf die Überlieferung des elften Imams der Schiiten, Hassan Askari (gest. 873),
zurückgeführt wird und welche die Dogmatik, den Ritus und die Liturgie der Nossairier umfassen.
Daher nennen sich die Nossairier auch richtiger Al-Chußaibijja, während ihnen die Benennung Nossairier (Diminutiv
von
Naßrâni,
d. i.
Christ) mit
Bezug auf die vielen christl. Elemente ihres
Glaubens und ihrer Religionsübung ursprünglich
von den Gegnern beigelegt wurde.
IhreReligion unterscheidet sich nicht nur von der der gemäßigten Schiiten,
sondern auch von der anderer aus dem Schiitismus hervorgegangenen übertreibenden Sekten, z.B. der
Drusen
[* 2] (s. d.) im Libanon.
Mit denselben teilen sie den
Glauben an einen
Mahdi (s. d.) und an die Pflicht der
Geheimhaltung ihrer
Lehre,
[* 3] die verschiedenen
Grade der Initiation u.s.w., mit den Schiiten im allgemeinen die Verehrung für
Ali ibn Abî Tâlib, den
sie jedoch als Verkörperung
Gottes anbeten und figürlich den «Herrn der
Bienen» nennen, der sich in den Naturerscheinungen
(Sonne
[* 4] und
Wolken) offenbart.
Die Naturerscheinungen und die geistige Welt werden bei den Nossairier in verschiedeneHierarchien eingeteilt.
Unter ihren Riten nimmt die Weihung der
Speise und des
Weins, also eine Art
Abendmahl, eine hervorragende
Stellung ein. Unter
den Nossairier haben sich unter der Hülle der
Heiligenverehrung und des
Kultus heiliger Orte ihres Gebietes viele Elemente des alten
Heidentums in umgebildeter Gestaltung erhalten. Von ihren Gegnern werden den Nossairier zuweilen
unzüchtige
Mysterien zur Last gelegt, sowie überhaupt die Geheimthuerei dieser Sekte die
Ursache der Unkenntnis ist, in welcher
man sich lange Zeit hinsichtlich ihres
Glaubens befand.
Auf die Preisgebung der Religionslehren sind große
Strafen gesetzt. Erst 1847 ist es
Joseph Catafago, Dragoman des preuß.
Generalkonsulats inBeirut, geglückt, sich handschriftliche Katechismen und Gebetsformulare der Nossairier im
arab. Original zu verschaffen, aus welchem im «JournalofAmericanOrientalSociety», 1848 («Notices sur les Ansâriens») und in der «Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen Gesellschaft» (Bd. 2
u. 3, Lpz. 1848–49) die Grundlehren der Sekte bekannt gemacht werden
konnten. 1865 ließ ein zum
Protestantismus übergetretener Nossairier, Sulaimân Efendi aus
Adana, in
Beirut eine
Beschreibung der Riten, Gebete u.s.w. seiner frühern Glaubensgenossen in arab.
Sprache
[* 5] im Druck erscheinen, woraus im «JournalofAmericanOrientalSociety» (1866)
Auszüge und im «Journal asiatique», 1879, weitere Beiträge erschienen
sind. Zu den Nossairier werden auch dieKadamisseh gerechnet, welche östlich von ihnen gegen die Orontesniederung
hin einige
Thäler des Kadmusgebirges bewohnen und von diesen den
Namen führen.
Flüssigkeitsmaß, die halbe
Kanne
[* 8] (s. d.). ^[= # nach der deutschen Maß- und Gewichtsordnung vom 17. Aug. 1868 eine Nebenbenennung des Liters, ...]
Stadt in der
Amtshauptmannschaft Meißen
[* 9] der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 10] links
an der
FreibergerMulde, den Linien
Leipzig-Döbeln-Dresden und Nossen-Bienenmühle (50,1 km) und der
Nebenlinie Elsterwerda-Nossen (58,6
km) der Sächs. Staatsbahnen,
[* 11] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Freiberg),
[* 12] hatte 1890: 4046 E., darunter 70 Katholiken,
1895: 4351 E., Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 13] ein Schloß mit Versorgungsanstalt für blödsinnige
Kinder, Lehrerseminar;
Maschinen-, Papier-,
Pappen- und Kartonnagen- und Kidlederfabriken, Leimsiederei,
Sämischgerberei, Wagen-
und Mühlenbauanstalt, Bindfaden- und Hanfspinnerei, Schuh- und Holzpantoffelmacherei.
Bé oder
Nossi Varīu, Eiland an der Nordwestküste
Madagaskars, im
Besitz der
Franzosen, 65 qkm mit 7803 E., ist
meist kahl, teils vulkanisch; die vielen erloschenen Krater
[* 14] sind jetzt mit Wasser ausgefüllt. Im
Süden erhebt sich der Niorné
Lukubé zu 600 m Höhe. Der sehr fruchtbare
Boden liefert reiche Ernten an
Reis,
Zuckerrohr, Maniok,
Bananen,
Mais und
Kaffee.
Nossi Bé hat eigene
Verwaltung unter dem Gouverneur von
Diego Suarez. Die
Reede des Hauptdorfes Hellville ist
gegen Nord- und Ostwinde geschützt.
altes Adelsgeschlecht der Oberlausitz, das sich schon sehr früh nach
Schlesien,
[* 16]
Böhmen,
[* 17]
Polen und weiter verbreitete.
Die ordentliche
Stammreihe der Familie beginnt in der
Lausitz mit Kaspar von Nostitz, gest. 1484, dessen drei
Söhne,
Otto,
Georg und
Hartwig, die drei Linien zu Rothenburg,
[* 18] Gotta und Zschochau stifteten, die wiederum in mehrere
Äste zerfielen.
A. Der böhmische gräfl. Zweig des Hauses Nostitz stammt aus der von Hartwig von Nostitz gestifteten Zschochauer
Linie. Sein Urenkel
JohannvonNostitz, gest. 1619 als Landeshauptmann des Fürstentums Wohlau, hinterließ
zwei
Söhne,
Otto und
Johann Hartwig, von denen ersterer Ahnherr der LiniezuRokitnitz wurde, die 1631 den
Freiherrenstand, 1675 den böhmischen und 1692 den Reichsgrafenstand erlangte und mit dem
GrafenJoseph von Nostitz (geb.
erloschen ist.
Des letztgenannten Vatersbruder,
GrafJosephDittmarvonNostitz, geb. gest.
hinterließ als
WitweMathildePaulineGräfinvonNostitz, geborene Des Granges (gest.
diese
war in erster
Ehe vermählt mit Joh.Wilh.Helfer, bekanntem Naturforscher und Reisenden (gest. auf den Andamaneninseln),
den sie nach dem
Orient begleitete und dessen
Reisen sie als «Joh. Wilh.
HelfersReisen in
Vorderasien undIndien»
(2 Bde., Lpz. 1873;
Anhang dazu 1877) beschrieb.
Der
StifterderLinieRieneck war des oben genannten
Johannn von Nostitz zweiter Sohn,
JohannHartwigvonNostitz, geb. 1610, gest. 1683 als
Wirkl. Geheimrat und oberster Kanzler von
Böhmen. Er erhielt als testamentarischer
Erbe¶