North-West-Terrĭtŏries,
s. Nordwestterritorien.
s. Nordwestterritorien.
Northwich
(spr.-witsch), Stadt in der engl. Grafschaft Cheshire, an dem Grand-Trunk-Kanal und dem Zusammenfluß des schiffbaren Weaver und Dane, Eisenbahnknotenpunkt, 24 km im ONO. von Chester, hat (1891) 14914 E., Eisen- und Messinggießerei und Baumwollmanufakturen und ist Hauptsitz des Salinenbetriebes und Salzhandels in England.
In der Umgegend werden jährlich 50000 t Quell- und z. B. aus Marston Mine 200000 t Steinsalz gewonnen.
(spr. nohrt'n), Caroline Elizabeth Sarah, engl. Schriftstellerin, eine Enkelin des berühmten Richard Brinsley Sheridan, geb. 1808. Norton schrieb 1829 «The sorrows of Rosalie», eine rührende Geschichte aus dem Landleben. 1827 verheiratete sie sich mit George Chapple Norton, dem Bruder des Lord Grantley. Die Ehe war aber unglücklich und wurde März 1836 nach einem skandalösen Prozeß getrennt. 1877 vermählte sie sich mit Sir William Stirling-Maxwell, starb aber bereits 14. Juni desselben Jahres. Zu ihren besten Werken gehören «The undying one» (1830),
«The dream» (1840) und «The child of the islands» (1845),
dessen Titel den Prinzen von Wales bezeichnet, und worin sie die Mißverhältnisse der gesellschaftlichen Zustände Englands darstellt. Erwähnung verdienen ferner ihre Kinderschrift «Aunt Carry's ballads» (1847),
die Romane «Stuart of Dunleath» (1847),
«Lost and saved» (1863; deutsch von Seybold, 4 Bde., Lpz. 1863),
«The Lady of La Garaye» (1861),
«Old Sir Douglas») (1867) und die Erzählung «The rose of Jericho» (1870).
(spr. nohrt'n), Charles Bowyer Adderley, Lord, konservativer engl. Staatsmann, geb. im Aug. 1814, studierte in Oxford [* 2] die Rechte, trat 1841 in das Parlament, wurde 1858 Präsident des Gesundheitsamtes und Vicepräsident des Rats für Erziehungswesen, war 1866-68 Unterstaatssekretär für die Kolonien, 1874-78 Präsident des Handelsamtes und wurde 1878 als Lord Norton ins Oberhaus versetzt. 1883 war er Mitglied der Kommission für Erziehung und Unterrichtsreform. Norton hat sich besonders um die Verwaltung der Kolonien verdient gemacht, auch einige Schriften über Erziehung und Strafrecht herausgegeben.
(spr. nohrt'n), Thomas, s. Dorset (Titel). ^[= (lat.), Aufschrift eines Buches, Bezeichnung des Standes, Amtes oder der Würde einer Person; ...]
Busen des Beringmeers, in den der Jukon mündet.
Flecken im Kreis [* 3] Rendsburg [* 4] des preuß. Reg.-Bez. Schleswig, [* 5] an der Linie Neumünster-Bamdrup der Preuß.
Staatsbahnen, [* 6] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Kiel), [* 7] hatte 1890: 1857, 1895: 2018 evang. E., Post, Telegraph; [* 8]
Wollspinnereien, Käsefabriken, Färberei, Molkerei, Brauerei, Landwirtschaft und Viehhandel.
soviel wie Naurûz (s. d.). ^[= das Neujahrs- und Frühlingsfest der Perser, dessen Einsetzung dem sagenhaften König Dschemschid ...]
(spr. -wahk), Orte in den Vereinigten Staaten [* 9] von Amerika. [* 10]
1) Stadt im County Fairfield in Connecticut, zwischen Neuyork [* 11] und New-Haven, an der Mündung des Norwalkflusses in den Long-Island-Sund, hat (1890) 17747 E., vortrefflichen Hafen und Fabriken von Wollwaren, Schuhen, Hemden, Schlössern, Korsetts, Eisengießereien u.s. w. Norwalk ist Seebad und Sommerfrische. - 2) Hauptort des County Huron in Ohio, südlich von Sandusky, in ackerbauender Gegend, mit mehrfacher Bahnverbindung und (1890) 7195 E., bildet fast nur eine lange, von Ahornbäumen beschattete Straße, hat Säge- und Getreidemühlen und verschiedenartige andere Industrie.
[* 12] (norweg., schwed. und dän. Norge), Königreich auf der Westseite der Skandinavischen Halbinsel, grenzt im N. an das Eismeer, im O. an Rußland und Schweden, im S. an das Skagerrak und im W. an die Nordsee, den Atlantischen Ocean und das Eismeer. Das Land erstreckt sich in schmalem Streifen von Kap Lindesnäs bis zum Nordkap und von 4° 34' bis 31° 10' östl. L. von Greenwich. Seine Länge beträgt etwa 1750 km, die Breite [* 13] im N. des 63. Grades teilweise nur 15 km, im S. nie über 420 km. Der Küstensaum hat in gerader Linie etwa 2800 km Länge.
Die Landgrenze beträgt 2540 km, wovon 870 gegen Rußland und 1670 gegen Schweden. Der Flächeninhalt des Landes beträgt offiziell 322304, nach Strelbitskij 325423 qkm; hiervon liegen etwa 39000 qkm in mehr als 1000 m absoluter Höhe, etwa 91000 qkm zwischen 500 und 1000 m. Die Mittelhöhe des ganzen Landes ist 490 m. Die Seen nehmen 7694 qkm, die unbewohnbaren Fels- und Schneewüsten wenigstens 240000 qkm ein. (S. Karte: Schweden und Norwegen, beim Artikel Schweden.)
Über die Oberflächengestaltung s. Skandinavien.
Bevölkerung. [* 14] Norwegen ist ungemein dünn besiedelt. Es zählt (Jan. 1891) 1988674 (951290 männl., 1037384 weibl.) E., d. i. nur 6 E. auf 1 qkm (nach einer Schätzung für 1896: 2050000 E.). Auch die bestbewohnten Ämter Söndre-Throndhjem und Jarlsberg og Laurvik haben nur 29 und 42 E. auf 1 qkm, während Finmarken fast menschenleer ist (0,6). Die ländliche Bevölkerung (1526788 E.) wuchs seit 1875 jährlich nur um 0,52 Proz., die städtische (474129 E.) um 7,14 Proz. Die Vermehrung durch den Überschuß der Geburten (1891: 26865) wird durch starke Auswanderung (1887: 20741, 1890: 10991, 1892: 17049), die fast ausschließlich nach den Vereinigten Staaten gerichtet ist, wieder gemindert. Die Sterblichkeit ist die niedrigste in Europa. [* 15]
Mit Ausnahme der (1875) 14645 ansässigen und 1073 nomadisierenden Lappen (in Norwegen Finnen genannt) in den nördlichsten Gegenden (s. Lappland) und der dort eingewanderten Kväner (Finnen, 1875: 7594) sowie der Fanter (d. i. Zigeuner), die keine festen Wohnsitze haben, sind die Norweger nordgerman. Stammes. In ihnen gelangt infolge der ausgeprägtern Natur des Landes auch der skandinav. Volkscharakter in seiner größten Schärfe zum Ausdruck. Von Natur ein kräftiger Menschenschlag, haben die Norweger im ganzen das echt german. Gepräge bewahrt.
Die weit überwiegend größte Zahl der Norweger bekennt sich zur luth. Kirche, welche hier wie in Schweden und Dänemark [* 16] die bischöfl. Verfassung (6 Bistümer, 83 Proostier oder Archidiakonate und 470 Kirchspiele) beibehalten hat und die Staatskirche bildet. Doch besteht freie Religionsübung. Katholiken giebt es (1891) 1004, Methodisten 8187, Baptisten 4228, Juden 214.
Im ganzen giebt es 61 Stadtkommunen, wovon 39 Kaufstädte (Kjöbsteder) und 22 Ladestellen (Ladesteder), die an den zugänglichsten Stellen der Küste liegen. Hamar, Lillehammer, Kongsvinger, Gjövik und Hönefos sind erst in neuester Zeit zum städtischen Range erhoben worden. An andern geeigneten Küstenpunkten befinden sich nur bei Häfen Strandstellen und Fischörter oder Kieze (Strandsteder und ¶
Fiskevär), welche oft nur aus wenigen Wohnhäusern bestehen, die aber, wenn sie zu ansehnlichern Ortschaften erwachsen, vom Storting zu Städten erhoben werden. Im Innern des Landes müssen sich die Ansiedelungen der Landbauer ebenfalls nur auf gewisse Punkte beschränken, wo Boden und Klima [* 18] den Ackerbau gestatten. Aber auch diese Plätze gewähren selten Raum für größere Ansiedelungen, und es giebt nur bei den Bergwerken, Hüttenwerken, Sägemühlen u. dgl. größere Anhäufungen menschlicher Wohnungen (Dörfer).
Die übrige Bevölkerung wohnt in isolierten Höfen und Gütern, die in manchen Gegenden meilenweit getrennt, in den engen Thälern aber gewöhnlich nahe aneinander liegen. Mehrere dieser Gehöfte sind zu einem Kirchspiel (Sogn) verbunden, von denen wiederum gewöhnlich mehrere eine Pfarrei (Prestkald) bilden. Ein Kirchspiel oder eine Pfarrei bildet eine Kommune oder Gemeinde (Herred), die ihre innern Angelegenheiten selbständig verwaltet, aber den obersten Behörden von dieser Verwaltung Rechenschaft ablegt.
Landwirtschaft. Infolge der durchaus gebirgigen Natur und nördl. Lage des Landes sind seine Produkte nicht sehr mannigfaltig. Der Ackerbau wird von etwa der Hälfte der Bevölkerung als Hauptbeschäftigung betrieben; doch vermögen nur einige der südl. Ämter und von den nördlichen die beiden Throndhjem [* 19] die Bedürfnisse ihrer Bewohner zu befriedigen; Hedemarken, Akershus, Smålenene und Kristiansamt haben in ihrer Produktion gewöhnlich Überschuß. Die übrigen Landstriche bedürfen selbst in guten Jahren der Zufuhr vom Auslande.
Die Getreideeinfuhr beträgt im jährlichen Durchschnitt beinahe die Hälfte des Bedarfs. Acker- und Wiesenland wird auf etwas über 900000 ha oder nicht ganz 3 Proz. des ganzen Areals geschätzt. Das Klima gestattet den Ackerbau überall, wo die Höhe des Landes nicht unüberwindliche Hindernisse in den Weg legt. Es waren angebaut (1892) mit Weizen 4245 ha, mit Roggen 13372, mit Gerste [* 20] 49409, Hafer [* 21] 93003, Kartoffeln 35769 ha. Sehr beschränkt sind Obst- und Gartenbau.
Zwar reifen in den südl. Thälern sowie in geschützten Stellen an den Fjorden der Westküste bis über den 64. Grad hinaus noch edle Obstarten, aber der Gesamtertrag ist gering. Norwegen besaß (1891) 150873 Pferde, [* 22] 1005203 Rinder, [* 23] 1412488 Schafe, [* 24] 272721 Ziegen, 120937 Schweine [* 25] und 167774 Renntiere. In den Gegenden, die für den Ackerbau nicht geeignet, bildet die Viehzucht [* 26] einen selbständigen Nahrungszweig und wird im Gebirge, wie in den schweiz. Alpen, [* 27] in Sätere (Sennereien) auf halbnomadische Weise betrieben. Die norweg. Pferde sind klein, aber kräftig, besonders die des Gudbrandsdalen. Die Zucht des Rindviehs, das ebenfalls kleinen Schlags, wird bis in den äußersten Norden [* 28] betrieben. Die Schafe sind fleischig, tragen aber nur grobe Wolle. Während der letzten Jahre ist die Viehzucht und die Butter- und Käsebereitung (360 Meiereien) in hohem Grade verbessert worden; doch ist auch hier Einfuhr notwendig.
Forstwirtschaft. Der Gewinn, den in dem südlichen Norwegen die trotz der schlechten Forstwirtschaft noch immer bedeutenden Wälder gewähren, ist ansehnlich; 67905 qkm sind mit Wald bewachsen. In den Fjelden herrscht arktische Flora, meist eintönig und arm an Arten, das Gestein oft weithin nur mit grauen Flechten [* 29] bedeckt; aber an sieben im Lande zerstreuten Flecken ist eine bunte Dryas-Formation bis nach dem berühmten Dovrefjeld entwickelt. An der Küste im milden Seeklima reichen kultivierte Holzgewächse merkwürdig weit nach Norden.
An der entwaldeten Westküste brennt man Torf, und auch die Einfuhr von Steinkohlen, besonders aus England, nimmt alljährlich zu. Die Wälder bestehen vorzugsweise aus Kiefern (73 Proz.) und Tannen, daneben aus Eichen, Eschen, Erlen und Birken, im Amte Jarlsberg und Laurvik kommen sogar Buchen vor. Eine Menge Pelztiere (Bären, Wölfe, Füchse, Luchse, Vielfraße, Fischottern u. s. w.) sowie Seehunde an den Küsten gewähren eine ansehnliche Ausbeute für den Handel.
Von viel geringerer Bedeutung ist die Jagd der einheimischen grasfressenden Tiere, des Elens, Renntiers, Hirsches u. s. w., und des kleinern Vogelwildbrets (z. B. Schneehühner). Zu erwähnen ist ferner die Jagd auf Walrosse, auch Walfische, Eisbären u. s. w., welche bei Spitzbergen getrieben wird. Gewinnreich ist auch die Einsammlung der wertvollen Dunen der Eidergänse und anderer Wasservögel. Viele centraleurop. Tiere erreichen in den verschiedenen Teilen N.s ihre Nordgrenze, doch gehen sie im allgemeinen weiter nach Norden als in dem benachbarten Schweden.
Fischerei. [* 30] Eine der Hauptnahrungsquellen ist die Fischerei; sie liefert neben den Waldprodukten den wichtigsten Ausfuhrartikel. Der Fang wird im Innern des Landes auf den vielen Seen und Flüssen zum Hausbedarf, an der ganzen Küste in den zahlreichen Fjorden und innerhalb des schützenden Gürtels der Schären getrieben, ist aber vorzüglich als Hochseefischerei auf Kabeljau oder Dorsch und Hering von Bedeutung. Hauptsächlich findet die Seefischerei in den Monaten Februar und März zwischen den Lofoten und dem Festlande in dem großen Vestfjord, dem besten Fischplatz Europas, statt.
Ende Januar versammeln sich hier aus allen Gegenden 20-30000 Fischer mit mehr als 5000 Booten, welche nach besondern Gesetzen ihr Geschäft betreiben und ein eigentümliches Leben auf den rauhen, öden Felsinseln führen. Weniger wichtig ist die Sommerfischerei des Kabeljaus, welche man Loddefischerei nennt, weil der Lodde (Mallotus villosus Müller) dann an die Küste kommt und von dem Kabeljau (Dorsch) gejagt wird. Die Heringsfischerei im Januar und Februar hat jetzt beinahe ganz aufgehört, während der Fang im Sommer sehr wichtig geworden ist.
Außerdem erstreckt sich der Fang noch auf andere Fische [* 31] (z. B. Heiligbutten, Lachse, Lengen, Makrelen, Anchovis u. s. w.), sowie auf Austern, Hummern und Krabben. Im ganzen beschäftigt die Fischerei auf Kabeljau und Hering (1891) 125966 Personen. Gefangen wurden (1892) 63 Mill. Dorsche, 460000 hl Frühjahrs- und Winterhering und 935000 hl Fetthering, ferner Makrelen im Werte von 600000 Kronen [* 32] und 3409 Wale, [* 33] die 52000 t Thran ergaben. Beim Seehundsfang wurden 98786 Felle und 18900 Fässer Speck erbeutet.
Die Industrie im engern Sinne hat eine nur geringe Entwicklung. 1890 wurden in sämtlichen Fabriken 60000 Arbeiter beschäftigt, davon 14000 bei der Veredelung von Holzwaren, 8000 in der Textilindustrie, 4000 in der Metallindustrie, 4000 in Ziegeleien u. s. w. Es gab 1892: 54 Holzschleifereien, 16 Fabriken stellten Holzmasse auf chem. Wege dar; die Papiermühlen lieferten 25000 t Papier, von den 374 Sägewerken und Hobeleien ¶