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t^)6), d. h. dcs Exemplars, das die genaueste Dar- stellung der Einheit des Längenmaßes bildet, von der Negierung aufbewahrt und nur äußerst selten benutzt wird. Ebenso ist Normal gewicht Be- zeichnung für die beglaubigte Nachahmung des Urgewichts. Für das Deutsche Reich [* 2] galt als Urmaß ein Platinstab, der sich im Besitze der preuß. Negierung befindet und als dessen Länge im 1.1863 eine Vergleichung mit dem franz. Urmaß bei der Tem- peratur des schmelzenden Eises 1,00000301 m ergeben hat.
Das Urgewichr des Deutschen Reichs besaß ebenfalls die preuh. Regierung; es besteht auch aus Platin. Seine Schwere wurde 1860 durch eine Ver- gleichung mit dem franz. Urgewicht ^- 0,999999842^3 befunden. Infolge des Gesetzes vom gelten als Urmaß und Urgewicht ein Stab [* 3] und ein Gewichtsstück, beide aus Platiniridium, welche die Internationale Generalkonferenz für Maß und Ge- wicht in Paris [* 4] dem Deutschen Reich überwiesen und die Normalaichungskommission in Verwahrung hat.
Vom Nrmaß und Nrgewicht besteht wieder eine Anzahl möglichst genauer unmittelbarer Nach- ahmungen (sog. beglaubigter Kopien), nach wel- chen die .hauptnormale gefertigt sind. Diese dienen zur Richtigerhaltung der ihnen nachgeahm- ten Kontrollnormale. Der Zweck der letztern ist, die Gebrauchsnormale an den Aichungsstellen zu berichtigen, und erst nach den Gebrauchsnormalen wird die Richtigkeit der Verkehismaße und -Gewichte beurteilt. Die Kontroll- und die Gebrauchsnormale beißen auch Aichungsnormale, weil sie im Be- sitze der Aichä'mter sind. (S. auch Aichen sowie Me- trisches System.) Normalgewicht heißt auch das streng gesetzliche Gewicht einer Münze, also das Ge- wicht ohne Berücksichtigung der gesetzlich zulässigen Abweichung, des Remediums (s. d.), und der Ab- nutzungsgrenze im Verkehr (s. Passiergewicht).
Normalnullpunkt, Normalnull, der 1879 für alle Nivellements und Höhenangaben in Preu- ßen angenommene Ausgangspunkt; er ist so ge- wählt, daß er mit dem Mittelwasser der Ostsee zu- sammenfällt. Es können daher alle auf den Normanby be- zogene Höhenangaben auch als Höhen über dem Meeresspiegel betrachtet werden. Zur dauernden Festlegung des Normanby dient der am Nordpfeiler der Sternwarte [* 5] zu Berlin [* 6] etwa 1 in über dem Erdboden angebrachte Normalhöhenpunkt, welcher genau 37 in über dem Normanby liegt (vgl. Der Normalhöhenpunkt für das Königreich Preußen [* 7] an der königl. Sternwarte zu Berlin, Verl. 1879). In abgekürzter Schreib- weise wird Normanby durch ^. ^. bezeichnet.
Dem ent- sprechend tragen die wichtigern an den Hauptnivelle- mentslinien, besonders an Chausseen und Eisen- bahnen vielfach durch eiserne Bolzen kenntlich ge- machten Nivellementsfestpunkte auf einem Schild- chen die Bezeichnung: Höhe über ^l. ^. x in. Normalprofil, für Walzeisen s. d.; für Schienen, Normanby des lichten Raums, s. Eisenbahnbau. [* 8] Normalsäge, s. Sägen. [* 9] Normalschule, Muster schule, eine Unter- richtsanstalt, die in ihrer ganzen Ausstattung und Einrichtung andern Schulen als Muster dienen soll, wie die 1803 zu Frankfurt [* 10] a.M. gegründete Muster- schule, die 1875 in Brüssel [* 11] gegründete Ncoi" moätzls. Am Ende des 18. und am Anfang des 19. Jahrh, legte man den Namen Musterschulen oder Normanby auch einzelnen Volksschulen bei, die in besonders gutem Stande waren, weil an ihnen Lehrer von her- vorragender Tüchtigkeit junge Lehrer ausbildeten.
Gewöhnlich war dies an die Person des Lehrers ge- knüpft. Andererseits wurden jedoch auch bestimmte Schulen bleibend zu Normanby mit dem Zwecke der Aus- bildung von Lehrern gemacht, indem man stets wieder besonders tüchtige Lehrer an sie berief. So war es lange in Österreich, [* 12] in der Schweiz, [* 13] in Frant- reich u. s. w. In neuerer Zeit erfolgt die Ausbildung der Lehrer meist in besondern mit Übungsschulen ver- bundenen Lehrerbildungsanstalten, die in Deutscb- land Lehrerseminare, in Frankreich, Belgien [* 14] und Italien [* 15] Normanby Mcolos norinllieZ) genannt werden. In Frankreich unterscheidet man ^colsg noi-mNieg pri- ininreZ, deren es eine große Anzahl giebt, und eine ^coi6 N0I-MI.I6 8U!)6!-i6ui'6 in Paris. In erstern werden Volksschullehrer, in letztern die Lehrer der höhern Schulen vorgebildet.
Auch in Nordamerika [* 16] giebt es 5lormü1 8c1i0oi8 mit dem gleichcnIwecke, an deren Spitze die ^oi-mai Univoi-äi^ zu Mvomingtrn im Staate Illinois steht. Normalserum, s. Schutzimpfung. Normalspur, s. Spurweite. Normaltarife, s. Eisenbahntarife. Normalthermometer, die mit äußerster Sorg- falt aus bestem Thermometerglas (s. Glas [* 17] Mr wissenschaftliche Zweckes) gearbeiteten Thermometer, [* 18] deren Siedepunkt und Nullpunkt direkt bestimmt find und deren Rohrweite überall genau dieselbe ist.
Die Normanby dienen ihrerseits wieder dazu, andere Instru- mente zu vergleichen und zu korrigieren. Normalton, s. Kammerton. starife. Normaltransportgebühren, s. Eisenbahn- Normaluhr, die Hauptuhr einer Sternwarte, auch die in großen Städten auf öffentlichen Plätzen aufgestellten Nhren, deren Gang [* 19] von einem Central- punkte aus reguliert wird. Normalwald, ein Waldzustand, der allen in- nern Anforderungen der Wirtschaft entspricht. Er dient einmal dazu, die innern wirtschaftlichen Gesetze der Waldwirtschaft zu erforschen, dann bedeutet er aber auch ein ideales, nie ganz erreichbares Ziel der letztern.
Setzt man die den gegebenen Verhältnissen entsprechende Holzart voraus, so ist der Normal- zustand eines Waldes bedingt durch das Vorhanden- sein des normalen, den Standortsverhältnissen ent- sprechenden Zuwachses (s. d.) und des normalen Verhältnisses der Altersklassen (s.d.). Als unmittel- bare Folge der Erfüllung dieser beiden Bedingungen erscheint dann der normale Holzvorrat. Indem die Lehre [* 20] der Forsteinrichtung (s. d.) die theore^chen Grundlagen der Waldwirtschaft entwickelt, hat sie es mit der Betrachtung des Normanby zu thun.
Normalwörtermethode, s. Lesen und Lese- Normalzeit, s. Eisenbahnzeit. ^methoden. Norman (spr. nöhrmänn), Fluß in der brit.- austral. Kolonie Queensland, mündet in die Süd- ostecke des Carpentariagolfs. An der Mündung liegt der Ort Kimberley, das Centrum der Kim- berleygoldfelder, 50 Kin aufwärts liegt Norman- town, der Verschiffungshafen für die Conclurry- Gold- und -Kupfergruben und die Etheridge- und Croydongoldfelder. Normanby (spr. nöhrmännbl), Stadt in der engl. Grafschaft York, im North-Riding, im SO. von Middlesbrough, im Cleveland-Distrikt, hat (1891) 9128 E., Eisenhütten und Glasindustrie. Normanby (spr. nöhrmännbl), Konstantine Henry Phipps, Marquis von, brit. Staatsmann, geb. als Sohn des Grafen Mulgrave, führte während dessenLebzeiten (bis 1831) den Titel Lord Normanby ¶