Nisari, kleine, 691 m hohe, kreisförmige, türk.
Inselvor der Südwestküste
Kleinasiens, eine der
Sporaden,
mit einem Durchmesser von 7 bis 8 km, ein
Vulkan, der noch im Mittelalter thätig gewesen sein soll.
frank. Geschichtschreiber des 9. Jahrh., war durch seine
MutterBertha, die sich mit
Angilbert vermählt hatte,
ein Enkel
Karls d. Gr. Aus der dadurch bedingten genauen Kenntnis der Ereignisse im kaiserl.
Hause schrieb er noch während der Kämpfe unter den
SöhnenLudwigs des Frommen, selbst auf der Seite
Karls des
Kahlen streitend, die Geschichte dieser Kämpfe in seinen «Historiarum libri
IV.». Diese reichen nur bis Anfang 843, da Nithard 15. Mai dieses Jahres fiel. Die beste
Ausgabe ist die von Pertz (2. Ausg., Hannov.
1870); eine
Übersetzung lieferte Jasmund (Berl. 1851). -
NH2.NO2,Amid der Salpetersäure. Es entsteht durch Verseifung von Nitrourethan
mit methylalkoholischem
Kali und Zerlegung des Kalisalzes mit eiskalter Schwefelsäure
[* 5] und bildet in Wasser und
Äther lösliche,
bei 72° schmelzende, wasserhelle Prismen. Es reagiert stark sauer, wird aber durch
Alkalien in
Stickoxydul und Wasser zerlegt.
(eigentlich soviel wie Salpeterbildung bedeutend), die Umwandlung von Stickstoffverbindungen organischer
Herkunft und von
Ammoniak in Salpetersäure und
Salze derselben. Die Nitrifikation ist ein Oxydationsvorgang im
Boden
und ein
Mittel der Selbstreinigung desselben, vermöge welcher selbst ein hochgradig von organischen Abfallstoffen verunreinigter
Boden
allmählich wieder rein wird. Sie vollzieht sich in Gegenwart des Sauerstoffs der Luft durch die Thätigkeit kleinster
Lebewesen, der nitrifizierenden
Bakterien, die sich überall im
Boden, aber auch im Wasser vorfinden. Bei
sehr intensiver Nitrifikation können sich die Produkte derselben als krystallinische Auswitterungen zeigen. Auf Nitrifikation beruht
zum
Teil auch die Verwesung der
Leichen in den Gräbern.
organische
Verbindungen, welche die Cyangruppe CN an kohlenstoffhaltige Reste gebunden
enthalten. Das Anfangsglied der Reihe ist die
Blausäure (s. d.), HCN, oder Formonitril, dann folgt das
Methylcyanid oder
Acetonitril
(s. d.), CH3.CN u. s. w. Die Nitrite entstehen
1) durch doppelte
Umsetzung zwischen Alkyljodiden oder alkylschwefelsauren
Salzen mit
Cyankalium oder
Ferrocyankalium:
Infolge dieser ihrer Bildungsweise werden die N, nach den Säuren benannt, aus denen sie entstehen, z. B.
Acetonitril, das Nitril der
Essigsäure,
Benzonitril, das der
Benzoesäure u. s. w. Von besonderer Wichtigkeit
ist das Verhalten der Nitrite gegen
Alkalien und Säuren. Sie werden beim
Kochen mit denselben verseift, d. h. unter Wasseraufnahme
in das Alkalisalz der entsprechenden Säure und
Ammoniak zerlegt. In
Verbindung mit der erstgenannten Darstellungsweise der
Nitrite aus Alkyljodiden ist es durch diese Reaktion möglich,
Alkohole (die leicht in die entsprechenden Alkyljodide
umgewandelt werden können) in
Carbonsäuren überzuführen, die um ein
Kohlenstoffatom reicher sind. Durch Reduktionsmittel
werden die Nitrite in primäre
Amme verwandelt; so giebt
Acetonitril unter Anlagerung von
Wasserstoff Äthylamin:
CH3.CN + 4 H = CH3.CH2.NH2.
In der Regel sind die Nitrite, wenigstens die niedern
Glieder,
[* 7] destillierbare Flüssigkeiten von schwachem,
nicht unangenehmem
Geruch. Die höhern
Glieder sind in Wasser unlöslich, in
Alkohol und
Äther sind alle leicht löslich.
Mirbanöl, Mirbanessenz, künstliches
Bittermandelöl, eine organische
Verbindung von der Formel C6H5.NO2,
die aus
Benzol beim Behandeln mit rauchender Salpetersäure gewonnen wird. Es ist eine schwach gelbliche,
stark lichtbrechende Flüssigkeit, die in der Kälte erstarrt (Schmelzpunkt 3°), bei 206° siedet und in Wasser untersinkt,
ohne sich zu lösen. Mit Wasserdämpfen ist es sehr leicht flüchtig. Es zeigt giftige Eigenschaften und besitzt einen dem
Bittermandelöl (s. d.) äußerst ähnlichen starken
Geruch, weshalb reines Nitrobenzol als Parfum, besonders für
Seifen benutzt wird. In der
Technik wird Nitrobenzol in sehr großen Mengen aus
Benzol dargestellt, um hernach durch Reduktionsmittel
in
Anilin übergeführt zu werden. Je nach der Reinheit unterscheidet man leichtes Nitrobenzol, das aus reinem
Benzol erhalten wird
und bei der Reduktion das
Anilin fürBlau (s.
Anilin) liefert,
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und schweres Nitrobenzol, das beträchtliche Mengen Nitrotoluol enthält und in «Anilin für Rot» (zur Darstellung von Fuchsin) übergeführt
wird. Das Kilogramm Nitrobenzol kostet im Großhandel (1896) 1,20-1,30 M.