Athena, erbeten. Die
AthenaNike
[* 2] war ungeflügelt (apteros), die Nike als eigene Göttin ward dagegen regelmäßig geflügelt
dargestellt. Die enge
Beziehung der Nike zu Zeus
[* 3] und
Athena drückte
Phidias aus, indem er seiner kolossalen goldelfenbeinernen
Statue des Zeus in Olympia und der
Athena Parthenos zu
Athen
[* 4] (s. die
Textfigur 1 beim
ArtikelAthena) eine
Nike in die
Hand
[* 5] gab. Wie eben vom Olymp herabfliegend stellte Päonius die Nike in der (1875 sehr beschädigt ausgegrabenen)
Marmorstatue vor dem Zeustempel zu Olympia dar.
Ähnliche
Darstellungen einer gewöhnlich Siegeszeichen,
Kranz oder
Binde in der einen, oft einen Palmenzweig in der andern
Hand tragenden Nike aus dem
Altertum finden sich mehrfach. Die
Darstellung der auf einer
Kugel schwebenden Nike wurde namentlich
in
Rom
[* 6] beliebt. Auf Münzbildern halten die
Kaiser in der
Hand oft eine Weltkugel, auf welcher solche Victorien schweben. Es
sind dies wahrscheinlich Nachbildungen der
Statue der Nike, welche
Augustus aus
Tarent nach
Rom in den Sitzungssaal
des Senats versetzte, woselbst sie ihren Platz
bis in die christl. Zeit hinein behauptete.
Auf andern Bildwerken errichtet Nike ein Siegeszeichen (Tropaion) oder trägt es auf der Schulter, oder sie schreibt
auf einen Schild,
[* 7] oder bringt einen
Stier oder andere Opfer dar. Gewöhnlich ist Nike als junges Mädchen
gebildet. Hernach nähert sich ihr
Typus dem der
Aphrodite,
[* 8] und man findet mehrfach den
Typus der
Aphrodite von
Melos zu Victoriabildern
verwandelt, wie dies bei der 1826 ausgegrabenen herrlichen Bronzestatue im Museum zu
Brescia der Fall ist (s. vorstehende
Abbildung).–
Von Victorienfiguren neuerer Bildner sind zu nennen die von Schadow (auf dem
BrandenburgerThor zu
Berlin),
[* 10] von
Rauch (auf der
Friedenssäule des
Belle-Alliance-Platzes in
Berlin; für die
Walhalla bei
Regensburg
[* 11] fertigte er in Marmor
vier sitzende Victorien, unter denen die sog. kranzwerfende Nike von hervorragender Schönheit
ist) und von
Drake (auf dem Siegesdenkmal in
Berlin, 8,3 m).
Name von drei byzant.
Kaisern: NikephorosI. (802–11) stammte aus dem pisidischen
Seleucia,
wurde Finanzminister der Kaiserin Irene, stürzte diese durch eine Verschwörung (31. Okt. 802) und bestieg selbst den
Thron.
[* 12] Seine übermäßigen Steuererhebungen und seine dem Mönchtum feindliche Politik machten ihn beim
Volke unbeliebt. Nach langem
unglücklichem
Kriege gegen die
Araber mußte Nikephoros endlich 806 einen schimpflichen Frieden schließen. Glücklicher
war er anfangs gegen die
Bulgaren, wurde aber zuletzt von dem schon besiegten Chan Krum bei Marcellä überrascht und niedergemäht
(25. Juli 811). Ihm folgte sein Sohn Staurakios.
NikephorosII.Phokas (963–969), geb. um 913 als der Sohn des Feldherrn Bardas
Phokas, entstammte einer kappadoc.
Familie
und that sich schon unter
Konstantin VII. und
Romanos II. als
Heerführer gegen die
Araber in Unteritalien und
Asien
[* 13] hervor.
Seine hervorragendste That war die Wiedereroberung der von den Sarazenen eingenommenen
InselKreta (961), worauf er gegen den
Emir von Haleb, Seïf Addaulah, abgeschickt wurde, den er bei Haleb besiegte. Ruhmgekrönt kehrte er
nach dem
TodeRomanos' II. aus
Syrien nach
Konstantinopel
[* 14] zurück, wurde 16. Aug. 963 zum
Kaiser ausgerufen und vermählte sich 20. Sept. mit
Theophano, der
Witwe des verstorbenen
Kaisers, die seit dem
Tode ihres Gemahls für ihre
SöhneBasilius und
Konstantin die Regentschaft
geführt hatte.
Als
Kaiser führte Nikephoros den
Krieg gegen die
Araber glänzend weiter, unterwarf Cilicien gänzlich, eroberte
mehrere
StädteSyriens und nahm zu Ende des J. 969 selbst Antiocheia ein. Weniger glücklich kämpfte sein Feldherr Manuel
Bardas 966 gegen die Sarazenen in
Sicilien; dagegen waren Nikephoros' Kämpfe gegen die
Bulgaren, die Macedonien verheerten,
von Erfolg gekrönt. Trotzdem er so in jeder
Beziehung zur
Hebung
[* 15] des
Reichs beitrug, erregte er die Mißstimmung des
Volks und
des Mönchtums durch die hohen, durch seine Feldzüge veranlaßten
Steuern und durch das Verbot, Gaben an Klöster und
Kirchen
zu spenden. Nikephoros wurde 10. Dez. 969 durch den Geliebten seiner Gattin
Theophano, den Feldherrn
JohannesTzimiskes,
ermordet. Unter seiner Regierung kam der
BischofLiutprand als Gesandter des
KaisersOtto I. nach
Konstantinopel, um für
Otto II.
um die byzant. Prinzessin
Theophano zu werben. Seinen Gesandtschaftsbericht «Legatio» gab Pertz
in den «MonumentaGermaniaehistorica», Scriptores, Bd. 3 (Hannov.
1839), heraus. –
NikephorosIII.Botaniātes (1078–81) stammte aus der Familie der
Phokas und zeichnete sich als Feldherr unter
Konstantin X. Dukas
und
Romanos IV. aus. Als 1077 unter dem schwachen
Michael VII. NikephorosBryennios zu
Durazzo zum Gegenkaiser proklamiert
wurde, ließ sich Nikephoros ebenfalls von den asiat.
Truppen zum
Kaiser ausrufen Nachdem sowohl
Nicäa als auch
Konstantinopel
Nikephoros anerkannt hatten, mußte
Michael ihm weichen. Nikephoros wurde zu
Konstantinopel gekrönt und vermählte sich 1078, trotzdem
er schon hochbejahrt war, mit der jungen Gattin seines Vorgängers.
Die Regierung führten die beiden Minister slaw. Abkunft, Borilos und
Germanos. Zu gleicher Zeit besiegte zwar sein Feldherr
AlexiosKomnenos die Empörer Nikephoros
Bryennios und Basilakes (1078) und warf die
Petschenegen in
Bulgarien
[* 16] nieder (1079); dagegen
gelang es dem Nikephoros Melissenos, der sich zum Gegenkaiser proklamieren ließ, mit Hilfe der
SeldschukenKleinasienan sich zu reißen. Da sich Nikephoros gegen seinen verdienten Feldherrn
AlexiosKomnenos durch den Neid der kaiserl.
Minister einnehmen ließ, kam es zum
Bruch zwischen ihnen.
Alexios empörte sich und zwang Nikephoros April 1081, dem
Thron zu entsagen
und sich in ein
Kloster zurückzuziehen, wo er bald nachher starb.
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