365 und
Timbuktu kartographisch genau ausgenommen zu haben, gebührt dem franz. Offizier
Caron (1887); die letzte von Europäern
noch nicht verfolgte Flußstrecke zwischen
Say und Gomba wurde 1895 von von Carnap aufgenommen.
Vgl. außer den Reiseberichten
von
Lander,
Laird und Oldfield, H.Barth (s. d.) besonders die von
Baikie (Lond. 1856), Crowther (ebd. 1855)
und T. J.
Hutchinson (ebd. 1855), nebst Despatches received from Dr.
Baikie (ebd. 1863), Reports by Dr.
Baikieon the geographicalposition of the countries in the neighbourhood of theNiger (ebd. 1863);
Rohlfs, Quer durch
Afrika
[* 2] (2 Bde., Lpz. 1874);
Herrschaft übt sie nur wenige
Kilometer landeinwärts an beiden Ufern des
Niger und
Binue aus. Doch ist es ihr gelungen, den
Sklavenhandel zu unterdrücken und die Feindseligkeiten der kleinern Häuptlinge untereinander niederzuhalten
oder zu schlichten. Sie hat eine Schutztruppe von 4–500 Haussanegern und eine Dampferflottille von 30 Schiffen. Sie ist
Regent und
Kaufmann in einer
Person. Das Centrum der
Verwaltung befindet sich in
Asaba (Asaka) am untern
Niger; dort ist auch ein
Zollamt, ein Hospital und
Baracken für die Schutztruppe.
Vor dem Hauptzollamt in Akassa (an der Mündung) müssen sämtliche Schiffe
[* 3] anlaufen, die auf dem
Niger und
BinueHandel treiben
wollen.
Faktoreien von größerer Bedeutung sind in Ebo, Abutschi,
Idda,
Lokodscha,
Eggan und Jola errichtet. Die Ausfuhr besteht
in Palmöl, Palmkernen, Elfenbein,
Kautschuk und den
Früchten des Butterbaums; die Einfuhr in Baumwollzeugen,
irdenen und Eisenwaren, in
Spirituosen,
Salz
[* 4] und
Tabak.
[* 5] – Die Nigercompagnie wurde unter der Bezeichnung
UnitedAfricanCompany 1879 als
Handelsgesellschaft gegründet und nannte sich von 1882 an NationalAfricanCompany.
Als der deutsche Reisende Flegel den Versuch machte, das Binuegebiet für
Deutschland
[* 6] zu erwerben, schloß
die Gesellschaft 1884 schleunigst
Verträge mit den
Sultanen von
Sokoto und
Gando ab und sicherte diese durch Erlangung eines
königlich brit. Schutzbriefs. In schweren
Konflikt geriet sie mit dem
Franzosen Mizon, als dieser 1892 die im Bereich der
Nigercompagnie liegende, von
Sokoto abhängige Landschaft
Muri als franz. Protektorat erklärte. Auf Drängen der Compagnie
wurde 1893 die
Trikolore in
Muri entfernt.
Die
Freiheit der Schiffahrt auf
Niger und
Binue wurde im Nov. 1893 im deutsch-engl.
Vertrage festgestellt. 1894 erneuerte die
Nigercompagnie ihren
Vertrag mit
Borugung (s. d.), über welches Land jedoch fast gleichzeitig auch derFranzose Decoeur
das franz. Protektorat errang.
Über dieGültigkeit des einen oder andern
Vertrags schweben noch diplomat. Verhandlungen zwischen
England und
Frankreich. Ein barbarischer
Guerillakrieg zwischen den Braßleuten und den Grenzwächtern der Nigercompagnie entbrannte Anfang 1895 infolge
des lebhaften Schmuggels, den die Eingeborenen des
Nigerküstenprotektorats betrieben; es kam zu einem entsetzlichen
Blutbad
in Akassa. Die Nigercompagnie blieb schließlich siegreich.
infolge der Erforschungsexpeditionen am
Niger von England 1841 gegründete, seit 1857 von der Kirchenmission
mit eingeborenen Kräften unter dem Negerbischof Crowther betriebene Mission.
Sie hatte nur eine langsame
Entwicklung und
erlitt 1890 förmlichen Zusammenbruch.
Die Negergeistlichen und
Lehrer waren noch nicht zu der erforderlichen
Selbständigkeit gereift.
Jetzt steht die Nigermission unter europ. Leitung.
Seit 1884 arbeitet auch die kath. Mission am
Niger.
in
Amerika
[* 7] verächtliche Bezeichnung des
Negers. ^[= # (vom lat. niger, schwarz), Nigritier, Äthiopier (s.d.), einheitliche Menschenrasse im afrik. ...]
(spr. neitingehl),Florence, berühmt durch ihre Verdienste als Krankenpflegerin,
geb. im Mai 1820 zu
Florenz,
[* 8] lernte auf vielen
Reisen die Zustände zahlreicher Hospitäler kennen, für
die sie früh ein außerordentliches Interesse zeigte. Mit der praktischen
Krankenpflege machte sie sich bei den
Barmherzigen Schwestern
in
Paris
[* 9] und seit 1849 in der Diakonissinnenanstalt zu
Kaiserswerth am Rhein vertraut, über die sie in der
Schrift«TheinstitutionatKaiserswerthfor the practical training of deaconesses» (Lond. 1850) berichtete.
Darauf trat sie in
London
[* 10] an die
Spitze eines
Krankenhauses für Gouvernanten, dem sie eine musterhafte Einrichtung gab. Während
des Krimkrieges begab sie sich erst nach
Skutari, dann nach
Balaklawa, wo sie den in den Militärhospitälern eingerissenen
Mißbräuchen steuerte und eine neue Ordnung einführte.
Ihre Landsleute brachten später ein
Kapital von 50000 Pfd.
St., den Nightingale-Fonds, zusammen, dessen
Zinsen zur Erweiterung des St. Thomashospitals in
London verwendet wurden.
Ihre
Erfahrungen hat
Miß Nightingale in den
«Noteson Hospitals» (Lond. 1859 u. ö.),
«Noteson nursing» (ebd. 1860 u. ö.; deutsch
Lpz. 1861; 2. Aufl., hg. von Niemeyer, 1878),
«Noteson the sanitary state of the army inIndia» (Lond. 1863),
«Noteson lying-ininstitutions» (ebd. 1871) und «Life or death inIndia» (ebd. 1874) niedergelegt.
Figŭlus,Publius, röm. Gelehrter,
Prätor 58
v. Chr., in derVerbannung gestorben 45
v. Chr.,
schrieb in eigentümlich dunkler
Sprache
[* 11] Werke über
Grammatik, Götterlehre und
Kultus, sowie naturwissenschaftlichen
Inhalts,
von denen nur Fragmente erhalten sind (hg. von Swoboda,
Wien
[* 12] 1889).
– Vgl. Hertz.
DeP.Nigidii FiguIi studiis atque operibus
(Berl. 1845).
Costantino,Graf, ital.
Diplomat, geb. zu Villa-Castelnovo bei
Ivrea, studierte
die
Rechte zu
Turin,
[* 13] trat 1848 als Freiwilliger, in dasHeer;
bei Rivoli schwer verwundet, ging er zur diplomat.
Laufbahn über.
Als
Cavours Sekretär
[* 14] 1856 auf dem
PariserKongreß ward er zu den sard.- franz. Verhandlungen, welche dem
Krieg von 1859 vorausgingen,
beigezogen und befand sich während desselben in Napoleons III. Hauptquartier;