Zuidnederlandsche Letterkunde» von J. G. Frederiks und J.
van den
Branden (Amsterd. 1890‒93) In zusammenhängender Erzählung
behandelten die vaterländische Litteraturgeschichte de
Vries («Proeve eener geschiedenis der Nederlandsche dichtkunde», 2 Bde.,
Amsterd. 1810),
Willems’ («Verhandling over de Nederduitsche tael- en letterkunde», 2 Bde.,
ebd. 1819‒24),
vanKampen, Collot d’Escury
(«Hollands roem in kunsten en wetenschappen», 7 Bde.,
ebd. 1824‒44),
Siegenbeek, Vischer,
Jonckbloet, te Winkel
[* 2] («Geschiedenis der Nederlandsche letterkunde», 3 Bde.,
Haarl. 1887 fg.) und
ten Brink. Von ausländischen Beiträgen zur niederländ. Litteraturgeschichte verdienen
besondere Erwähnung Mones «Übersicht der niederländ.
Volkslitteratur älterer Zeit» (Tüb. 1838),
Hoffmanns von Fallersleben «Übersicht der mittelniederländ.Dichtung»
(2. Aufl., Hannov. 1857),
L. Schneider, «Geschichte der niederländ.
Litteratur» (Lpz. 1887) und von Hellwald, «Geschichte
des holländ.
Theaters» (Rotterd. 1874). Eine fast vollständige Übersicht der Nationallitteratur
bietet die
Bibliothek der
Leidener
[* 3] Gesellschaft für
[* 4]
u. L. niederländische Sprache (vgl. Catalogus der Bibliotheek
van de Maatschappij der Nederlandsche
letterkunde teLeiden,
[* 5] 3 Abteil., neue Ausg.,
Leid. 1877 fg.), die in die königl.
Bibliothek zu
Brüssel
[* 6] übergegangene Hulthemsche Sammlung (vgl. Bibliotheca Hulthemiana, 6 Bde.,
Gent
[* 7] 1836) und die «Bibliotheek voor Middelnederlandsche letterkunde» (hg.
von Moltzer und te Winkel, Gron. 1880 fg.).
die Besitzungen des Königreichs der
Niederlande
[* 9] im Malaiischen Archipel (s. d.), umfassend
die
InselSumatra mit den Nebeninseln, den Archipel von
Bintang oder Riau, den Archipel von Lingga, die
Karimon-, Tambelan-, Anamba- und Natuna-Inseln, die Gruppe
Banka und
Billiton,
Borneo mit Ausnahme seines nördl. und nordwestl.
Teils, die
Insel Java mit Madura und andern in der Nähe gelegenen
Inseln, Celebes mit Nebeninseln, die kleinen
Sunda-Inseln,
mit Ausnahme des östl.
Teils von
Timor, die
Molukken und den westl.
Teil von Neuguinea, sowie die Aru-,
Kei- und
Tenimberinseln. (S. Karte: Malaiischer Archipel.) Die geogr.
Lage, der Umstand, daß die
Inselnbis in ihr
Inneres der
Einwirkung des
Meers und der
Seewinde zugänglich sind, daß alle durch teilweise sehr bedeutende und fahrbare
Flüsse
[* 10] gut bewässert
werden, macht Niederländisch-Ostindien zu der, vonBritisch-Indien abgesehen, wichtigsten, fruchtbarsten und dichtest bevölkerten
europ. Besitzung überhaupt. Näheres über Oberflächengestalt u. s. w.
s. die
Artikel der einzelnen
Inseln und Inselgruppen.
An der
Spitze steht ein für fünf Jahre von dem König der
Niederlande gewählter
Generalgouverneur. Derselbe residiert zu
Buitenzorg und zu
Batavia,
[* 11] der Hauptstadt Javas. Ihm steht der «Rat von
Indien» zur Seite, deren Vicepräsident
und Mitglieder ebenfalls von dem König gewählt werden. Die
Kolonie wird teils unmittelbar von Residenten und Assistentresidenten
verwaltet, teils sind es Vasallenländer oder Regentschaften. Java mit Madura bilden den wertvollsten
Teil, alle andern
Inseln
und Inselteile werden als
Außenbesitzungen (Buitenbezittingen) zusammengefaßt. ^[]
Eine im Topographischen
Amt zu
Batavia 1895 unternommene planimetrische Ausmessung des
Areals von Niederländisch-Ostindien ergab
folgende
Zahlen:
Ein wichtiger
Bestandteil für Landarbeit und
Handel sind die 450800
Chinesen;
Araber wurden 22200, andere Asiaten 10460 gezählt.
Die Eingeborenen sind echte Malaien. Die Einnahmen fließen aus dem Verkauf von
Kaffee, Zinn,
Chinarinde, dem Opiumertrag,
Zöllen und Gemeindesteuern sowie Salzsteuer, Post,
Telegraphen
[* 12] und Eisenbahnen; das Deficit betrug 1894: 12 Mill. und ist
für 1890 auf 8 Mill.
Fl. angesetzt.
Über dasHeer s.
Niederländisches Heerwesen (S. 344 b).
Vgl.
Kan, Bodemgesteldheid der Eilanden en Diepte der Zeeen
van den
Indischen Archipel (Haag
[* 13] 1888);
van der
Lith, Nederlandsch Oostindie (2. Aufl.,
Leid. 1892);
Sie wurde 1875 genehmigt, 1880 eröffnet, von der frühern
Bergisch-Märkischen Eisenbahngesellschaft betrieben
und mit den auf preuß. Gebiet belegenen
Strecken (61,75 km) 1889 von
Preußen
[* 15] erworben und der königl. Eisenbahndirektion
(rechtsrheinischen) zu Köln
[* 16] unterstellt.