Nickeloxydulsalzen. Das
KilogrammNickeloxydul kostet 9 M. b. Nickeloxydulhydrat,Ni(OH)2, apfelgrüner Niederschlag, entsteht
beim Vermischen einer Oxydulsalzlösung mit Alkalihydrat, c. Nickeloxyd, Ni2O3, schwarzes Pulver, wird erhalten bei
schwachem
Glühen von Nickeloxydulnitrat, giebt bei stärkerm
Glühen Sauerstoff ab und wird zu Nickeloxydul. In Säuren löst
es sich zu Oxydulsalz unter Freiwerden von Sauerstoff; Oxydsalze existieren nicht. Das
KilogrammNickeloxyd
kostet 12 M. d. Nickeloxydhydrat,Ni2(OH)6, entsteht als schwarzer Niederschlag beim Vermischen der Lösung eines Nickeloxydulsalzes
mit unterchlorigsaurem Natrium, NaClO. Nickeloxyde verwendet die
Glasfabrikation.
[* 2]
Nickelvitriol, schwefelsaures Nickeloxydul, NiSO4, krystallisiert NiSO4 + 7 H2O, wird erhalten
durch
Lösen von
Nickel in verdünnter Schwefelsäure
[* 3] und Krystallisierenlassen. Es krystallisiert in grünen
Krystallen und
bildet mit den
Sulfaten der
Alkalien Doppelsalze, von denen eines, dasNickelammoniumsulfat,NiSO4.(NH4)2SO4,
technische Bedeutung hat. Man erhält es, indem käufliches
Nickel in Schwefelsäure gelöst und mit der entsprechenden Menge
von
Ammoniumsulfat vermischt wird.
Beim Erkalten der eingedampften Lösung krystallisiert das
Salz
[* 4] in reichlicher Menge aus,
es wird mit kaltem Wasser gewaschen und durch Umkrystallisieren rein erhalten. Es dient zum
Vernickeln von
Kupfer,
[* 5]
Messing,
Eisen
[* 6] u. s. w. Das
Kilogramm Nickelsulfat kostet 1,5 M.
Nickelsulfid, einfach Schwefelnickel, NiS, fällt bei vorsichtigem Zusatz von Schwefelammonium zu Lösungen
von Nickeloxydulsalzen als schwarzer, im Überschuß des Fällungsmittels nicht ganz unlöslicher Niederschlag;
es löst
sich schwer in verdünnter Salzsäure und kommt in der Natur als
Haarkies oder
Nickelkies in gelben haarförmigen,
hexagonalen
Krystallen vor.
Ein Schwefelarsennickel von der Zusammensetzung NiS2NiAs2 ist der
Nickelglanz oder
Nickelarsenkies
(s. d.).
Nicker,
Genickfänger, ein starkes
Messer
[* 8] zum
Abnicken,
Aufbrechen und Zerwirken des Wildes. Es wird
entweder am Hirschfänger (s. d.) oder in einer besondern Lederscheide getragen.
Der zusammenzuklappende Nickfänger, der in die
Tasche gesteckt wird, hat eine besondere Vorrichtung zum Festhalten der geöffneten
Klinge.
(Membrana nictitans),
Blinzhaut, das dritte, fast allen Landwirbeltieren und unter den Fischen den Haien und
Rochen zukommende Augenlid. Bei zahlreichen Reptilien und den
Vögeln ist es am größten, liegt hinter
dem untern Augenlid nach dem innern Winkel
[* 9] zu und kann durch einen, namentlich bei den Eidechsen
[* 10] recht kompliziert gebauten
Muskelapparat über die vordere
Fläche des
Augapfels weggezogen werden, die es bei dieser Gelegenheit zusammen mit der Feuchtigkeit
der Augendrüsen wie ein Schwamm abputzt, und es fungiert da, wo die eigentlichen
Augenlider nicht
oder
nur wenig beweglich sind, wie bei den Reptilien, überhaupt statt dieser.
Bei den Säugetieren, wo es oft eine besonders knorplige
Einlage hat, wird es nach und nach rudimentär, so daß es beim
Affen
[* 11] und
Menschen nur noch als eine kleine,
halbmondförmige Falte (plica semilunaris) im innern Augenwinkel, hinter dem Vereinigungspunkt von Ober- und Unterlid, zu
sehen ist.
(Spasmus nutans), Krampferscheinungen, die im Bereich des elften Hirnnerven
(Nervus accessorius Willisii)
auftreten und diejenigen
Muskeln
[* 12] der einen Körperhälfte erfassen, die den
Kopf nach der Seite ziehen.
Bei denAnfällen
erfolgen dann rasch mehrmals hintereinander schmerzhafte seitliche
Bewegungen des
Kopfes, so daß es das Ansehen hat, als
ob derKranke jemand zunicke. In einzelnen sehr schweren Fällen besteht das
Nicken zeitlebens. Als
Ursachen werden Erkältungen, gewaltsame
Verdrehungen des
Kopfes,
Krankheiten der Halswirbel angeführt. Bei
Kindern treten zur Zeit des Zahndurchbruchs
manchmal eigentümliche Nickkrämpfe, die Salaamkonvulsionen, auf, die meist Teilerscheinung der
Eklampsie sind. Mit Nickkrämpfe nicht zu verwechseln
ist der
Genickkrampf (s. d.). Die Behandlung der Nickkrämpfe gleicht der
der
Eklampsie (s. d.).
Christoph Friedr., Schriftsteller und Buchhändler, geb. Zu
Berlin,
[* 13] erlernte seit 1749 in
Frankfurt
[* 14]
a. d. O. den
Buchhandel und erweiterte mit großem Fleiß seine
Bildung; 1752 kehrte er
nach
Berlin zurück, befreundete sich 1754 mit Lessing und mit
Moses Mendelssohn und schrieb die
«Briefe,
den jetzigen Zustand der schönen Wissenschaften betreffend» (Berl. 1755; neu hg. von Ellinger,
ebd. 1894). Mit Mendelssohn gab er die ersten vier
Bände der
«Bibliothek der schönen Wissenschaften» (Lpz. 1757-60) heraus,
die
Weiße in
Leipzig
[* 15] fortsetzte, und ließ nun im
Verein mit Lessing, Mendelssohn und
Abbt die
«Briefe, die
neueste Litteratur betreffend» (24 Bde., Berl.
und Stett. 1761-67) erscheinen.
Hierauf brachte Nicolai den
Plan einer
«Allgemeinen deutschen
Bibliothek» (106 Bde., 1765-91) Zur Ausführung. Eine
Fortsetzung derselben war die zu Kiel
[* 16] erscheinende
«Neue allgemeine deutsche
Bibliothek», die vom 56.
Bande an 1801 Nicolai wieder
redigierte und verlegte und 1805 schloß. Der schonungslose und herbe
Ton und die mit den Jahren zunehmende
geistlose Nüchternheit dieser Zeitschrift beeinträchtigte mehr und mehr ihr Ansehen. N.s topogr.-histor.
«Beschreibung von
Berlin und
Potsdam»
[* 17] (Berl. 1769) konnte für die damalige Zeit als
Muster gelten; seine «Anekdoten von
Friedrich II.» (6 Hefte,
ebd. 1788 - 92) haben histor.
Wert. Von seinen
Romanen, die dichterisch sehr tief stehen, ist der erträglichste «Leben und
Meinungen des Herrn
Magisters Sebaldus Nothanker» (Berl. 1773-76; mit Kupfern von
Chodowiecki). N.s
«Beschreibung einer
Reise
durch
Deutschland
[* 18] und die
Schweiz»
[* 19] füllt 12
Bände (1783-96). Mit dem Hasse des selbstgefälligen Bildungsphilisters bekämpfte
er die bedeutendsten litterar. Erscheinungen seiner Zeit. Sein «Feyner
kleyner
Almanach vol schönerr echterr liblicherr Volckslieder» (Berl. 1777
u. 1778; Neudruck von G. Ellinger, ebd. 1887) sollte,
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