Nickeloxydulsalzen. Das Kilogramm Nickeloxydul kostet 9 M. b. Nickeloxydulhydrat, Ni(OH)2, apfelgrüner Niederschlag, entsteht
beim Vermischen einer Oxydulsalzlösung mit Alkalihydrat, c. Nickeloxyd, Ni2O3, schwarzes Pulver, wird erhalten bei
schwachem Glühen von Nickeloxydulnitrat, giebt bei stärkerm Glühen Sauerstoff ab und wird zu Nickeloxydul. In Säuren löst
es sich zu Oxydulsalz unter Freiwerden von Sauerstoff; Oxydsalze existieren nicht. Das Kilogramm Nickeloxyd
kostet 12 M. d. Nickeloxydhydrat, Ni2(OH)6, entsteht als schwarzer Niederschlag beim Vermischen der Lösung eines Nickeloxydulsalzes
mit unterchlorigsaurem Natrium, NaClO. Nickeloxyde verwendet die Glasfabrikation.
ein wasserhaltiges basisches Nickelcarbonat. Es bildet dünne smaragdgrüne Überzüge über dem Chromeisenerz
von Texas in Pennsylvanien und von der Shetlandsinsel Unst.
Nickelvitriol, schwefelsaures Nickeloxydul, NiSO4, krystallisiert NiSO4 + 7 H2O, wird erhalten
durch Lösen von Nickel in verdünnter Schwefelsäure und Krystallisierenlassen. Es krystallisiert in grünen Krystallen und
bildet mit den Sulfaten der Alkalien Doppelsalze, von denen eines, das Nickelammoniumsulfat, NiSO4.(NH4)2SO4,
technische Bedeutung hat. Man erhält es, indem käufliches Nickel in Schwefelsäure gelöst und mit der entsprechenden Menge
von Ammoniumsulfat vermischt wird. Beim Erkalten der eingedampften Lösung krystallisiert das Salz in reichlicher Menge aus,
es wird mit kaltem Wasser gewaschen und durch Umkrystallisieren rein erhalten. Es dient zum Vernickeln von
Kupfer, Messing, Eisen u. s. w. Das Kilogramm Nickelsulfat kostet 1,5 M.
Nickelsulfid, einfach Schwefelnickel, NiS, fällt bei vorsichtigem Zusatz von Schwefelammonium zu Lösungen
von Nickeloxydulsalzen als schwarzer, im Überschuß des Fällungsmittels nicht ganz unlöslicher Niederschlag;
es löst
sich schwer in verdünnter Salzsäure und kommt in der Natur als Haarkies oder Nickelkies in gelben haarförmigen,
hexagonalen Krystallen vor.
Ein Schwefelarsennickel von der Zusammensetzung NiS2NiAs2 ist der Nickelglanz oder Nickelarsenkies
(s. d.).
Nicker, Genickfänger, ein starkes Messer zum Abnicken, Aufbrechen und Zerwirken des Wildes. Es wird
entweder am Hirschfänger (s. d.) oder in einer besondern Lederscheide getragen.
Der zusammenzuklappende Nickfänger, der in die Tasche gesteckt wird, hat eine besondere Vorrichtung zum Festhalten der geöffneten
Klinge.
(Membrana nictitans), Blinzhaut, das dritte, fast allen Landwirbeltieren und unter den Fischen den Haien und
Rochen zukommende Augenlid. Bei zahlreichen Reptilien und den Vögeln ist es am größten, liegt hinter
dem untern Augenlid nach dem innern Winkel zu und kann durch einen, namentlich bei den Eidechsen recht kompliziert gebauten
Muskelapparat über die vordere Fläche des Augapfels weggezogen werden, die es bei dieser Gelegenheit zusammen mit der Feuchtigkeit
der Augendrüsen wie ein Schwamm abputzt, und es fungiert da, wo die eigentlichen Augenlider nicht
oder
nur wenig beweglich sind, wie bei den Reptilien, überhaupt statt dieser. Bei den Säugetieren, wo es oft eine besonders knorplige
Einlage hat, wird es nach und nach rudimentär, so daß es beim Affen und Menschen nur noch als eine kleine,
halbmondförmige Falte (plica semilunaris) im innern Augenwinkel, hinter dem Vereinigungspunkt von Ober- und Unterlid, zu
sehen ist.
(Spasmus nutans), Krampferscheinungen, die im Bereich des elften Hirnnerven (Nervus accessorius Willisii)
auftreten und diejenigen Muskeln der einen Körperhälfte erfassen, die den Kopf nach der Seite ziehen. Bei den Anfällen
erfolgen dann rasch mehrmals hintereinander schmerzhafte seitliche Bewegungen des Kopfes, so daß es das Ansehen hat, als ob der
Kranke jemand zunicke. In einzelnen sehr schweren Fällen besteht das Nicken zeitlebens. Als Ursachen werden Erkältungen, gewaltsame
Verdrehungen des Kopfes, Krankheiten der Halswirbel angeführt. Bei Kindern treten zur Zeit des Zahndurchbruchs
manchmal eigentümliche Nickkrämpfe, die Salaamkonvulsionen, auf, die meist Teilerscheinung der Eklampsie sind. Mit Nickkrämpfe nicht zu verwechseln
ist der Genickkrampf (s. d.). Die Behandlung der Nickkrämpfe gleicht der
der Eklampsie (s. d.).
Christoph Friedr., Schriftsteller und Buchhändler, geb. 18. März 1733 Zu
Berlin, erlernte seit 1749 in Frankfurt a. d. O. den Buchhandel und erweiterte mit großem Fleiß seine Bildung; 1752 kehrte er
nach Berlin zurück, befreundete sich 1754 mit Lessing und mit Moses Mendelssohn und schrieb die «Briefe,
den jetzigen Zustand der schönen Wissenschaften betreffend» (Berl. 1755; neu hg. von Ellinger,
ebd. 1894). Mit Mendelssohn gab er die ersten vier Bände der «Bibliothek der schönen Wissenschaften» (Lpz. 1757-60) heraus,
die Weiße in Leipzig fortsetzte, und ließ nun im Verein mit Lessing, Mendelssohn und Abbt die «Briefe, die
neueste Litteratur betreffend» (24 Bde., Berl.
und Stett. 1761-67) erscheinen.
Hierauf brachte Nicolai den Plan einer «Allgemeinen deutschen Bibliothek» (106 Bde., 1765-91) Zur Ausführung. Eine
Fortsetzung derselben war die zu Kiel erscheinende «Neue allgemeine deutsche Bibliothek», die vom 56. Bande an 1801 Nicolai wieder
redigierte und verlegte und 1805 schloß. Der schonungslose und herbe Ton und die mit den Jahren zunehmende
geistlose Nüchternheit dieser Zeitschrift beeinträchtigte mehr und mehr ihr Ansehen. N.s topogr.-histor. «Beschreibung von
Berlin und Potsdam» (Berl. 1769) konnte für die damalige Zeit als Muster gelten; seine «Anekdoten von Friedrich II.» (6 Hefte,
ebd. 1788 - 92) haben histor.
Wert. Von seinen Romanen, die dichterisch sehr tief stehen, ist der erträglichste «Leben und
Meinungen des Herrn Magisters Sebaldus Nothanker» (Berl. 1773-76; mit Kupfern von Chodowiecki). N.s «Beschreibung einer Reise
durch Deutschland und die Schweiz» füllt 12 Bände (1783-96). Mit dem Hasse des selbstgefälligen Bildungsphilisters bekämpfte
er die bedeutendsten litterar. Erscheinungen seiner Zeit. Sein «Feyner
kleyner Almanach vol schönerr echterr liblicherr Volckslieder» (Berl. 1777 u. 1778; Neudruck von G. Ellinger, ebd. 1887) sollte,