Die deutschen Nickelmünzen bestehen aus 25
Teilen Nickel und 75
Teilen Kupfer;
[* 12] von denselben wiegen 160 Zwanzig-, 250 Zehn-
und 400 Fünfpfennigstücke je ein
Kilogramm. Die Zwanzigpfennigstücke aus Nickelkupfer giebt es seit Febr. 1887. Bis Ende 1893 waren
geprägt 51,586 Mill. M., darunter 5,006 Mill.
M. in Zwanzig-, 31,234 Mill.
M. in Zehn- und 15,346 Mill.
M. in Fünfpfennigstücken.
Neben dem hohen Preise des Nickel sind die große Härte der Münzlegierung und die Schwierigkeiten,
die mit der Verarbeitung desselben verbunden sind, Hauptvorteile der Nickelmünzen; sie bilden die beste Gewähr gegen Nickelgeldfälschungen;
die Härte bringt außerdem noch eine ungemein lange
Dauer der Nickelmünzen mit sich und beschränkt daher die Kosten, die
dem
Staate aus der Umarbeitung abgenutzter Scheidemünzen erwachsen, auf ein Minimum.
Eine zweite Verwendung des Nickel ist die Vernickelung des
Eisens und
Stahls auf galvanischem Wege. Man schlägt das Nickel gewöhnlich
aus Doppelsalzen durch den elektrischen
Strom nieder, in denen das Nickel als
Nickelchlorür oder als schwefelsaures Nickel enthalten
ist. Zuerst bei Feuerwaffen behufs deren Präservierung gegen Rost benutzt, hat die galvanische Vernickelung
bald allgemeine Anwendung gefunden, z. B. als
Überzug bei allen dem
Anlaufen unterworfenen Maschinenteilen, insbesondere an
Feuerspritzen
[* 13] und Pumpen,
[* 14] bei dem Wagenbau, bei Pferdeketten, Thürbeschlägen, Buchbeschlägen, Werkzeugen, chirurg.
Instrumenten,
Schlüsselnu. dgl. In neuester Zeit hat man auch Schalen und
Tiegel für chem. Zwecke aus
reinem Nickel hergestellt, die vielfach die kostspieligen Platinapparate ersetzen, ebenso Küchengeräte. (S. auch
Nickellegierungen.)
oder Antimonnickelglanz, ein bleigraues bis stahlgraues Nickelerz, erscheint in regulären
Pentagondodekaedern,
angeblich auch in tetraedrischen
Zwillingen, gewöhnlich aber in derben körnigen
Massen. Nickelantimonkies ist eine dem
Nickelarsenkies analoge
Verbindung von
Nickel,
Antimon und Schwefel, NiSbS oder NiSb2 + NiS2.
Man kennt es von mehrern Gruben
auf dem Westerwald, von Lölling, Rinkenberg,
Waldenstein in Kärnten und Montenarba auf
Sardinien.
[* 15]
oder Arsennickelglanz, ein zur
Darstellung von
Nickel benutztes
Erz, reguläre
Krystalle bildend, gewöhnlich
aber derb in körnigen
Aggregaten von silberweißer, in Stahlgrau geneigter
Farbe;
chemisch ist es in den
reinsten
Varietäten NiAsS oder NiAs2 + NiS2.
auf galvanischem Wege hergestelltes vernickeltes Zinkblech, das wegen seines hohen und dauerhaften
Glanzes
vielfach als
Beschläge für Lederwaren,
Musikinstrumente,
Spiegel
[* 20]
u. dgl. Verwendung findet.
Deutschland
[* 21] erzeugt
jährlich 50-60000 Ctr. Nickelblech.
Nickelocker,
ein Mineral, das als Zersetzungsprodukt aus nickelhaltigenKiesen hervorgeht, apfelgrüne
bis grünlichweiße flockige Efflorescenzen, aus zarten, kurz haarförmigen monoklinen Kryställchen zusammensetzt, auch
erdige
Massen;
es ist in Säuren leicht lösliches wasserhaltiges arsensaures Nickeloxydul von der Formel Ni3As2O8
+ 8 H2O und findet sich z. B. zu
Annaberg,
[* 22]
Schneeberg und
Saalfeld
[* 23] in
Thüringen.
Chlornickel, wird krystallwasserhaltig als NiCl2 + 6 H2O durch
Lösen von reinem
Nickel in Salzsäure
und
Verdampfen der Lösung in Form lebhaft grün gefärbter Prismen erhalten.
Beim Erwärmen verliert es das Wasser und geht
schließlich in das gelbe Nickelchlorür, NiCl2, über.
Cyankalium erzeugt in Lösungen von Nickelsalzen einen grünlichweißen Niederschlag, der
sich im Überschuß unter
Bildung des Doppelsalzes Kalium-Nickelcyanür, Ni(CN)2.2 KCN + H2O, löst.
Die dem Kobaltidcyankalium
entsprechende Nickelverbindung existiert nicht.
Kupfer-Nickel-Mangan-Legierungen sind dem Neusilber sehr ähnlich und finden für technische Zwecke,
besonders als
Antifriktionsmetall, Verwendung. Auch hat man kadmiumhaltiges Neusilber aus 69,9 Kupfer, 19,8
Nickel, 5,6
Zink
und 4,7 Kadmium zu Löffeln u. s. w. verarbeitet.
Kupfer-Nickel-Zinn-Legierungen eignen sich zu Gußwaren. Zu Kunstgußartikeln
benutzt man das Arguzoid mit 56 Kupfer, 13,5
Nickel, 23
Zink, 4,7 Zinn, 3,5
Blei.
[* 26] Die weiße
Nickelbronze,
eine
Legierung aus Kupfer,
Zink, Zinn und
Nickel, mit mindestens 20 Proz. des letztern, ist bedeutend fester als Kupfer und
Messing, widerstandsfähig gegen atmosphärische Einflüsse und daher zu mathem., musikalischen und andern
Instrumenten sehr
geeignet.
Stahl wird durch einen Gehalt von 3 bis 4 Proz.
Nickel härter und weniger oxydierbar
(Nickelstahl,
Meteorstahl); daher findet derselbe Verwendung zur Herstellung von
Panzerplatten,
Geschützrohren und Schiffsschraubenwellen;
mit noch höherm Nickelgehalt (bis 25 Proz.) auch zu Werkzeugen und kleinern Maschinenteilen.
a. Nickeloxydul, NiO, schmutzig grüngraues Pulver, entsteht bei
schwachemGlühen des Hydrats, ist in Säuren leicht löslich zu
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Nickeloxydulsalzen. Das Kilogramm Nickeloxydul kostet 9 M. b. Nickeloxydulhydrat, Ni(OH)2, apfelgrüner Niederschlag, entsteht
beim Vermischen einer Oxydulsalzlösung mit Alkalihydrat, c. Nickeloxyd, Ni2O3, schwarzes Pulver, wird erhalten bei
schwachem Glühen von Nickeloxydulnitrat, giebt bei stärkerm Glühen Sauerstoff ab und wird zu Nickeloxydul. In Säuren löst
es sich zu Oxydulsalz unter Freiwerden von Sauerstoff; Oxydsalze existieren nicht. Das Kilogramm Nickeloxyd
kostet 12 M. d. Nickeloxydhydrat, Ni2(OH)6, entsteht als schwarzer Niederschlag beim Vermischen der Lösung eines Nickeloxydulsalzes
mit unterchlorigsaurem Natrium, NaClO. Nickeloxyde verwendet die Glasfabrikation.
[* 28]