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lagen sind namentlich: Riverside-Park am Hudson, Morningside-Park,zwisckender110.und123.Straße, und der kleine Bryant-Park. Am Harlem, im sog. Annered - District, sind große Flächen für Parks reserviert. Die Häuser sind vielfach von roten Back- steinen erbaut, zum Teil mit flachen Dächern;
es lassen sich im allgemeinen drei Typen unterscheiden: villenartige Häuser für eine Familie;
große und viel- stöckige, mit allen modernen Einrichtungen versehene Häuser sirr eine Anzahl Familien (Apartmenthäuser; s.Tafel'.AmerikanischeKunst [* 1] I,Fig.3);
große, aber ohne Komfort ausgestattete Mietskasernen, von ärmern Leuten dicht bewohnt (Tenementhüuser).
Im Durchschnitt wohnen in Neuyork 16 Personen in Hauptstraße für den Iuwelierwarenhandel, Wall- Street und Broad-Street Centrum des Finanz- geschäfts. Interessant sind auch Fulton - Street mit seinem Marktverkebr und der Block zwischen Grace- Church und Vond-Street mit den Buchhandlungen. Unter den Kirchen sind hervorzuheben: die got. Trinitykirche mit 86 m hohem Turm und [* 2] Denk- mälern im Innern, die St. Paul's Church, 1756 erbaut, die Baptistenkirche am Washington-Square, Grace-Cburch an der Biegung des Broadway, aus Sandstein (1843-46), die kath. St. Patrickskathe- drale, aus weißem Marmor, 122 m lang, 1850-79 erbaut, die Church of the Ascension, die Presbyte- rianer- und die Holland.-reform. Kirche, alle vier, Neuyork (Situationsplan). einem Hause (in Philadelphia [* 3] 5, Wien [* 4] 60). Wenn auch die einzelnen Nationalitäten überall zerstreut wohnen, so tragen manche Gegenden dock ein spe- cifisches Gepräge.
Etwa in der Nachbarschaft der Avenue ^ findet man viele Deutsche, [* 5] um Bleecker- Street herum viele Franzosen. Hauptquartier der Chinesen mit ihren Wäschereien ist Mott-Street. Farbige trifft man am meisten aus der Westseite, östlich von der untern Bowery wohnen russ. Juden, die hauptsächlich in der Bekleidungsindustrie arbei- ten. Ital. Quartiere finden sich an Stellen zwischen Vowery und Broadway, ihre Bewohner ernähren sich als Tagelöhner, Obstverkäufer, Schuhputzer, Orgeldreher u. s. w. Auch die einzelnen Zweige des Großgeschäfts neigen zur Gruppierung in den Stra- ßen der untern Stadt. So ist Maiden-Lane die ebenso wie die maur.
Hauptsynagoge, der Temple Emanuel, an der 5. Avenue gelegen, die St. Georgs- am Stuyvesant-Sauare, die kath. St. Stephen's-, die unitarische Messias- (35. Straße) und die neue Io- danneskathedrale an der 111. Straße. Unter den sonst hervorragenden Bauten nehmen die Banken, Versicherungsanstalten, Zeitungspaläste und Ge- schäftshäuser die erste Stelle ein. An der Battery stehen die Produktenbörse im ital. Renaissancestil, das Washington-Building und die Petroleumbörse (Ib6 OonZoliäateä), Wall-Street enthält Schatzamt, Drerel-Building und Hauptzollamt, Vroad-Street die Fondsbörse, Nassau-Street das Haus der Mu- tual-Lebensversicherung mit der Handelskammer, und das Clearing-House. Am Broadway stehen die Paläste der Union Trust Company, der ¶
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Lebensversicherung mit schöner Aussicht vom Dache, der Western Union Telegraph [* 7] Company, der Zei- tungen «NvsninF?08t», das Generalpostamt im Renaissancestil (1876) am Park Row, dahinter City- Hall [* 8] mit den Amtsräumen des Mayors, ferner das Court-House in Marmor, 1861-67 erbaut, sür Ge- richtshöfe und Behörden. Hier erheben sich auch die Offices der M6v ^oi-k 1iin68" (s. d.),
der «^6^v Voi-Ic Iriduns» (s. d.),
der «Newyorker Staats-Zeitung» (s. d.),
im Pulitzer Building mit 94 in hohem Turm das der «^Voriä» und an der 35. Straße das des «^6v ^ork Hßraiä» (s. d.). (Näheres s. Vereinigte Staaten von Amerika, [* 9] Zeitungswesen.) Am glän- zenden Madison - Square mit Hotels und Denk- mälern (Farragut und Seward) kreuzt der Broad- way die 5. Avenue, die im untern Teile vornehme Lüden, im obern Hotels, Privatvillen, wie die Van- derbilts, und Klubgebüude enthält, wie das des Calumet-Klubs, des demokratischen Manhattan-, des republikanischen Union League- und des Lotos-Klubs sowie am Centralpark das des Deutschen Vereins.
Villen und Gärten liegen zwischen Mount Morris- Square und dem Harlem-River. Über diesen sühren die High-Bridge (426 in lang) und die 1890 voll- endete Washington-Bridge an der 181. Straße (730 m lang, Kosten 2,7 Mill. Doll.). Berühmt ist die East-Nive^-Brücke nach Vrooklyn (s. Hänge- brücken, Bd. 8, S. 783 d und [* 6] Fig. 3). Die belieb- testen Ausflugsorte sind Staten-Island, die See- bäder auf Long-Island (s. d.) und an der Neu- jerseyküste (s. Long-Branch).
Bildungs- und Wohlthätigkeitsanstal- ten. Es giebt etwa 300 öffentliche Schulen, die von 150000 Kindern besucht werden; doch ist die Zahl der Analphabeten noch ziemlich groß. Höhern Unterricht geben das (^0ii6F6 ot' t1i6 Oit^ oi' 5^v ^oi'ii und das Koi-inai (^o1i6A6 für Frauen. Den deutschen Universitäten ähnlich ist (^oluindia, Oolis^s (1890 reorganisiert) mit 6 Fakultäten, 1640 Stu- denten und einer Bibliothek (165000 Bände). Die H.c». ot 8cienc6, die ^caäein^ ol Neäicins (700 Mitglieder) und die Natiikiuatical 8oci6t^ geben Verhandlungen und Annalen heraus.
Die Universität der Stadt Neuyork, 1831 gegründet, mit 1300 Hörern, hat drei Departments; ferner sind wichtig die theol. Seminare für Presbyterianer und das für Episkopalisten. Von Bibliotheken sind noch zu nennen die Lenor-Library (85000 Bünde) mit Van- crofts Bücherei und sehr wertvollen modernen Ge- mälden, die Mercantile-Library, die von Astor (s. d.) begründete Sammlung am Lafayette-Platz, die des Vereins christlicher junger Männer, der vielen wissen- schaftlichen Gesellschaften, die der Free-Circulating- Library mit ihren Filialen und das mit öffentlichen Vorlegungen verbundene Oooperli^tiwte. - Unter den Kunstschulen nehmen die ^ational ^eaäein^ ot' V68IFN (mit Ausstellungen) und die ^i-t 8tuä6nt8' I.6HssU6 die erste Stelle ein. Auf der Westseite des Centralparks steht das Museum für Naturgeschichte, ein Doppelbau, auf der Ostseite das Kunstmuseum sNßtropolitan Nu86uin of ^rt), 1879 eröffnet, mit besonders wertvollen cyprischen, assyr. Altertümern, Terrakotten, [* 10] Glassammlung, span. und Holland, und modern-franz. Gemälden, Gemmen, [* 11] Radierungen und orient. Kunstgegenständen. Große Erweiterungs- bauten sind hier geplant. - Unter den Theatern sind von Bedeutung: ^.caäkin^ ok Nu8ic, 1)^1)^8^Q6atr6, I^ceuin, Ualii8on 8liuai-6 «Iiieati-s für Schauspiel, 6ä,rä6n idoati-6, Li-oaä^v^ ^Ii6Ntl6, Oa8ino u. a. für Oper und Operetten. Amberg-Theater giebt deutsche Vorstellungen. Im Musikleben spielt das deutsche Element eine große Rolle; ^liiinai-inonie 80eist)l und 0arii6Fi6'8 Nu8ie Hall unter A. Seidl sowie die Vereine Liederkranz, Arion u. a. stehen an erster Stelle. (S. Nordamerikanische Musik.) Sehr zablreich, aber doch unzureichend, sind die meist von Privatleuten, Religionsgesellschaften oder Vereinen gestifteten Wohltbatigkeitsanstalten, die Blinden-, Taubstummen-, Entbindungsasyle, Kiu- derbewahranstalten, wie Children's Aid Society, Waisenhäuser u. s. w.; die wichtigsten Krankenhäuser sind: Bellevue, das Neuyork-Hospital, St. Luke's-, Trinity-, Presbyterian-Hospital, das deutsche, das jüd., das franz. und das röm.-kath. St. Francis- Krankenhaus. [* 12] Alle Anstalten stehen unter der Kon- trolle einer städtischen Kommission, die auch die großartigen Asyle, Irrenanstalten, Arbeitshäuser, Gefängnisse u. s. w. auf den drei Inseln des East- River (s. d.) beaufsichtigt. Über die städtische, von den Versicherungsgesellschaften unterstützte Feuerwehr s. d. (Bd. 6, S. 737). Die Länge der Abzugskanüle betrügt 433 engl. Meilen. Die Wasserversorgung besorgte früher der 1842 vollendete alte Aquädukt nach dem Croton-Niver, der täglich etwa 94 Mill. Gallonen lieferte. Der 1885 - 90 erbaute neue Aquädukt nach diesem Flusse kostete etwa 25 Mill. Doll. und besteht aus einem 30 engl. Meilen langen ausgemauerten Tunnel [* 13] von ungefähr 13^ Fuß Durchmesser, der durchschnittlich 170, stellenweis 350 Fuß unter der Oberfläche liegt und den Harlem- River unterschreitet. Er soll 250 Mill. Gallonen täglich liefern. Der Croton-River selbst ist mehr- fach eingedämmt; andere Dämme sind im Bau. Verkehr, Industrie und Handel. Der Ver- kehr ist enorm. Die Geschäftsleute der untern Stadt wohnen mehr oder weniger nordwärts (upwwn), oder in Brooklyn und andern Vorstädten. Über den Hudson und East-River führen etwa 400, Tag und Nacht gehende Dampffähren, die jährlich an 180 Mill. Personen befördern. Tunnelbauten unter dem Hudson und Brücken [* 14] sind geplant. Die 30 Straßen- bahnen werden durch Pferde, [* 15] Kabel und Elektricität betrieben. Befördert wurden 1871: 129,9?i, 1875: 164,8, 1880: 142,1885: 193,7, 1890: 218,5, 1895: 281,84 Mill. Personen. Wichtiger ist aber die Ele- vated (s. Neuyorter Hochbahnen). Von den Eisen- bahnlinien, die Neuyork mit dem Binnenland verbinden, beginnen die Neuyork-Central und Neuyork-New Haven-Hart- ford in dem Grand Centralbahnhofe an der 42. Straße, die meisten Hauptlinien slrunk - I,in68) haben ihren Ausgangspunkt in Jersey City. In den Hasen, einen der schönsten der Welt, ge- langen die Schiffe [* 16] durch den Long-Island-Sund und East-River doch ist die Haupteinfahrt zwischen Long-Island und Staten-Island durch die Nar- rows, an deren Eingang auf beiden Seiten Forts mit wenig moderner Bewaffnung liegen. Ähnliche Festungswerke liegen im Innern des Hafens auf der Insel »Governor's Island», [* 17] die kaum 800 in von der Battery entfernt ist. Unweit davon erhebt sich auf der Insel Liberty-Island (früher Bedloe's Is- land) die Statue der Göttin der Freiheit (von Bar- tholdi), deren elektrisches Licht [* 18] nachts weit sichtbar ist. Das Fundament ist 16, der Sockel 28 und die aus Kupfer [* 19] getriebene Bildsäule 46 in hoch. Ein Geschenk des stanz. Volks, wurde sie enthüllt. Außerbalb der Narrows reicht der Außen- hafen oder die Untere Neuyork-Bai bis zur ¶