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liten, in Garnison das 12. Infanterieregiment Prinz
Arnulf, die 4. Eskadron des 4. Chevaulegersregi- ments und das 1.
Bataillon
des 1. Fuhartillerieregi- ments vak.
Bothmer, Post,
Telegraph,
[* 2] Realschule, Leihanstalt,
Sparkasse,
Agentur der
Bayrischen
No- tenbank,
Kranken-, Armenhaus, Schlachthaus und Goldleistenfabrik. Neuyork
[* 3] wurde 1821 gegründet, 1844 befestigt, 1857 Stadt
und 1891 unmittelbare Stadt.
Neu-Uschiza, s. Nowaja
Uschiza. Neu
victoriagrün, s. Malachitgrün.
Neu
ville (spr. nöwil),
Alphonse de, franz. Ma- ler, geb. zu St. Omer,
war kurze Zeit
Schüler Picots. Er malte mit koloristischer Meisterschaft vorzugsweise wirksame Einzelmomente aus
Schlachten.
[* 4] Das erste
Bild von ihm, das Auf- sehen erregte, war 1859 eine
Episode aus der
Be- lagerung von Sewastopol:
[* 5] Das 5. Iägerbataillon an der
Batterie Gervais; darauf folgten:
Angriff in den
Straßen von
Magenta durch die
Jäger und Gardezuaven
(1864; Museum in St. Omer),
Jäger zu Fuß den Tschernajafluß durchwatend (1868; Mu- icum in Lille).
[* 6]
Der
Krieg von 1870, den Neuyork
als Offizier mitmachte, regte sein
Talent zu neuen
Schöpfungen mächtig an;
diese lebenswahren, dra- matisch bewegten, aber tendenziösen
Darstellungen machten ihn zum populärsten Schlachtenmaler der
Republik und wurden durch
Photographie,
Litho- graphie und
Farbendruck weithin bekannt. Haupt- werke sind:
Biwak vor
Le Bourget
[* 7] (1872; Museum in Dijon),
[* 8] Die letzten
Patronen (1873),
Angriff auf ein verbarrikadiertes Zaus in Villerserel
(1875),
Preuß.
Gefangenem der
Kirche zu Villerserel, Der
Tag von
Le Bourget (1878). Mit
Detaille malte er das
Panorama der
Schlacht
von
Champigny, 1870. Er starb in
Paris.
[* 9]
Neu-Vorpommern, s.
Pommern.
[* 10] Neu
waldegg,
Vorort von
Wien,
[* 11] s. Dornbach. Neuwarp
, ehemals
Nienwarpe, Stadt im
Kreis
[* 12] ückermünde des preuß. Neg.-Bez.
Stettin,
[* 13] cim
Stettiner Haff, auf einer
Halbinsel im
Neu- warp er See, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Stettin), hatte 1890: 2240,1895: 2204 cvang.
E., Post,
Telegraph,
Bürgerschule; Schiffahrt, Holz- handel und Fischerei.
[* 14] Gegenüber das Dorf
Alt- warp (1895: 1218 E.).
Neu
wedell, Stadt im
Kreis
Arnswalde des preuß. Reg.-Vez.
Frankfurt,
[* 15] am Wedellsee, den die Drage durchstießt, an der
Nebenlinie
Arnswalde-
Callies der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 16] Sitz eines
Amts- gerichts (Landgericht Landsberg),
[* 17] hatte 1890: 2898, 1895:2884 E.,
darunter20 Katholiken und 80 Israe- liten, Post,
Telegraph: Ziegeleien, Majolikafabrik. Neuweiler, Stadt im Kanton
[* 18] Lützelstein,
Kreis Zabern
[* 19] des
Bezirks Unterelsaß, im Wasgau, an der
Nebenlinie Zabern-Hagenau der Elsaß-Lothring. Eisenbahnen, hatte 1890:
1383, 1895: 1401 E., darunter 590
Evangelische und 113 Israeliten, Post- agentur, Fernsprechverbindung, kath.
Dekanat; Nein-
und Hopfenbau. Die Stadt verdankt ihren Nrsprung der Benediktinerabtei St.
Peter und
Paul, von der noch der Kapitelsaal
und die
Kirche erhalten sind. -
Vgl. Fischer, Geschichte der Abtei und Stadt Neuyork (Zabern 1876).
Neuweitz, soviel wie Liane Kxs (s. d.). Neuwerk, zu Hamburg [* 20] gehörige Nordseeinsel, westlich von Cuxhaven (s. Karte: Hamburg und Umgegend, Bd. 8, S. 698), mitten in einem Wattenmeer, liegt außerhalb des Zollgebietes und hat 69 E., Postagentur, Telegraph, zwei Leucht- türme und eine Station zur Rettung Schiffbrüchiger. -
Vgl. Obst, Die Insel Neuyork (Cuxhaven 1888).
Neuwied.
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Koblenz, [* 21] hat 620,93 ykm und 1890: 77 350, 1895: 78 39k (38588 männl., 39810 weibl.) E., 2 Städte und 111 Landgemeinden. Sitz des Landratsamtes ist Heddesdorf. - 2) Stadt im Kreis Neuyork und Haupt- stadt der mediatisierten Grasschaft Wied (s. d.), am rechten Ufer des Rheins, über den eine fliegende Brücke [* 22] führt, an der Linie Köln-Niederlahnstein der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Landgerichts (Oberlandesgericht Frankfurt a. M.) mit 14 Amts- gerichten (Altenkirchen, Asbach, Daaden, Dierdorf, Ehrenbreitstein, Hachenburg, Höhr-Grenzhausen, Kirchen, Linz [* 23] a. Nh., Montabaur, Neuyork, Selters, Wallmerod, Wissen), eines Amtsgerichts (zugleich Rheinschiffahrtsgericht), Hauptsteueramtes, Bezirks- kommandos und einer Reichsbanknebenstelle, hatte 1890: 11062 E., darunter 4702 Katholiken und 405 Israeliten, 1895: 10593 (4814 männl., 5779 weibl.) E., Postamt erster Klasse, Telegraph, fürstl.
Residenzschloß mit Sammlung röm. Altertümer, die in der Nähe, wo 1791 eine Römerstadt entdeckt wurde, gesunden wurden, Gymnasium mit Real- klassen, Schullehrerseminar, höhere Mädchenschule mit Lehrerinnenseminar, Knaben- und Mädchen- erziehungsanstaltcn der evang. Brüdergemeine, Sparkasse, Bankverein, Armen-, Krankenhaus; [* 24] Eisen- und Walzwerke (Germania- und Hermanns- hütte), Fabriken für Tabak, [* 25] Cigarren, Cichorien, Stearin, Seifen, sog. Gesundheitsgeschirr und emaillierte Blechwaren. Neuyork wurde 1653 an Stelle des verödeten Langendorf vom Grafen Friedrich von Wied-Neuwied gegründet.
Nordöstlich die Lust- schlösser Monrepos und Segenhaus. Neuwieder Blau, s. Bergblau und Kupferoxyd. Neuwieder Grün, f. Schweinfurter Grün. Neuwirth, Joseph, österr. Publizist und Poli- tiker, geb. zu Triesch bei Iglau, [* 26] stu- dierte in Prag [* 27] und Wien Nationalökonomie und Chemie und widmete sich dann der Journalistik. Er war 1864 bei der Gründung der «Neuen Freien Presse» [* 28] beteiligt, deren Redaktion er bis 1872 an- gehörte. 1873 wurde Neuyork von der Brünner Handels- kammer in das Abgeordnetenhaus gewählt, wo er der Deutschen Linken beitrat und sich namentlich an den volkswirtschaftlichen und finanziellen Ar- beiten beteiligt. Er starb im Sana- torium Mariagrün bei Graz. [* 29] Von N.s größern Ar- beiten sind besonders zu nennen: «Bank und Valuta in Österreich-Ungarn» [* 30] (2 Bde., Lpz. 1873 - 74), «Zollpolitik und Handelsbilanz» (Wien 1875) und «Der Kampf um die Währung» (Jena [* 31] 1881). Neuyork, engl. N6n ^ork.
1) Staat («1K6 ^m- pir6 8tat6») der Vereinigten Staaten [* 32] von Amerika, [* 33] zwischen 40^2 und 45° nördl. Br., grenzt im N. an Canada, den Lorenzstrom und Ontariosee, im W. an den Niagarafluß und Eriesee, im S. an Pennsyl- vanien, Neujersey und den Atlantischen Ocean, im O. an Connecticut, Massachusetts und Vermont und umfaßt 127 350 ylcm. Die Einwohnerzahl betrug 1790: 340120, 1870: 4382 759, 1880: 5082 871, 1890: 5997 853 (2 976893 männl., 3020 960 weibl.) E., d. i. 47 auf 1 ykm. Der Boden ist im O. hügelig und bergig (s. Catskillberge und Adiron- dacks), im W. vorherrschend eben, ausgenommen an der pennsylv. Grenze. Die archäischen Granite, Gneise u.s.w. treten außer in den Adirondacks auch im SO., z. B. in der Stadt Neuyork auf. Der Rest wiro ¶
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fast ausnahmslos von paläozoischen Schichten ge- ! bildet, von denen das Silur den Norden [* 35] und die östl. Grenze, das Devon [* 36] fast die ganze Südhälfte ein- nimmt. Hauptfluh ist der Hudson mit dem Mohawk. Der Genesee und Oswego stießen in den Ontario- see. An der Nordgrenze flieht der St. Lorenz, an der Südgrenze der Alleghany, Susquehanna und Delaware. Außer dem Ontario, Erie und Cham- plain, die teilweise im Staate liegen, enthält derselbe beträchtliche Landseen, wie Oneida, Cayuga, Seneca, Crooked Lake, Canandaigua und Chautauqua.
Das Klima [* 37] ist im SO. veränderlich, der Winter zwischen den Gebirgen lang und streng. Im W. zeigt es sich etwas gemäßigter, doch immer noch ercessiv an Wärme [* 38] und Kälte. Der Ackerbau wird namentlich im ebenern Westen betrieben; die Viehzucht [* 39] der Farmer ist beträchtlich. Neuyork produziert für 60 Mill. Doll. Heu, für 14 Mill. Hafer, [* 40] für 12 Mill. Mais, für 11 Mill. Kartoffeln, für 9 Mill. Doll. Weizen, ferner Gerste, [* 41] Buchweizen, Hopfen, [* 42] Ahornzucker und Obst aller Art. Eisenerz wird fast ausschließlich am Champlainsee gewonnen. Kalk kommt von Glen Falls, Salz [* 43] von Syracuse und Warsaw. Natür- liches Gas ist von Bedeutung nur im Petroleum - distrikt, der zu dem von Pennsylvanien gehört.
Sehr bedeutend sind Handel und Industrie in allen ihren Zweigen; 1893 betrug die Länge der Bahnen 12 290 km. Die Flotte der Seen bestand aus 136 Seglern mit 33000 t und 284 Dampfern mit 130000 t; die Küstenflotte aus 2361 Segelschiffen mit 430000 t und 1100 Dampfern mit 375 626 t. Dazu kommen kleinere Fahrzeuge und 821 Kanal- boote mit 84405 t auf dem Eriekanal (s. d.) nebst Zweigen und dem Delaware-Hudson-Kanal. In- dustriebetriebe bestehen etwa 50000 mit einem Ka- pital von mehr als 500 Mill. Doll., welche jährlich für 1000 Mill. Doll. Waren liefern.
Die wichtigsten Zweige find Zuckerraffinerie, Schlächterei, Fabri- kation von Mehl, [* 44] Maschinen, Herrenkleidern, Ci- garren und Tabak, Leder, Eisen [* 45] und Stahl, Frauen- lleidern, Stiefeln, Schuhen und Möbeln, Brauerei, Bäckerei und Buchdruckerei. Neuyork ist in 60 Counties geteilt, Hauptstadt ist Albany, größere Orte ne- ben Neuyork sind Brooklyn, Vuffalo, Rochester, Syra- cuse und Troy. Der Gouverneur wird auf 3, die 32 Senatoren auf 2, die 128 Repräsentanten auf 1, die höchsten Beamten auf 2, die Richter im all- gemeinen auf 6 Jahre gewählt. Zum Kongreß sendet Neuyork 2 Senatoren und 34 Repräsentanten; bei der Präsidentenwahl hat es 36 Stimmen. Der Schulbesuch ist obligatorisch, doch betrügt er nur etwa ein Drittel der schulpflichtigen Kinder. Es be- stehen 18 Colleges für männliche, 6 für weibliche Studenten, 13 theol., 14 mediz.
Fachfchulen u. s. w. Das Gebiet von Neuyork wurde 1609 von dem in Diensten der Holländisch-Ostindischen Kompagnie stehenden Hudson entdeckt und von den Holländern unter dem Namen Neue Niederlande [* 46] kolonisiert, bis es 1664 von den Engländern erobert wurde, die ihm zu Ehren des Herzogs vonDork,des spätern Jakob II., dem Karl II. das Land geschenkt hatte, seinen jetzigen Namen gaben. 1673 gelangten die Holländer noch einmal in den Besitz von 35., mußten ihn im fol- genden Jahre aber wieder an England abtreten.
Unruhen, die im Gefolge der Revolution von 1688 auch in Neuyork entstanden, veranlaßten die Umwand- lung N.s in eine Kronkolonie. Am Unabhängig- keitskriege nahm Neuyork thätigen Anteil. Seine erste Verfassung gab es sich 1777, die der Vereinigten Staaten nahm es 1788 an. Schon 1821 wurde eine neue mehr demokratische Versassung erlassen, der 1846 die jetzt geltende folgte, die aber auch bereits mehrfach amendiert ist. Das sog. «Veutesystem», die Sitte, alle Ämter mit Anhängern der siegreichen Partei zu besetzen, kam zuerst in Neuyork auf. (S. lam- lUHn^ 3oci6t^.) -
Vgl. O'Callaghan, Ooenmentai'^ kiLwi-^ olK. (Albany 1849-51);
derf., vocumentß, i-6lNtiv6 to tli6 colon^ ok^. (10 Bde., Neuyork 1853 -58); E. H. Roberts, Neuyork (2 Bde., Bost. 1887).
2) Die bedeutendste Stadt des nordamerik. Staa- tes Neuyork und der Neuen Welt überhaupt, nach London [* 47] der erste Handelsplatz der Erde, liegt unter 40" 42'43" nördl. Br. (etwa wie Neapel) [* 48] und 74" westl. L. auf der schmalen Insel Manhattan, auf den kleinen Inseln des East-River und auf dem durch den Har- lem-River getrennten Festland bis zur Stadt Don- kers hinauf. Neuyork allein hat (1890) 1515301 E. Völlig zu Neuyork gehörig find Brooklyn und Long- Island-City auf Long-Island, jenseit des East- River, und die Städte Hoboken und Jersey City, jenseit des Hudson (s. diese Artikel). Ja auch alle andern Ortschaften des County Hudson sowie die ebenfalls zu Neujersey gehörigen Städte Newark, Orange und Elizabeth und New-Brighton aus Staten-Island hängen wirtschaftlich mit Neuyork zusam- men, so daß die Städtegruppe an der innern Hudson- bai (1890) 2 885000 E. zählt. Am sollen Vrooklyn, Long Island [* 49] City, Richmond County, Newton, Flushing, Iamaica und ein Teil von Hemp- stead einverleibt werden, wodurch dann (^aisr 5" 6^v ^oi-ic mit über 3 Mill. E. die zweitgrößte Stadt der Welt würde. (Hierzu ein Stadtplan und im Text ein Situationsplan.) Anlage und Bauten.
Der südl. ältere Teil der Stadt, die Hauptgeschäftsgegend, ist unregel- mäßig gebaut. Von der Houstonstrahe, namentlich aber von der 14. Straße an, ist die Orientierung einfach, da die Avenues in der Richtung von S. nach Neuyork, die numerierten Streets aber rechtwinklig hierzu, von Fluß zu Fluß, laufen. Die letztern werden durch die 5. Avenue in eine Ost- und Westhülfte, mit besonderer Häusernumerierung, zerlegt. Auf der Südfpitze der Insel liegt die sog. Battery, ein mit Anlagen versehener Platz, von dem man eine schöne Aussicht auf den Hafen hat.
Hier befindet sich das Rundgebüude Castle-Garden, von 1855 bis Anfang 1890 der Landungsplatz der Zwischendecks- passagiere. Von der Battery und dem Vowling- green, der Wiege der Stadt, zieht sich die Haupt- geschäftsader, der Broadway, mit seinen Banken und Läden. 8 Km weit nordwärts. Ostlich von ihm befindet sich die Bowery mit Trödlern, Kneipen und Theatern, deren nördl. Fortsetzung die 3. Avenue ist, ebenfalls meist aus Läden bestehend. Auf der Westseite sind 6. und 8. Avenue die Hauptstraßen für den Detailhandel.
Die 5. Avenue (IMK ^V6nu6) ist die Wohnstraße der Reichen und ent- hält viele stattliche Residenzen und Kirchen. Unter den Streets fpielen die 23. und die 14. Straße eine Hauptrolle, letztere besonders wo sie an den Union- Square stößt. Zwischen der 5. und 8. Avenue und der 59. und 110. Straße befindet sich der 342 Ka große Centralpark mit schönen Promenaden, Seen, Gesteinspartien, großen Wasserreservoirs, zahl- reichen Statuen und dem 1880 aufgestellten Obelisk aus Alexandria (Nadel der Kleopatra). An feinem Südwestende steht das enthüllte Co- lumbusdenkmal (von Russo, 23 in hoch). Andere ¶