Nervus
(lat.), der Nerv. ^[= s. Nerven. - N. ist auch Bezeichnung für die Festigkeit der Wolle.]
(lat.), der Nerv. ^[= s. Nerven. - N. ist auch Bezeichnung für die Festigkeit der Wolle.]
rerum (lat., «der Nerv der Dinge»),
Umschreibung für Geld, welche in der erweiterten Form nervus rerum agendarum auf den deutschen Kaiser Heinrich V. zurückgeführt wird.
Nach Äschines («Gegen Ktesiphon», 52) hätte zuerst Demosthenes Geld mit dem entsprechenden griech. Ausdruck (νεῦρα τῶν ποαγμάτων) umschrieben;
ähnliche Bezeichnungen finden sich dann bei mehrern griech. und röm. Schriftstellern.
Raubtier, [* 2] s. Nörz. ^[= oder Sumpfotter (Mustela lutreola L, Putorius lutreola Keys. et Blas., s. Tafel: Marder ...]
Flecken in Syrien, s. Nisib.
poln. Nieszawa.
1) Kreis [* 3] im westl. Teil des russ.-poln. Gouvernements Warschau, [* 4] an der preuß. Grenze, hat 1296,1 qkm, 81 348 E., Ackerbau und Schafzucht. - 2) Kreisstadt im Kreis Neschawa, links an der Weichsel und an der Linie Skiernewice-Alexandrowo der Warschau-Wiener Eisenbahn, hat (1894) 3290 E., Post, Telegraph, [* 5] zwei kath., eine evang. Kirche, Synagoge;
Getreidehandel.
(Neskhi), im Unterschiede von der Kufischen Schrift (s. d.) der noch jetzt allgemein gebräuchliche Duktus der kursiven arab. Schrift.
russ. Kreis und Stadt, s. Nieshin.
griech. Bildhauer, s. Kritios.
andere Schreibung für Neschi (s. d.). ^[= im Unterschiede von der Kufischen Schrift (s. d.) der noch jetzt allgemein gebräuchliche ...]
de (spr. nähl), Trouvère, s. Blondel. ^[= # de oder Néele (d. i. Noyelles, wahlscheinlich sein Geburtsort), picardischer Trouvère ...]
Joseph, Schauspieler, geb. zu Wien, [* 6] betrat 1867 als Kosinsky (in den «Räubern») zuerst die Bühne und wurde 1868 am Theater an [* 7] der Wien, dann nacheinander an den Stadttheatern zu Leipzig, [* 8] Mannheim, [* 9] Krefeld, [* 10] Aachen, [* 11] Köln [* 12] und Bremen [* 13] engagiert und war 1874-84 Mitglied der Meininger Hofbühne.
Seit gehört Nesper dem königl. Schauspielhaus zu Berlin [* 14] an.
Seine Hauptrollen sind Fiesco, Wallenstein, Esser, Othello, Saladin u. s. w.
Loch, See in der schott. Grafschaft Inverneß, am Caledonischen Kanal [* 15] (s. d.), 36 km lang und 1,6 km breit. Am Südwestende liegt Fort Augustus (s. d.).
Aus ihm fließt der Neß (11 km) zum Moray Firth.
Fluß in Thüringen, entspringt 6 km westlich von Erfurt [* 16] und mündet nach 53 km beim Bahnhof Eisenach [* 17] rechts in die Hörsel.
Pflanzengattung, s. Urtica. ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie de Urticaceen (s. d.) mit 30 in den gemäßigten ...]
s. Nesselsucht und Hautkrankheiten [* 18] (der Haustiere, Bd. 8, S. 907 a).
Nesselfaden, s. Nesselorgane. ^[= eigentümlich umgebildete Zellen der Oberhaut wirbelloser Tiere, die sich selten bei Schnecken ...]
s. Fuchs [* 19] (Schmetterling). ^[= (Lepidoptera, s. die Tafel: Schmetterlinge I und II), eine große, etwa 20000 bekannte Arten ...] [* 20]
die wie Flachs zubereitete Bastfaser der größeren Brennesselarten, welche vor der Einführung der Baumwolle [* 21] zur Erzeugung von Garnen (Nesselgarn) und Geweben (Nesseltuch) diente;
die Nesseltuche sind meist ungebleichte leinwandbindige Gewebe. [* 22]
Häufig versteht man jedoch jetzt unter Nesseltuch mittelfeine und gröbere ungebleichte Baumwollzeuge, welche meist zu Leibwäsche und zu Unterfutter in Kleidern benutzt und sonst als Shirting, Futter- oder Hemdenkattun bezeichnet werden.
Nesselfriesel, s. Nesselsucht. ^[= oder Nesselausschlag (Urticaria), eine Hautkrankheit, welche sich durch flache, unregelmäßig ...]
s. Nesselfaser. ^[= die wie Flachs zubereitete Bastfaser der größeren Brennesselarten, welche vor der Einführung ...]
s. Nesselsucht. ^[= oder Nesselausschlag (Urticaria), eine Hautkrankheit, welche sich durch flache, unregelmäßig ...]
eigentümlich umgebildete Zellen der Oberhaut wirbelloser Tiere, die sich selten bei Schnecken [* 23] und Würmern, sehr häufig aber bei Cölenteraten finden. Diese Zellen, Nesselzellen oder Knidoblasten genannt, enthalten eine Kapsel mit feinem, nach außen vorspringendem Fortsatze des Protoplasmas, dem Knidocil. Im Innern der Kapsel ist eine halbe Blase mit einem spiralig oder unregelmäßig aufgerollten hohlen Faden, [* 24] dem Nesselfaden, der ein mit dem Kapselboden verbundenes und ein freies Ende hat, an dem sich eine oder zwei spiralig angeordnete Reihen von Widerhäkchen befinden.
Dieser Hohlfaden kann mit großer Kraft [* 25] aus der Kapsel willkürlich von dem Tiere hervorgeschleudert werden. Der Inhalt der Blase und des hohlen Fadens ist ein sehr heftig wirkendes Gift, das das bekannte brennende oder nesselnde Gefühl erzeugt, das man nach Berührung einer Qualle empfindet. Meist stehen die Nesselzellen an bestimmten Körperteilen in größerer Menge zusammen und bilden sog. Nesselbatterien. Die Nesselorgane sind Waffen [* 26] zur Verteidigung und zur Lähmung lebender Beutetiere.
s. Akalephen. ^[= (grch., "Nesseln", Acraspeda, Scyphomedusae, Acalephae), die großen Medusenformen, ...] [* 27]
Karl Rob., Graf von, russ. Staatsmann und Reichskanzler, geb. in Lissabon, [* 28] wo sein Vater, der Graf Max Julius Wilhelm Franz von Nesselrode (geb. gest. damals russ. Gesandter war, wurde 1802 bei der Gesandtschaft in Berlin, dann in Stuttgart, [* 29] 1805-6 als Legationssekretär und Chargé d'Affaires im Haag, [* 30] 1807 als Gesandtschaftsrat in Paris [* 31] angestellt. Im Kriege gegen Napoleon schloß er 1813 die Verträge mit Preußen [* 32] (19. März zu Breslau), [* 33] mit England (15. Juni zu Reichenbach [* 34] in Schlesien), [* 35] mit Österreich [* 36] (27. Juni zu Reichenbach) und unterzeichnete den Allianzvertrag der vier Großmächte zu Chaumont.
Von ihm wurden alle damals von den verbündeten Mächten erlassenen Noten und Erklärungen, an denen er bedeutenden Anteil hatte, unterzeichnet, sowie auch der Pariser Friede vom Auf dem Kongreß zu Wien war er einer der einflußreichsten Bevollmächtigten. 1816 zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt, begleitete er Alexander I. auf die Kongresse zu Aachen, Troppau, [* 37] Laibach [* 38] und Verona. [* 39] Der Kaiser Nikolaus erhob ihn 1829 zum Vicekanzler, 1844 zum Kanzler des Reichs.
Den Glanzpunkt seiner Thätigkeit bildete die glückliche Leitung der auswärtigen Politik in den Angelegenheiten Griechenlands und des Osmanischen Reichs. Während der J. 1848 und 1849 führte Nesselrode die auswärtige Politik Rußlands in zurückhaltender Weise, bis er den Augenblick gekommen glaubte, durch die Intervention in Ungarn [* 40] Österreich an das russ. Interesse zu knüpfen und der Revolution einen tödlichen Schlag zu versetzen. In der orient. Verwicklung von 1853 galt Nesselrode für den Vertreter einer friedlichen Politik; doch gelang es ihm nicht, den Krieg abzuwenden. Nach Beendigung desselben zog er sich im April 1856 von den Geschäften zurück und starb zu Petersburg. [* 41] Eine Selbstbiographie N.s in franz. Sprache [* 42] (deutsch, Berl. 1866) wurde nach seinem Tode veröffentlicht. Die «Correspondance diplomatique du comte Pozzo di Borgo, ambassadeur de Russie en France, et du comte de Nesselrode 1814-18» (Par. 1890) gab Graf Charles Pozzo di Borgo heraus.
oder Nesselausschlag (Urticaria), eine Hautkrankheit, welche sich durch flache, unregelmäßig begrenzte, stark juckende Erhebungen der Haut [* 43] von bleicher Farbe mit entzündlich-rotem Rande zu erkennen giebt. Diese Nesselmäler ¶
(Quaddeln, pomphi) sind nicht wassergefüllte Blasen, sondern bloß eine Erhebung des durch Ausschwitzungen (Ödem) geschwellten Maschengewebes der Lederhaut, daher sie auch ohne alle Spuren wieder verschwinden. Bisweilen sind sie mit roten Knötchen (den geschwollenen Hautbälgen) besetzt (Nesselfriesel). Die Nesselsucht bricht unter heftigem Jucken und Brennen aus, bleibt längere oder kürzere Zeit stehen und ist entweder von Fieberbewegungen, dem Nesselfieber (Febris urticata), begleitet oder verläuft fieberlos. In ersterm Falle ist meist der Ausschlag von größerer Ausbreitung, wobei sich zuweilen etwas Abschilferung zeigt, in letzterm ist er weniger ausgebreitet, verschwindet manchmal ganz und kehrt nach kurzer Zeit zurück, oder wandert von einer Stelle zur andern.
Die Krankheit ist nicht ansteckend, steht oft mit leichten Verdauungsstörungen in Verbindung und erscheint nicht selten bei manchen Personen nach dem Genuß von Muscheln, [* 45] Krebsen, Schnecken, manchen Fischen, Pilzen, Erdbeeren, Käse u. s. w. infolge einer Idiosynkrasie (s. d.), nach äußern Reizen (Berührung der Haut mit Brennesseln, den Haaren mancher Raupen u. s. w.) und überhaupt bei Personen, deren Haut sehr reizbar ist. Die Krankheit ist ungefährlich, wird aber manchmal durch häufige Rückfälle lästig. Gegen das Hautjucken werden kalte Douchen und Umschläge, sowie Waschungen mit sehr verdünnten Säuren und verdünntem Citronensaft empfohlen; vorhandene Verdauungsstörungen müssen angemessen behandelt werden.