fischen Beschaffenheit nach den Sternhaufen zuteilen. Die Gestalt der Nazarener ist sehr verschieden; charakteristische Formen zeigt
die beigegebene Tafel: Nebelflecke und Sternhaufen,
[* ]
Fig. 1 - 4. Besonders reich an Nazarener sind das Sternbild der Jungfrau und auf
der südl. Halbkugel die Magalhãesschen Wolken (s. Kapwolken). Wenn auch schon 1612 von Simon Marius der
erste Nebelfleck, der große Andromedanebel, mit bloßem Auge entdeckt wurde, so datiert doch unsere genauere Kenntnis der
Nazarener erst von der Erfindung des Fernrohrs her.
Das erste umfassendere Verzeichnis derselben gab 1771 Messier heraus; es umfaßt über 100 hellere Nazarener Bahnbrechend
waren die Arbeiten der beiden Herschel, die zeigten, daß eine ungeahnte Fülle dieser Himmelskörper
vorhanden ist. John Herschels «General Catalogue» (G. C.) umfaßt deren 5079. Seit Herschels Zeiten ist das Gebiet der Nazarener durch
neuere Astronomen eifrig studiert worden, und die Zahl der bekannten Nazarener, namentlich der schwächern, wächst
von Jahr zu Jahr, so daß man deren jetzt über 8000 kennt.
Einen neuen unerwarteten Beitrag lieferte auch die Anwendung der Photographie. Sie zeigte, daß sich auch an Stellen, wo man
bisher keine Nebel nachzuweisen vermochte, solche befinden, und man schätzt die Zahl dieser nur photographisch wahrnehmbaren
Nazarener auf mehrere Tausend. Auch das Vorhandensein einer Parallaxe hat man mit Hilfe der Photographie wenigstens
bei einem Nebelfleck festgestellt. Bei einer Reihe von Nazarener hat Keeler auf der Licksternwarte auch Bewegungen im Visionsradius
nachgewiesen. Gestalts- und Ortsveränderungen bei Nazarener sind mit vollkommener Sicherheit noch nicht nachgewiesen.
die größte Höhle der Schwäbischen Alb, bei Oberhausen, 13 km südlich von Reutlingen
und 5 km westlich von Lichtenstein, 188 m lang, 23 m hoch, mit vielen Hallen und Tropfsteingebilden und bekannt durch Hauffs
«Lichtenstein».
(Felis macroscelis Tem., s. Tafel: Katzen II,
[* ]
Fig. 2), eine 90 cm lang werdende, mit 70 cm
langem Schwanze versehene Katze Sumatras und Borneos von verschieden rötlich bis grauer Grundfarbe mit dunkeln Flecken und Binden.
Der Nebelparder gleicht im Habitus mehr dem Tiger als dem Leopard, ist aber eine echte Baumkatze, welche ihrer Beute von
den Ästen herab auflauert, wobei die wundervolle Nachahmung des Zweiggewirrs mit seinen Lücken und Schatten, welche die Fleckenzeichnung
dieses Tieres zeigt, eine vollendete Schutzfärbung bildet. Er ist selten und wird von den Eingeborenen seines milden Naturells
halber gern gehalten. Nach Europa gelangt er nur selten lebend und steht demgemäß hoch im Preise.
im Gegensatz zu den Haupt- oder Vollbahnen alle Eisenbahnen, die in erster Reihe für den örtlichen
Verkehr bestimmt sind. Man unterscheidet Nebenbahnen nach dem gewöhnlichen Eisenbahnsystem ^[] und nach außergewöhnlichen
Eisenbahnsystemen
(s. d.). Erstere, schlechthin auch Nebenbahnen, Eisenbahnen
untergeordneter Bedeutung, Eisenbahnen minderer, zweiter Ordnung, Sekundärbahnen (im Gegensatz zu den
Haupt- oder Primärbahnen, d. h. Eisenbahnen erster Ordnung), Lokal- oder Vicinalbahnen genannt, sind nach ihrer Bau- und Betriebsart
auch zur Aufnahme größern Verkehrs geeignet, während die Nebenbahnen nach außergewöhnlichen Systemen, gewöhnlich Eisenbahnen dritter
Ordnung (Kleinbahnen, Tertiärbahnen), Eisenbahnen untergeordnetster Bedeutung, Trambahnen, Straßenbahnen (s. d.) genannt, schon
nach ihren baulichen und Betriebseinrichtungen nur dem Verkehr innerhalb der Weichbildgrenze größerer
Städte oder eines eng begrenzten Gebietes dienen, über die Baukosten der Nebenbahnen s. Eisenbahnbau (Bd.
5, S. 842).
Das Nebenbahnwesen hat sich erst nach Vollendung der hauptsächlichsten größern Bahnnetze gedeihlich entwickelt, da die
Nebenbahnen vorzugsweise bestimmt sind, die seitwärts der Hauptbahnen liegenden Landesteile dem
Verkehr zu erschließen, womit sie auch den Hauptbahnen neuen Verkehr zuführen. Da die Nebenbahnen in der Regel keine
reichen finanziellen Erträge versprechen, so werden zu ihrer Herstellung vielfach diejenigen Interessentengruppen herangezogen,
für die die Bahn von besonderm Vorteil ist, in erster Reihe die anwohnenden Grundbesitzer und Gewerbtreibenden
sowie die beteiligten Gemeinden, sodann die Kreise und Provinzen und endlich auch der Staat selbst.
Unter den deutschen Staaten hat namentlich Preußen seit der 1879 eingeleiteten Verstaatlichung der Privatbahnen für die Entwicklung
der Nebenbahnen Hervorragendes geleistet. Mit Rücksicht auf die wenig günstigen Erfahrungen in andern Ländern ist von einer allgemeinen
gesetzlichen Regelung abgesehen und vorgezogen worden, in jedem einzelnen Falle die Bedingungen des Baues und die Beteiligung
der Interessenten zu bestimmen. Zum mindesten wird der Grund und Boden und die Einräumung unentgeltlicher Mitbenutzung der
Chausseen und sonstigen öffentlichen Wege (wovon in letzter Zeit jedoch wenig Gebrauch gemacht wird), unter Umständen
auch noch ein Barzuschuß verlangt, während es vereinzelt auch vorkommt, daß der Staat einen Zuschuß zu den Grunderwerbskosten
leistet.
Bei dem Bau von Privatnebenbahnen beteiligt sich der Staat entweder durch Übernahme von Aktien oder durch Gewährung barer
Beihilfen. Seit 1880 sind in Preußen alljährlich Gesetze über den Bau von Nebenbahnen für Staatsrechnung und
mit Staatsbeteiligung ergangen. 1896 waren bereits für 273 neue Linien (einschließlich einiger von vornherein gleich für
den Vollbetrieb eingerichteter Verbindungen) mit einer Gesamtlänge von 9323,2 km 900703856 M. bewilligt. Hiervon entfallen
auf:
Art der Bahnen
Länge km
Baukosten M.
a. Vollbahnen:
Staatsbahnen
457,5
91477000
Privatbahnen mit Staatsbeteiligung
251,2
5799700
b. Nebenbahnen:
Staatsbahnen
8098,2
684097316
Privatbahnen mit Staatsbeteiligung
516,3
4742840
Zusammen
9323,2
786116856
Für die Staatsbahnen sind an Betriebsmitteln vorgesehen