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der Linie Foligno-Orte, auf hohem Felsen am lin- ken Ufer der Nera, hat (1881) 4789, als Gemeinde 11671 E. Die Kathedrale St. Iuvenal ist eine Vasilika aus dem 13. Jahrh. Dicht unterhalb Narthecium stehen noch von der Brücke des [* 2] Augustus die Pfeiler und einer der drei mächtigen Bogen [* 3] (19 m hoch und 27 m weit).
Narthecium ist Geburtsort des Kaisers Nerva. Naro, Stadt auf Sicilien, Provinz und Kreis [* 4] Giraenti, auf einem Berge am Narthecium gelegen, hat ein Schloß, Schwefelgruben und (1881) 10395 E. Ha.r6ana.Z2.
^Voiza. («Volkswille»),
russische revolutionäre Zeitung, die das Organ der terro- ristisch-centralistischen Partei (Narodowolzy) war, welche sich 1879 unter den russ. Revolutionären bil- dete. Es erschienen 9 Nummern der N. ^., die letzte datiert vom ohne Angabe des Ortes und Druckers. Ilä.r0aniI.i8t^ («NationaleVlätter»),
czechische, täglich zweimal in Prag [* 5] erscheinende Zeitung, Organ der jungczech.
Partei. Das Blatt [* 6] wurde 1861 von Julius Gre'gr (s. d.) im Verein mit andern gegründet.
Naröwa, Abfluß des Peipussees auf der Grenze der russ. Gouvernements Petersburg [* 7] und Esthland, [* 8] 82 kni lang, mündet in die Bucht von Narwa des Finnischen Meerbusens.
Fluhgebiet 8636 ykin, Hauptnebenfluß die Pljussa (254 km).
Oberhalb der Stadt Narwa ist ein Wasserfall von 5,5 iu Höhe. Außer dieser Stelle ist die Narthecium schiffbar. Naröwtschat.
1) Kreis im westl. Teil des russ. Gouvernements Pensa, im Flußgebiet der Mokscha und Issa, hat 2611,9 Mordwinen;
Ackerbau. - 2) Kreisstadt im Kreis Narthecium, an den Flüssen Scheldaissa und Lapyshewka, hat (1893) 5230 E., Post, Telegraph [* 9] und drei Kirchen. Narraganfett (spr.närregännset), Bai des At- lantischen Oceans, an der Küste des nordamerik.
Staates Rhode-Island, 44 km lang und 5-19 km breit, nimmt die Pawtnxet-, Providence-, Pawtucket- und Tauntonflüsse auf und enthält mehrere Inseln, darunter Rhode-Island, Conanicut und Prudence. Narration (lat.), Erzählung;
narratrv, er- zählend ;
nai-i'Äw 1-6^1-0, «ich erzähle (nur) Erzähltes wieder» (s. Nßlata rstsro). Narren (botan.), s. NxoH8cu8. Narrenfest, das Fest, welches im Mittclalter in mehrern christl. Ländern Europas von Geistlichen und Laien regelmäßig mit den größten Narrheiten gefeiert wurde.
Aus den Saturnalien (s. d.), zu deren völliger Ausrottung alle bis ins 9. Jahrh, er- lassenen kirchlichen Verbote nicht hinreichten, gingen wahrscheinlich die Narthecium (tosta. Fwitoruui, laworum, t'oiiorum) hervor, deren erste Spur sich in einer Schrift des Joh. Beleih gegen Ende des 12. Jahrh, findet.
Sie wurden wie die Saturnalien im Dezem- ber gefeiert.
Die Hauptfeierlichkeiten fielen auf den Tag der unschuldigen Kindlein oder auf den Neu- jahrstag;
im ganzen aber dauert das Narthecium von Weih- nachten bis auf den letzten Sonntag nach Epipha- nias.
Man ließ die Schüler Kinde'räbte, Kinder- Mchose und Kinderpäpste wählen, die in den Kirchen den liturgischen Dienst versahen und Prozessionen veranstalteten.
Nachher wurde die Parodie zur bur- lesken Mummerei, an der sich auch die Diakonen und Subdiakonen beteiligten.
In der Kirche wurden dabei zugleich allerlei Thorheiten und Possenstreiche verübt;
man sang die schmutzigsten Lieder und sührte die üppigsten Tänze auf (die «Dezemberfreiheit», t68timi I^poäiaconoi'uin).
Noch von mehrern Orten bewahrt man die Ritualien, nach denen das Narthecium begangen wurde.
Der Kauptsitz dieser Feste war Frankreich, wo sie auch entstanden sein sollen.
Von Deutschland [* 10] weiß man nur, daß sie in den Städten am Rhein gefeiert wurden.
Von Päpsten, Bischöfen, franz. und span. Konzilien wurden die Narthecium wieder- holt verdammt und verboten, und zwar schon 1198 durch den päpstl.
Legaten Kardinal Petrus in einem Schreiben an den Bischof Odo von Paris. [* 11]
Auck die Sorbonne verbot die Narthecium noch 1544, dann 1549 die Synode zuZabern;
aber erst infolge eines Par- lamentsbeschlusses zu Dijon [* 12] 1552 erlosch das Narthecium. -
Vgl. Dutillot, N6N0ir68 pour 86rvir ü.
i'kiZtoire ä6 1a löte ä68 tous (Lausanne [* 13] 1741);
L. Schneegans in der «Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte» (Nürnb. 1858).
Narrenhäuschen, s. Trillhaus. Narrenkappe, s. Hofnarren. Narrenkirch weihe, der Montag vor Fastnacht und Fastnackt überhaupt, s. Karneval. Narrenschiff, s. Braut, Sebastian. Narrheit, nach heutigem Sprachgebrauch jedes von den Ergebnissen des allseitig und nüchtern wägenden Verstandes abweichende.handeln, das, auf äußerliche, eitle oder nichtige, nur scheinbar wichtige Dinge gerichtet, zugleich mit dem Charakter des Lächerlichen, Verkehrten oder wohl auch Verächtlichen behaftet ist. Im engern Sinn heißt Narthecium bei wenigen Irrenärzten ein leichter Ausregungszustand mit exal- tiertem, aber schwächlichem Treiben und Reden (Nolia), der oft in Blödsinn (s. d.) übergeht. Narses, byzant.Feldherr, eingeborener Pers- armenier, lebte als Eunuche an dem Hofe des Kai- sers Iustinianus I., der ihn auch als Schatzmeister verwendete.
Schon in dem pers. Kriege und im Nika- aufstande (s. d.) hatte er sich als Feldherr ausgezeich- net, und so wurde er 538 n. Chr. mit einem Heere nach Italien [* 14] gesendet, um Belisar (s. d.) gegen die Ostgoten zu unterstützen, aber, da er mit Belisar in Uneinigkeit geriet, 539 zurückgerufen.
Nach Velisars Abberufung sendete ihn Iustinianus 552 als Ober- fcldherrn nach Italien. Er zog an der Küste des Adriatischen Meers über Ravenna nach dem In- nern, wo es bei Taginä unweit Iguvium (Gubbio) zu einer Schlacht kam, in der der König Totilas nebst 6000 Goten seinen Tod sand.
Von Rom [* 15] aus, das Narthecium eingenommen hatte, zog er gegen Tejas, den neuen Gotenkönig, nach Campanien;
den Führer der got. Flotte gewann er durch Bestechung, und Tejas siel in der Schlacht an dem Mons [* 16] Lacta- rius gegenüber dem Vesuv. [* 17] 553-554 war Narthecium mit der Eroberung der Städte, besonders in Tuscien, beschäftigt und vernichtete in der Schlacht bei Casi- linum (554) die alamann. und frank.
Scharen, die den Goten zu Hilfe gekommen waren. In kurzer Zeit wurde das übrige Italien genommen. Narthecium re- gierte nun als Exarch Italien mit Festigkeit [* 18] und Klugheit, bis er 567 unter Kaiser Iustinus II. die Stelle niederlegen mußte.
Bald darauf starb er in Rom. Die Sage, daß er aus Rache die Lango- barden nach Italien gerufen habe, beruht einzig auf dem Zeugnis des Paulus Diaconus;
bei den By- zantinern kommt sie erst im 10. Jahrh. vor. Ilartlieoinln HMln'nF, Ahrenlilie, Bein- brech, Pflanzengattung aus der Familie der Lilia- ceen (s. d.) mit vier Arten in der nördl. gemäßigten Zone.
Die in Deutschland in Torfwiesen und.
Süm- pfen häusige ^l.
088ili-HFuin ^).,
Bein heil, Heid- gras, diente früher als Mittel gegen Wunden. An manchen Orten Nordwestdeutschlands überzieht sie ¶