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chcn (wimia). Der Nägele erteilt dem letzten Finger- gliede, das nur einen ganz kleinen, knrzen Knochen [* 2] enthält, seine bedeutende Festigkeit [* 3] und gewährt ihrn auch einen nicht geringen Schutz gegen Verletzungen. Das Wachstum der Nägele geht sehr langsam von statten, und in ihnen spiegelt sich daher auch auf längere Zeit der Ernährungszustand des ganzen Körpers wieder. Ist der ganze Nägele aus irgend welcher Ursache sehr dünn, so bricht er leicht der Länge nach (auch in die Quere) entzwei, und es entsteht dann der sog. Nagelspalt.
Vei mangelhafter Ernährung des Körpers, wie dies z. B. bei Tuberkulose der Fall ist, krümmt sich der Nägele oft klauenförmiq (Nagelkrümmung, Grypho- sis, s. d.), weit mit dem Schwund des Fettes das letzte Fingerglied immer schmäler und dünner wird. Kommt es an den seitlichen Rändern des Nagelbettes zu einer Entzündung,so entsteht das sehr schmerzhafte Nagelgeschwür (Oi^cliia). Ein in das Nagelbett tiefer eingewachsener Nägele (Nagelzwang, einge- wachsener Nägele) veranlaßt, wegen der großen Span- nung und der Empfindlichkeit des Nagelbettes, eine sehr schmerzhafte Verschwärung.
Nagelgeschwür nennt man auch eine dem Furunkel ähnliche Entzün- dung des letzten Fingcrgliedes mit Vereiterung des Nagelbettes. (S. Fingerentzündung.) Der Nagel- grind (0n^ck0m^c08i8) entsteht, wie der Kopf- uno Erbyrind, dadurch, daß sich Pilze [* 4] in das Nagel- bett einmsten, welche dann den Nägele zerstören. Dieser Grind kommt sehr häufig vor bei mit Erbgrind Be- hafteten und entsteht hier durch Überpflanzen der Pilze beim Kratzen; die Behandlung erfordert lang- dauernde Bäder in warmem Pottasche- oder Seifen- Wasser sowie Bürsten mit starkem Alkohol, Sublimat- spiritus oder Naphtholsalben. Der Niet- oder Neidnagel kann gleichfalls ein sehr schmerzhaftes Leiden [* 5] werden; er entsteht durch Abreißen eines schmalen Hautstreifchens zur Seite der Nägele. Man beseitigt ihn dadurch, daß man das Hautläppchen mit einer scharfen Schere [* 6] so nahe als möglich an der Haut [* 7] abschneidet. -
Vgl. Schultz, Haut, Haare [* 8] und Nägele (3. Aufl., Lpz. 1885).
Nagel oder Onyx, eine Eitersenkunc; am Auge [* 9] in der Nähe des untern Hornhautrandes, die sich vielfach bei Geschwüren und Abscessen der Hornhaut bildet. Nagel, Albr. Eduard, Mediziner, geb. zu Danzig, [* 10] studierte in Königsberg [* 11] und wid- mete sich dann in Berlin [* 12] unter von Gräfes Leitung der Augenheilkunde. Er habilitierte sich 1864 zn Tübingen [* 13] und wurde daselbst 1867 außerord., 1874 ord. Professor der Augenheilkunde und Direktor der Nmversttäts-Augenklinik. Er schrieb: «Das Sehen [* 14] mit zwei Augen» (Lpz. 1861),
«Die Refraktions- und Accommodationsanomalien des Auges» (Tüb. 1866),
«Die Behandlung der Amaurosen und Am- blyopien mit Strychnin» (ebd. 1871),
«Die Anoma- lien der Refraktion und Accommodationdes Auges» (im «Handbuch der gesamten Augenheilkunde», hg. von Gräfe und Sämifch, Bd. 6, hpz. 1880),
«Die Vorbildung zum mediz. Studium und die Frage der Schulreform» (Tüb. 1890). Auch redigierte er 1871 - 78 den «Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte im Gebiete der Ophthalmologie» und giebt seit 1880 die «Mitteilungen aus der oph- thalmiatrischen Klinik in Tübingen» heraus. Er starb in Tübingen. Nägel, [* 15] metallene, seltener hölzerne, meist mit Köpfen versehene zugespitzte Stifte, die beiHolzarbei- ten u. a. zur Verbindung mehrerer Stücke dienen.
Die Nägclfabrikation kann nach vier Ver- fahrungsarten erfolgen, wonach man geschmie- dete, geschnittene (gepreßte), gegossene Nägele und Drahtnägel (Drahtstifte) unterscheidet. Die bessern Sorten der eisernen sowohl als der Kupfer- und Zinknägel werden mit der Hand [* 16] durch Schmieden erzeugt. Die vom Nagelschmied be- nutzten Werkzeuge [* 17] sind ein Schmiedehammer ohne Finne und das Nagel eisen, eine Art Gesenk, [* 18] zur Bildung des Nagelkopfes. Ein auf dem Amboß be- festigter Schrotmeißel dient zum Abschlagen der für einen Nagel erforderlichen Eisenstablänge.
Größere Nägele werden in einer Hitze geschmiedet; von den klei- nern werden zwei in einer Hitze fertig. Die auf ver- schiedene Weise erfolgende Verfertigung der Nägele mit- tels Maschinen ist auf geringere Qualitäten be- schränkt. Ferner stellt man Nägele durch Zerschneiden von gewalzten Eisenschienen (Bleche) in kaltem Zustand her, wobei die Köpfe durch Handarbeit, zuweilen auch mit Hilfe einer besondern Maschine [* 19] gebildet werden, oder die warm geschnittenen Schäfte werden auf einer Fräsmaschine [* 20] zugespitzt und die Köpfe angepreßt (gepreßte Nägele). Die kupfer- nen Schiffsnägel, sowie solche Nägele, die weniger zum Zusammenhalten als zum Schmuck bestimmt sind, z. B. die mit halbkugelförmigem oder pyramidalem, unterwärts hohlem Kopf versehenen Möbelnägel (Tapeziernägel), werden meist gegossen.
Eiserne Nägele erhalten gegossene messingene Köpfe, um zum Aufhängen von Bilderrahmen zu dienen. Die Her- stellung von Gußnägeln ist eine einfache Arbeit. Solche Nägele werden gewöhnlich noch gebeizt und in Drehtonnen gescheuert, um ihnen ein besseres Aus- sehen zu erteilen. (S. auch Drahtstifte, Draht- stiftmaschine, Holzstifte.) Nagelbrand, s. Brand (des Getreides). Nagele, Franz Karl, Geburtshelfer, geb. zu Düsseldorf, [* 21] studierte inStrahburg, Freiburg [* 22] und Bamberg, [* 23] wo er 1800 die mediz.
Doktorwürde erhielt, machte dann Reisen und ließ sich in Barmen [* 24] als praktischer Arzt nieder. 1807 als außerord. Pro- fessor nach Heidelberg [* 25] berufen, erhielt er 1810 die ord. Professur der Geburtshilfe und das Direktorium der Entbindungsanstalt und starb Seine Hauptwerke sind: «Erfahrungen und Abhand- lungen aus dem Gebiete der Krankheiten des weib- lichen Geschlechts» (Mannh. 1812),
«Schilderung des Kindbettfiebers, welches vom Juni 1811 bis zum April 1812 in der Entbindungsanstalt zu Heidel- berg geherrscht hat» (Heidelb. 1812),
«über den Me- chanismus der Geburt» (ebd. 1822),
«Das weibliche Becken» (Karlsr. 1825),
«Lehrbuch der Geburtshilfe für Hebammen» (14. Aufl., Tüb. 1889),
«Das schräg verengte Becken nebst einem Anhange über die wichtigsten Fehler des weiblichen Beckens über- haupt» (Mainz [* 26] 1839, mit Kupfern; 2. Aufl. 1850), «ZurMethodologiederGeburtshilfe» (Heidelb. 1847). Hermann Franz Joseph Nägele, Sohn des vorigen, geb. 1810 zu Heidelberg, gleichfalls als geburtshilflicher Schriftsteller und Kliniker bekannt, habilitierte sich 1835 als Privatdocent zu Heidel- berg, wurde im Nov. 1838 außerord. Professor, später Kreisoberhebarzt und starb Sein Hauptwerk ist das «Lehrbuch der Geburshilfe» (8. Aufl., 2 Tle., besorgt von Grenser, Mainz 1871). - Ein jüngerer Bruder, Maximilian Nägele, seit 1846 Privatdocent der Rechte in Heidelberg, gost. veröffentlichte «Studien über'altital. und röm. Staats- und Rechtsleben» (Schafft). 1"49). ¶
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0151c Nagetiere [* 30] III 1. Aguti (Dasyprocta Aguti). Körperlänge 0,50m. 2. Mara (Dolichotis patagonica). Körperlänge 0,75m. 3. Hamster (Cricetus vulgaris). Körperlänge 0,28–0,30m, Schwanzlänge 0,07m. 4. Lemming (Myodes lemmus). Körperlänge 0,15m, Schwanzlänge 0,02m. 5. Wasserschwein (Hydrochoerus capybara). Körperlänge 1,00m. ¶
0151d Nagetiere IV 1. Biber (Castor fiber). Körperlänge 0,75–0,80m, Schwanzlänge 0,28–0,30m. 2. Springmaus (Dipus aegyptiacus). Körperlänge 0,20m, Schwanzlänge 0,23m. 3. Wollmaus (Eriomys lanigera). Körperlänge 0,20m, Schwanzlänge 0,12m. 4. Paca (Coelogenys paca). Körperlänge 0,60–0,70m. 5. Alpenmurmeltier (Arctomys marmota). Körperlänge 0,50m, Schwanzlänge 0,11m. ¶