aber bald darauf (468
v. Chr.) wurde sie von den
Argivern erobert und zerstört, jedoch
später, vom 3. Jahrh.
v. Chr. ab, von einer kleinen Dorfschaft wieder besiedelt.
Noch jetzt steht auf der
Burg der größte
Teil der uralten kyklopischen Ringmauer mit dem sog. Löwenthore da, und
auch außerhalb derselben haben sich deutliche
Spuren der zu dem Herrschersitz gehörigen
Ansiedelung erhalten.
Eine nur in
geringen Resten erhaltene
Mauer schließt die Unterstadt ein, aber auch über diesen Raum hinaus sind noch Haus und Terrassenmauern
sichtbar.
Von den sog.
Kuppelgräbern (früher Schatzhäuser genannt) sind vier außerhalb des Stadtringes gelegen,
während sich zwei innerhalb desselben befinden, unter denen sich das als Schatzhaus des
Atreus bekannte durch seine gute
Erhaltung auszeichnet.
Auf der
Burg selbst hat Schliemann innerhalb der Ringmauern in der Nähe des Löwenthors eine Anzahl
alter, in den Fels gehauener
Schachtgräber entdeckt mit einem erstaunlichen Reichtum an Goldschmuck, Waffen,
[* 2] Gerätschaften,
Vasen.
[* 3]
Hier wurden auch die kunstgeschichtlich wichtigen, roh ausgeführten Reliefstelen gefunden.
Schliemann
glaubte an dieser
Stelle die
Gräber des
Agamemnon und seiner Getreuen gefunden zu haben.
Nach den Schliemannschen
Ausgrabungen von 1876 und 1877 hat die griech. Archäologische Gesellschaft 1886 neue Grabungen
in Muzaffarnagar vorgenommen und namentlich den alten Königspalast auf der
Spitze derBurg aufgedeckt.
Seine Fundamente
sind unterhalb eines im 7. oder 6. Jahrh.
v. Chr. erbauten dor.
Bei diesen letzten
Ausgrabungen sind
auch eine große Anzahl von Gräbern in der Unterstadt entdeckt und in ihnen eine reiche Menge von Schmucksachen
[* 4] und sog.
Inselsteine (s. d.) gefunden worden. In ihrer
Anlage unterscheiden sie sich von den mykenischen
Kuppel-
und Schachtgräbern dadurch, daß sie in Form von Kammern in den Felsen gehauen sind. (S. auch
Griechische Kunst, Bd. 8, S. 349 b.)
Seit 1895 sind die
Ausgrabungen auf der
Burg wieder aufgenommen.
Die sämtlichen in Muzaffarnagar gemachten Funde
befinden sich im Nationalmuseum in
Athen.
[* 5] -
ägypt.
Menkeuré, König von
Ägypten,
[* 7] der 4. Dynastie angehörig, berühmt als Erbauer der dritten (kleinen)
Pyramide von
Giseh, in der Vyse 1837 noch den
Sarg und
Teile der Mumie des Mykerinos aufgefunden hat.
jetzt gewöhnlich Mykoni genannt, eine griech.
Insel der
Cykladen, 8 km südöstlich von
Tenos und ebensoviel östlich von Delos, mit einem Flächenraum von 90 qkm und (1889) 4525 E.,
bildet einen
Demos der Eparchie
Syros des Nomos der
Cykladen. Sie besteht vorwiegend aus Granit, und die Gipfel der
Berge (unter
denen der 364 m hohe Dimastos, jetzt Hagios Ilias, im Nordwesten der
Insel der höchste ist) sind mit
mächtigen Granitblöcken überstreut, was zu der Sage Veranlassung gegeben hat, daß hier der Kampf der
Giganten gegen die
Götter stattgefunden habe.
Die
Insel ist wenig fruchtbar; die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet auch jetzt noch, wie
im
Altertum, die Schiffahrt. Die gleichnamige Stadt mit (1889) 3382, als Gemeinde 4525 E., liegt
an einer
Bucht, welche den Haupthafen der
Insel bildet.
Trehalose, in der
Chemie eine Zuckerart von der Zusammensetzung C12H22O11, die sich in einigen
Pilzen,
im
Mutterkorn und in der Trehala manna, den hohlen Cocons eines syr.
Käfers, Larinus maculatus Fald.,
findet. Die Mykose krystallisiert und unterscheidet sich vom Rohrzucker durch ihre leichte Löslichkeit in
Alkohol.
In der Heilkunde nannte man Mykose zunächst die durch die Einwanderung von
Schimmelpilzen entstehenden
Krankheiten der äußern
Haut,
[* 9] der Luftwege, des äußern Gehörgangs und des Verdauungsapparats, versteht aber jetzt unter
Mykose alle durch Mikroorganismen bewirkten Erkrankungen.
im
Altertum eine wahrscheinlich im 7. Jahrh.
v. Chr. von dem ion. Zankle (dem spätern
Messana) aus, westlich
davon auf einer schmalen Halbinsel der Nordküste
Siciliens in fruchtbarer Gegend angelegte Stadt.
Hier wurden 260
v. Chr.
die Karthager von dem Konsul Gajus Duilius und 36
v. Chr. Sextus Pompejus durch
Agrippa zur See geschlagen;
Staatsbahnen,
[* 12] hatte 1890: 6353 E., darunter 123 Katholiken, 1895: 7379 E.,
Postamt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 13] Fernsprecheinrichtung, got.
Kirche (1888) und eine
Burg auf hohem Felsen.
Die Stadt hat eine
städtische
Sparkasse, Hochdruckwasserleitung, elektrische
Beleuchtung;
[* 14]
16 mechan. Kammgarnwebereien (über 1400
Arbeiter),
Kammgarnspinnerei, Färbereien und
Appreturen, Wollwäscherei und -Kämmerei, Deckendruckerei.
babylonische Naturgöttin, die in Wesen und
Kultus mit der griech.
Aphrodite
[* 15]
Ähnlichkeit
[* 16] hat. Herodot überliefert
die Legende, daß nach einem in
Babylon herrschenden Brauche jedes einheimische Weib genötigt war, sich einmal in ihrem Leben
im
Tempel
[* 17] der Mylitta irgend einem sie imNamen der Göttin begehrenden Fremden preiszugeben, dessen Geldspende
dann dem Heiligtum zu gute kam. Der
Name weist klar auf das assyr. mu'allidat («die
Gebärerin») hin, bezeichnet also die Göttin als die Vorsteherin der
Geburten. Von einer goldenen
Venus-Mylittastatue giebt
ÄlianKunde. Nach Macrobius stellte man sie mit den Füßen auf einem Löwen
[* 18] stehend dar.