Musikinstrumentenbaues. Die ältesten solcher Schulen bestehen in
Markneukirchen seit 1834, in Klingenthal seit 1843 und in
Adorf seit 1860; diese Schulen sind städtisch und dienen der Förderung der dortigen sehr bedeutenden
Industrie.
Alle drei
Schulen zerfallen in eine Vorschule und eine Fachschule; die erstere nimmt
Knaben mit 9 und 11 Jahren
auf und ist 5- und 3jährig; die Fachschule hat einen 3jährigen Lehrgang und nimmt nur
Schüler auf, welche die Vorschule
absolviert haben.
Der Unterricht erstreckt sich auf
Spielen von
Streich- und
Blasinstrumenten, Chorübungen, außerdem auf
Musik- und
Harmonielehre,
Deutsch,
Rechnen, Physik und
Technologie,
Akustik und Mechanik, Geometrie und geometr. Zeichnen, Projektionslehre,
technisches und Fachzeichnen, Geschichte der
Musikinstrumente und
Buchführung. Das
Schulgeld beträgt jährlich 4, 8 und 12 Musikinstrumentenbauschulen. Die
größte dieser Schulen ist die zu
Markneukirchen.
In dem an vorgenannten
Bezirk angrenzenden böhm. Musikinstrumentenbaubezirk
giebt es zwei den oben genannten Schulen nachgebildete Fachschulen zu Graslitz und Schönbach. Ebenso sind
in
Baden
[* 2] zur Förderung der
Schwarzwälder Musikwerkindustrie seit 1868 zu
Furtwangen, Unterkirch,
Villingen und Vöhrenbach
Fachschulen entstanden, welche zusammen durch 5
Lehrer jährlich durchschnittlich 40 Vorschüler und 25 Hauptschüler ausbilden
lassen.
die technische Herstellung der
Musiknoten durch Druck. Der Musiknotendruck kann erfolgen auf dem
Wege des Buchdruckes von Notentypensatz, auf dem Wege der
Lithographie durch
Autographie, direktes Schreiben oder Gravieren
auf
Stein und auf dem Wege des Kupferdruckes durch gestochene oder geschlagene Platten. Die bekannten ältesten gedruckten
Musiknoten sind von 1473. Bis dahin wurden alle Notenzeichen geschrieben. Die frühesten
Notendrucke wurden
nach Art der ältesten Buchdrucke durch
Abdruck von Holztafeln erzeugt.
Später bediente man sich auch des Kupferstichs und um die Mitte des 18. Jahrh. der wohlfeilern
Zinktafeln, in welche die
Noten mit Stahlstempeln eingeschlagen wurden. Diese letztere
Technik hat sich bis zur Gegenwart
erhalten. Die Erfindung des Musiknotensatzes, also der Kunst, die Tonzeichen in Form einzelner
Typen für den
Abdruck zusammenzusetzen,
fällt in das Ende des 15. Jahrh.; sein Erfinder soll der
Italiener Ottaviano dei Petrucci gewesen sein. Doch unterscheidet
sich die von diesem geübte
Technik von der heutigen dadurch, daß sie einen zweimaligen Druck bedingte.
Erst wurden die Systemlinien gedruckt und auf diese dann die Notenzeichen. Die Erfindung eines Notentypensystems, welches
das Zusammensetzen der Linien und Zeichen in eine Form möglich macht, verdankt man dem
BuchdruckerJohann Gottlob Immanuel
Breitkopf (1755). Das Breitkopfsche Notensystem ist in der Hauptsache das noch gebräuchliche.Typographischer
Musiknotendruck findet Anwendung bei großen
Auflagen sowie bei Liederbüchern mit
Text; der
Satz kann wie Schriftsatz stereotypiert
werden.
Allgemeiner Deutscher, eine 1859 bei Gelegenheit des 25jährigen
Jubiläums der
«Neuen Zeitschrift sür
Musik» auf
Schumanns Anregung von F.
Brendel gegründete
Vereinigung, welche Aufführungen bedeutender neuerer und älterer Werke,
die aus irgend welchen
Gründen nicht zur Kenntnis und
Anerkennung gelangt sind, bezweckt. Er veranstaltet
hierzu (in der Regel) alljährlich stattfindende Musikfeste, deren Orte wechseln; früher waren diese Zusammenkünfte auch
mit
Musikertagen verbunden, d. h. Versammlungen, in denen wichtige Fragen in Vortrag und Diskussion
behandelt wurden. Der
Verein besitzt eine
Bibliothek und läßt zuweilen interessante Werke drucken. Der Beitritt steht Musikern und Musikfreunden für einen Jahresbeitrag von 6 Musikverein offen. Sitz der
Kasse ist
Leipzig
[* 6]
(Breitkopf & Härtel).
musischeKünste, bei den Griechen der
Inbegriff alles dessen, was zur
höhern geistigen und künstlerischen
Bildung gehört, im Gegensatz zu den
Leibesübungen;
man nimmt an, daß bei ihnen die
Bilder der Außenwelt sich aus lauter einzelnen Bilderstückchen, die von den einzelnen Hornhautfacetten entworfen werden,
zusammensetzen, ähnlich einem Mosaik.
eine organische
Base von der Zusammensetzung C5H15NO3, die sich neben
Cholin im Fliegenpilz
(AgaricusmuscarinusL.) vorfindet und äußerst giftig wirkt. Muskarin kann auch aus dem
Cholin durch
Oxydation dargestellt
werden. Es bildet zerfließliche, alkalisch reagierende
Krystalle, die sich leicht in Wasser und
Alkohol, aber nicht in
Äther
lösen. Seiner chem. Konstitution nach ist das eine
Ammoniumbase von der Konstitution (CH3)3.N(CH2.CHO).OH. Es dient
als Gegengift bei Atropinvergiftung, während umgekehrtAtropin auch bei starker Muskarinvergiftung lebensrettend
wirkt. Es ist übrigens noch zweifelhaft, ob die Muskarin aus
Pilzen, die aus
Cholin und die auf synthetischem Wege gewonnenen identisch
sind.
Hälfte des 15. Jahrh. In seinen polit. Gedichten, die 1415-37 datierbar sind, bekämpft er
Huß, aber auch die Schäden des kath. Klerus. Ausgabe von Groote, Lieder M.s (Köln
[* 17] 1852).