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das Segurathal, das eine große Menge Südfrüchte, Mais, Reis und vielerlei Gemüse, Hanf und Seide [* 2] erzeugt. Auf dem unbewässerten Kulturlande wird außer Getreide [* 3] viel Olivenöl, Johannisbrot und Wein gewonnen, in den Steppen Esparto. Murger ist außerdem reich an Mineralien, [* 4] insbesondere Mar- mor, Silber, Blei, [* 5] Eisen [* 6] und Schwefel und besitzt viele Bergwerke, auch wertvolle Quellen und Sa- linen, insbesondere wird viel Seesalz gewonnen. Die Industrie besteht in Fabrikation von Salpeter, Pulver, Töpfergeschirr, Ziegeln, Seife, Mefserwaren, Espartogeflechten und Seidenstoffen. Trotz niedri- ger Menge jährlichen Niederschlags (307 mm) leidet Murger zuweilen an verheerenden Überschwemmungen.
3) Hauptstadt und Bischofssitz mit (1887) 98538 E., die sechstgrößte Stadt des Lan- , des, liegt an beiden Nfern des Segura in herrlicher Huerta. Dieselbe zieht von W. nach O. 27 km lang und 8 km dreit auf beiden Seiten des Flusses hin und trägt 49 Ort- schaften. Murger ist Knotenpunkt der Bahnen nach Cartagena, AlicanteMbacete undHuercal- Overa. Die Kathedrale (16. Jahrh.) zeigt ein Gemisch von got. und roman. Stil. Ferner hat Murger 11 Pfarr- kirchen, ein Spital, Waisenhaus, Armenhaus, Ge- fängnis im ehemaligen maur.
Alcazar, einen impo- santen bischöfl. Palast, eine große, schöne Getreide- halle (aHiünäiFa) mit 140 Marmorsäulen, ein Theater, [* 7] Cirkus [* 8] für Stiergefechte, Promenaden und öffentliche Gärten. Es bestehen ein Instituto, eine Zeichen- und eineVauschule, ein geistliches Seminar; Pulver- und Salpeterfabriken, Espartoflechterei und Seidenweberei, Instrumentenbau und Glasindustrie. Murdoch (fpr. mördök), Reichsverwalter Schott- lands, s. Swart. ^S. 713 a). Murdschi'ten, Partei des Islams (s.d., Bd. 9, Muren, die gewaltigen Schlamm- und Schutt- ströme, «in die sich die Wildbäche nach andauern- den Regengüssen oder infolge plötzlicher Schnee- schmelze verwandeln. Sie überschütten in waldlosen und entwaldeten Gebirgsgegenden oftmals weite Thalstrecken und häuften unter anderm 1874 und 1875 bei Ried im Oberinnthal 320000 cdm Schutt an. Bekannt sind besonders auch die Murger oder Murbrüche des Vintschgaues (Oberetschthals). Murena, Lucius Licinius, s. Licinier. Muret (spr. müreh).
1) Arroudissement des franz. Depart. Haute-Garonne, hat 1606,40 ^m, (1891) 80041 E., 127 Gemeinden und 10 Kantone. - 2) Hauptstadt des Arrondissements an der Mündung der Louge in die Garonne, Station der Linie Toulouse-Bayonne der Südbahn, hat (1891) 2657, als Gemeinde 4142 E., Tuchweberei, Pro- dukten- und Viehhandel. In der Nähe das Grab- denkmal Peters II. von Aragonien, der hier 1213 mit seinem Schwager, dem Grasen von Toulouse, [* 9] von Simon von Montfort besiegt wurde und fiel. Murger ist die Vaterstadt des Marschalls Niel, dem 1876 eine Statue errichtet worden ist.
Muret (spr. müreh; Muretus), Marc Antoine, neulat. Stilist, geb. zu Muret bei Limoges, erteilte bereits vom 18. Jahre an zu Auch, Villeneuve, Bordeaux, [* 10] Paris [* 11] und Toulouse Unter- richt in der alten Litteratur und widmete sich an letz- term Orte zugleich dem Studium der Rechte. Murger hielt sich seit 1554 in Venedig [* 12] und Padua [* 13] auf, bis ihn Kardinal Ippolito d'Este nach Rom [* 14] berief. Als dieser 1561 als Legat nach Frankreich ging, be- gleitete ihn Murger 1563 hielt er zu Rom über griech. und lat. Klassiker viel besuchte Vorträge. 1567 be- gann er auch das bürgerliche Recht vorzutragen, ließ sich 1576 zum Priester weihen und gab 1584 seine Lehrstelle auf. Er starb M.s Schriften zeichnen sich durch Einfachheit, Leichtigkeit und Eleganz der Darstellung aus, besonders seine «0rHtion68», größtenteils Eingangsreden zu Vor- lesungen, «Npi8to1a6», «Variarum lectionum lidri XIX» (bearbeitet von Wolf und Faesi, 3 Bde., Halle [* 15] 1791-1828) und «Od86rv3.ti0imm^uri8 lider 8in ZulHi-i8u (Augsb. 1600). Außerdem sind von ihm Ausgaben lat. und griech. Schriftsteller vorhan- den. Seine sämtlichen Werke erschienen in Verona [* 16] (5 Bde., 1727-30); später gaben sie Ruhnken (4 Bde., Leid. 1789), am besten Frotscher und Koch (3 Bde., Lpz. 1834-41) heraus, »8criM 86i6cta" neuerdings Frey (2 Bde., ebd. 1887-88). Muretto, Pas so del, Paß [* 17] der Rhätischen Alpen [* 18] (s. Ostalpen), zwischen dem Bernina- und dem Disgraziastock, 2557 m hoch, an der Grenze des schweiz. Kantons Graubünden und der ital. Pro- vinz Sondrid, verbindet Engadin mit Veltlin.
Nlurox (lat.), s. Stachelschnecke. Murexrd, eine 1839 von Liebig und Wöhler ent- deckte prachtvoll rote Substanz, die bei Einwirkung der Salpetersäure auf die (aus Schlangenexkremen- ten oder Taubenmist abgeschiedene) Harnsäure ent- steht oder auch beim Behandeln von Alloxantin mit Ammoniakgas sich bildet. Murger ist das saure Am- moniumsalz der Purpursäure, Ogl^^OgMI^). Es wurde früher (feit 1857) zur Erzeugung pracht- voller roter Farben auf Wolle, Baumwolle [* 19] und Seide verwendet, in denen man den Purpur der Alten wiedergefunden zu haben glaubte.
Seit 1860 hat jedoch seine Fabrikation wegen der Konkurrenz der Teersarben aufgehört. Jetzt benutzt man Murger nur noch als Erkennungsmittel der Harnsäure. Es bildet goldgrüne Prismen, löst sich in Wasser mit purpurroter, in Kalilauge mit blauer Farbe. Die freie Purpurfäure, (^H^ZOs, entsteht beim Zersetzen des Murger durch Säuren, zerfällt aber so- gleich in Uramil und Alloxan. Murg, rechter Nebenfluß des Rheins, entsteht auf der württemb. Seite des Schwarzwaldes aus zwei Quellbächen, der vom Ruhstein kommenden Roten Murger und der über der Buhlbacher Glashütte entspringenden Rechten oder Weißen Murger, die 10 km weiter unten bei Baiersbronn den vom Knie- bis kommenden Forbach [* 20] aufnehmen. Das vereinigte Gewässer tritt bei Schönmünzach in Baden [* 21] ein und nimmt unterhalb Gernsbach eine nordwestl. Rich- tung, verläßt das Gebirge bei Kuppenheim und mündet unterhalb Rastatt. [* 22] Ihre Lauflänge beträgt 96 km. Schiffbar ist die Murger nicht, dagegen wird sie zu bedeutender Holzflößerei benutzt, von Weisen- bach auf 28 km. An ihrem Nebenstuß Oos liegt Baden-Baden. [* 23] Das Thal, [* 24] besonders das mittlere, ist wegen seiner Naturschönheiten berühmt. Be- sonders schöne Punkte sind das Dorf Forbach (330 m) mit Sägemühlen und (1890) 1577 E., das Schloß Neu-Eber st ein (f. Ebersteinburg) und das Städtchen Gernsbach (s. d.). -
Vgl. Emminghaus, Die Murgschifferschaft (Jena [* 25] 1870).
Murg, Dorf am Walensee (s. d.). Murger (spr. mürschähr), Henri, franz. Schrift- steller, geb. zu Paris, lebte in ¶