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lauf fremder Münzen [* 2] gänzlich zu untersagen, und es werden gewohnheitsmäßige oder gewerbsmäßige Zuwiderhandlungen gegen die getroffenen Anord- nungen mit Geld oder Haft bestraft.
Gänzliche Untersagungen sind viele erfolgt, insbesondere für alle fremden Scheidemünzen mit Ausnahme ge- wisser Grenzbezirke. - Goldmünzen dürfen die Prägeanstalten auch für Private nach den vom Reichskanzler erlassenen Normativvorschriften aus- prägen.
Minderwertig gewordene Münzen (s. Pas- siergewicht) sind einzuziehen.
Münzsammlungen, s. Numismatik.
Münzscheine, s. Banknoten. Münzsteine, soviel wie Nummuliten [* 3] (s. d.). Münztarif, s. Valvation, Geldwechselgeschäst und Tarif. Münzverbrechen, Bezeichnung für eine Menge strafbarer Handlungen, die darauf abzielen, das Publikum durch Täuschung mit falschem Geld und was dem gleichgestellt ist, zu schädigen, und die zu- gleich zum Teil die Münzhoheit des Staates ver- letzen. (S. Münzfälschung.) Münzverfälfchuna, 's.
Münzfälschung. Münzvertrag, s. Münzkonvention.
Münzwardein, s. Wardein. Münzwechsel, die Umwechselung von in- und ausländischen Münzsorten und Papiergeld. (S. Geldwechselgeschäft.) Münzwesen, [* 4] s. Münze. Münzwissenschaft, s. Numismatik.
Münzwürdigung, soviel wie Valvation ls. d.). Münzzeichen, die Andeutung der Münzstätte, des Stempelschneiders oder des Münzmeisters, der die betreffende Münze geprägt hat, durch Buchstaben oder [* 1] Figuren.
Beim Mangel anderer Anhalts- punkte dienen diese Zeichen oft dazu, Zeit und Ort der Prägung einer Münze festzustellen.
Schon auf antiken griech. Münzen sind manchmal die Namen der Stempclschneider angedeutet, auf den ältesten röm. Münzen aus repubükamscher Zeit die Wappen [* 5] der Münzbcamten, dann auch auf den merowingi- schen Münzen u. s. w. Mit dem 16. Jahrh, wird der Gebrauch allgemein und in Deutschland [* 6] später gesetzlich verlangt.
Die Münzmeisterzeichen bestan- den aus einzelnen Buchstaben, Monogrammen oder besondern Zeichen (Hausmarken, s. d.).
Sie werden jetzt nicht mehr verwendet, dagegen stets die Münz- stätten angedeutet.
Auf den deutschen Neichsmünzen geschieht dies durch Buchstaben (Münzbuchstaben), und zwar bezeichnet: ^ die Münzstätte Berlin, [* 7] L Hannover [* 8] (1878 aufgelöst), 0 Frankfurt [* 9] a. M. (1880 aufgelöst), v München, [* 10] N Dresden, [* 11] seit 1887 die Muldner Hütte bei Freiberg, [* 12] ^ Stuttgart, [* 13] 6 Karlsruhe, [* 14] H Darmstadt [* 15] (seit 1883 außer Betrieb), Abkürzungen auf Münzen (3. Aufl., Berl. 1896). Muonlo, schwed.-finn. Grenzfluß, entspringt in den lappländischen Gebirgsseen und fällt nach 333 km Lauf bei Pajala in den Torneä-elf.
Muöta, rechter Nebenfluß der Reuß [* 16] (s. d.) im schweiz. Kanton Schwyz. [* 17] Die Murad entspringt am Ostabhange der Windgälle (2759 m) und strömt dem Vierwaldstätter See zu, den sie unweit Brunnen, [* 18] 27 km lang, erreicht.
Das Muotathal, 12 km lang, an der Sohle bis 1 km breit, rechts und links von 1000 bis 2500 m hohen Kalkketten eingeschlossen, ist ein freundliches Wiesenthal.
Vom Hauptort Muotathal, 624 m ü.
d. M., mit 2015 kath. E., geht eine Fahrstraße nach Schwyz, ein schlechter Saum- weg über den Pragel nach Glarus und ein rauher Felsenpfad über den Kinzigpaß (2076 m) nach Altdorf. Mur, linker Nebenfluß der Dräu, Hauptfluß von Steiermark, [* 19] entspringt am Fuße des Marchkarecks in 1746 m Höhe in Salzburg [* 20] und sammelt ihre Quellbäche, zu denen auch die Abflüsse des Schwarz- und Rotgülden gehören, bei dem Orte Murad (1107 m) im Lungau.
Bei Predlitz tritt sie in die Steiermark.
BeiIudenburg wird sie schiffbar, bei Vrnck (465 m) geht sie südlich, durch Graz, [* 21] bei Spielfeld südöstlich.
Unterhalb Radkersburg tritt sie auf ungar. Boden, bildet mit der Dräu die Murinsel (s. d.) und mündet bei Legräd. Im Laufe durch Steiermark empfängt sie mehr als 100 Gewässer;
darunter sind die nam- haftesten die Mürz, die Kainach und Sulm.
Die Länge beträgt 438 km, wovon 331 km auf Steier- mark entfallen, die mittlere Geschwindigkeit 2,3? m in der Sekunde.
Die 1874 begonnene Regulierung des Flusses wurde 1894 vollendet. Murad, Name mehrerer türk. Sultane: Murad I. (1359-89), geb. 1319, folgte seinem Vater Orchan und sicherte erst seine Herrschaft in Asien, [* 22] worauf er sich nach Europa [* 23] wandte und um 1365 Adrianopel eroberte, das er zu seiner Residenz er- hob. Er machte sich die Bulgaren und selbst den byzant. Kaiser Johannes V. tributpflichtig.
Einen Aufstand, den sein Sohn Eaudschi mit dem byzant. Prinzen, dem spätern Andronikos IV., 1375 in Ru- melien erhob, unterdrückte er und ließ seinen Sobn binrichten. Im Osten hatte Murad mit dem mächtigen Ali Beg von Karamanien zu kämpfen, den er 1386 bei Koma besiegte.
Ein Krieg gegen die Serben rief ihn wieder nach Europa zurück. Er fiel in der Schlacht auf dem Amselfelde (s. d.). Murad II. (1421-51), geb. 1401 als Sohn Moham- meds I., mußte sich nach dem Tode seines Vaters (1421) erst die Herrschaft gegen seinen Bruder Mustapba erkämpfen, den er 1422 besiegte und hin- richten ließ.
Dann wandte er sich gegen den Kaiser Manuel II., der Mustapha unterstützt hatte, und be- lagerte Konstantinopel [* 24] von Juni bis Sept. 1422 ohne Erfolg, doch mußte sich der Kaiser in dem 1424 abgeschlossenen Frieden zu einer Tributzahlung ver- stehen. Im Innern stellte Murad energisch Ruhe und Ordnung her, dagegen hatte er mit den Venetianern zu kämpfen, denen er 1430 Thessalonike entriß, be- setzte darauf Ianina in Epirus, bekämpfte König Sigismund in der Walachei und in Siebenbürgen, eroberte 1440 ganz Serbien, [* 25] wurde aber vor Belgrad [* 26] zurückgeschlagen und mußte nach einem Zuge des Johann Hunyadi 1443 sogar die Wiederherstellung Serbiens zulassen;
von den Ungarn [* 27] wurde Murad hart bedroht, bis er ihnen bei Varna eine entscheidende Niederlage beibrachte, in der der König Wladislaw I. fiel.
Einen gleichen Erfolg errang er durch die zweite Schlacht auf dem Amselfelde (s. d.), in der Hunyadi geschlagen wurde; 1449 besetzte er die Neste des Despotats von Epirus, konnte aber 1450 gegen den Albanesenhäuptling Skanderbeg (s. d.) nichts ausrichten.
M.starb ihm solgte sein Sohn Mohammed II. Murad III. (1574-95), geb. 1546 als Sohn Se- lims II., bestieg nach seines Vaters Tode den Thron, [* 28] nachdem er seine fünf Brüder batte ermorden lassen. Er ergab sich bald einem unthätigen Haremsleben und ließ seine Großwesire regieren.
Bemerkenswert ist unter seiner Negierung ein langwieriger Krieg gegen Persien, [* 29] der 1590 mit der Erwerbung von Kars, Eriwan und Täbris ¶