dichhielt sich bis 1798 in
Italien
[* 2] auf. Sodann trat er wieder in die hannov. Finanzkammer ein. 1801 erhielt er eine Mission
nach
Petersburg,
[* 3] um den dortigen
Hof
[* 4] für eine Vergrößerung Hannovers zu gewinnen und dann auch bei dem
Abschlusse einer Koalition
der Großmächte thätig zu sein. 1804 kehrte er nach
London
[* 5] zurück und wurde Ende Mai 1805
Staats- und
Kabinettsminister. 1815 setzte er auf dem
Wiener Kongreß durch, daß Hannover
[* 6] zum Königreich erhoben wurde und eine Vergrößerung
von 137 Quadratmeilen erhielt.
Zum Dank dafür erteilte ihm der
Prinz-Regent die Würde eines Erblandmarschalls und schenkte ihm das säkularisierte
Kloster
Derneburg. Die dem Prinz-Regenten durch den
TodHerzogFriedrich Wilhelms zugefallene vormundschaftliche
Regierung in
Braunschweig
[* 7] wurde faktisch durch Münch-Bellinghausen ausgeübt. Als der junge
HerzogKarl die Regierung selbst übernommen hatte
und 1827 gegen die vormundschaftliche
Verwaltung mit öffentlichen
Anklagen auftrat, rechtfertigte Münch-Bellinghausen sich und den König von
England in der «Widerlegung der ehrenrührigen Beschuldigungen
u. s. w.» (Hannov. 1827).
Bei denBewegungen in Hannover Anfang 1831 wurde Münch-Bellinghausen wegen seiner unbeliebt gewordenen
Verwaltung vielfach
heftig angegriffen und erhielt seine Entlassung als Minister für die hannov. Angelegenheiten am
LondonerHofe.
Er starb –
Flecken im
Kreis
[* 17] Mayen
[* 18] des preuß. Reg.-Bez. Koblenz,
[* 19] Sitz eines Amtsgerichts
(Landgericht Koblenz), hatte 1890: 1579, 1895: 1660 meist kath. E., Post,
Telegraph,
[* 20] alte
Kirche, kath.
Schullehrerseminar,
Wasserwerk;
Acker- und Obstbau. Südwestlich davon an der Eltz das Schloß Eltz und die Ruine
Trutzeltz,
westlich die Ruine
Pyrmont.
Friede, soviel wie Westfälischer Friede (s. d.). ^[= Stellen der Erdoberfläche, an denen Wasser in irgend erheblicher Menge aus dem Boden hervortritt. ...]
oder St. Gregorienthal, eins
der schönsten Vogesenthäler im Elsaß, in dem die Stadt
Münster liegt.
Neben lebhafter
Industrie wird
Weinbau und im obern
Teile Käsebereitung betrieben und jährlich etwa 500000 kg sog. Münsterkäse
erzeugt. Aus dem «Kleinthal» führt eine 1842–69
erbaute Kunststraße über den Gebirgspaß «die Schlucht» (1139 m) nach
Gérardmer im franz. Depart. Vosges. –
Vgl.
Grad, La
vallée de et les hautes Vosges (Par. 1884);
Das Münsterthal (Heft 5 der
«Streifzüge
und Rastorte im
Reichslande und den angrenzenden Gebieten», Straßb. 1891).
1) Münsterthal, roman.ValMustair, ital.
Val Monastero,
Thal
[* 23] im schweiz. Kanton Graubünden,
[* 24] im äußersten Südosten der
Schweiz,
[* 25] südlich
vom Unterengadin, erstreckt sich, 16 km lang, an der
Sohle ½ bis 1½ km breit, vom Fuß des Ofenpasses zuerst südöstlich,
dann nordöstlich bis zur
Schweizer Grenze, wo der das
Thal durchfließende Rammbach aufTiroler Gebiet
übertritt, um nach 26 km langem Lauf bei Glurns in die Etsch zu münden. Auf drei Seiten von 2–3000 m hohen Dolomit- und
Schiefergebirgen umschlossen, ist es ein Hochthal mit
Lärchen- und Arvenwaldungen, ausgedehnten Alpweiden und spärlichem
Ackerland.
Die größten Ortschaften sind der Hauptort Sta. Maria (1388 m, 403 E.) und
Münster (1248 m, 569 E.), nach dessen angeblich von
Karl d. Gr. gestifteten Benediktinerinnenkloster das
Thal benannt ist.
Mit dem Engadin und
Tirol
[* 26] ist das
Thal durch die Ofenpaßstraße verbunden. Von Sta. Maria führt südlich ein früher wichtiger
Saumweg in sieben
Stunden über das Wormser Joch (Umbrail 2512 m) zur Stelviostraße
(Stilfser Joch). –
Vgl. Foffa, Das bündnerische Münsterthal (Chur
[* 27] 1864).
– 2) Der
Bezirk Münsterthal im schweiz. Kanton Graubünden,
hat 193,3 qkm und (1888) 1490 E.,
darunter 728
Evangelische, in 6 Gemeinden. Hauptort ist St. Maria. Der
Bezirk umfaßt außer dem Münsterthal und seinen Seitenthälchen
nur das im Gebiet des
Spöl (s. Livigno) gelegene Weidethal der Münsteralpen
(Val da Fraele). – 3) Münsterthal, frz.
Val Moutier, ein tief eingeschnittener, von der
Birs durchströmter Engpaß im Jura des schweiz. Kantons Bern,
auf beiden Seiten von gewaltigen
Kalksteinfelsen eingefaßt, die wie riesenhafte
Mauern senkrecht anfsteigen. Die
Bahn (Basel-Biel) ist mittels
Tunnels und
Galerien durch diese sog.
Gorges de Moutier geführt. Hauptort des
Thals ist
Münster (s. d.).
En Ramon, span.
Chronist, geb. 1265 zu Perelada, einem Flecken in
Catalonien; er scheint 1328 gestorben zu
sein. Als 1285 bei Gelegenheit des franz. Einfalls in
Catalonien Perelada in Flammen aufging, verließ
er den heimischen
Boden und führte nun 30 Jahre hindurch ein unstetes Kriegerleben, bis er sich endlich in
Valencia
[* 29] niederließ. 1325 begann
er seine Geschichte der Fürsten des aragonischen Hauses von
Jakob Ⅰ. dem Eroberer bis zur Krönung des Königs
Alfons Ⅳ.
von
Aragon, der er selbst noch als Abgeordneter von
Valencia beiwohnte. Sie ist eine ausgezeichnete
Quelle
[* 30] für die Geschichte der sicil.
Kriege, fast die einzige für die außerordentlichen Geschicke der catalonischen Söldnerscharen
in
Griechenland,
[* 31] in welchen Muntaner selbst eine hervorragende Rolle spielte. Die ältesten Drucke des catalonischen
Originals sind die von
Valencia (1558) undBarcelona
[* 32] (1562).
Ihnen folgen die
Abdrückevon Lenz (in der
«Bibliothek des
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