Pascha,
Achmed, türk. Muschir, geb. im Sept. 1832 zu
Brussa in
Kleinasien, besuchte die
Mektebi Harbije
(höhere Militärschule) zu
Konstantinopel,
[* 2] wurde 1860 daselbst Professor der Kriegswissenschaften und 1865
Lehrer des ältesten
Sohnes des
Sultans, des Prinzen Jussuf-Izzedin. 1867 wurde M.P. zum
Oberstlieutenant und
Kommissar an der türk.-montenegrin.
Grenze ernannt, blieb in dieser
Stellung bis Ende 1870 zu
Skutari in
Albanien und ging dann mit dem
Grade
eines Brigadegenerals als zweiter Befehlshaber des Expeditionskorps nach
Jemen. 1871 übernahm dort den Oberbefehl, wurde
zum Divisionsgeneral und Pascha erhoben, führte die Expedition glücklich zu Ende und kehrte als Muschir (Marschall)
zurück. Er ging hierauf im Aug. 1873 als Kommandant des 2.
Armeekorps nach
Schumla, im Herbst 1874 als Kommandant des 4.
Armeekorps
nach Erzerum und wurde im Dez. 1875 zum Oberkommandanten in der
Herzegowina ernannt.
Durch den
Aufstand wurde allmählich auf die Verteidigung der wichtigsten
Städte und Pässe beschränkt,
bis Nov. 1876 der Waffenstillstand dem Kampfe ein Ende machte. Im Russisch-Türkischen
Kriege von 1877 und 1878 gelang es
ihm, das Hauptkorps der russ. Feldarmee bei Zewin, östlich von Erzerum, zu schlagen
und zum Rückzug bis auf russ. Gebiet zu nötigen, wodurch Kars entsetzt wurde. Diese
Erfolge trugen ihm den
Titel Ghasi, d. h. der Siegreiche, ein.
Infolge der
Niederlage am
Aladscha-Dagh (14. und 15. Okt.) mußte er sich auf Erzerum zurückziehen.
Bald darauf wurde er nach
Konstantinopel
berufen und 1878 nach
Kreta gesendet, wo er die Ruhe herstellte; danach übernahm er den
Befehl über die in
Thessalien und
Epirus stehenden türk. Streitkräfte. 1879 wurde Gouverneur in
Monastir, und 1885 zur Wahrnehmung der Interessen
der
Pforte nach
Ägypten
[* 3] geschickt, wo er als türk. Oberkommissar fungiert. Er schrieb ein
Buch über die
Reform des türk.
Kalenders, das 1893 in
Leiden
[* 4] in franz.
Übersetzung erschien (Moukhtar Pascha Ghazi
Ahmed, La réforme du
calendrier).
(spr. multsch-),Hauptstadt des Departamento in der chilen.
ProvinzBiobio, am
Flusse Mulchen, durch Zweigbahn mit der großen Nordsüdbahn verbunden, hat (1892) 7958 E. und
Handel mit
Bauholz
aus den nahen Wäldern.
[* 1] eine durch Zugtiere gezogene, amBoden gewölbte Schaufel, die mit ihrer stählernen
Schneidekante den
Boden aufnimmt und ihn auf kurze Entfernungen zu transportieren vermag.
Durch Heben der hinten angebrachten
Stange entleert sich das (S. vorstehende Abbildung.)
oder
Synklinalen, die trog- oder rinnenähnlichen Lagerungsformen der geschichteten Gesteine
[* 15] ( ^[img.] oder
^[img]): letztere sind somit in einer
Mulde nach der Mittellinie zu geneigt. (S. Falten.)
Bahn von
Glauchau
[* 16] nach Wurzem (82 km, eröffnet 1875‒77), von einer Privatgesellschaft
erbaut, vom sächs.
Staat 1878 in
Verwaltung genommen und 1880 erworben.
Züge in
Geschützrohren, deren Querschnitt nur durch einen Kreisbogen gebildet wird.
Auch die
Lancasterkanone
kann so angesehen werden, als seien in die cylindrische Seele zwei sehr große Muldenzüge eingeschnitten und dadurch
der elliptische Seelenquerschnitt entstanden.
(spr. möll-),GerardusJohannes, Chemiker, geb. zu
Utrecht,
[* 18] studierte hier, wurde 1825 praktischer
Arzt in
Amsterdam,
[* 19] 1826 Lektor der Physik bei der
Batavischen Gesellschaft in Rotterdam,
[* 20] 1827 Lektor der
Botanik und bald nachher
auch der
Chemie an der mediz. Schule daselbst. Seit 1840 wirkte er als Professor der
Chemie in
Utrecht,
nahm 1868 seine Entlassung, erblindete später und starb zu
Utrecht. Mulder machte sich besonders durch seine Untersuchungen
über die eiweißartigen Körper, deren von ihm angenommene gemeinsame Grundlage er als
Proteïn bezeichnete, bekannt.
Diese
Annahme führte zu einem heftigen Streit mit Liebig. Er schrieb: «Versuch einer allgemeinen physiol.
Chemie» (deutsch, Braunschw. 1844‒51),
«De voeding in Nederland in verband tot den volksgeest» (Rotterd. 1847; auch deutsch
Düsseld. 1847),
«De voeding
van den neger in
Suriname», (Rotterd. 1847),
«Chem.
[* 21] Untersuchungen» (deutsch von Völcker, Frankf.
1848),
«Die
Chemie des
Weins» (deutsch von Arenz, Lpz. 1856),
«De natuurkundige methode
en de verspreiding der cholera» (Rotterd. 1866). Mit
vanHall
[* 22] und Brolik redigierte
er 1826‒32 die «Bijdragen tot de natuurkundige
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