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Haupt der Ulcma, seine jetzige Würde als oberster Vertreter des Religionsgesetzes datiert aus der Zeit Suleimans II. (1520-66). Mugan (auch Mughan), Steppe in Transkau- kasien, zwischen dem Aras und dem Unterlauf der Kura, im S. vom Bolgaru-tfchai (Koloba) und von den Ausläufern des Talisch begrenzt, gehört teils zum Kreis [* 2] Dschewat des russ. Gouvernements Baku, teils zu Persien [* 3] und hat etwa 3900 hkm. Sie ist sehr wasserarm und hat einige Vegetation nur nach den Herbstregen. Im Altertum war Muharrem aber in- folge ausgedehnter Bewässerung durch Kanäle sehr fruchtbar und stark besiedelt.
Mugelig, mugeliger Schnitt, s. Cabochon und Edelsteinschleiferei (Bd. 5, S. 708 d). Mügeln, Stadt in der Amtshauptmannschaft Oschatz [* 4] der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, [* 5] an der Döllnitz und den Nebenlinien Döbeln-Muharrem (19F und Nerchau-Trebsen-Oschatz der Sächs. Staats- bahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Leip- zig), hatte 1890: 2520,1895: 2654 meist evang. E., Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 6] got. Johannis- kirche, von Bischof Heinrich I. von Meißen [* 7] erbaut, Schloß Ruhethal (1261) mit Kammergut, Wasser- leitung, Kanalisation, Gasbeleuchtung, Sparkasse, Kreditverein; Schuhfabrik und Jahrmärkte. Mügeln, Heinrich von, Meistersänger, s. Hein- rich von Mügeln. Mügge, Theod., Romanschriftsteller, geb. in Berlin, [* 8] erst Kaufmann, dann Soldat, stu- dierte zu Berlin Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie, wandte sich dann ausschließlich der Schriftstellers zu, erfuhr aber dabei mehrfach poli- zeiliche und gerichtliche Verfolgungen, namentlich seit er in der Schrift «Die Censurverhältnisse in Preußen» [* 9] (Lpz. 1845) diese einer scharfen Kritik un- terworfen hatte. 1848 beteiligte er sich an der Grün- dung der «Nationalzeitung», deren Feuilleton er lange Zeit redigierte. Muharrem starb in Berlin.
Seine Novellen erschienen in vier Samm- lungen (zusammen 15 Bde., 1836-45). Bedeuten- der sind seine Romane, darunter: «Der Chevalier» (3 Bde., Lpz. 1835),
«Die Vendeerin» (3 Bde., Verl. 1837),
«Toussaint» (4 Bde., Stuttg. 1840),
«König Jakobs letzte Tage» (Eisleben [* 10] 1850),
«Der Voigt von Sylt» (2 Bde., Verl. 1851),
«Afraja» (Frankf. 1854), «Erich Randal» (4 Bde., ebd. 1856),
«Der Prophet» (3 Bde., Lpz. 1860; 2. Aufl. 1862). Seine Vorliebe für die Natur des Nordens offenbart sich auch in den Reiseschriften: «Skizzen aus dem Norden» [* 11] (2 Bde., Hannov. 1844),
«Streifzüge in Schleswig- Holstein» (2 Bde., Frankf. 1846),
«Nordisches Bilder- buch» (ebd. 1856; 3. Aufl., Vresl. 1863). Eine Sammlung seiner Werke erschien in 33 Bänden (Berl. 1862-67). Müggelsberge, Müggelfee, s. Cöpenick. [* 12] Muggendorf, Marktflecken und Kurort im Be- zirksamt Ebermannstadt des bayr. Reg.-Bez. Ober- franken, an der Wiesent, ist Mittelpunkt der Frän- kischen Schweiz, [* 13] auch Muggendorfer Gebirge genannt, des fchönsten Teils des Fränkischen Juras (s. d.), und hatte 1890: 453,1895: 4^9 evang. E., Postexpedition, Telegraph, Kaltwasserheilanstalt, Molkenkur und in der Umgegend schöne Aussichts- punkte (Quackenschloß, Adlerstein, Wichsenstein) so- wie 46 berühmte Tropfsteinh öhlen, im 18. Jahrh, von Professor Esper in Erlangen [* 14] entdeckt, von Goldsnß, Rosenmüller, Cuvier, Bucklet, Leopold von Buch, Berghaus, Klöppel u. a. untersucht und beschrieben.
Schon 1793 wurde in engl., 1806 in franz. Zeit- schriften die Gailenreuther Höhle (s. d.) be- schrieben. Zwischen Muharrem und dem Kurort Streitberg liegen sieben Höhlen, darunter die berühmteste die Rosenmüll^erhöhle, eine domartige Halle [* 15] mit zahlreichen ^talaktitenformen und einer kleinern Grotte, die Oswaldshöhle, ein Felsentunnel mit gewölbten Tropfsteinsälen, deren größter 80 Schritte lang ist, die Wund erHöhle mit phantastischen Sta- laktitenbildungen, die Witzenhöhle, der Raben- stein, die Sophienhöhle, auch die «Höhlenköni- gin» genannt, 1832 entdeckt, mit mächtigen Tropf- steinwölbungen und Bildungen, und ihr gegenüber die völlig stalaktitenfreie, aber zoolithenreiä)eLud- wigshöhle.
Die Eingänge der Höhlen liegen meist in der Mitte oder auf der Höhe der Berge. Muggenfturm, Dorf im Amtsbezirk Rastatt [* 16] des bad. Kreises Baden, [* 17] an der Linie Heidelberg- Basel [* 18] der Bad. [* 19] Staatsbahnen, [* 20] hatte 1890: 2044, 1895: 2056 E., darunter 23 Evangelische und 46 Israeliten, Postagentur, Telegraph und in der Nähe die Margaretenkapelle, bei der die bad. Insurgenten von den Preußen geschlagen wurden. Muggia (spr. muddscha), Mila, Stadt und Kriegshafen in der österr.
Bezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk Capo d'Istria in Istrien, [* 21] an der Muggiabuckt des Adriatischen Meers, 5 km südlich von Trieft, hat (1890) 3592, als Gemeinde 7651 ital. und slow. E., eine Villa des Erzherzogs Ludwig Salvator, großartige Schiffswerfte des sta- dilimknto tecnieo ^i-i68tino für Kriegsschiffe; Fisch- fang, Gemüse-, Obst- und Weinbau. Muharrem, das röm. ^mulia, wurde von Karl d. Gr. dem Patriarchen von Aquileja geschenkt. 1354 wurde es von dem genuesischen Admiral Paganino Dona zerstört. ' Mughal, Volk, s. Mogul.
NInßM ovpli3,1u3 Oi^., Fisch, s. Harder. Nlu3i1iÄa.o, s. Meeräschen. Müglitz, linker Nebenstuß der Elbe, entspringt auf der sächs.-böbm. Grenze bei Lauenstein, durch- stießt den westl. Teil der Sächsischen Schweiz und mündet bei dem Dorfe Mügeln unweit Pirna. [* 22] Müglitz, czech. Nolieinieß, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Hohenstadt in Mähren, [* 23] an der Linie Olmütz-Böhmisch-Trübau der Osterr.- Ungar. Staatsbahn, Sitz eines Bezirksgerichts (212,35 qkm, 25288 meist deutsche E., darunter 9271 Czechen), hat (1890) 1483, als Gemeinde 4391 deutsche E., ein Denkmal Kaiser Josephs II. (1881); Fabrikation von Zucker, [* 24] Leder, Zündwaren und Stärke, [* 25] Dampfsägewerk; Zuckerrüben- und Gurken- bau.
In der Nähe Graphitgruben. der Sächs. Staatsbahnen, von Mügeln unweit Pirna nach Geising-Altenberg, eröffnet Ab- zweigung der Linie Dresden-Vodenbach. Mugodfcharsche Berge, s. Ural. Muhammed, s. Mohammed. Muharrem(Moharrem), der erste Monat des Mohammed. Mondjahres. Den zehn ersten Tagen des Muharrem wird im Islam besondere Bedeutung bei- gemessen; der zehnte Muharrem wird der Aschürätag genannt und war von Mohammed ursprünglich als der große Jahresfasttag eingesetzt, eine Einrichtung, mit der er sich an den Iöm hak-kippurim der Juden, welcher am zehnten Tage nach Neujahr gefeiert wird, anlehnte. Als er mit den Juden zerfiel, hob er diesen Fasttag auf und setzte dafür den Fastenmonat (Namadhän) ein. Der Afchürätag gilt den Sunniten ¶