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gewahren lassen. Die Vorderflügcl sind mit langein Fransensaume besetzt, die Hinterflügel breiter, in der Ruhe gefaltet oder um den schlanken Leib gerollt. Die kleinen 14- bis 16füßigen Raupen leben ent- weder gesellig in einem gemeinschaftlichen Gespinst, welches die Nährpflanze oft völlig umhüllt, oder einzeln in gesponnenen oder aus Teilen der Futter- pflanze hergestellten Gängen oder Gehäusen, andere in zusammengerollten Blättern oder auch minierend in Blättern.
In der Nahrung sind sienicht wählerisch, da sie an und in fast allen pflanzlichen und tierischen Stoffen zu finden sind. Zu den Moucheron gehören unter andern diePelzmotte oder Haarschabe (lin^H peilioukNa. ^.), die Kleidermotte (^inea. LÄi-citeiia. ^.) und die Tapeten- oder Kutschenmotte (linea, tapo ^ißil".^.),
die Kornmotte oder der weiße Korn- wurm (linsa FranoilH ^..).
Untrügliche Mittel gegen die zuerst genannten Moucheron giebt es nicht;
nur un- ablässige Aufmerksamkeit, häufiges Lüften, Klopfen und Sonnen können die bedrohten Gegenstände schützen.
Naturhistor. Sammlungen sucht man durch Arsenik gegen Moucheron zu schützen.
Die Kornmotte greift das aufgespeicherte Getreide [* 2] an und kann nur durch häusiges Wenden, Tüten der Schmetterlinge [* 3] und Verstreichen aller Ritzen mit Kalk und Teer vertilgt werden. Im Wachs der Waben der Honigbiene lebt die von den Bienenzüchtern sehr gefürchtete Vie- nenmotte (s. d. und Tafel: Biene [* 4] und Bie- nenzucht, [* 1] Fig. 4).
Die auf Obst- und Zierbäumen lebenden zahlreichen Mottenarten, unter welchen be- sonders die Apfelmotte (Linea malinkUa ^iie?-) häusig ist, sind leicht durch Entfernung der Raupen- gespinste zu beseitigen.-
Vgl. Stainton/I'lie nawi-al kiätoi-? of tQ6 Iweing. (13 Bde., Lond. 1855-73).
Mottenkraut, s. I^äum. Mottenpapier, s. Naphthalinpapier.
Motte-Samt Martin (spr. mott ßäng mar- täng), La, oderLaMotte-les-Bains, besuchter Badeort im Arrondissement Grenoble [* 5] des franz. Depart. Isere, in einem von hohen Bergen [* 6] einge- schlossenen Thale in der Nähe des Drac, hat salinische Thermalquellen von 58 bis 62" 0., welche gegen Rheumatismus, Nnterleibsleiden, Skrofeln, Frauen- krankheiten gebraucht werden, und (1891) 775 E. Mottlau, linker Nebenfluß der Weichsel, ent- springt 7 km südwestlich von Dirschau [* 7] aus einem See bei Liebschau, flieht durch Danzig, [* 8] wo sie die Radaune aufnimmt und die Speicherinsel bildet, und mündet unterhalb der Festungswerke.
Motto (ital.), Sinn- oder Denkspruch, speciell der einer Schrift, einem Kapitel, einer Preisarbeit u. s. w. vorgesetzte, den Inhalt oder die Richtung andeutende Sinnspruch (Citat, sprichwörtliche Re- densart u. s. w.). - Über N. coutetto s. Frottola. Mottöla, Stadt in der ital. Provinz Lecce, Kreis [* 9] Taranto, auf einem Berg, an der Linie Bari- Tarent, Bischofssitz, hat ein Geistliches Seminar, (1881) 6871 E., Anbau von Wein, Mandeln und Öl. Illotn proprio (lat., «aus eigenem Antrieb»), Formel, die bei einem päpstl.
Erlasse dem Einwände seiner Erschleichung vorbeugen soll.
Das Hauptwort Notuproprio oder Notus propriuZ bezeichnet einen auf der freien Initiative oder eigenen Erwägung des Papstes beruhenden Erlaß, gegen den jener Ein wand unzulässig ist. Motz, Friedr. Christian Adolf von, preuh.
Staats- mann, geb. zu Cassel, studierte von 1792 bis 1795 in Marburg, [* 10] trat in den preuß. Staatsdienst und wurde 1802 Landrat im halber- städtischen, 1803 im untcreichsfeldischen Kreise. [* 11]
Nack der Schlacht bei Jena [* 12] wurde er 1806 zuerst in dic eichsfeldische Landesdeputation gewählt und nahm 1808 die Stelle eines Steuerdirektors im Harz- departement des Königreichs Westfalen [* 13] an, trat auch in die westfäl.
Reichsversammlung ein, ohne seiner deutsch-patriotischen Gesinnung untreu zu werden. Nach der Befreiung des Landes trat in den Dienst des Militär- und Civilgouvcrnements zwischen Elbe und Weser und organisierte mit seltenem Geschick die Steuervcrwaltung desselben. Er verwaltete dann 1815-16 das Fürstentum Fulda [* 14] und wurde zuerst zum Viccpräsidenten, 1817 zum Präsidenten der Erfurter Regierung ernannt.
Umsichtig sorgte er für die Hebung der Landwirtschaft und der Gewerbe, namentlich in dem armen Eichsfelde. 1821 wurde ihm die provisorische Verwaltung des Oberpräsi- diums in Magdeburg [* 15] übertragen, 1824 erfolgte seine Ernennung zum Oberpräsidenten von Sachsen [* 16] und ein Jahr darauf zum Geh.
Als solcher setzte er 1826 die Aufhebung der Generalkontrolle der Finanzen durch.
Die Durch- führung der Provinzialsteuerdirektionen in den östl. Provinzen, die Neuordnung der Domäncnverwal- tung, die Beseitigung des Deficits im Staats- haushalt, vor allem aber der Abschluß des den deutschen Zollverein begründenden Zolloertrags mit HeMn-Darmstadt 1828 sind glänzende Verdienste sei- ner genialen Verwaltung;
1829 gelang ihm noch das Zustandekommen eines Handelsvertrags mit Bayern [* 17] und Württemberg. [* 18] Moucheron starb in Berlin. [* 19] Motze, s. Glas [* 20] (Bd. 8, S. 41a). Motzen (M o cz en), rumän. (walach.) Volkszweig in den westl. Gebirgen Siebenbürgens, wo sie in großer Abgeschlossenheit leben.
Sie sind meist Leute von hoher und schlanker Gestalt, mit auffallend dickem Hals, länglichem Gesicht, [* 21] lichten Haaren, blauen Augen und gelblichweißer Gesichtsfarbe. In den Thalniederungen beschäftigen sie sich mit Berg- bau, in den Hochthälern mit Viehzucht [* 22] und Holz- schnitzerei.
Sie sind wegen ihrer Wildheit gefürchtet.
Die rumän. Anführer des Aufstandes von 1848-49 fanden bei diesen Moucheron ihren kräftigsten Anhang. Mouchard (frz., spr. muschahr, von moncke, Fliege, nicht, wie andere meinen, von Mouchy, Antoine de, Doktor der Sorbonne, bekannt als Verfolger der Protestanten, gest. 1574), soviel wie Polizeispion, Spitzel. Nlouoks (frz., spr. musch, «Fliege»),
Schmink- pflästerchen, Schönpflästerchen, Bezeichnung für kleine Stücke schwarzen Taffets in allen mög- lichen Formen, wie Monde, Sterne, Schlitten, Wagen, Hunde, [* 23] Vögel [* 24] u. s. w., die früher die Damen sich ins Gesicht zu kleben pflegten, um irgend einen Fleck zu verdecken oder den weißen Teint recht her- vortreten zu lassen.
Diefe Sitte erscheint am franz. Hofe zuerst zur Zeit Heinrichs IV. und war im 17. und 18. Jahrh, sehr gebräuchlich. - Auch Bezeich- nung für kleine Flußdampfer.
Moucheron (spr. musch'röng), Frederik de, Hol- land. Landschaftsmaler, geb. 1634 zu Edam (nach andern in Amsterdam), [* 25] genoß in der Malerei den Unterricht Jan Asselijns, ging dann nach Paris [* 26] und ließ sich später in Antwerpen [* 27] nieder, wo er (nach andern in Amsterdam) im Jan. 1686 starb. Moucheron stellte südl. Landschaften in der Art des Both und Heusch dar;
sie finden sich in fast allen gröhern Galerien.