Mossamēdes,Hauptstadt des Distrikts M. der portug.
KolonieAngola in Westafrika, mit 4500 E., liegt an einem vortrefflichen
Hafen der
Kleinen Fischbai, von Sanddünen und lichten Palmenhainen umgeben. Es besitzt außer einem stattlichen Gouvernementsgebäude
hübsche von
Backsteinen erbaute Häuser in geradlinigen
Straßen. Die Einfuhr betrug 1891: 1700000 M.; die
Ausfuhr
(Baumwolle,
[* 2] Vieh, etwas
Kautschuk und Elfenbein): 540000 M. Der DistriktM. zeichnet sich, trotz des empfindlichen
Mangels an Trinkwasser während der Trockenzeit, doch durch leidliches
Klima
[* 3] und durch
Fruchtbarkeit des
Bodens aus, wenigstens
an den Uferrändern der Flußläufe, die eine reiche Kultur von
Baumwolle,
Zuckerrohr,
Bananen und Orangen ermöglicht,
so daß er die stärkste weiße
Bevölkerung
[* 4] in
Angola besitzt.
Die Pflanzenwelt macht hier eine
Wende durch: nördlich erstreckt
sich mit zunehmendem Reichtum das Gebiet der Ölpalme,
Weinpalme,
Pandanus und tropischer Kultur im Savannenlande;
südlich
beginnt das regenarme Gebiet und hört der
Baobab auf im offenen Graslande zu wachsen.
Das
Reich der Kalahariregion
mit der für sie charakteristischen
PflanzeWelwitschia beginnt hier.
Der
Umsatz dieses Geschäftszweiges allein erreichte in den letzten Jahren jährlich 7 ½ Mill. Mosse, wovon 700000
Mosse auf Handlungsunkosten (darunter 115000 Mosse allein auf
Ausgaben für Porto) kommen. – Im Verlag steht obenan das
«Berliner Tageblatt»
[* 23] (s. d.). Dann folgen das «Deutsche
[* 24] Montagsblatt» (1877–88),
der «Bäder-Almanach»
(1882 fg.) u.a. – Die Buchdruckerei, 1872 begründet, hat 1 Dampfmaschine
[* 25] (120 Pferdestärken), 8 Rotations-
(davon 2 Zwillings-)
Maschinen, 12 Schnellpressen,
Stereotypie,
Galvanoplastik,
[* 26]
Buchbinderei und 250 beschäftigte
Personen. Dieselbe
Personenzahl ist in den andern Zweigen thätig. 1892 wurde für die Angestellten eine
Unterstützungskasse mit 100000 Mosse
Kapital
errichtet.
Rudolf Mosse errichtete in seiner Vaterstadt ein
Krankenhaus,
[* 27] spendete zu einem Kinderkrankenhaus
in
Berlin 75000 Mosse und stiftete eine Waisen-, Pflege- und Erziehungsanstalt für 100
Kinder.
Division in der Westprovinz der
Kapkolonie, am
Indischen Ocean, westlich begrenzt vom Gouritzfluß, hat 1831 qkm
und (1891) 7291 E., darunter 3452
Weiße.
Hauptstadt ist
AliwalSouth mit (1891) 2061 E., einem guten Ankerplatz
und lebhaftem
Handel (Warenumsatz über 3 Mill. Mosselbai).
«Die körperliche
Erziehung der
Jugend» (Hamb. 1894). Auch veröffentlichte er zahlreiche
Abhandlungen in den von ihm herausgegebenen
«Archivesitaliennes de biologie» (Bd. 1–22).
der unter der
Kelter abfließende Saft der Weintrauben. Man unterscheidet: Vorwein, erstabfließenden Saft der
reifsten
Trauben;
Preßwein, der unter stärkerm Kelterdruck gewonnen wird, und
Tresterwein, den man aus
den Preßrückständen, den Kämmen und Hülsen, erhält.
Übergießt man den Keltersatz mit Wasser, so heißt der unter
abermaliger Pressung erhaltene Most Lauer oder
Leirer, auch
Nachwein. 100
TeileTrauben geben 60–70
Teile Most. Die chem.
Bestandteile
des Most sind: Wasser, Zucker,
[* 36]
Gummi, Pektin, Extraktivstoffe, Proteïnsubstanzen, organische Säuren und
Mineralstoffe. Je nach der Reife der
Trauben wechselt der Zuckergehalt von 30 bis 12 Proz. Bei guten Mostsorten ist das Verhältnis
von Säure zu Zucker 1:29, bei mittlern 1:18, bei schlechten Sorten 1:10. Saurer Most läßt sich durch Chaptalisieren
(s.d.) oder durch Gallisieren (s.d.) in trinkbaren
Wein verwandeln. Im allgemeinen wächst das
specifische Gewicht,
das man mit der Mostwage (s. d.) bestimmt, mit dem Gehalt an Zucker.
Vermehrten Luftzutritt behufs
Begünstigung der Gärung vermittelt dem frischen M.die Mostpeitschmaschine. Durch die Gärung
verwandelt sich der in
Wein (s. d.). Dieselbe ist Selbstgärung, ohne Zusatz von Ferment; neuerdings
versucht man jedoch durch Zusatz rein gezüchteter
Varietäten des Hefepilzes zum sterilisierten Most dem
Wein einen bestimmten
Charakter zu verleihen: die Gärung erfolgt in offenen oder geschlossenen
Gefäßen und zerfällt in zwei
Perioden, eine stürmische
und eine ruhige.
Durch
die erste mit starker Kohlensäureentwicklung wird der Most zum Rauscher,Krätzer,
Stürmer, Sauser,Suser; durch die zweite wird er milchig-trüb und heißt dann Federweiß (s. d.).
In Süddeutschland und der
Schweiz versteht man unter dem
Namen Most vorzugsweise den Obstwein oder Cider (s.d.).
Bitzler (Bixler,Böckser) ist ein fehlerhafter Most aus solchen
Trauben, die zur Vertreibung des Oidiums mit Schwefel bestäubt waren.
Der Weinmost wird in ungegorenem Zustande verwendet zur
Darstellung der Mostsenfe, ebenso durch Einkochen und Sättigung seiner
Samen
[* 37] zu Mostsirup oder Traubensirup verarbeitet. Im
Orient wird aus dem Most unreifer
Trauben der saure
Schiré
(Vert-jus) gewonnen,
der als Zusatz zu Scherbets u.s.w. dient.