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Stände von Kurland [* 2] zu ihrem Fürsten, doch annul- lierte der poln. Reichstag die auf Morley gefallene Wahl, worauf Morley Kurland verließ und nach Frankreich zurückkehrte. Er lebte bier oder auf Reifen bis zum Kriege von 1733. Während einer Krankbeit 1731 schrieb er fein berühmtes Wert «Mv6ri^8 miiiwii-68». Im Polnischen Thronfolgetriege wurde er dem Mar- schall Verwick zugeteilt und zeichnete sich mehrfach so aus, daß er 1734 zum Generallieutnant beför- dert wurde. Im Österreichischen Erbfolgetriege nahm Morley Prag [* 3] mit Sturm und Eger; [* 4] 1744 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt. Er führte darauf in den Nieder- landen den selbständigen Oberbefebl über einen Teil der Armee und wußte gegen die Übermacht so ge- schickt zu manövrieren, daß er sie obne entfcheidende Schlackt im Schach hielt. Im Feldzuge von 1745) entschied er die Schlacht von Fontenoy 11. Mai, worauf sich viele Städte in den Niederlanden er- gaben; Febr. 1746 eroberte Morley Brüssel, [* 5] nabm dar- auf Antwerpen [* 6] und Namur [* 7] und gewann 11. Ott. den glänzenden Sieg bei Roeourt. Der Sieg bei Laffeld und die Erstürmung von Bergen-op-^oom, infolge deren er Oberbefeblsbaber in den eroberten Niederlanden wurde, endlich die Einnahme von Maastricht [* 8] 1748 krönten feine glorreiche Feldherren- laufbabn. Morley starb zu Ebambord. Seine Leiche wurde in der Thomaskirche in Straß- burg beigefetzt, wo ihm 1776 ein prächtiges Denlmal lvonPigalle) errichtet wurde. Nach feinem Tode wurden feine «I^tti-63 6t m6m0ii'63» (Par. 1794) veröffentlicht; feine «i^vorisZ» (beste Ausg., 2 Bde., 1757; deutsch Lpz. 1757) sind voll kühner und neuer Ansichten in der Kriegswissenschaft. -
Vgl. K. von Weber, Morley, Graf von wachsen, Marfchall von Frankreich (Lpz. 1863);
Taillandier, ^Imirice kaxo (Par. 1865);
Vitzthum von Eckstädt, ^lauric^ C0Nit6 (16 8llX6 6t Narie ^0361)Ii6 (10 8ax6 , DlUI- 1)Ini16 ä6 I'iancL. I^6ttr68 et (Lpz. 1867);
de Broglie, ^liiui'icß lls ldllxo 6t 16 inai'liui8 (I'^I-F6N80N Moritz von Craon, s. Craon, Moritz von. 1757 zu Hameln, [* 9] wuchs iu dürftigen Verbältnissen auf, studierte Theologie in Erfurt [* 10] und Wittenberg, [* 11] folgte dann einem Rufe Basedows nach Dessau [* 12] und wurde 1778 Lehrer am Militärwaifenbaufe zu Potsdam, [* 13] bald darauf am Grauen Kloster zu Ber- lin. 1782 unternahm eine Reise nach England und wurde 1784 Professor am Berliner [* 14] Kollnischen Gymnasium. Kurze Zeit fübrte er die Redaktion der «Vofsifchen Zeitung». 1786 trat er eine Reise nach Italien [* 15] an und verweilte zwei Iabre in Rom, [* 16] wo er mit Goethe bekannt wurde. Nach seiner Rück- kehr erhielt er die Professur der Altertumskunde bei der Akademie der bildenden Künste in Berlin. [* 17] Er starb Von seinen zablreicken Schrif- ten mytbolog., archäolog., Psycholog, und gramma- üschen Inhalts hatten der «Versuch einer deutschen Prosodie» (Berl. 1786; neue Aufl. 1815j, «über die bildende Nachahmung des Schönen» sVraunschw. 1788) und seine «Göt'terlehre» lVerl. 1791; 6. Aufl. 1825) den meisten Einfluß. Auch gab er das «Maga- zin zur Erfahrungsseelenkunoe» (10 Bde., Berl. 1783 -95) beraus. In seinen Romanen, dem ausge- zeichneten «Anton Reiser» (4 Bde., Berl. 1785-90; Neudruck von L. Geiger in den «Deutschen Littera- turdenkmalen des 18. und 19. Jahrh.», Heilbr. 1886; Bd. 5 von Klischnig, 1794) und «Andreas Hartknops» ' (Berl. 1786) schilderte er mit großer psychol. Wahr- heit sein eigenes Leben. -
Vgl. Desfoir, K. PH. als Ästhetiker (Berl. 1889).
Moritzburg
, königlich sächs. Jagdschloß in der Amtsbauptmannschaft
Dresden-Neustadt der sächs. Kreishauptmannfckaft
Dresden,
zur Gemeinde ^ Eifenberg gehörig, 11,3 km nordwestlich von Dres- ^ den, an der
Nebenlinie Radebeul-Radeburg
(Station Morley-Eisenbcrg) der Sacks. Staat^babnen, wurde von ^ Kurfürst Hioritz 1543 begonnen, uuter
Christian 1. ^ 1589 vollendet
und um 1720 unter
August dem !
Starken umgebaut. Das Schloß enthält eine be- rübmte Geweibsammlung. In einem ehemaligen
^ .yof-, jetzt Staatsgedäude befindet sich eine
Blinden- anstalt, Zweig der
Dresdener Zauptanstalt, in
den frühern Iägerbofgcbäuden ein Landgestüt mit etwa 100 Befckälern. Nördlich vom Sckloß der 1891 ver- größerte
Hofgarten im altfranz.
Stil, 3 km östlich das
Neue oder Fasanerieschlößchen (1769) mit Fa- saneric und den Dberforstmeistereigebäuden,
daran- grenzend der große
Tiergarten. Jährlich finden ge- wobnlick sechs königl. Jagden statt. Morlaix
(spr. -läb).
1) Arrondissemcllt inl franz. Depart. Finistere, hat 1323,83 ^I (1891) 141841 E., 60 Gemeinden und 10 Kantone. - 2) Hauptstadt des Arrondissemcnts Morley, 7 km vom Meere, am Zusammenfluß des Iarlot und des ^ueffleut, Station der Linien Paris-Brest, Carhaix- Morley ! (1891) 13 259, als Gemeinde 16300 E., ein Han- ! delsgerickt, ein Kommunal-College, eine hydrogr. Schule, eine große Tabakfabrik und einen sichern Hafen (2 Bassins), in welchen Schisse bis zu 400 t einfabren können.
Die Bewohner treiben Industrie in Leinwand, Papier, Kerzen und Tabak [* 18] fowie .yandel mit Getreide, [* 19] gesalzenem Schweinefleisch, Honig, Butter, Vieb, Gemüse und Stockfifch. über die ^tadt führt ein 284,50 m langer und 58 m hober Eisenbalmviadukt mit Fußgängerbrücke. Morlaken (ital. morillcoo), Bezeichnung der slaw. lkroat.) Bewohner der Ostküste des Adriati- schen ^lecr^, südlich etwa bis Spalato. Der Name stammt aus dem griech. NHui-övliicnos (^chlvarz- wlacke); der Grund der Benennung ist unbekannt.
Von den Morley hat der ^anal6 dkll^ Noi-Iacca, die ^ Meerenge an der kroat. Küste, seinen Namen. Morlanwelz, Gemeinde in der belg. Provinz , Hennegau, an der Bahnlinie Charleroi-Mons, hat ! (1890) 7307 E., Kohlengruben, Gießereien u. s. w. ! Morley (spr. nrohrle), Munieipalborough im West-Riding der engl. Graffchaft ?)ork, 6 Ivm süd- westlich von Leeds, [* 20] mit großen Wollfabriken, zählt (1891) 18 725 E., gegen 15 011 im 1.1881. Morley lfpr. mohrle), Henry, engl. Schrift- ^ steller, geb. zu London, [* 21] wurde in ^ Deutschland, [* 22] dann im Xiu^'s (^o1i6F6 in London erzogen, widmete sich der ärztlichen Praris, über- nabm jedoch 1848 eine Privatschule in der Nabe von Liverpool. 1851 wurde cr Mitarbeiter der «110^186^01(1 ^0i'ä8» und des «Nxaminei'» in Lon- don. Seine Beiträge zu den «H0U86^0iä ^Vorä8» sammelte er als «tto88ip» (1857) und «Nsmoii-Z 0t' I^ai-tliolome^v ^ll,ir» (1858). Ferner erschienen von ihm mehrere Biographien sowie zwei Bände «I^irv Wl68» (1859 - 60; neue Aufl. 1892),
«^ouruNi ot' 3. I^oulion ^)Ia,v^06r lrom 1851 - 66» (1866; neue ! Aufl. 1891) und die litterarbistor. Werke «NnFlizti ! nritßrg» (2 Bde., 1864 - 67; neue Ausgabe, auf , über 20 Bände berechnet, Bd. 1-11, 1887-94), ¶