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Die Rinde beider Bäume enthält ein dem Tragant ähnliches Gummi.
Die Rinde beider Bäume enthält ein dem Tragant ähnliches Gummi.
soviel wie Behenöl (s. d.). ^[= ein fettes, nicht trocknendes Öl, das durch Auspressen der Behennüsse (s. Moringa) gewonnen ...]
Stadt im Kreis [* 2] Northeim [* 3] des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim, [* 4] an der Linie Ottbergen-Nordhausen der Preuß.
Staatsbahnen, [* 5] Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Göttingen), [* 6] hatte 1890: 2423, 1895: 2466 E., darunter 143 Katholiken und 47 Israeliten, Post, Telegraph, [* 7] königl. Domäne, zwei Rittergüter, Spar- und Darlehnskasse;
Tabak- und Cigarrenfabriken, Branntweinbrennerei, Papierfabrik, Wollspinnerei und Steinbrüche.
Stadt in der japan. Provinz Rikutshiu auf Honshiu, Hauptort des Ken Iwate, an der von Tokio [* 8] nach Asmori führenden Eisenbahn und dem Kitakamifluß, 527 km nördlich von Tokio, hat (1890) 31868 E., Baumwollweberei sowie Fabrikation eiserner Kessel. Morioka war ehemals Sitz eines Daimio.
der schwarze Bergkrystall (s. d.). ^[= die reinste Modifikation der Kieselsäure oder des Quarzes (s. d.), findet sich ursprünglich ...]
Morion
(frz., spr. -óng), Morian, Maurenkappe, eiserne Kopfbedeckung, s. Helm (Bd. 9, S. 18 a).
bei den griech. Schriftstellern der Name eines großen, durch Dämme begrenzten künstlichen Sees, der als Reservoir für das überschüssige Überschwemmungswasser des Nils gedient haben soll. Die Anlage schreibt die griech. Sage dem König Möris zu; in Wirklichkeit rührt sie wohl von Amenemhét Ⅲ., einem Herrscher der 12. Dynastie (um 1900 v. Chr.), her. Der Name Möris (Moēris) bedeutet ägyptisch «großer See» und ist irrtümlich von den Griechen als Königsname aufgefaßt worden.
Über die Lage des Mörissees weichen die Ansichten voneinander ab. Während man früher allgemein den heutigen Birket el-Kerun («Hörnersee»),
einen natürlichen See am Westrande des Fajum, für den Mörissee gehalten hatte, verwies ihn Linant de Bellefonds («Mémoirs sur le lac Moeris», 1842) in die südöstl. Ecke des Fajum. Dagegen hat F. Cope Whitehouse, gestützt auf den von Herodot gegebenen Umfang des Sees von 3600 Stadien (den Linant auf 360 beschränken zu müssen glaubte), dem Mörissee einen größern Umfang als Linant gegeben und eine Ausdehnung [* 9] nach Südwesten angenommen. In neuester Zeit ist durch Flinders Petrie wieder die alte und wohl auch richtige Ansicht vertreten worden, daß der See im westl. Delta [* 10] gelegen habe und der Birket el-Kerun sein letzter Rest sei. Es hätten dann die den Mörissee einschließenden Dämme ursprünglich dazu gedient, das dem sumpfigen Fajum abgerungene Kulturland vor Überflutungen zu schützen.
hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Robert Morison (spr. mórrĭs'n), Professor der Botanik in Oxford, [* 11] geb. 1620 in Aberdeen, [* 12] gest. 1683;
er schrieb eine «Plantarum historia universalis» (2 Bde., 1680).
Tanz, s. Moresca.
Morisken, s. Mauren.
Pillen, s. Geheimmittel. ^[= (Arcana), wirkliche oder angebliche Arzneimittel, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird. ...]
s. Möris. ^[= bei den griech. Schriftstellern der Name eines großen, durch Dämme begrenzten künstlichen ...]
s Mauritia. ^[= L., Pflanzengattung aus der Familie der Palmen (s. d.) mit 6 Arten im tropischen Südamerika. ...]
te salutant, s. Ave imperator, morituri te saltutant.
Sankt, [* 13] s. Sankt ^[= ungar. Szent-György, Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Preßburg, bis 1876 königl. ...] Moritz.
Prinz von Anhalt-Dessau, preuß. Feldmarschall, geb. zu Dessau [* 14] als Sohn des Fürsten Leopold, des «Alten Dessauers», trat 1725 in das preuß. Heer ein und machte als Freiwilliger den Polnischen Thronfolgekrieg 1734‒35 mit. Nachdem er am ersten Schlesischen Krieg teilgenommen hatte, fand er Gelegenheit, sich im zweiten Schlesischen Kriege bei Hohenfriedberg, besonders aber bei Kesselsdorf, wo er als Führer des linken Flügels zum Siege wesentlich beitrug, auszuzeichnen.
Nach dem Friedensschlusse übertrug ihm Friedrich Ⅱ. die Urbarmachung und Kolonisation wüstliegender Landstriche an der Oder und in Pommern [* 15] und ernannte ihn 1752 zum Gouverneur von Cüstrin. [* 16] Gleich bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges fand der Prinz Gelegenheit, sich bei Gefangennahme der Sachsen [* 17] bei Pirna [* 18] besonders hervorzuthun; auch leitete er hernach die Umformung der sächs. Regimenter in preußische. Im Frühjahr 1757 mit Unternehmungen im Erzgebirge betraut, konnte er in die Schlacht von Prag [* 19] nicht mehr thätig eingreifen, führte aber bei Kolin [* 20] den linken Flügel, griff infolge eines Mißverständnisses nicht zur rechten Zeit an und verschuldete hierdurch mit die Niederlage.
Ende August jenes Jahres folgte er dem Könige nach Thüringen, eilte aber dann dem durch Hadik bedrängten Berlin [* 21] zu Hilfe. Dann leistete er bei Roßbach [* 22] gute Dienste [* 23] und trug in der Schlacht von Leuthen [* 24] wesentlich zum Siege bei, weshalb ihn der König auf dem Schlachtfelde zum Feldmarschall ernannte. Moritz kämpfte dann mit Auszeichnung bei Zorndorf und fiel verwundet bei Hochkirch [* 25] den Österreichern in die Hände. Nach Dessau entlassen, starb er bereits Seinen Namen erhielt 1889 das 5. pommersche Infanterieregiment Nr. 42.
von Hessen, [* 26] Landgraf, geb. kam 1592 zur Regierung, legte sie 1627, da seine gesinnungslose Ritterschaft mit der kath. Liga gemeinsame Sache machte, nieder und starb Ein trefflicher Friedensfürst, hat Moritz doch den klaren Plan eines nationalen Heers gefaßt, ohne seinen Ständen gegenüber durchzudringen. Kirchlich gebot er die Union auch in dem streng luth. Marburg [* 27] fast mit Härte. Hoch gebildet, ja gelehrt, verstand er sich auf Musik und Architektur, wagte theol. und grammatische Schriften, gründete in Cassel 1599 eine adlige Schule, das Collegium Mauritianum, und nahm noch an der Fruchtbringenden Gesellschaft teil. Sein Herz aber gehörte dem Theater: [* 28] seine leider bis auf einige Titel verlorenen Dramen wurden, die lateinischen von den Schülern des Kollegiums, die deutschen von den engl. Komödianten seiner stehenden Hofbühne aufgeführt.
Prinz von Oranien, Graf von Nassau, Sohn des Prinzen Wilhelm Ⅰ. von Oranien und Annas, der Tochter des Kurfürsten Moritz von Sachsen, geb. zu Dillenburg, studierte zu Leiden. [* 29] Nach der Ermordung seines Vaters 1584 wählten ihn die Provinzen Holland und Seeland, nachher auch Utrecht [* 30] zum Statthalter. Er befreite Geldern, Oberyssel, Friesland und Groningen von den Spaniern und erhielt nun den Oberbefehl über die Land- und Seemacht aller vereinigten Provinzen und die Statthalterschaft von Geldern und Oberyssel.
Die Eroberung von Zütphen, Deventer, Nimwegen, [* 31] Gertruidenburg (1593) und vielen andern Festungen, die Schlachten [* 32] von Turnhout (1597) und Nieuport (1600) reihten seinen Namen denen der größten Feldherren bei. Er war in gewissem Sinne der Vater der modernen Kriegführung, indem er zu den Principien der alten Römer [* 33] zurückkehrte, seinem Heere eine feste Organisation gab und nach wissenschaftlichen Grundsätzen den Krieg zu führen und Städte zu belagern anfing. Der Waffenstillstand von 1609 sicherte der ¶
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Republik für 12 Jahre wirtschaftliches Gedeihen. Bei den polit.-religiosen Zwisten zwischen Arminia- nern (s. d.) und Gomaristen stellte Moritz zuletzt (1617) sich an die Seite der letztern. Oldenbarneveldt (s. d.), sein früherer Freund, wurde hingerichtet (1619). In- mitten des ueuen Kampfes gegen Spanien [* 35] starb Moritz ihm folgte sein Bruder Friedrich Heinrich. -
Vgl. Groen van Prinsterer, Nauiice 6t I5arn6V6it.
Stucks 1ii8tori^u6 lUtrecht 1875).
Moritz, Herzog und Kurfürst von Sachsen, der Sohn Herzog Heinrichs des Frommen, geb. zu Freiberg, [* 36] erhielt seine Ausbildung erst an dem üppigen Hofe des Erzbischofs Albrecht von Mainz [* 37] und Magdeburg [* 38] iu Halle, [* 39] dann am Dresdener und schließlich am kursächs. Hofe. Nach- dem er 1539 in Torgau [* 40] zur prot. Kirche übergetre- ten war, vermählte er sich mit Agnes, der Tochter des Landgrafen Philipp von Hessen. Am folgte er seinem Vater in der Regie- rung des Herzogtums Sachsen Albertinischer Linie.
Obschon ein eifriger Anhänger der Reformation und Schwiegersohn eines der Häupter des Schmal- kaldischen Bundes, war er doch uicht zu bewegen, dem Bunde beizutreten, weil er sich der Oberleitung seines Vetters, des Kurfürsten Johann Friedrich, nicht unterwerfen wollte. Die Nebenbuhlerschaft beider um den Besitz der Bistümer Magdeburg und Halberstadt [* 41] und namentlich der streit um die Reformation des unter der Vogtei beider Linien stehenden Stifts Meißen, [* 42] den Philipp von Hessen nach dem sog. Fladeukriege April 1542 mit Mühe vermittelte, steigerte die Entfremdung beider Linien und drängte den ehrgeizigen Herzog mehr und mebr auf die Seite des Kaisers.
Daher unterstützte Moritz diesen 1542 gegen die Türken, 1543 gegen die Franzosen. Trotzdem sandte er 1545 dem Schmal- kaldischen Bund Hilfe gegen Herzog Heinrich von Braunschweig [* 43] und erbot sich zu einem engen Bünd- nis mit Kursachsen und Hessen. Erst als diese Be- mühungen scheiterten, entschied er sich ganz für den Kaiser, der ihm in einem geheimen Vertrage zu Regensburg [* 44] unter der Bedingung kräftigen Beistandes, die Kurwürde und die Erb- länder des Kurfürsten zusicherte. Moritz bemächtigte sich in kurzer Zeit fast des ganzen Kurfürstentums; doch muhte er dasselbe fast ebenso schnell dem mit einer überlegenen Macht heimkehrenden Kurfürsten wieder einränmen und verlor schließlich sogar sein eigenes Land bis auf wenige feste Plätze. Erst die Schlacht bei Mühlberg, die Gefangennahme des Kurfürsten und die Wittenberger Kapitulation führten ans Ziel seiner Wünsche. Am erteilte ihm der Kaiser die Kur- würde und erfolgte zu Augsburg [* 45] die feierliche Belehnung mit einem großen Teile der Ernestinischen Erblande.
Ungeachtet dieser Gunstbezeigungen war Moritz kei- neswegs befriedigt. Die ihm in Aussicht gestellten Stiftslande Magdeburg und Halberstadt blieben ihm versagt, und durch die nach der Auffassung des Kurfürsten vertragswidrige Gefangennahme Phi- lipps von Hessen in Halle verletzte ihn der Kaiser ganz persönlich. Zudem sab er, wie Karl V. auf die Zerstörung des Protestantismus und die Begrün- dung einer unumschränkten Herrschaft über Deutsch- land ausging, die allgemein als eine span. Fremd- herrschaft erschien. Moritz sicherte daher den Bestand seiner luth.
Landeskirche durch das Leipziger In- terim Dez. 1548 und begann sich langsam den prot. ! Fürsten zuzuwenden, denen er freilich zunächst als Verräter galt. Er übernahm daher zwar Okt. 1550 die Vollstreckung der Acht gegen Magdeburg, be- nutzte diesen Auftrag aber, um ohne Auffehen zu rüsten, trat schon während der Belagerung mit meh- rern norddeutschen Fürsten (Joh. Albrecht von Mecklenburg, [* 46] Haus von Cüstrin und Albrecht von Preußen) [* 47] in geheime Verbindung und schloß mit Heinrich II. von Frankreich ein Bündnis gegen den Kaiser.
Ende 1551 kam der Vertrag von Friedewald zu stände, der von Heinrich II. in Chambord unterzeichnet wurde. Als der Kaiser die wiederholt geforderte Freilassung Phi- lipps von Hessen auch jetzt noch verweigerte, erhoben die Verbündeten im März 1552 die Waffen. Moritz nahm Augsburg und besetzte 23. Mai auch Inns- bruck, von wo Karl V. mit Mühe entkommen war. Die Folge des raschen Feldzugs war die Freilassung des Kurfürsten von Sachsen und des Landgrafen sowie der Vertrag von Passau [* 48] der die Entscheidung über die kirchliche Frage und die Beschwerden gegen die Regierung des Kaisers an den Reichstag verwies. Noch im Herbst desselben Jahres entsetzte Moritz das von den Türken hart be- drängte Erlau in Ungarn. Um den Frieden zu sichern, trat er dem Bündnisse gegen den Mark- grafen Albrecht von Brandenburg [* 49] bei, der den Passauer Vertrag uicht anerkannte, sondern den Krieg auf eigene Faust fortsetzte. Bei Sievers- bausen wurde der Markgraf zwar gänzlich geschlagen, aber Moritz durch einen Schuß in den Rücken so schwer verwundet, daß er 11. Juli starb; er wurde im Dom zu Freiberg beerdigt, wo ibm auch ein prachtvolles Denkmal gesetzt worden ist.- Moritz befestigte Dresden, [* 50] Leipzig [* 51] und Pirna, ver- besserte die Heeresverfassuug, unterstützte den Berg- bau und das Hüttenwesen, organisierte eine einheit- liche Landesregierung durch Errichtung des Hofrats 1547, führte die Einteilung in vier Kreise [* 52] ein und gründete die drei Fürstenschulen und mehrere In- stitute bei der Universität zu Leipzig.
In der Regie- rung folgte ihm sein Bruder August. Seine Witwe heiratete 1555 den Herzog Johann Friedrich den Mittlern, starb aber wenige Monate uachher;
seine einzige ihn überlebende Tochter, Anna, wurde die ! Gemahlin Wilhelms I., Priuzen von Oranien.
Vgl. Langenn, Moritz, Herzog und Churfürst zu i Sachsen l2 Bde., Lpz. 1841);
W. Maurenbrecher in den «Studien und Skizzen zur Geschichte der Reformationszeit» sebd. 1874);
G. Voigt, Moritz von Sachsen 1541-47 (ebd. 1876);
H. Prutz, Moritz von Sachsen lim «Neuen Plutarch», Bd. 9, ebd. 1882); ! S. Isleib in mehrern Aussätzen des «Neuen Ar- ! chivs für sächs. Geschichte und Altertumskunde». ! Moritz, Graf von S a ch sen, bekannt unter dem Namen des Marsch alls von Sachsen, franz. Marschall, geb. in Goslar, [* 53] war der natürliche Sohn Augusts II., des Starken, und der Gräfin Aurora von Königsmark.
Die ersten Waffen [* 54] trug er 1709 in Flandern unter Eugen und Marl- borough; 1711 legitimierte ihn sein Vater unter ! dem Titel eines Grafen von Sachsen. 1715 kämpfte ^ in Pommern und 1716 in Polen, sowie 1717 unter Eugen vor Belgrad. [* 55] 1720 ging er nach Frank- reich, wurde hier zum Marechal-de-Camp ernannt ^ und stndierte nun Mathematik, Mechanik und Ve- ! festigungskunst, führte aber ein höchst verschwende- ! risckes und zügelloses Leben. Abwechselnd war er ! auch am Hofe seines Vaters. 1726 wählten ihn die ¶