Werken erschienen noch «The loves of the angels» (1823),
eine Art Seitenstück zu «Lalla Rookh», und der
Roman «The Epicurean»
(1827). Seitdem wandte er sich mehr dem
Studium der Geschichte seines Vaterlandes zu.
Schon 1824 hatte er in seinen «Memoirs
of Captain Rock» eine
Schilderung von dem Zustande
Irlands gegeben. Ferner veröffentlichte er «Life of
Lord Edward Fitzgerald» (2 Bde., Lond.
1831),
«Travels of an
Irish gentleman in search of religion» (2 Bde., ebd.
1833; deutsch von Lieber, 6. Aufl., Aschaffenb. 1852),
«History of Ireland» (in
Lardners «Cyclopædia», 1835; deutsch von
Ackens, 2 Bde.,
Baden-Baden
[* 2] 1846). 1821 gab er Sheridans Werke heraus und schrieb 1825 dessen
Biographie.
Die von ihm veröffentlichten «Letters and journals of Lord
Byron; with notices of his life» (1830) sind kein Ersatz dafür,
daß er in die Vernichtung der von
Byron ihm anvertrauten handschriftlichen
Denkwürdigkeiten willigte. Moore starb zu
Sloperton-Cottage. Seine nachgelassenenSchriften wurden von Lord John
Russell herausgegeben (8 Bde., Lond.
1853-50). Seine sämtlichen Werke (10 Bde.) erschienen in
London
[* 3] 1840-43. Die poet. Werke erschienen in deutscher
Übersetzung
von Ölckers (2. Aufl., 5 Bde., Lpz.
1843). -
(Fuligula), eine Gattung der
Enten
[* 4] (s. d.) mit einem einfarbigen, an der
Wurzel
[* 5] nicht
aufgetriebenen Schnabel von größerer Länge als der
Kopf, kurzem, abgerundetem, aus 16 Federn bestehendem
Schwanz.
Das Gefieder
ist oberhalb dunkel, unten weiß, meist auf den Flügeln ein weißer
Spiegel.
[* 6]
Die eigentliche Moorente (Fuligula nyroca Guldenst.), 43 cm
lang, 67 cm flugbreit, mit kastanienbraunem
Kopf und
Hals, ist in
Deutschland
[* 7] nicht selten.
für die
Urgeschichte außerordentlich wichtige Altertumsfunde, die man aus
Mooren und sumpfigen Wiesen sowie
aus kleinern
Teichen und Pfützen gehoben hat. Sie kommen am zahlreichsten in der
Bronzezeit und vereinzelt
in spätern
Perioden vor. Sie lassen sich auf den ersten
Blick von den aus der Erde geholten Grabfunden unterscheiden, da sie
nie die grüne Patina besitzen, sondern den goldigen
Glanz behalten und nur durch die Berührung mit der
Luft eine bräunliche
Farbe ohne jede Oxydationsschicht annehmen.
Die Funde kommen fast in allen
Ländern des nördl. Europas vor. Besonders berühmt sind die großen Massenfunde, die in
den Museen von Kiel,
[* 8] Kopenhagen
[* 9] und Kristiania
[* 10] aufgespeichert sind, besonders die von Thorsberg in
Angeln, Nydam im
Sundewitt,
Vimose auf Fünen und von Gokstad in
Schweden.
[* 11] Sie bestehen aus vielen
Hunderten von Gegenständen, Schwertern,
Lanzenspitzen,
Dolchen,
Messern, Schildbuckeln, Panzern, den verschiedensten Schmucksachen,
[* 12] Kleidungsstücken und
Thongefäßen,
zum
Teil gut erhalten, zum
Teil absichtlich zerstört. Im
Moore von Nydam, Gotstad und Tuna
(Norwegen) hat man große Schiffe
[* 13] gefunden. Durch den Fund von Gokstad wurde es klar. daß die
Moore einst alte Begräbnisstätten gewesen
sind, in denen man besonders Häuptlinge mit all ihren Habseligkeiten begrub. Die dän.
Funde stammen aus der Zeit der
Völkerwanderung, der
von Gotstad aus der Wikingerzeit (9. Jahrh.). -
die Umwandlung wenig oder gar nicht ertragsfähigen
Moors (s. d.) in
Acker- und Wiesenland. Die vielfach
zur Moorkultur gerechnete
Fehn- oder
Veenkultur (s.
Fehn- und Moorkolonien) macht nicht das
Moor selbst landwirtschaftlich nutzbar, sondern
dessen
Untergrund. Das seit Anfang des 18. Jahrh. sehr ausgedehnt angewendete
Brennen der Heidekrautdecke des
Moors
(Brandwirtschaft, s.
Betriebssystem, Bd. 2, S. 907 b) verbessert zwar wegen der
vorher nötigen Entwässerung und Lockerung und wegen der durch das 7-16 cm tief eindringende
Feuer hervorgerufenen
Zersetzung
den
Boden physikalisch und chemisch, auch giebt die in die warme
Asche eingebrachte Saat (Roggen, vorwiegend
jedoch
Buchweizen) bei günstiger Witterung reiche Ernte;
[* 14] allein diese ist wegen Empfindlichkeit gegen
Nachtfröste unsicher
und die Heideschicht durch zwei- oder mehrmaliges
Brennen tot gebrannt: deshalb ist das
Brennen nur die Einleitung der Moorkultur.
Die eigentliche Moorkultur sorgt zuerst für genügende, aber nicht zu tief gehende Entwässerung,
sodann mittels Durcharbeitung, Lüftung und Kalkung für Urbarmachung und endlich durch
Vermengung mit geeignetem
Dünger und
Bestellung, später durch weitere Düngung und angemessenen
Fruchtwechsel für Erzielung dauernder Erträge. Der
Dünger muß
die mangelnden Basenbildner (Kalium,
Calcium,
Magnesium,
Eisen)
[* 15] und Säurebildner
(Phosphor, Schwefel) ersetzen oder zuführen
und wird, da natürlicher
Dünger bei neuen Kulturen meist fehlt, in Form von
Kainit,
Phosphaten und
Chilesalpeter
gegeben; der
Dünger der auf benachbarten rohen
Mooren und
Heiden weidenden
Heidschnucken kann nach Mischung mit Sand benutzt
werden. Sehr zweckmäßig ist die Ausbringung fruchtbaren Nordseeschlicks (auf je 1 ha 100000 kg abgelagerten Schlicks).
Überraschend gut wirkt die
Impfung
[* 16] (s. d.) des
Moors, wobei auf 1 ha nur 4000 kg Marscherde ausgestreut
werden. Diese geringe Menge sog. Wiergrundes ermöglicht bei Anbau von
Leguminosen
[* 17] eine zersetzende, bodenausschließende
Thätigkeit gewisser Mikroorganismen und erspart so an stickstoffhaltigen
Düngemitteln.
Für die, im Gegensatz zu Hoch- oder Heidemooren, besser zersetzten, dichter gelagerten und mineralreichern
Tieflands- oder Wiesenmoore ist eine besondere Moorkultur sehr verbreitet, die nach ihrem Erfinder, dem Rittergutsbesitzer
Rimpau auf Cunran
«ProvinzSachsen),
[* 18] benannte Rimpausche
Moordammkultur (Dammkultur der
Moore). Diese reguliert zuerst unter
Berücksichtigung des nachherigen Zusammensinkens des
Moors dessen Wasserstand derart, daß ein angemessen tiefes Eintauchen
der Moorschicht in das Wasser gesichert bleibt.
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mehr
Sodann wird die ursprüngliche Vegetationsdecke des Moors durch Aufbringen einer 11 cm starken Moorschicht getötet, die man
den an der Langseite jedes etwa 20–25 in breiten Moorstreifens ausgehobenen Gräben entnimmt. Auf die noch feuchte Moorschicht
kommt eine 11 cm starke Schicht reinen, schwefelkiesfreien, nicht humosen, womöglich etwas körnigen und lehmigen
Sandes. Kann dieser nicht aus den Gräben gewonnen werden, so muß er mittels Feldbahnen von Nachbarflächen herangeschafft
werden.
Der Sand wird dann durch Kainit und Phosphorsäure gedüngt und bildet die Ackerkrume, die bei der Bestellung nicht mit dem Moor
vermischt werden darf. Die besprochenen Arten der Moorkultur haben Erträge bewirkt, die hinter denen guter Mineralböden
nicht zurückstehen. Sehr viel ist, außer von der oldenb., von der preuß.
Regierung für die Erschließung der Moore durch Kanäle und für die Besiedelung geschehen. Eine Central-Moorkommission bearbeitet
die einschlägigen Sachen. Preußen
[* 22] hat eine Moorversuchsstation in Bremen.
[* 23] Daneben ist ein Verein zur Förderung der Moorkultur im
DeutschenReiche thätig, dessen seit 1883 erscheinende «Mitteilungen» neben
den Protokollen jener Central-Moorkommission über die Fortschritte der Moorkultur unterrichten. –
Vgl. Krey, Die Moorkultur Anleitung für
Landwirte und Kulturtechniker (Berl. 1885);
Conrad von Seelhorst, Acker- und Wiesenbau auf Moorboden (ebd. 1891).