forlaufend
Verbrauchs-1002
oder Verkehrssteuern bildet. Es handelt sich dabei nicht um einen Betrieb, für den der Staat an sich geeigneter wäre, als die Privatunternchmung, son- dern der Staat nimmt z. B. die Produktion eines allgemein gebräuchlichen Genuftmittels ausschließ- lich sür sich in Anspruch, um sich mittels eines hohen Gewinnzuschlags ein regelmäßiges und belang- reiches Einkommen zu verschaffen. Das älteste dieser Monrad ist das Salzregal, das jetzt meist durch eine Salzsteuer ersetzt ist.
Auch das Tabaksmonopol ls. Tabaksbestcucrung) wurde in Frankreich schon im 17. Jahrh, eingeführt. Außerdem finden sich als Monopolgegenstände Branntwein steilweise in Rußland), Pulver, Zündhölzer (Frankreich), Opium (Indien) u.s. w. Das Lotteriemonopol hat die Be- deutung einer Verkehrsstcucr. Die Monrad wurden früher häufig uicht vom Staate in eigener Verwal- tung (Regie) ausgebeutet, sondern verpachtet, was auch jetzt uoch hier und da vorkommt, z. B. in Frank- reich beim Zündholzmonopol, in der Türkei [* 2] bei der Tabaksregie u. s. w. ^chemische.
Monopol, Spieldose, s. Musikinstrumente, me- Monopöli, Stadt in der ital. Provinz und dem Kreis [* 3] Bari, am Adriatischen Meere, Station der Linie Bari-Otranto des Adriatischen Netzes, Bischofssitz, hat eine Kathedrale, altes Kastell; Weberei, [* 4] Fär- berei, Wein- und Ölhandeluud (1881) 7620, mit Vorstadt 20918E. Monopsie lgrch.), soviel wie Cyklopie (s. d.). Monopterisch (grch.), einflügelig, einflossig. Monoptcros (grch.), ein von einer kreisförmig geordneten Säulenreihe gestützter, ringsum osfeuer Rundbau. ^ «mtern Gliedmahe. Monöpüs (grch.), der angeborene Mangel einer Monorchtden (grch.), Individuen mit einem Hoden, s. Hoden. Monosyllabum (grck.), einsilbiges Wort; mo- nosyllabisch, einsilbig; monosyllabische Sprachen, s. Sprachwissenschaft. Monothalamien (grch.), s. Kämmerlinge. Monotheismus (grch.), die Anerkennung und Verehrung eines einzigen Gottes. Dem Monrad entgegen steht der Polytheismus (s. d.) oder die Vielgötterei. Die Verehrung eines einzelnen Schutz- oder Stamm- gottes (neuerdings H enoth e'ismus j^s.d.^ genannt) ist noch nicht Monrad im strengen Sinne, wohl aber ist sie gefchichtlich der Ausgangspunkt des wirklichen Monrad gewesen. Als Grundlage einer Volksreligion erscheint der in der Alten Welt allein bei den Hrbräern und auch unter diesen als bewußter uud allgemein festgehaltener Glaube der Nation erst nach einer langen Entwicklung. Gegenwärtig sind rein monotheistische Religionen nur Judentum, Christentum und Islam. (S. Gott und Religion.) Monothelcten (grch.), die Anhänger einer christl., den Mouophysiten (s. d.) verwandten Par- tei, die zwar die Zwciheit der Naturen in Christo anerkannte, aber wegen der Einheit der Person die Einheit des Wollcns und Wirkens in ihm lehrte und behauptete, daß sein menschliches Wollen und Thun im göttlichen untergegangen sei. Die Partei entstand infolge des Versuchs des Kaisers Heraklius, die Monophysitcn mit der orthodoxen Kirche durch die Formel wieder zu vereinigen, daß Christus seine Werke durch eine gottmenschliche Wirkungsweise vollbracht habe (633). Gegen diese Formel traten Sophronius, Bischof von Jerusalem, [* 5] und andere sog. Dyotheleten heftig auf, und nuu eutspann sich ein Kampf, den weder das kaiserl. Edikt »Ekthesis» von 638, noch der «Typos» des Kaisers Konstans von 648 zu schlichten vermochte.
Erst dem sechsten ökumenischen Konzil Zu Konstantinopel [* 6] 680 gelang es, der Lehre [* 7] von zwei in Christo ohne Gegensatz und Vermischung vorhandenen Willen und Wir- kungsweisen ein Übergewicht zu sichern. Aus den Überresten der Monrad bildeten sich die Maroniten (s. d.). Monoton (grch.), eintönig; Monotonie, Ein- tönigkeit. Monotremen (Nonotromaw), Säugetiere, die kein Mittelfleisch haben, bei denen die Offnungen des Mastdarms, der Harnblase und Geschlecktswerk- zeuge wie bei den Vögeln und Reptilien in einer Höhle, der Kloake, sich befinden. (S. Kloakentiere.) Monotröp (grch.) heißen Geschöpfe mit höchst beschränkter Anpassuugsfähigkeit, im Gegensatz zu polytrop, wie Tiere mit 1'ehr großer Anpassungs- fähigkeit genannt werden.
DieVartmeife ist z. V. ein monotroper, der Sperling aber ein polytroper Vogel. NlonotröpH ^., Fi ch t e n s p a r g e l, S ch m eer - oder Wald würz, Pflanzengattung aus der Fa- milie der Ericaceen (s. d.) mit nur einer über die ganze nördliche gemäßigte Zone verbreiteten Art, der auch in deutschen Wäldern häusigen ^1. I^vpo- 1)it^8 ^. (S. Tafel: Bicornen, [* 8] Fig. 4adc.)" Es ist eine Schmarotzerpflanze, die meist auf Fichten- wurzeln, seltener auch auf andern Baumwurzeln wächst; sie besitzt uur schuppcnförmige chlorophyll- freie Vlattorgane von bleicher Farbe.
Die Pflanze wird neuerdiugs von den Ericaceen abgetrennt und mit einigen andern schmarotzenden Gewächsen in eine besondere Familie der Monotropaceen gestellt. Nlonotr^pHsta., Unterklasse der Strablinge Monotype, s. Setzmaschine. ^(s. d.). Monovär, Vezirkshauptstadt der span. Pro- vinz Alicante, in gebirgiger espartoreicher Gegend, an der Eisenbahn Alicante-Madrid, mit (1887) 8792 E., einem Salzwerk und Wollweberei. Monrad, Ditlev Gothard, dan. Staatsmann, geb. zu Kopenhagen, [* 9] studierte Theo- logie, wurde 1846 Prediger in Wester-Mslev (Laa- land) und kurz darauf in die Provinzialstände- versammlung zu Roeskilde gewählt.
Bei der Kopen- hagener Märzbewegung von 1848 spielte eine hervorragende Rolle und trat als Kultus- und Nnterrichtsministcr in das sog. Märzministerium (24. März bis Am erfolgte seine Ernennung zum Bischof des Stiftes Laalaud-Falster. Infolge semer Beteiligung an der parlamentarischen Opposition gegen das gesamt- staatliche Ministerium Orstcd wurde er 1854 seines Amtes entsetzt. Unter dem Ministerium Hall [* 10] wurde Monrad zunächst Oberdirektor der Bürger- und Volks- schulen in Dänsmark, dann Direktor des Kultusmini- steriums, endlich im Mai 1859 Kultusminister.
Als Hall beim Ausbruch des deutsch-dän. Konflikts seine Entlassung einreichte, bildete Monrad im Dez. 1863 ein neues Kabinett, in welchem er die Conseilpräsident- schaft, die Finanzen und das Ministerium für Hol- stein-Lauenburg übernahm. Nach dem unglücklichen Verlauf des Krieges muhte er zurück- treten und wanderte 1865 mit seiner Familie nach Neuseeland aus, von wo er aber 1869 nach Däne- mark zurückkehrte. Seine Studie über «Das alte Neuseeland)) wurde von Peters ins Deutsche [* 11] übersetzt (Brem. 1871). Er wurde 1871 von neuem zum Bischof über das Stift Laaland-Falster berufen. 1882-86 war er wieder Mitglied des Folketings und schloß sich der Opposition gegen das ¶