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Stündler. -
Vgl. von der Goltz, Die reform. Kircke Genfs im 19^.Jahrh. (Bas. 1802);
Cheneviere, Hu6lHU63 M0t8 Lur 1^ (^6N6V6 i'6li^i6U86(Genf 1863).
Momme, japan. Gewicht, s. Monmeh. Mommsen, August, Bruder des folgenden, Phi- lolog, geb. zu Oldesloe iu Schles- wig, nahm 1848 am Kainpfe gegen Dänemark [* 2] teil, wurde von der proviforifchcn Negierung als Lehrer in Flensburg [* 3] angestellt und mußte dann in die Ver- bannung gehen, aus der er erst 1864 zurücklehrte. Er wirkte als Lehrer am Johanneum zu Hamburg, [* 4] dann am Gymnasium zu Parchim, später als Pro- fessor an der Domschule zu Schleswig, [* 5] bis er 1883 in den Ruhestand trat.
Jetzt lebt er in Hamburg. Er veröffentlichte: «Beiträge zur griech. Zeitrech- nung» (Lpz. 1856),
«Rom. [* 6] Taten» (Parchim 1856), «Zweiter Beitrag zur Zeitrechnung der Griechen und Romer» (Lpz. 1859),
«Kcortologie. Antiqua- rische Untersuchungen über die städtiscken Feste der Athener» (ebd. 1864),
«^tiienkß ekri8tilma6» (ebd. 1868),
«Griech. Jahreszeiten» [* 7] (Schlesw. 1873 fg.), «DelpliicÄ» (Lpz. 1878),
«Chronologie. Unter- suchungen über das Kalenderwefen der Griecken» (ebd. 1883),
M.s Hauptwerk, «Die Zeit der Olym- pier» (ebd. 1891). Auch erklärte er Byrons «Oliild llarolä's pNFriin^k» (Berl. 1885). Mommsen, Johs. Tycho, Philolog und Kriti- ker, Bruder des folgenden, geb. zu Garding (Schleswig), studierte in Kiel, [* 8] bereiste 1846 -48 Italien [* 9] und Griechenland [* 10] und wurde dann Lehrer am Gymnasium zu Husum. [* 11] Nach der Schlacht bei Iostedt 1850 vertrieben, erhielt er eine An- stellung am Realgymnasium zu Eisenach, [* 12] die er später mit der Direktion einer Realschule zu Olden- burg vertauschte; seit 1864 wirkte er als Gymnasial- direttor in Frankfurt [* 13] a. M.; 1885 trat er in den Ruhestand. Seinen Ruf begründete er durch eine Schrift über Pindar (Kiel 1845) und eine metrische Übersetzung dieses Dichters (Lpz. 1846; 2. Anfl. 1853). In weitern Kreisen wurde sein Name durch seine kritischen Arbeiten über Shakespeare bekannt, unter denen «Der Perkins-Shakespcare» (Berl. 1854) und die kritische Ausgabe von «Romeo und Inlia» (Oldenb. 1859) die bedeutendsten sind. Außerdem sind hervorzuheben «Die Kunst des Übersetzens fremdsprachlicher Dichtungen» (2. Aufl., Frankf. die eine neue Grundlage der Kritik des Dichters schu- fen; Pindar-Scholien (Kiel 1861; Frankf. a.M. 1865 und 1867),
«?ai-6i'M rwäÄi'ica» (Berl. 1877) und «Beiträge zu der Lebrc von den griech. Präpositio- nen» (4 Hefte, Frankf. a. M. und Verl. 1886-95). Mommsen, Theod., Altertumsforscher und Geschichtschreiber, geb. zu Garding (Schleswig), wo sein Vater Prediger war, wid- mete sich von 1838 bis 1843 zu Kiel jurift. und bistor. Studien und lebte dann einige Zeit als Privatlehrer zu Altona. [* 14] Nachdem er die I. 1844 -47 auf wissenschaftlichen Reisen in Italien und Frankreich zugebracht hatte, war er 1848 eine Zeit lang Redacteur der «Schlesw.-Holstein. Zeitung» in Rendsburg. [* 15] Im Herbst 1848 wurde er als außer- ord.
Professor der Rechte nach Leipzig [* 16] berufen. Doch hatte hier seine Teilnahme an den Bewegungen der 1.1848 und 1849 eine Untersuchung und 1850 seine Absetzung zur Folge. Momordica wandte sich nach der Schweiz, [* 17] wo er im Frühjahr 1852 die ordentliche Professur des röm. Rechts an der Universität zu Zürich [* 18] übernahm. 1851 ging er in gleicher Eigenschaft nach Vreslau, 1858 nach Berlin, [* 19] wo er 1874 zum ständigen Sekre- tär der königl. Akademie der Wissenschaften gewählt wurde; dieses Amt legte er 1895 nieder. 1895 wnrde er Mitglied der Pariser Akademie, 1896 Ehren- bürger von Rom. 1873-82 gehörte Momordica dem preuß. Abgeordnetenhause an, wo er sich erst zur national- liberalen Fraktion hielt, später der Liberalen Ver- einigung beitrat.
M.s litterar. Thätigkeit begann mit «vs col- 16AÜ8 et 80ll5üiOÜ815,0MHN0ruin» (Kiel 1843),
«Die röm. Tribus in administrativer Beziehung» (Altona 1844) und «Oskische Studien» (Berl. 1845; Nach- träge 1846). Inzwischen hatte die Berliner [* 20] Akade- mie den Plan eines «Ooi-M8 ii^ci-iptionuin lati- naruin» gefaßt, mit dessen Ausführung Momordica und Henzen in Rom betraut wurden (Bd. 1-15 und Supplemente 1863-93). Als erste Ergebnisse feiner dazu in Italien angestellten Forschungen veröffent- lichte Momordica. «Die unterital. Dialekte» (Lpz. 1850), ein auf seinem Gebiet bahnbrechendes Werk, und die «In8crii)tion68 i'6Fni NkHpolitani latinao» (ebd. 1852). In der Schweiz bearbeitete er «Die nordetrust. Alphabete auf Inschriften und Mün- zen» (Zur. 1853) und die Sammlung der «In- 8cription68 conkosäm'Htion^ kkivetic^L latin^L» (edb. 1854),
bald darauf «Die Stadtrechte der lat. Gemeinden Salpenfa und Malaca» (Lpz. 1855; Nachtrag 1855). Neben diefen epigraphi- fchcn Arbeiten, zu deren Förderung Momordica zu ver- schiedenen Malen Reisen nach Italien unternahm, beschäftigten ihn befonders die Forschungen über altröm. Leben zu seinem Hauptwerk «Rom. Ge- schichte» (Bd. 1-3, Verl. 1854-56; 3. Aufl. 1888 -89; Bd. 5, 3. Aufl. 1886), die unstreitig, trotz mehrfacher Angriffe, namentlich gegen die Über- tragung moderner Begriffe auf altröm. Verhältnisse, zu den bedeutendsten Werken der neuern deutschen Geschichtschreibung gehört. Vortrefflich sind auch die monographischen Arbeiten über «Die röm. Chro- nologie bis auf Cäfar» (Berl. 1858; 2. Aufl. 1859), «Die Geschichte des röm. Münzwesens» (ebd. 1860) und «Röm. Forschungen» (Bd. 1-2, ebd. 1864-79). Ferner sind zu nennen: «über den Chronographen vom I. 354» (Lpz. 1850),
«Das EdiN Mväcüans 66 pr6tÜ8 rerum venalium vomI. 301» (ebd. 1851), «Die Chronik des Cassiodorns Senator» (ebd. 1861), «Verzeichnis der röm. Provinzen nur 297» (Berl. 1862),
«Über die Zeitfolge der Verordnungen Dio- cletians und seiner Mitregenten» (ebd. 1861),
«Die Zeitzcr Ostertafel vom I. 447» (ebd. 1862),
die Ausgabe der Fragmente des antejustinianischen Rechts aus einem Codex des Vatikan [* 21] (ebd. 1860), die des Iul. Solinus (ebd. 1864),
des Veronenser Palimpscstes von Buch 3-6 (ebd. 1868),
der «N68 S68w6 äivi ^Vu^U8ti 6X INONNMONtiZ ^NO^rHNO ^pttlloiiwnFi» (ebd. 1865; neue Anfl. 1883) und die Ausgabe der «I)iZ68ta,» im 1. Bande des «00lM8 ^uri8 eivi1i8» (6. Aufl., ebd. 1893). Von M.s neuern Arbeiten sind zu nennen: «Röm. Staatsrecht» (3 Bde.; Bd. 1 u. 2, 3. Aufl., Lpz. 1887 - 88; Bd. 3,1888),
«Die Örtlichkeit der Varusschlacht» (Berl. 1885),
«Abriß des röm. Staatsrechts» (Lpz. 1893) und im Verein mit Studemund «^naiseta I,ivi3,na» (ebd. 1873). Auch ist an der Heraus- gabe der «NonumkntH (^orinaniNL Ki8torica» betei- ligt. -
Vgl. Zangemeister, Theod. als Schrift- steller (Heidelb. 1887).
NlolnorÄloa. !., Springkürbis, Pflanzen- gattung aus der Familie der Cucurbitaceen [* 22] (s. d.) ¶