983 Natur hauptsächlich in den
Mineralien
[* 2]
Molybdänglanz (s. d.) und
Gelbbleierz (s. d.), sehr selten aber als
Molybdänocker
(s. d.). Das Molybdän, das man durch Reduktion der
Oxyde oder
Sulfide mit
Wasserstoff in der
Glühhitze erhält, erscheint gewöhnlich
als ein graues, luftbeständiges Pulver, das durch den
Strich Metallglanz annimmt und die Elektricität leitet.
Nur im stärksten Gebläsefeuer läßt es sich in kleinen
Massen zusammenschmelzen und ist dann zinnweiß und stark metallglänzend.
Durch Erhitzen eines Gemisches von
Molybdänsäure mit Zuckerkohle im elektrischen Ofen wird es als harter,
Glas
[* 3] ritzender
Regulus erhalten, mit einem Gehalt von 10 Proz.
Kohle. Sein spec. Gewicht ist 8,6. Es ist etwas härter
als
Silber und läßt sich breit hämmern, ohne daß es zerspringt. Das Molybdän oxydiert sich leicht; an der Luft
bei gewöhnlicher
Temperatur verliert es seinen
Glanz und läuft nach und nach in verschiedenen
Farben an. Es bildet mit dem
Sauerstoff vier
Verbindungen: MoO, Mo2O3, MoO2, MoO3, von denen die drei erstern schwach basische,
die letzte saure Eigenschaften hat.
Von den
Salzen der
Molybdänsäure, H2MoO4, ist das
Ammoniumsalz, (NH4)2MoO4, wichtig als Reagens auf
Phosphorsäure.
Es giebt mit
Phosphaten in salpetersaurer Lösung einen gelben Niederschlag von phosphormolybdänsaurem
Ammonium. Derselbe
stellt das
Ammoniumsalz einer Doppelsäure von Molybdän- und
Phosphorsäure dar, die nicht nur mit
Ammoniak,
sondern auch mit den organischen
Basen unlösliche
Salze liefert. Sie dient deshalb als wichtiges Reagens auf
Alkaloide. Ähnliche
komplizierte Doppelsäuren liefert die
Molybdänsäure auch mit
Arsen- und
Kieselsäure. Durch Reduktionsmittel werden die Lösungen
der
Molybdänsäure blau, grün und endlich schwarz gefärbt.
oder
Molybdänit, ein in schaligen und krummblätterigen
Aggregaten auftretendes Mineral von rötlich
bleigrauer
Farbe, sehr geringer Härte und dem spec.
Gewicht 4,8;
es ist in dünnen Blättchen biegsam, sehr milde, fettig
anzufühlen und abfärbend;
chemisch besteht es aus Schwefelmolybdän, MoS2 (mit 60 Proz.
Molybdän und 40 Proz. Schwefel);
man trifft es namentlich auf Zinnerzlagerstätten, so zu
Altenberg, Zinnwald, Ehrenfriedersdorf,
Schlaggenwald, in
Cornwall,
auch vielorts in Nordamerika.
[* 4]
feinerdige, schwefel- oder citrongelbe
Überzüge, die sich namentlich mit
Molybdänglanz finden und
wesentlich aus
Molybdänsäure, MoO3, zu bestehen scheinen.
(grch.), Bleisiegel, mit denen die
Byzantiner ihre Privatbriefe oder ihre amtlichen
Urkunden
(Bleibullen) zu versehen pflegten, und die oft mit Bildern und
Inschriften versehen waren. –
Francesco Maria, ital. Dichter, geb. in Modena,
aus edlem Geschlecht, studierte in
Bologna und ging um 1506 nach
Rom.
[* 5] 1511 rief ihn der
Vater nach Hause
zurück und verheiratete ihn 1512 mit Maria de' Sartorj; aber 1516 verließ Molza Frau und
Kinder und ging wieder nach
Rom. 1523–25
lebte er in
Bologna, dann wieder in
Rom, gehörte hier zum
Hofe des Kardinals Ippolito de' Medici, geriet
nach dessen
Tode (1535) in
Not, gewann aber 1538 die Gunst des Kardinals Alessandro
Farnese. 1543 nach Modena zurückgelehrt,
starb er Er gilt als einer der besten
Lyriker des 16. Jahrh.; in den ital. Liedern ahmte er Petrarca
nach; weit vollkommener sind seine lat. Gedichte, aus denen die eigene,
sinnliche Empfindung spricht. Seine
«Poesievolgari latine» gab Serassi heraus (3 Bde.,
Bergamo 1747–54).
(Mombasa der
Araber, Mvita der
Suaheli), Stadt an der Ostküste
Afrikas, in 4° 4' südl.
Br., mit dem besten
Hafen
des Sansibarküstenlandes, auf einer fruchtbaren, 12 m über den Meeresspiegel sich erhebenden
Koralleninsel,
hat 20000 E. und besitzt einige steinerne Häuser, darunter ein
Krankenhaus
[* 6] und ein Zollhaus, besteht aber zum größten
Teil
aus Negerhütten, die in einem Kokospalmenhain sich bergen. Eine 4 km lange Eisenbahn führt zum Festland hinüber.
Seit 1888 ist Mombas der Sitz der
Englisch-Ostafrikanischen Gesellschaft. Die Einfuhr besteht aus
Stoffen,
Messing, Eisendraht,
Perlen und
Reis, die Ausfuhr aus Elfenbein,Gummi, Kopal, Kopra,
Orseille,
Mais und Hirse.
[* 7] Seit Jan. 1890 steht
Mombas durch ein
Kabel mit
Sansibar
[* 8] in
Verbindung. Eine Hügelkette zieht sich nördlich in 20 km Entfernung parallel zur
Küste
hin; auf ihr liegt die seit Mitte dieses Jahrhunderts gegründete und berühmte engl.
Missionsstation Rabbai. – Mombas war im 14. Jahrh. ein großer Handelsplatz und Residenz
des Königs der Zendj, der Urbewohner. 1505 bemächtigten sich die Portugiesen unter
Almeida der Stadt und errichteten 1528 einFort.
Araber von
Maskat erstürmten es 1660 und vertrieben 1698 die Portugiesen zum erstenmal und, nachdem
diese 1728
Land und Stadt zurückerobert hatten, 1740 endgültig zum letztenmal. 1834–88 gehörte Mombas zum Sultanat von
Sansibar.
(vom lat. momentum), im allgemeinen Augenblick, bestimmter Zeitpunkt;
momentān, augenblicklich. – In der
Mechanik ist Momént der übliche
Ausdruck für das Produkt aus einer Kraft
[* 9] und der Entfernung ihrer Richtungslinie
von der Drehachse. Im allgemeinen nennt man dieses Produkt statischesMomént oder Drehungsmoment.
Dasselbe spielt namentlich
beim Hebel
[* 10] (s. d.) eine Rolle.
Ferner wird der
Ausdruck gebraucht beim Kräftepaar
[* 11] (s. Kraft, Bd.
10, S. 669b), beim
Magnetischen Moment (s. d.), beim Trägheitsmoment
[* 12] (s. d.).
(spr. -mieh, d. h. Mucker), in der franz.
Schweiz
[* 13] Spottname für die
Anhänger des Methodismus und für die «Erweckten», die ihren Glaubenseifer
in auffälliger
Weise zur Schau trugen. Die von engl. Methodisten und von Frau von Krüdener
(s. d.) angeregte
Bewegung verbreitete sich seit 1817 in Genf
[* 14] und im Waadtland, suchte, unbefriedigt von der Staatskirche, ihr
Heil in Betstunden und
Konventikeln, von
Genfer Theologen wie Gaussen, Bost und
Melan befördert.
Die Bevölkerung brach oft gewaltsam
gegen sie los, die Regierung belegte die Häupter mitStrafen. Später ging aus diesen
Kreisen die
Evangelische
Gesellschaft (s. d.) und die
Église libre (s.
Freikirche) hervor. In der deutschen
Schweiz heißen die
Anhänger von ihrem Betstundenhalten
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