Prohat im Mosaischen Gesetz eine letzte
Spur in der Vorschrift hinterlassen, die Erstgeburt zu lösen.
«Durchs
Feuer gehen
lassen» ist ein euphemistischer
Ausdruck für das Opfer der Erstgeburt, über dessen Ceremonien die Rabbinen allerhand Fabeln
ausgeklügelt haben.
Aus Kultverschmelzung erklären sich wahrscheinlich die Gottesnamen
Anammelech und
Adrammelech.
Der Kult
dieser
Götter kam durch babylon. Kolonisten nach
Palästina.
[* 2]
Nicht zusammenzuwerfen mit Moll ist der Volksgott
der
AmmoniterMilkom.
Über den Kult des Moll vgl.
Stade,
[* 3] Geschichte des
Volks Israel, Bd. 1 (Berl. 1887).
(MolochhorridusGray), eine 15‒18 cm lange, in steinigen Gegenden
Australiens heimische, krötenähnliche
Erdagame, die außer am
Bauch
[* 4] überall von verschieden großen, hornigen
Stacheln bedeckt ist.
Dieses Aussehen
hat dem vollkommen harmlosen
Tiere bei den Eingeborenen den
Namen Dornteufel eingebracht.
1)
Kreis
[* 6] im westl.
Teil des russ. Gouvernements Jaroslawl, links an der Wolga und zu beiden Seiten
der Mológa, hat 5062,1 qkm, 118349 E.;
Sumpfeisenerz,
Ackerbau, Waldindustrie, Nagelfabrikation und
Weberei.
[* 7] – 2) Kreisstadt
im
Kreis an der Mündung der Mológa, hat (1893) 7930 E., Post,
Telegraph,
[* 8] 4
Kirchen, 1
Kloster, 1 Stadtbank;
Talgsiedereien, Mühlen,
[* 9] Fischerei,
[* 10] Schiffahrt,
Handel mit Getreide,
[* 11] Holz,
[* 12] Leinwand u. a.
eine der Sandwichinseln (s. d.), umfaßt
mit der kleinern
InselLanaï im S. 792 qkm und hat (1890) 2826 E. Hierhin werden die Aussatzkranken der ganzen Inselgruppe
(ungefähr 1100) transportiert.
ein Hauptstamm der griech. Bewohner des alten
Epirus, der seine Sitze im Innern des
Landes um den Pembotissee
(See von Iannina) hatte und unter Fürsten aus dem Hause der Äakiden oder Pyrrhiden, bis zum
Untergange dieses Geschlechts
(um 235
v. Chr.), das Übergewicht in
Epirus behauptete.
Hauptorte waren Passaron, Tekmon, Dodone. Im ganzen
Altertum berühmt waren die molossischenHunde.
[* 15]
Fluß im russ. Gouvernement
Taurien, auf der Grenze der
Kreise
[* 16]
Berdjansk und
Melitopol, 174 km
lang, erreicht nur bei
Hochwasser den
Molotschanskij-Liman, einen See (207 qkm) an der Nordwestküste des Asowschen
Meers.
1)
Kreis im
BezirkUnterelsaß, hat 740,03 qkm, (1890) 67931 (32385 männl., 35546 weibl.),
1895: 66612 E. in 70 Gemeinden und zerfällt in die 5 Kantone Molsheim,
Rosheim,
Saales,
Schirmeck und Wasselnheim. – 2) Kreisstadt
im
Kreis Molsheim und Hauptort des Kantons Molsheim (19924 E.), am linken Ufer der
Breusch und an den Linien Zabern-Schlettstadt und
Straßburg-Saales
der Elsaß-Lothr. Eisenbahnen, Sitz der Kreisdirektion, eines Amtsgerichts (Landgericht Zabern),
[* 18] Steueramtes,
kath.
Dekanats und
Bezirkskommandos, hat (1890) 3103 E., darunter 364
Evangelische und 46 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse
mit Zweigstelle,
Telegraph, Reste der alten Stadtbefestigung, spätgotische kath.
Basilika;
[* 19] Eisenwarenfabrikation,
Wein- und
Hopfenbau. – Molsheim (Molleshem, 9. Jahrh.) gehörte bis zur
Französischen Revolution den
Bischöfen von
Straßburg.
[* 20]
BischofJohann von Manderscheidt errichtete daselbst 1580 ein Jesuitenkolleg, das 1680 zur
Akademie erhoben, 1701 nach
Straßburg verlegt und mit dem bischöfl. Seminar daselbst als bischöfl.
Universität vereinigt wurde.
Adelsgeschlecht, von dem zuerst Matthäus Moltke (1220‒46) erwähnt wird. Es
war ursprünglich in
Mecklenburg
[* 21] auf Stridfeld angesessen, welcher
Besitz bis 1780 in der Familie forterbte. Von Stridfeld
aus verbreitete sich im 13. Jahrh. ein Zweig dieses Geschlechts nach
Schweden,
[* 22] der jedoch 1413 im Mannsstamm erlosch. Margarete
Moltke hatte dort 1414 den schwed. Reichsrat
ChristianNielsenWasa geheiratet und ist in vierter Generation
die Stammmutter des Königs Gustav
Wasa. Ebenso gelangte früh schon die Familie in
Dänemark
[* 23] und
Norwegen zu Macht und Ansehen
in
Kirche und
Staat. Gegen Ende des 16. Jahrh. war das Geschlecht Moltke dem gänzlichen Erlöschen
nahe. So ist Gerhard Moltke auf Stridfeld (gest. 1563) der Stammvater
sämtlicher noch lebenden Moltke; durch seine
SöhneOtto von Moltke auf Samow (gest. 1609) und
Klaus von Moltke auf Stridfeld (gest. 1610)
teilten sich die in zwei Linien.
A. Gerhards Enkel (von der ältern Linie) in dritter Generation, Joachim Moltke auf Samow und Schorssow (1602‒65),
ist der Stammvater aller deutschen Moltke. Diese teilten sich nach 1665 wieder in zwei Linien,
eine ältere auf Samow und eine jüngere auf Schorssow. Von 1643 bis 1785 war das Gut Samow das Stammhaus der ältesten deutschen
Linie, während Stridfeld auf die jüngere deutsche Linie überging. Von den Nachkommen der jüngern Linie
verbreiteten sich mehrere nach
Württemberg,
[* 24]
Bayern
[* 25] und
Österreich.
[* 26]
Aus dieser jüngern deutschen (Schorssower) Linie stammt
Friedrich Detlev Moltke (geb. 1750), der sich mit einer Prinzessin von
Holstein-Beck (Großmutter des Königs
Christian Ⅸ. von
Dänemark) vermählte, 1776 in den deutschen Reichsgrafenstand erhoben
wurde, seine mecklenb.
Güter gegen die Herrschaft
Behle im Großherzogtum
Posen
[* 27] vertauschte, preuß. Oberjägermeister
wurde und 1825 starb. Aus der ältern deutschen (Samower) Linie stieg ein Enkel Joachims
¶
forlaufend
980
in dritter Generation, Ludwig Philipp Moltke, zur Würde eines österr.
Feldmarschalls empor.
Aus derselben Linie stammt in sünfter
Generation der preuß. Feldmarschall Hellmuth KarlBernhard von Moltke (s. d.), der von König Wilhelm in den nach
dem Rechte der Erstgeburt ver erbenden preuß. Grafenstand erhoben und somit
der Stifter der neuern (preußischen) Grafenlinie wurde. Da die geschlossene Ehe des Feldmarschalls mit seiner Stiefnichte
Mary von Vurt kinderlos geblieben ist, so solgte ihm nach sei- nem Tode sein Vruderssohn Wil- helm v on Moltke (geb. zu
Kopenhagen),
[* 29] preuß. Oberstlieutenant und Commandeur des schles. Leibkürassierregiments Nr.
1, im Fide'ikommiß und im Grafentitel.L. Gerhards Enkel (von der jüngern Linie) in vierter Generation, Joachim Moltke auf
Stridfeld und Walkendorf (1662-1730), ist der Stammvater aller dänischen Moltke. Sie haben schon seit Mitte des 17. Jahrh,
in der dän. Armee, Diplomatie und Ver- waltung bedeutende Stellungen eingenommen.
AdamGottlob (geb. 1709,
gest. Günstling und Minister des Königs Friedrich V. von Dänemark, ward 1750 zum dän. Lehnsgrafen auf Vregentved
(Seeland) erhoben;
Die Lehnsgraffchaft
Bre- gentvcd erbte Adam Gottlobs Sohn Joachim Godske (geb. gest.
dän. Staatsminister unter König Christian VII. bis 1784, und diesem solgte sein Sohn Adam Wilhelm (geb. 25. Aug. 1785,gest.
dän. Staatsminister unter König Christian VIII. und Friedrich VII. bis 1852. Dessen Enkel, Fried- rich Christian (geb.
ist gegen- wärtig Besitzer von Vregentved.
Von den übrigen Söhnen desAdam Gottlob sind zu nennen: Geb-
hard (geb. 1764, gest. 1851), Stifter der Neben- linie Moltke-Hvitfeldtzu Moltkenborg (Fünen), dessen Enkel, Gebhard Leon
(geb. 23. April 1829), seit 1860 königlich dän. Gesandter in Paris
[* 31] ist, und OttoIoachim (geb. 1770, gest. 1853), dän.
Staats- minister und Präsident der Schleswig
[* 32] - Holstein- Laucnburgischen Kanzlei unter König Friedrich
VI. und Christian VIII. bis 1842. Ein vierter Sohn, der königlich dän. Generalmajor
Christian Magnus Friedrich, war auf dem Gute Noer in Schleswig angesessen.
Zwei Söhne des letztern spielten eine Rolle in der
schlesw.-Holstein.
Be- wegung. Magnus (geb. 1783, gest. 1864)
war 1813 - 50 Obergerichtsrat und Landrat in Schles- wig.
In der schlesw. Provinzialständeversammlung zeichnete er sich durch
seine liberale Gesinnung aus und ward in der ersten Session 1836 zum Präsi- denten erwühlt.
Sein älterer Bruder, AdamGott-
lob Detlev (geb. 1765, gest. 17. Juni 1843), ging als Abgeordneter
der schlesw.-Holstein.
Ritterschaft auf den WienerKongreß, um von König Fried- rich VI. die Wiederherstellung der alten schlesw.-
Holstein.
Landesverfassung zu fordern;
1815-23 war er in derselben Richtung thätig, als die Ritter- schaft unter Dahlmanns
Leitung am dän. Hofe und am DeutschenBundestage sich mit dieser Frage be- schäftigte.
Auch veröffentlichte
er die «Reise nach Mainz
[* 33] zur Zeit des Bombardements» (Altona
[* 34] 1794) und eine Sammlung «Oden» (Zur. 1805) und «Ge- dichte» (ebd.
1806).
Karl Moltke (geb.
gest. ward 1846 nach Erlaß des Offenen Briefs Präsident der Schleswig-Holstein-Lauen- burgischen
Kanzlei und suchte vergebens der fort- schreitenden Bewegung in den Herzogtümern Ein- halt zu thun.
Nach Beendigung des Deutsch-Däni-
schen Krieges von 1848 bis 1850 übernahm er das Ministerium für Schleswig. In dieser Stellung 1851-54 führte er die dän.
Reaktion mit rücksichts- loser Härte durch, wurde aber abgesetzt.
Karls jüngererBru-
der, AdamFriedrich Adamson (geb. gest. in Kiel),
[* 35] war 1862-63 Präsident der Holstein.
Regierung zu Plön. Diese Behörde sollte die Aussonderung Holsteins aus dem dän. Gesamtstaate
durchführen, wurde aber un- mittelbar nach dem Einmarsch der deutschen Vundes- truppen aufgelöst. -
Vgl. Langhorn, Histor.
Nach- richten über die dänischen Moltke (Kiel 1871).
Finanzrats Paschen, ent- stammte der ältern deutschen (Samower) Linie
des Ge- schlechts Moltke (s. d.).
Er besuchte die Landkadetten- akademie zu Kopenhagen, wurde dän. Offizier,
trat aber als Sekondelieute- nant des 8. Infanterieregiments in preuß. Militär-
dienste. 1823-26 besuchte er die AllgemeineKriegs- schule in Berlin
[* 36] und wurde 1828-31 bei der Landes- vermessung
beschäftigt;
1832 wurde er MinGeneral- stab kommandiert, 1833 zum Premierlieutenant und 1835 zum Hauptmann befördert.
Noch
in demselben Jahre unternahm eine Reise nach dem Orient, wurde aber schon in Konstantinopel
[* 37] durch den Se- raskier Mehmet Chosref
Pascha vermocht, längere Zeit dort zu bleiben. In durchaus unabhängiger Stellung nahm an der von Mahmud II.
ge- planten Reorganisation des türk. Heers hervor- ragenden Anteil, begleitete den Sultan auf einer Reise durch Bulgarien
[* 38] und
führte fortifikatorischc Austräge in Nustschuk, (^ilistria, Varna, Schumla sowie später an den Befestigungen der Dardanellen
aus. Nachdem die türk. Regierung die Beurlaubung M.s auf fernere drei Jahre bewirkt hatte, ging Moltke 1838 zur Armee nach Kleinasien
und durchstreifte das Land nach allen Richtungen hin. (Über seine Itineraires vgl. Ritters «Erdkunde».)
[* 39] Auch nahm Moltke am Feldzug gegen die Kurden (1838) und gegen die Ägypter in Syrien (1839) teil, wo Hafis
Pascha 24. Juni der Schlacht bei Nisib, die er gegen M.sRat unternommen hatte, geschlagen wurde. Nach dem erfolgten TodeMahmuds II. kehrte in die Heimat zurück, wurde 1840 zum Generalstab des 4. Armeekorps versetzt und 1842 zum Major befördert, 1845 jedoch
dem Generalstab aggregiert und als Adjutant des Prinzen Heinrich von Preußen
[* 40] nach Rom
[* 41] gesendet.
Während des Aufenthalts daselbst
nahm Moltke die Umgegend Roms topographisch auf, kehrte nach dein Tode des Prinzen znrück, wurde 1846 dem Gencralstabe des 8.
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